Was geschah im April 1964

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1.4.1964, Mittwoch

Der spanische Staatschef Francisco Bahamonde Franco kündigt die Beibehaltung der Monarchie an, da eine solche am besten den Grundüberzeugungen des Volkes entsprechen würde. Ferner gibt er bekannt, dass er Straferlasse und -minderungen für politische Vergehen während des Bürgerkriegs gewähren werde.

Die erste Etappe der “Industriepreisreform” in der DDR beginnt mit einer Erhöhung zahlreicher Preise für Roh- und Grundstoffe sowie für den Gütertransport. Von der Reform wird fast ein Viertel der Industrieproduktion betroffen.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales formuliert Mindestanforderungen für die Unterbringung ausländischer Arbeitnehmer.

Der argentinische Boxer Alejandro Lavorante stirbt in Mendoza (Argentinien), eineinhalb Jahre nachdem er schwere Verletzungen bei einer K. o.-Niederlage gegen den US-Amerikaner Johnny Riggins in Los Angeles (USA) davontrug.

2.4.1964, Donnerstag

Der Präsident des Bundesgesundheitsamtes, Walther Liese, schlägt auf einer Pressekonferenz die Installation von unterirdischen “Luftkläranlagen” in den Großstädten vor, die verpestete Luft ansaugen und reinigen sollen.

Die neue österreichische Koalitionsregierung (ÖVP/SPÖ) unter Bundeskanzler Josef Klaus wird vereidigt.

3.4.1964, Freitag

In einer gemeinsamen Erklärung verkünden US-Präsident Lyndon B. Johnson und Panamas Präsident Roberto F. Chiari, dass sie eine Beilegung des Panamakanalkonfliktes wünschen. Die am 10. Januar abgebrochenen diplomatischen Beziehungen werden wieder aufgenommen.

Der sowjetische Chefideologe Michail A. Suslow richtet in einer 60 000 Wörter umfassenden Rede schwere Vorwürfe gegen die Volksrepublik China.

Das Informationsministerium auf Haiti teilt mit, dass sich Präsident François Duvalier entschlossen habe, “auf Grund des durch Demonstrationen ausgedrückten Willens der Bevölkerung”, das Amt des Staatspräsidenten nunmehr auf Lebenszeit zu behalten.

4.4.1964, Samstag

Der US-Amerikaner Henry Carr läuft in Tempe (US-Bundesstaat Arizona) mit 20,2 sec Weltrekord über 200 m.

Neuer Europameister im Halbschwergewichtsboxen wird in der Dortmunder Westfalenhalle der Berliner Gustav “Bubi” Scholz durch Disqualifikation seines Gegners Giulio Rinaldi.

Die Sowjetunion gibt die Beschlagnahme eines von der ukrainischen Akademie der Wissenschaften 1963 veröffentlichten Buches bekannt, das antisemitische Thesen vertritt. Im Westen hatte es heftige Proteste gegen das Werk gegeben.

5.4.1964, Sonntag

In Washington stirbt im Alter von 84 Jahren US-General Douglas MacArthur, Oberkommandierender der alliierten Streitkräfte im Pazifik während des Zweiten Weltkrieges.

Der Premierminister von Bhutan, Jigme Palden Dorji, wird in der bhutanesischen Stadt Phuntsoling durch Revolverschüsse ermordet. Hohe Militärs, die man der Beteiligung an dem Attentat beschuldigt, werden festgenommen.

6.4.1964, Montag

Zwei belgische Ärzte werden in Tongerlo bei Antwerpen wegen unterlassener Hilfeleistung verhaftet. Sie hatten sich im Rahmen des seit sechs Tagen andauernden Ärztestreiks geweigert, ein an Lungenentzündung erkranktes Kind zu behandeln. Der 18 Monate alte Junge verstarb kurz darauf.

Franz Rompza gewinnt in der Karl-Rau-Halle in Heidenheim das internationale Degenfechtturnier um den von Bundeskanzler Ludwig Erhard gestifteten Heidenheimer Pokal.

7.4.1964, Dienstag

Der britische Studentenverband nimmt in Swensea mit 1187 zu 806 Stimmen eine Resolution an, in der ein “straffreies Liebesleben” für die Studenten gefordert wird. Die Resolution wendet sich in erster Linie gegen die “schweren Bestrafungen” von Studenten, die spätabends noch Mädchen in ihren Zimmern empfangen.

