Was geschah im August 1905

  • < 1904
  • 8.1905
  • 1906 >

Wetterstationen August 1905

1.8.1905, Dienstag

Der Hottentotten-Führer Hendrik Witbooi besetzt während des Krieges in Deutsch-Südwestafrika mit seinen Kämpfern das Felsengebirge westlich von Gibeon.

Der britische Premierminister Arthur James Balfour erklärt im Unterhaus in London das Gerücht, ein deutsches Syndikat wolle Kohlenfelder in Südwales aufkaufen, für unrichtig. Im Notfall werde die Regierung einen solchen Verkauf durch ein Gesetz verhindern, um die Landesverteidigung nicht zu gefährden.

In Sachsen und Thüringen beginnt ein Streik von rund 10 000 Färberei- und Appretierarbeitern für höhere Löhne. Statt der geforderten 15 Mark wöchentlich für alle erwachsenen Arbeiter setzen die Unternehmer einen Lohn von 2,35 Mark täglich für alle Arbeiter ab 18 Jahren durch; bei jüngeren Arbeitern ist ein Abzug von 10% zulässig.

In der russischen Schwarzmeerhafenstadt Noworossisk versuchen streikende Arbeiter, die Bahnverbindungen zu unterbrechen. Als Militär einschreitet gibt es Tote und Verletzte.

Bei einem Sturm vor der portugiesischen Küste sinken bei Lissabon 28 große Fischerboote mit mehr als 300 Mann Besatzung. Keiner der Seeleute überlebt.

2.8.1905, Mittwoch

Christian Lundeberg bildet in Stockholm als Nachfolger von Ministerpräsident Erich Gustav Boström eine konservativ-liberale Koalitionsregierung. Boström war während des norwegisch-schwedischen Unionskonflikts am 13. April zurückgetreten.

3.8.1905, Donnerstag

Die britische Regierung unter Arthur James Balfour lehnt im Unterhaus eine Vereinigung Kretas mit Griechenland ab.

Auf der russischen Insel Sachalin ergibt sich nach dem siegreichen Vormarsch der Japaner der Gouverneur mit 70 Offizieren und 3200 Soldaten.

In China wird mit einem kaiserlichen Edikt die Prügelstrafe aufgehoben. An ihre Stelle treten Geld- bzw. Gefängnisstrafen.

Kaiser Wilhelm II. tritt in Kopenhagen die Heimreise von seiner Nordlandfahrt nach Swinemünde an. Die Fahrt sollte das gute Verhältnis zu seinen nördlichen Nachbarn demonstrieren.

Der Oberrheinische Verein für Luftschifffahrt in Straßburg lässt einen unbemannten Registrierballon auf eine Höhe von 25 800 m steigen.

4.8.1905, Freitag

Der schwedische Kronprinz-Regent Gustav (V.) trifft in Kopenhagen ein, um mit König Christian IX. über die Neubesetzung des norwegischen Throns zu beraten. Die Gerüchte verdichten sich, dass nicht ein Hohenzoller, sondern ein dänischer Prinz neuer König von Norwegen wird.

5.8.1905, Samstag

In Portsmouth im US-Bundesstaat New Hampshire beginnen an Bord der Jacht “Mayflower” die Friedensverhandlungen zur Beendigung des Russisch-Japanischen Kriegs.

In Vevey in der Schweiz findet nach 16 Jahren Pause erstmals wieder das traditionelle Winzerfest “Fête des Vignerons” statt. Es hat den traditionellen Verlauf der Jahreszeiten und die harte Arbeit der Winzer zum Thema.

Bei der Einfahrt in den Bahnhof Ingolstadt entgleist der Schnellzug Köln- München. Lokomotivführer und Heizer kommen ums Leben, zahlreiche Urlauber aus Großbritannien und den Niederlanden werden verletzt.

6.8.1905, Sonntag

Am Müggelsee bei Berlin findet das 14. Sängerfest des Arbeitersängerbundes für Berlin und Umgebung statt. 50 000 Menschen nehmen daran teil.

