Was geschah im April 1913

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Wetterstationen April 1913

1.4.1913, Dienstag

Der Führer der provisorischen Regierung Albaniens, Ismail Kemal, trifft in Rom ein, um mit der italienischen Regierung die Zukunft des albanischen Staates zu erörtern.

Der im Gebäude der Berliner Handwerkskammer seit dem 31. März tagende fünfte Deutsche Seeschifffahrtstag geht zu Ende.

In Nizza wird “Ein kurzes Leben” uraufgeführt, die erste erfolgreiche Oper des Spaniers Manuel de Falla.

2.4.1913, Mittwoch

300 Menschen in Solingen zeigen Vergiftungserscheinungen, nachdem sie Pferdefleisch verzehrten. Eine Großschlachterei hatte ohne tierärztliche Untersuchung ein Pferd notgeschlachtet und das Fleisch anschließend verarbeitet.

Die österreichisch-ungarische Marine führt vor der montenegrinischen Küste die nach dem 22. März zweite Flottendemonstration durch, um Montenegros Eroberungspolitik im Balkankrieg zu unterbinden.

Im elsässischen Straßburg verbieten die deutschen Behörden die Verbreitung der Pariser Zeitung “Le matin” wegen angeblich deutschfeindlicher Tendenzen.

3.4.1913, Donnerstag

Das deutsche Luftschiff “Z IV” muss bei dichtem Nebel auf einem französischen Truppenübungsplatz im lothringischen Lunéville notlanden. Wegen des Verdachts auf Spionage wird der Zwischenfall zu einem Politikum.

Ein Londoner Strafgericht verurteilt die britische Frauenrechtlerin Emmeline Pankhurst wegen Anstiftung zu dem Bombenattentat auf das Landhaus des Schatzkanzlers David Lloyd George vom 19. Februar 1913 zu drei Jahren Zuchthaus.

Auf der Hamburger Werft Blohm & Voss läuft der 54 282 BRT große Turbinendampfer “Vaterland” als größtes Passagierschiff der Welt vom Stapel. Es ist 276 m lang und 30,5 m breit.

4.4.1913, Freitag

Der Schweizer Nationalrat nimmt den in der Bevölkerung stark umstrittenen, mit Italien und dem Deutschen Reich abgeschlossenen Gotthardbahn-Vertrag mit 108 gegen 77 Stimmen an.

5.4.1913, Samstag

Durch den Zusammenschluss der Hauptstelle deutscher Arbeitgeberverbände und des Vereins deutscher Arbeitgeberverbände wird die Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände gegründet. Dieser dritte Unternehmerverband neben dem Centralverband deutscher Industrieller und dem Bund der Industriellen zählt 61 Hauptverbände mit 1 650 000 beschäftigten Arbeitern.

In den schweizerischen Städten Genf und Lausanne kommt es zu Kundgebungen gegen die Annahme des Gotthardbahn-Vertrages durch den Nationalrat am 4. April.

6.4.1913, Sonntag

Die serbische Regierung lehnt in einer den europäischen Großmächten zugeleiteten Note die Räumung der von ihr besetzt gehaltenen Teile Albaniens unter Hinweis auf den Kriegszustand ab.

Die 30köpfige Besatzung der deutschen Viermastbark “Miami” ertrinkt, als ihr zur Hamburger Reederei Hans Hinrich Schmidt gehörendes Schiff bei Astoria vor der Küste Oregons (USA) kentert.

Der Motorradclub Berlin veranstaltet auf der Berliner Olympiabahn ein Motorradrennen mit internationaler Beteiligung. Dabei zeigt sich die Überlegenheit ausländischer Fabrikate.

7.4.1913, Montag

Im deutschen Reichstag in Berlin wird die Wehrvorlage eingebracht, auf der die geplante Heeresverstärkung gesetzlich beruht.

Die serbisch-montenegrinischen Belagerungstruppen erobern vor der osmanischen Festung Skutari (heute Shkodër) fünf strategisch wichtige Forts. Damit gewinnen sie entscheidende militärische Vorteile gegenüber den Skutari verteidigenden Truppen des Osmanischen Reiches.