Samuel Becketts Einakter “Spiel” (Play) kommt nach der englischsprachigen Erstaufführung in New York am 4. Januar nun auch in Großbritannien auf die Bühne. Die Premiere findet am National Theatre at the Old Vic in London statt.

Ein venezolanischer Öltanker (36 000 BRT) rammt die bislang größte Spannbetonbrücke der Welt über den Maracaibo-See in Venezuela. Ein Teil der Brücke stürzt ins Wasser und reißt vier Autos mit in die Tiefe.

Bundesgesundheitsministerin Elisabeth Schwarzhaupt ruft in ihrer Rede zum Weltgesundheitstag in Bonn zu einem verstärkten Kampf gegen die Tuberkulose in aller Welt auf.

8.4.1964, Mittwoch

Mit dem Start einer unbemannten Gemini-Kapsel setzen die USA ihr Raumfahrtprogramm fort. Die von Kap Kennedy in den Weltraum geschossene Raumkapsel ist nur mit Instrumenten ausgerüstet und soll die Erde eine Zeitlang umrunden. Es handelt sich um einen von zwei unbemannten Probeschüssen, bevor 1965 zwei Astronauten die Kapsel steuern sollen.

Am Bauplatz einer neuen Schule in Cleveland (US-Bundesstaat Ohio), die weißen Kindern vorbehalten sein soll, wirft sich der 27-Jährige weiße Geistliche Bruce Klunder aus Protest gegen die Rassendiskriminierung vor einen Schaufelbagger. Er wird überrollt und stirbt an seinen Verletzungen.

Scheich Mohammed Abdullah (genannt “Löwe von Kaschmir”), der erste Premierminister des indischen Bundesstaates Kashmir and Jammu, wird nach zehnjähriger Haft aus dem Gefängnis entlassen.

US-Außenminister Dean Rusk bezeichnet in einer öffentlichen Rede in New York die Wiedervereinigung Deutschlands und das Streben nach Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts für alle Deutschen als eine der Hauptaufgaben der Politik der Vereinigten Staaten von Amerika.

9.4.1964, Donnerstag

Bei einer Lehrvorführung auf dem NATO-Übungsplatz Bergen-Hohne werden neun Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten der Bundeswehr durch einen Granatvolltreffer getötet.

Vor dem Stockholmer Stadtgericht beginnt der Prozess gegen den schwedischen Luftwaffenoberst Stig Wennerström, der 15 Jahre lang wichtige militärische Geheiminformationen Schwedens und der NATO (Nordatlantikpakt) an die Sowjetunion weitergegeben haben soll.

10.4.1964, Freitag

Deutscher Meister der Berufsboxer im Mittelgewicht wird in Hamburg der 37-Jährige Kölner Peter Müller. Er besiegt den um 10 Jahre jüngeren Titelverteidiger Heinrich Meinhard in der fünften Runde durch K. o.

Der als “Opernmörder” bekanntgewordene Österreicher Josef Weinwurm wird vom Geschworenengericht in Wien wegen Mordes an der zwölfjährigen Ballettschülerin Dagmar Fuhrich zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt.

Die italienische Südtirolkommission, die sog. Neunzehnerkommission, überreicht dem italienischen Ministerpräsidenten Aldo Moro ihren Bericht, der eine Reihe von Vorschlägen zugunsten Südtirols enthält.

11.4.1964, Samstag

Portugal und Frankreich schließen ein Abkommen, das Frankreich die Einrichtung von Kontrollstationen für Raketenexperimente auf den Azoren gestattet.

Der Felbertauerntunnel, der das Felbertal mit dem Tauerntal verbindet, wird durchschlagen. Er ist mit 5,2 km der bisher längste Straßentunnel Österreichs.

Bei der Deutschen Werft in Hamburg läuft der Supertanker “Altanin” vom Stapel. Das Schiff ist 265 m lang, 36 m breit und hat einen Tiefgang von 13 m.

12.4.1964, Sonntag

Bei den Deutschen Meisterschaften im Kunstturnen in Ulm gewinnt der Oppauer Philipp Fürst zum fünftenmal seit 1957 den Titel im Zwölfkampf.

Die international bekannten Skisportler Barbara Henneberger (BR Deutschland) und Bud Werner (Kanada) kommen bei einem Lawinenunglück im Oberengadin ums Leben.