Der Südafrikaner John Vincent Duncker, der auch im Besitz eines deutschen Passes ist, stellt in Berlin einen Weltrekord über 100 m in 10,8 sec auf.

Aus Cuntzow in der preußischen Provinz Pommern werden zehn russische Deserteure nach Russland abgeschoben. Während des Russisch-Japanischen Kriegs desertieren zahlreiche russische Soldaten.

Vier Munizipalräte in der spanischen Hafenstadt Malaga, die in einem kommunalpolitischen Streit keine Einigung erzielen konnten, tragen in den Räumen des kaufmännischen Vereins ein Duell aus. Einer der Räte wird getötet, zwei werden schwer verletzt.

In Mannheim findet am Nachmittag drei Stunden lang auf offener Straße eine Anarchisten-Razzia statt. Zahlreiche Unbeteiligte – darunter viele Arbeiterfrauen und Kinder, die sich während des Sonntagsspaziergangs nicht ausweisen können – werden nach Waffen durchsucht und vorübergehend festgenommen. Die Kriminalpolizei fahndet vergeblich nach den Teilnehmern einer Anarchistenversammlung, die in Mannheim stattfinden sollte.

Um während der revolutionären Unruhen und Streiks den kriegswichtigen Betrieb der transkaukasischen Eisenbahnen aufrechtzuerhalten, ordnet ein Erlass von Zar Nikolaus II. die Einberufung von Reservisten zum aktiven Dienst auf diesen Strecken an.

7.8.1905, Montag

19 Personen kommen beim Zusammenstoß zweier Schnellzüge bei Spremberg in der Lausitz ums Leben.

König Oscar II. von Schweden überträgt aus gesundheitlichen Gründen Kronprinz Gustav (V.) auf unbestimmte Zeit die Regierungsgeschäfte.

Ein französisches Geschwader läuft zu einem bis zum 14. August andauernden Besuch Großbritanniens im Kriegshafen Portsmouth ein. Eine Abordnung des Geschwaders wird in Cowes von König Eduard VII. empfangen. Der Besuch soll der Festigung der Entente cordiale dienen.

8.8.1905, Dienstag

In Portugiesisch-Westafrika (Angola) bricht ein Eingeborenenaufstand gegen die Kolonialmacht aus.

Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag fällt das Urteil im britisch-französischen Maskat-Streit. Danach verliert Frankreich das Recht, den Untertanen des Sultans von Maskat (Oman), der politisch fast völlig von Großbritannien abhängig ist, zu erlauben, ihre Schiffe unter französischer Flagge fahren zu lassen. Ausnahme sind Reeder oder Besitzer, die dies schon vor 1863 getan haben.

9.8.1905, Mittwoch

Kaiser Wilhelm II. besucht Gnesen und die preußischen Ostprovinzen, um dort für die “innere Kolonisation” zu werben.

Ein 2000 Reiter starkes Aufgebot des marokkanischen Sultans Abd Al Asis vernichtet mit Unterstützung einiger Infanteristen in einem Gefecht bei Ayan Sidi Meluk die Hauptstreitkräfte des Thronprätendenten Bu Hamara.

10.8.1905, Donnerstag

In der chinesischen Provinz Kaifengsu bricht ein Truppenaufstand aus. Er wird vom Militär niedergeschlagen.

Der leitende Ausschuss des ungarischen Koalitionskartells, das im Parlament in Budapest die Mehrheit besitzt, erklärt alle Verordnungen der von Kaiser Franz Joseph I. ernannten Regierung unter Ministerpräsident Géza Baron Fejérváry für ungesetzlich. Er weist die Beamten an, die Aushebung von Soldaten und die Eintreibung von Steuern zu verhindern.

11.8.1905, Freitag

In Deutsch-Ostafrika beginnt ein Eingeborenenaufstand, der sich rasch auf die ganze Kolonie ausweitet.

In München startet die erste Herkomerfahrt.

12.8.1905, Samstag

Die erste deutsche Automobilwoche beginnt mit einem Rennen auf dem Kesselberg.