Papst Pius X. muss aufgrund einer schweren Erkrankung in Rom alle öffentlichen Auftritte absagen. Vorübergehend schwebt das Oberhaupt der katholischen Kirche in Lebensgefahr.

8.4.1913, Dienstag

Nach einer in Berlin veröffentlichten Statistik gibt es im weltweiten Vergleich im Deutschen Reich die meisten Zoologischen Gärten.

Die Hamburger Handelskammer lehnt die Senatsvorlage zur Gründung einer Universität ab. Nach ihrer Meinung würden dadurch im hamburgischen Staatshaushalt finanzielle Mittel festgelegt, die für Handel, Schifffahrt und Industrie notwendig seien.

Eins der führenden Mitglieder der britischen Frauenstimmrechtsbewegung, Annie Kenny, wird in London unter dem Vorwurf der Anstiftung zum Aufruhr verhaftet.

Das neugewählte chinesische Parlament tritt erstmals zusammen. In ihm verfügt die Kuomintang (Nationale Volkspartei) von Sun Yat-sen über eine Mehrheit.

9.4.1913, Mittwoch

Im Kölner Dom wird mit einer feierlichen Zeremonie der neue Erzbischof Felix von Hartmann inthronisiert.

Nach dem Beschluss des Schweizer Nationalrates vom 4. April nimmt auch der Schweizer Ständerat nach mehrtägiger Beratung den Gotthardbahn-Vertrag mit 33 gegen 9 Stimmen an.

Im Berliner Ortsteil Mariendorf weiht der Weißenseer Trabrennklub eine neue Trabrennbahn ein. Erfolgreichster Fahrer des ersten Renntages ist der deutsche Traberchampion von 1912, Charley Mills.

10.4.1913, Donnerstag

Am Pariser Louvre geht mit der Ablösung des Museumsleiters Jean Pujalet ein Kuriosum zu Ende. Pujalet war als Polizist nach dem Diebstahl des Gemäldes “Mona Lisa” des italienischen Malers Leonardo da Vinci am 22. August 1911 zum Leiter des berühmten Kunstmuseums berufen worden.

In Berlin lehnt die Petitionskommission des preußischen Abgeordnetenhauses eine Eingabe des Verbandes Deutscher Feuerbestattungsvereine zur Gleichstellung von Erd- und Feuerbestattung ab. Sie weist darauf hin, dass erst kürzlich das preußische Feuerbestattungsgesetz das Abgeordnetenhaus beschäftigte und daher wenig Neigung bestehe, sich erneut damit zu befassen.

Die böhmische Landesregierung in Prag erklärt ihre Zahlungsunfähigkeit. Nach ihrer Darstellung beruht diese nicht auf wirtschaftlichen Problemen, sondern auf der obstruktiven Politik der deutschen Abgeordneten.

Die europäischen Großmächte blockieren mit einer internationalen Flotte die Küste Montenegros vor Antivari und Dulcigno, um die montenegrinische Regierung von einer weiteren Belagerung der türkischen Festung Skutari (heute Shkodër) abzuhalten.

11.4.1913, Freitag

Die Berliner Wetterwarte misst mit einer durchschnittlichen Tagestemperatur von -0,6 C den kältesten 11. April seit 1848. Im gesamten mitteleuropäischen Raum herrscht ungewöhnlich kaltes Winterwetter.

Im deutschen Reichstag in Berlin beginnen die Debatten über die Deckungsvorlage zur Heeresverstärkung. Sie dauern bis zum 30. Juni 1913.

12.4.1913, Samstag

In zwei Petroleumdepots in Kafa El Sheikh (Ägypten) bricht Feuer aus. Durch den 36stündigen Brand werden zwölf umliegende Orte zerstört und 20 000 Menschen obdachlos.

Der Karlsruher Hofkapellmeister Leopold Reichwein wird für sechs Jahre an die Wiener Hofoper verpflichtet.

Die Frauenrechtlerin Emmeline Pankhurst aus Großbritannien wird nach einem achttägigen Hungerstreik auf Anordnung der Ärzte aus dem Gefängnis entlassen, da bei ihr akute Lebensgefahr besteht.

Das Kommunalparlament von Weimar beschließt gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, anlässlich des Regierungsjubiläums von Kaiser Wilhelm II. am 15. Juni 1913 eine große Festhalle zu errichten.