Das sowjetische lenkbare Raumschiff “Poljot II” wird in eine Erdumlaufbahn gebracht.

13.4.1964, Montag

Die Deutsche Presseagentur (dpa) meldet irrtümlich den Tod des sowjetischen Partei- und Regierungschefs Nikita S. Chruschtschow.

Bei einem heftigen Wirbelsturm in Jessore (Ostpakistan) kommen über 300 Menschen ums Leben, Hunderttausende werden obdachlos.

Die “Pieta” des italienischen Bildhauers und Malers Michelangelo, die seit 1499 ununterbrochen im Petersdom in Rom ihren Platz hatte und nun auf der Weltausstellung in New York gezeigt werden soll, kommt unbeschadet an ihrem Bestimmungsort an.

In Hollywood verleiht die US-amerikanische Filmakademie die “Oscars”. Als bester Film des Jahres wird der britische Streifen “Tom Jones” von Tony Richardson ausgezeichnet.

Der Regisseur Veit Harlan, der vor allem durch nationalsozialistische Tendenzfilme zu Ruhm gelangte, stirbt im Alter von 64 Jahren auf Capri.

14.4.1964, Dienstag

Von Kap Kennedy aus starten die USA eine Instrumentenkapsel, mit der es gelingt, die Temperaturen zu messen, denen eine bemannte Weltraumkapsel bei der Rückkehr zur Erde ausgesetzt ist (“Fliegendes Thermometer”).

Der Bundestag billigt einstimmig ein Gesetz zur Neuregelung des Kindergeldes. Neben einer Verbesserung der Leistungen ist außerdem die Einrichtung einer Kindergeldkasse bei der Bundesanstalt für Arbeit vorgesehen.

Das Bundeskabinett verabschiedet in einer Sondersitzung den von Bundesfinanzminister Rolf Dahlgrün vorgelegten Gesetzentwurf, der Steuersenkungen ab 1. Januar 1965 vorsieht.

Ian Douglas Smith wird als Premierminister Südrhodesiens vereidigt, nachdem Winston Field am Vortag von diesem Posten zurückgetreten war. Gegen die Regierung Smith, die eine radikale Politik der weißen Vorherrschaft verfolgt, kommt es in der Folgezeit wiederholt zu Demonstrationen.

15.4.1964, Mittwoch

Die deutsche Erstaufführung der Komödie “Der Packesel” des britischen Dramatikers John Arden findet an der Freien Volksbühne in Berlin (West) statt.

Die Deutsche Lufthansa setzt erstmals zwei Maschinen des Typs Boeing 727 “Europa-Jet” planmäßig ein.

Der Ministerrat der EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft), der seit dem 13. April in Brüssel tagt, beschließt umfangreiche Maßnahmen zur Finanz- und Währungspolitik und zur mittelfristigen Wirtschaftspolitik.

In Manila beginnt die zehnte Ministerkonferenz des Südostasienpaktes (SEATO). Die Mitgliedsstaaten beraten bis zum 17. April über den Kampf gegen den Kommunismus und über Neutralisierungspläne für Südostasien.

16.4.1964, Donnerstag

Der Bundestag verabschiedet gegen die Stimmen der Sozialdemokraten den Bundeshaushalt 1964 in Höhe von insgesamt 60,3 Mrd. DM.

Die Verbreitung einer Fehlmeldung über das Ableben des sowjetischen Ministerpräsidenten Nikita S. Chruschtschow führt zur Schließung des Moskauer Büros der Deutschen Presseagentur.

Zwei junge Männer fliehen mit einem Sportflugzeug aus Halle (DDR) in die Bundesrepublik Deutschland. Es ist das erstemal, dass DDR-Bürgern die Flucht in den Westen auf diesem Wege gelingt.

Die US-Amerikanerin Geraldine Mock beendet als erste Frau der Welt einen Alleinflug um die Erde.

17.4.1964, Freitag

The Rolling Stones”, die erste Langspielplatte der gleichnamigen britischen Popgruppe, wird veröffentlicht. Bis Ende April sind 150 000 Platten verkauft.

Cent mille dollars soleil” (100 000 Dollar in der Sonne), ein französisch-italienischer Spielfilm mit Jean-Paul Belmondo, feiert in Paris Premiere.