In einem Wald bei Lodz (Russisch-Polen) lösen Kosaken und Infanterie eine Versammlung der Sozialdemokraten mit 2000 Personen auf. Zwei Menschen kommen ums Leben, 18 werden verletzt, 439 verhaftet.

Aus Zentralchina werden fremden- und christenfeindliche Ausschreitungen gemeldet. In der Provinz Honan sollen zwölf Katholiken und mehrere französische Missionare von buddhistischen Priestern getötet worden sein.

Großbritannien und Japan unterzeichnen in London ein Schutz- und Trutzbündnis.

13.8.1905, Sonntag

In Berlin u.a. Großstädten des Deutschen Reichs häufen sich nach Presseberichten die Fälle von Hundediebstahl. Die Behörden bringen dies mit der akuten Fleischnot in Zusammenhang.

Der russische Zar Nikolaus II. erlässt einen Ukas (Erlaß) über die Rückgabe des enteigneten Besitzes der armenischen Kirche.

Bei Demonstrationen in Bialystok und Riga tötet russisches Militär mehr als 100 Menschen. Währenddessen kommt es in Kertsch zu einem Judenpogrom.

Bei der Volksabstimmung über das Ende der Union mit Schweden stimmen 368 392 Norweger mit Ja und 184 mit Nein. Die Frauen, die nicht mitentscheiden durften, organisieren einen alternativen Volksentscheid.

14.8.1905, Montag

lm Gebiet des Uelle, eines linken Ubangi-Nebenflusses, bricht ein Eingeborenenaufstand gegen die unmenschliche Herrschaft der Weißen im belgischen Kongostaat (Zaire) aus.

Theodoor Herman de Meester bildet als niederländischer Ministerpräsident ein Kabinett aus gemäßigten Liberalen und Beamten. Sein Vorgänger Abraham Kuyper war nach der Wahlniederlage der Katholischen, Protestanten und Konservativen vom 16. Juni zurückgetreten.

15.8.1905, Dienstag

Der belgische Senat genehmigt ein Gesetz, wodurch in Industrie und Handel eine Sonntagsruhe von einem halben bis zu einem ganzen Tag eingeführt wird. Ausgenommen sind Bereiche wie Fischerei, Jahrmarktsverkehr, Wassertransport und Notstandsarbeiten.

Bei der Tourenfahrt um den Herkomerpreis werden in Herrenalb im Schwarzwald zwei Kinder von einem Automobil überfahren und getötet.

16.8.1905, Mittwoch

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. empfängt in Bad Ischl König Eduard VII. von Großbritannien und Irland.

Bei Unruhen in Granmichele auf Sizilien erschießt das Militär 13 Arbeiter, mehr als 100 werden verletzt.

17.8.1905, Donnerstag

In Tientsin wird auf die chinesische Kaiserin T’zu Hsi ein Attentat verübt. Die Kaiserin bleibt unverletzt. Der als Soldat verkleidete Attentäter wird von einem Soldaten mit dem Bajonett erstochen.

Auf Kreta kommt es zu blutigen Kämpfen zwischen aufständischen Panhellenen und russischen bzw. britischen Truppen.

18.8.1905, Freitag

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. feiert seinen 75. Geburtstag.

In der chinesischen Provinz Schansi breitet sich ein Aufstand gegen die Mandschu-Regierung in Peking aus, in deren Verlauf ein Mandarin (Angehöriger des Beamtenadels) getötet wird. Rund 2000 Soldaten laufen zu den Aufständischen über.

In Livland und Kurland erheben sich die Landarbeiter und Kleinbauern gegen die Großgrundbesitzer. Der Gouverneur ergreift keine Gegenmaßnahmen, um nicht seine persönliche Sicherheit zu gefährden.

Während des Eingeborenenaufstands in Deutsch-Ostafrika werden Bischof Cassian Spiß sowie zwei Missionare und Schwestern zwischen Kilwa und Livale ermordet.

19.8.1905, Samstag

Zar Nikolaus II. erlässt das Manifest über die Einführung einer Verfassung.