Serbische Kaufleute vereinbaren einen Boykott aller österreichisch-ungarischer Waren, um gegen die Haltung der Regierung Österreich-Ungarns zum Balkankrieg zu protestieren. Die bulgarischen und griechischen Kaufleute beteiligen sich nicht an dem Boykott, obwohl sie von ihren serbischen Kollegen dazu aufgefordert werden.

Montenegro setzt allein die Belagerung der osmanischen Festung Skutari (heute Shkodër) fort, nachdem sich die serbischen Truppen unter dem Druck der europäischen Großmächte nicht mehr daran beteiligen.

13.4.1913, Sonntag

Der spanische König Alfons XIII. übersteht in der spanischen Hauptstadt Madrid unverletzt ein Attentat, als er von einer Truppenbesichtigung zurückkehrt. Als Attentäter wird der Anarchist Raphael Sanchez Allegre verhaftet.

Nach Belästigungen deutscher Touristen durch Einheimische in der ostfranzösischen Stadt Nancy verlangt der deutsche Außenminister Gottlieb von Jagow von der französischen Regierung eine Erklärung des Zwischenfalles.

In Zürich findet die erste konzessionierte vollständige Aufführung von Richard Wagners Oper “Parsifal” außerhalb Bayreuths statt. In der 1882 uraufgeführten Oper verbindet Wagner das Musikdrama mit Elementen des Oratoriums und des Mysterienspiels.

14.4.1913, Montag

Im bulgarischen Tschorlu werden bei einem Eisenbahnunglück 13 Menschen getötet und zehn schwer verletzt, als ein mit zahlreichen Arbeitern überfüllter Personenzug entgleist.

Der neue Kölner Erzbischof Felix von Hartmann ermahnt in einem Hirtenbrief den katholischen Klerus dringend, sich enger an die päpstliche Lehre zu halten. Gleichzeitig wendet er sich grundsätzlich gegen Kritik am Papst durch kirchliche Laien.

Mit der Frühschicht beginnt in Belgien ein von der Sozialistischen Partei ausgerufener elftägiger Generalstreik. Der von 400 000 Arbeitern getragene Streik zielt auf die Einführung des allgemeinen und gleichen Wahlrechts in Belgien.

15.4.1913, Dienstag

In einem Grenzgefecht mit mongolischen Truppen bei Urga kommen 400 Reiter der angreifenden chinesischen Kavallerie ums Leben.

Ein Leuchtturm, der in New York eingeweiht wird, erinnert an die Opfer der “Titanic”-Katastrophe vom 15. April 1912. Bei dem Untergang des 269 m langen und 46 329 BRT großen Schiffes kamen 1513 Menschen ums Leben.

16.4.1913, Mittwoch

Im gesamten oberschlesischen Raum herrscht dichter Schneefall. Es entsteht eine bis zu 25 cm hohe Schneedecke.

Der Feuerbestattungsverein Davos (Schweiz) beschließt in seiner Hauptversammlung, für einen Betrag von 110 000 Schweizer Franken (88 900 Mark) eine alte Friedhofskapelle in ein Krematorium umzubauen. 80 000 Franken (64 680 Mark) erhält der Verein von kommunalen Institutionen, 30 000 Franken (24 300 Mark) bringen die Feuerbestattungsanhänger selbst auf.

In einer Warschauer Baumwollfabrik kommt es während Streitigkeiten zwischen Arbeitern und Meistern über die Lohnabrechnung zu einer Schießerei. Vier Personen werden dabei getötet und zwei verwundet.

17.4.1913, Donnerstag

Das Berliner Polizeipräsidium erlässt an die Polizeibeamten die Anweisung, dass der Schutz eines Verbrechers vor Übergriffen durch Passanten erst die letzte dem verhaftenden Polizeibeamten zufallende Aufgabe ist.

Der deutsche Bundesrat billigt in Berlin die Literaturkonvention zwischen dem Deutschen Reich und Russland. Sie regelt das Verfahren bei gegenseitigen Übersetzungen und Urheberrechtsproblemen.

Auf Schacht 4 der Zeche “Rhein-Preußen” bei Moers stoßen fünf Hauer mit ihren Bohrern auf einen steckengebliebenen Sprengkörper. Als dieser explodiert, kommen zwei von ihnen ums Leben, und drei werden schwer verletzt.