Der französische Spielfilm “Landru. Der Frauenmörder von Paris” von Claude Chabrol wird erstmals in den deutschen Kinos gezeigt.

Nach vierjähriger Bauzeit wird das bislang größte Pumpkraftwerk der Welt in Vianden (Luxemburg) eröffnet.

In der Sowjetunion wird der 70. Geburtstag des Partei- und Regierungschefs Nikita S. Chruschtschow mit allen dem Anlass entsprechenden Feierlichkeiten- begangen. Öffentlich deutet nichts darauf hin, dass der Sturz des Ministerpräsidenten schon eingeleitet ist.

18.4.1964, Samstag

König Zymbelin” von William Shakespeare wird am Stadttheater Heidelberg zum ersten Mal in der Neuübersetzung von Erich Fried aufgeführt.

Die seit dem 11. April in Algerien durchgeführte Währungsumwandlung ist abgeschlossen. An Stelle des bisherigen Franc tritt die Einheit Dinar.

19.4.1964, Sonntag

Der seit 1. April andauernde Streik der Ärzte in Belgien geht zu Ende. Er richtete sich gegen ein vom Parlament angenommenes Gesetz zur Reform des Sozialversicherungs- und Krankenwesens, das nach Auffassung der Mediziner die Freiheit ihres Berufs einengen würde.

Rechtsradikale Offiziere stürzen die Koalitionsregierung im Königreich Laos und stellen den neutralistischen Ministerpräsidenten Suvanna Phuma unter Hausarrest.

Sophia Loren wird in Karlsruhe mit der begehrtesten deutschen Filmauszeichnung, dem “Bambi”, geehrt. Sie wird damit zum viertenmal zur beliebtesten ausländischen Filmschauspielerin gewählt.

20.4.1964, Montag

In Cleveland (US-Bundesstaat Ohio) beteiligen sich mittlerweile 86% aller schwarzen Schüler aus Protest gegen Rassendiskriminierungen an einem Boykott ihrer Lehranstalten.

US-Präsident Lyndon B. Johnson hält in New York seine erste außenpolitische Grundsatzrede. Er fordert u.a. militärische Stärke, Widerstand gegen kommunistische Ausdehnung und die tatkräftige Unterstützung des Freiheitskampfes in Südostasien.

US-Präsident Lyndon B. Johnson und der sowjetische Ministerpräsident Nikita S. Chruschtschow geben ihre Absicht bekannt, die Produktion spaltbaren Materials für militärische Zwecke erheblich einzuschränken.

21.4.1964, Dienstag

Wieder macht eine tollkühne Flucht zweier Männer aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland von sich reden. Die beiden Flüchtlinge rasen mit einem vollbeladenen Lastkraftwagen durch mehrere Zäune entlang der Grenzlinie in Berlin und schwimmen dann durch den Teltow-Kanal in den Westen.

22.4.1964, Mittwoch

Den Musikern der Popgruppe “The Rolling Stones” wird vom Präsidenten des britischen Friseur-Handwerks ein kostenloser Haarschnitt angeboten. Nach dem Grund gefragt, erklärt er: “Einer sieht am Kopf aus wie ein Staubwedel”.

In New York wird die 32. Weltausstellung eröffnet. Das Wahrzeichen der Industriemesse ist der 42 m hohe Stahlglobus “Unisphere”.

Großbritannien und die Sowjetunion tauschen am Kontrollpunkt Heerstraße in Berlin auf der Interzonenstrecke Berlin- Hamburg zwei Spione aus. Der in Moskau wegen Spionage verurteilte britische Geschäftsmann Greville Wynne wird im Gegenzug zur Freilassung des sowjetischen Agenten Arnold Lonsdale auf freien Fuß gesetzt.

Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Rumäniens veröffentlicht eine umfangreiche Erklärung, in der die Gleichberechtigung aller kommunistischen Parteien und Länder betont wird.

23.4.1964, Donnerstag

US-amerikanische Sicherheitsbeamte entdecken in der Botschaft in Moskau eine kunstvoll verzweigte Abhöranlage: 40 Mikrofone sind tief im Mauerwerk des Gebäudes verborgen.

In Hannover wird die “Deutsche Luftfahrtschau” eröffnet. Im Mittelpunkt des Interesses steht der deutsche Senkrechtstarter VJ 101 C/X I.