Kaiser Wilhelm II. befiehlt die Entsendung zweier Kanonenboote und 150 Mann der Seebataillone nach Deutsch-Ostafrika, um den dortigen Aufstand niederzuschlagen.

Das deutsche Kaiserpaar, Wilhelm II. und Auguste Viktoria, bittet die Öffentlichkeit, von der Überreichung persönlicher Geschenke zur Silberhochzeit am 27. Februar 1906 abzusehen und etwaige Spenden gemeinnützigen Stiftungen zuzuwenden.

20.8.1905, Sonntag

Sintflutartige Regenfälle vernichten in Japan große Teile der Reisernte.

In Straßburg im Elsass beginnt die 52. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands. Der Vorsitz der bis zum 25. August dauernden Veranstaltung, zu deren Eröffnung sich 35 000 Menschen eingefunden haben, führt Fürst Karl zu Löwenstein und Rosenberg.

Nach Meldungen aus Kapstadt befindet sich der Herero-Häuptling Samuel Maharero aus Deutsch-Südwestafrika mit seinen Söhnen und mehreren Unterhäuptlingen sowie 730 Kriegern in Polizeigewahrsam am Ngamisee in Britisch-Betschuanaland.

21.8.1905, Montag

Kaiser Wilhelm II. gewährt dem Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika, Theodor Leutwein, den gewünschten Abschied und ernennt Friedrich von Lindequist zum Nachfolger. Leutwein protestiert mit seinem Rücktritt gegen die Vernichtung der Hereros im Hottentottenkrieg.

Während des Eingeborenenaufstands in Deutsch-Ostafrika ermorden Rebellen auf der Station Liwale einen Feldwebel und zwei Siedler.

22.8.1905, Dienstag

Wegen eines Generalstreiks in Warschau und Unruhen wird über Russisch-Polen der Kriegszustand verhängt.

Eine Denkschrift des mecklenburgischen Landeslehrervereins beschreibt die Situation im dortigen Volksschulwesen. Danach erhält ein Volksschullehrer in Mecklenburg-Schwerin zwischen 1200 (Land) und 1800 Mark (Stadt) jährlich (Endgehalt). Bei 483 Schulhäusern fehlt es an primitivsten hygienischen Vorrichtungen; in Einzelfällen bilden Fichtenschonungen den “Abtritt”.

Eine sozialdemokratische Versammlung in Berlin spricht sich gegen die zurückhaltende Politik der SPD-Reichstagsfraktion aus und erklärt die Herbeiführung eines Generalstreiks zur wichtigsten Aufgabe. Das SPD-Zentralorgan “Vorwärts” bezeichnet diesen Beschluss als “anarchistische Phrasen”.

24.8.1905, Donnerstag

Frankreich fordert von Marokko unter Androhung von Gewalt die Freilassung von algerischen Untertanen, die auf marokkanischem Gebiet festgenommen worden waren. Am 27. August werden die Verhafteten, die sich an den Kämpfen gegen Sultan Abd Al Asis beteiligt hatten, freigelassen.

Der Franzose Lucien Petit-Breton stellt einen Stundenweltrekord im Bahnradfahren auf.

25.8.1905, Freitag

Aus Petersburg wird gemeldet, dass alle Offiziere des Nebogatowschen Geschwaders, das sich in der Koreastraße den Japanern ergeben hatte, aus der russischen Marine ausgestoßen wurden.

Das Kriegsgericht in Libau im russischen Gouvernement Kurland verurteilt acht Matrosen wegen Meuterei zum Tod und 19 zu mehrjähriger Zwangsarbeit.

26.8.1905, Samstag

Die von Maximilian Harden herausgegebene Zeitschrift “Die Zukunft” veröffentlicht einen Aufruf des in Deutsch-Südwestafrika kommandierenden Generals Lothar von Trotha: “Innerhalb der deutschen Grenze wird jeder Herero erschossen. Ich nehme keine Weiber und Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volk zurück und lasse auf sie schießen.”