18.4.1913, Freitag

In der Berliner Universitätsbibliothek wird ein an der juristischen Fakultät immatrikulierter ungarischer Rechtsanwalt als Bücherdieb festgenommen. Er hat aus verschiedenen Büchern wertvolle Seiten herausgetrennt und mitgenommen, aber auch vollständige Bücher gestohlen. In seiner Wohnung werden außerdem Bücher aus der Leipziger Universitätsbibliothek gefunden.

Unter großer Anteilnahme der hamburgischen Bevölkerung wird der am 14. April verstorbene Carl Hagenbeck, Gründer des gleichnamigen Tierparks in Hamburg-Stellingen, auf dem Zentralfriedhof Ohlsdorf beigesetzt.

Als erstem Piloten gelingt dem Briten Hamel ein Flug von Großbritannien nach dem Deutschen Reich. Dabei bewältigt er die Strecke von Dover nach Butzweilerhof bei Köln in 4:30 h.

Im deutschen Reichstag berichtet der sozialdemokratische Abgeordnete Karl Liebknecht von Versuchen der Firma Friedrich Krupp (Essen), Angehörige der deutschen Reichsarmee zu bestechen, um Informationen über das beim Militär verwendete Material zu erlangen. Der Bericht löst in der Öffentlichkeit heftige Diskussionen aus und führt zur Einsetzung einer parlamentarischen Untersuchungskommission.

19.4.1913, Samstag

100 000 Zuschauer im Londoner Crystal-Palace-Stadion sehen den Sieg von Aston Villa im englischen Pokalfinale. Die Mannschaft schlägt den FC Sunderland 1:0.

Zwei der drei Kinder der berühmten US-amerikanischen Tänzerin Isadora Duncan ertrinken, als ein Auto in Neuilly (bei Paris) bei einem Wendemanöver in die Seine stürzt und untergeht. Bei dem Unfall kommt auch die Erzieherin der Kinder ums Leben.

Die französische Regierung maßregelt zwei Polizeibeamte aus Nancy. Sie hatten in der Nacht vom 13. zum 14. April zugelassen, dass im Bahnhof von Nancy fünf deutsche Staatsangehörige von einer Gruppe Franzosen tätlich angegriffen wurden. Der Vorfall hatte im Deutschen Reich für beträchtliches Aufsehen gesorgt.

An einem mit der Frühschicht im oberschlesischen Bergbaugebiet beginnenden Streik für Lohnerhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen beteiligen sich etwa 40 000 Bergarbeiter. Der Streik dauert bis zum 10. Mai 1913.

20.4.1913, Sonntag

Ein vollbesetzter serbischer Truppentransporter wird bei Kamanowo von bulgarischen Freischärlern überfallen. Dabei werden 80 Angehörige der serbischen Armee getötet.

Das mit 26 000 Mark dotierte Frühjahrshandicap gewinnt auf der Trabrennbahn in Köln der in deutschem Besitz befindliche Hengst Young Turk.

Bei der in zwei Etappen durchgeführten Sachsenradrundfahrt mit Start und Ziel in Leipzig siegt bei den Berufsradfahrern der Sossenheimer Hans Ludwig und bei den Amateuren Hermann Rosenhahn aus Leipzig.

21.4.1913, Montag

In Madrid endet ein am 14. April begonnenes Frühjahrsturnier im Tennis mit dem Sieg des Franzosen Max Decugis der im Endspiel den Österreicher Graf Ludwig Salm 6:4, 6:3, 6:2 schlägt. Vom 7. bis 12. April fand bereits in Barcelona ein internationales Tennisturnier statt.

Serbien zieht seine Truppen von der Belagerung der Festung Skutari (Shkodër) zurück, nachdem es bereits am 12. April die Kampfhandlungen eingestellt hat.

Der 1912 gebaute, 52 117 BRT große deutsche Dampfer “Imperator” läuft nach Verlassen des Hamburger Hafens auf Grund. Er kann erst am 23. April freigeschleppt werden.