Im ANTA Theatre in New York findet die Uraufführung des Dramas “Blues für Mister Charlie” des US-Schriftstellers James Baldwin statt.

24.4.1964, Freitag

Die Kommission der “Europäischen Atomgemeinschaft” (EURATOM)legt in Brüssel ihren 7. Gesamtbericht vor. Es ist damit zu rechnen, heißt es darin, dass der steigende Energiebedarf in Europa in Zukunft vermehrt durch Kernenergie gedeckt werden wird.

Walter Ulbricht, Staatsratsvorsitzender der DDR, schlägt der Bundesregierung unter bestimmten Bedingungen einen beschränkten Zeitungsaustausch vor.

25.4.1964, Samstag

Der Generaldirektor der Kasseler Henschel-Werke, Fritz-Aurel Goergen, wird in der Nacht zum Sonntag in Hannover verhaftet. Er wird des Betrugs und der Untreue verdächtigt.

In Kopenhagen wird der bronzene Kopf der “Kleinen Meerjungfrau”, weltbekanntes Wahrzeichen der dänischen Hauptstadt, gestohlen.

26.4.1964, Sonntag

Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg wird die CDU mit 46,2% der Stimmen erneut stärkste Partei.

Die Hannover-Messe (26. 4.-5. 5.) öffnet ihre Tore. Mit ihrem Schwerpunkt in der Investitionsgüterindustrie gilt die Industrieausstellung dieses Jahr in besonderem Maße als Gradmesser des Konjunkturklimas.

Auf 62,94 m verbessert der 27-Jährige US-Amerikaner Al Oerter den Diskuswurf-Weltrekord bei einem Sportfest in Walnut (US-Bundesstaat Kalifornien). Er übertrifft die alte Rekordmarke von 62,62 m um 32 cm.

27.4.1964, Montag

Der in den englischen Fußball-Bestechungsskandal verwickelte 52-Jährige Buchmacher Joseph B. Hancock begeht Selbstmord. Er war einige Tage zuvor von der Polizei im Zusammenhang mit Beschuldigungen vernommen worden, wonach 30 Fußballspieler und eine Reihe von Wettbüroinhabern Bestechungsgelder angenommen und verteilt haben sollen, um Spielergebnisse zu manipulieren.

Die unabhängigen Republiken Tanganjika und Sansibar schließen sich zusammen. Der neue Staat erhält den Namen Vereinigte Republik Tansania.

28.4.1964, Dienstag

Syrien löst die am 8. Oktober 1963 geschlossene Militärunion mit dem Irak wieder auf.

Der griechische Ministerpräsident Georgios Papandreou entläßt, seinem Wahlversprechen folgend, 425 politische Häftlinge durch Gnaden-Erlass in die Freiheit. Damit sind bis auf wenige Fälle alle politischen Gefangenen, die im Zuge der Bürgerkriege 1947 bis 1949 inhaftiert wurden, wieder auf freiem Fuß.

Japan wird Vollmitglied der “Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung” OECD.

Der Brasilianer Nelson Pessoa gewinnt auf seinem Pferd Gran Geste den Preis der Piazza di Siena in Rom.

29.4.1964, Mittwoch

Das Drama “Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats, dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade” von Peter Weiss wird im Schiller-Theater in Berlin (West) uraufgeführt.

In Rom werden Prinzessin Irene der Niederlande und Prinz Carlos Hugo von Bourbon-Parma getraut.

Auf Anordnung des Senators für Sicherheit und Ordnung von Berlin (West) werden die Geschäftslokale der Helios-Handelszentrale in der Stadt von der Polizei geschlossen. Als Grund wird angegeben, dass die Zentrale offenbar die Aufgaben einer Handelsmission der Sowjetunion in Berlin (West) wahrgenommen habe.

Der Bundestag billigt den Bericht des Untersuchungsausschusses zur Klärung der sog. “Telefonaffäre”, die im September 1963 ihren Anfang nahm.

30.4.1964, Donnerstag

Mehr als 1 Mio. Kraftfahrzeuge sind bislang im Jahr 1964 von den Fließbändern der Automobilfabriken gerollt. Das ist ein Sechstel mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

In Lausanne wird die Schweizer Landesausstellung “Expo 64” eröffnet. Sie dauert bis zum 25. Oktober.

Chroniknet