Während einer Hungersnot in Südspanien bemächtigen sich andalusische Landarbeiter der Viehherden, um sich und ihre Familien ernähren zu können. Festgenommene erklären, sie seien mit ihrer Verhaftung zufrieden, da sie im Gefängnis wenigstens ernährt würden.

Den Großen Preis von Baden-Baden gewinnt Gouvernant mit Jockey G. Stern.

27.8.1905, Sonntag

Heinrich Opel, der Sohn des Fahrrad-, Nähmaschinen- und Automobilfabrikanten Adam Opel, gewinnt beim Frankfurter Automobilrennen den ersten und den zweiten Preis.

Der für Teutonia Berlin startende Schwede Kristian Hellström wird Deutscher Meister über 1500 m.

Neben der Cholera breitet sich in den preußischen Ostgebieten auch der Typhus aus. Innerhalb von zwei Wochen sind 258 Fälle gemeldet worden.

Die Behörden im Osten Preußens erklären die Weichsel für “verseucht”. Die Badeanstalten an dem Fluss werden wegen Choleragefahr geschlossen.

Der russische Zar Nikolaus II. verfügt unter dem Eindruck der revolutionären Unruhen durch einen Ukas liberalere Bestimmungen für die Hochschulen. Danach wird in Zukunft der Rektor von den Dekanen und der Fakultätssekretär von den Fakultäten gewählt.

Der armenische Bankier Apic Effendi Umdjian, ein mehrfacher Millionär, wird in seinem Büro in Konstantinopel (Istanbul) von einem armenischen Nationalisten durch vier Revolverschüsse getötet.

Osmanische Truppen ermorden während der Unruhen in Makedonien bei Knonpica acht Christen. Nach osmanischen Angaben wurden die drei Kinder vier Frauen und ein Mann während eines Kampfes mit nationalistischen Komitadschis (bulgarische Aufständische) getötet. Die Botschafter der Großmächte intervenieren wegen dieses Vorfalls bei der Pforte.

Während der russisch-japanischen Friedensverhandlungen in Portsmouth unternimmt die japanische Marine einen Landungsversuch im Tatarenbusen zwischen Sachalin und dem asiatischen Festland.

Das deutsche Kriegsschiff “Bussard” meldet aus Deutsch-Ostafrika die Vernichtung eines 1000 Mann starken Aufgebots der aufständischen Eingeborenen bei Kipo am Rufiji.

Das britische Kanalgeschwader besucht Swinemünde.

28.8.1905, Montag

Der Militärbezirk des russischen Großfürstentums Finnland wird aufgelöst. Die in Finnland stehenden Truppen bilden fortan das nach russischem Vorbild organisierte 22. Armeekorps.

29.8.1905, Dienstag

In Stettin findet in Gegenwart des deutschen Kaiserpaares der Stapellauf des Passagierdampfers “Kaiserin Auguste Viktoria” statt.

Russland und Japan einigen sich in Portsmouth (USA) auf die Bedingungen zum Abschluss eines Friedensvertrags. Er wird am 5. September unterzeichnet.

30.8.1905, Mittwoch

Die osmanische Regierung in Konstantinopel (Istanbul) lehnt eine Note der sechs Großmächte vom 1. August ab, in der diese fordern, dass Makedonien internationaler Finanzkontrolle unterstellt werde. Unterdessen werden schwere Kämpfe zwischen osmanischen Truppen und nationalistischen bulgarischen Extremisten aus Makedonien gemeldet.

Im Mittelmeerraum betrachten Zehntausende Schaulustige eine Sonnenfinsternis.

31.8.1905, Donnerstag

In Karlstadt im schwedischen Värmland beginnen die Verhandlungen über die Auflösung der Union zwischen Schweden und Norwegen.

Im rheinisch-westfälischen Baugewerbe geht ein dreimonatiger Streik zu Ende. Arbeitgeber und Arbeitnehmer begrenzen die Arbeitszeit auf zehn Stunden. Der Stundenlohn beträgt ortsabhängig zwischen 44 und 55 Pfennig. Die Vereinbarungen sind bis zum 30. April 1908 gültig.

Chroniknet