22.4.1913, Dienstag

Die Zweite Kammer des elsässisch-lothringischen Landtages verabschiedet mit großer Mehrheit eine Resolution, in der die am 7. April im deutschen Reichstag eingebrachte Wehrvorlage kritisiert wird. Nach Meinung des Landtages entspricht sie nicht den Interessen der Bevölkerung von Elsass-Lothringen.

23.4.1913, Mittwoch

Der deutsche Reichstag setzt als Konsequenz der Bestechungsvorwürfe gegen die Essener Firma Friedrich Krupp vom 18. April eine Untersuchungskommission zur Frage von Rüstungslieferungen ein.

Das preußische Abgeordnetenhaus verabschiedet ein Gesetz über Maßnahmen zur Stärkung des Deutschtums in den Provinzen Westpreußen und Posen (Ostmarkenvorlage).

Der Kommandant der in der osmanischen Festung Skutari (heute Shkodër) stationierten Garnison, Essad Pascha, kapituliert unter Bedingung freien Abzugs vor den montenegrinischen Belagerungstruppen, die daraufhin die Festung besetzen.

24.4.1913, Donnerstag

In einer Bergbaugrube in Cincinnati (USA) kommen 115 Bergleute durch schlagende Wetter ums Leben.

25.4.1913, Freitag

In einem vom spanischen König Alfons XIII. unterzeichneten Dekret wird die Glaubensfreiheit in Volksschulen eingeführt. Zwar bleibt der obligatorische katholische Religionsunterricht bestehen, aber Kinder anderer Konfessionen können sich freistellen lassen.

Mit einer Änderung der Kraftfahrzeugverkehrsordnung vom 3. Februar 1910 tritt der deutsche Bundesrat in Berlin den sich häufenden Straßenschäden durch den Lkw-Verkehr entgegen.

26.4.1913, Samstag

In Berlin eröffnet die Künstlervereinigung Sezession eine Ausstellung. Sie enthält unter anderem Arbeiten von Ernst Barlach, Max Liebermann, Max Pechstein sowie französischen Impressionisten.

6000 geladene Gäste, unter ihnen der belgische König Albert I., besuchen die Eröffnungsfeier der 28. Weltausstellung in der ostflandrischen Stadt Gent. Auf der bis zum 15. November dauernden Schau sind auch Firmen aus dem Deutschen Reich mit einer breiten Produktpalette vertreten.

Anlässlich eines Besuches des deutschen Kaisers Wilhelm II. findet in Straßburg eine Truppenparade statt.

27.4.1913, Sonntag

Als Ergebnis einer Unterredung zwischen dem österreichisch-ungarischen Kaiser Franz Joseph und dem Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand droht Österreich-Ungarn mit einem selbständigen Vorgehen in der Balkanfrage, falls keine Einigung mit den anderen europäischen Großmächten über Zwangsmaßnahmen gegen Montenegro wegen der Besetzung Skutaris (heute Shkodër) zustande kommt.

In Mainz wird der Deutsche Weinbauverband gegründet. Vertreten durch insgesamt 100 Delegierte, gehören ihm sämtliche deutsche Weinbaugebiete an.

28.4.1913, Montag

Der österreichisch-ungarische Botschafter in London fordert die Londoner Botschafterkonferenz auf, Schritte zur Beendigung der Besetzung Skutaris (heute Shkodër) durch montenegrinische Truppen einzuleiten.

29.4.1913, Dienstag

Die österreichisch-ungarische Regierung zieht an der Grenze zu Montenegro Truppen in einer Stärke von 80 000 Mann zusammen, um Montenegro zur Aufgabe der Besetzung von Skutari (heute Shkodër) zu bewegen.

Die Regierung Guatemalas ersucht die Regierung der USA um Beistand gegen ein Ultimatum der britischen Regierung, mit dem die sofortige Zahlung von Schuldzinsen gefordert wird.

30.4.1913, Mittwoch

Die örtliche Polizei verbietet in Berlin die für den 1. Mai von Gewerkschaften lokal geplanten Maiumzüge wegen Gefährdung der Sicherheit.

Der Senat des US-amerikanischen Bundesstaates Kalifornien billigt einen Gesetzentwurf zum Landbesitz (“land bill”), demzufolge Ausländer in Kalifornien vom Landbesitz ausgeschlossen bleiben.

Chroniknet