Was geschah im August 1951

  • < 1950
  • 8.1951
  • 1952 >

1.8.1951, Mittwoch

Der britische Außenminister Herbert Morrison veröffentlicht in der sowjetischen Zeitung “Prawda” eine Erklärung an das sowjetische Volk. Er kritisiert u.a., dass es in der Sowjetunion keine Redefreiheit gebe.

Der US-amerikanische Pilot Bill Bridgeman fliegt mit einer Douglas-“Skyrokket” zum ersten Mal zweifache Schallgeschwindigkeit.

Der Maler und Grafiker Karl Hofer, Direktor der Berliner Kunstakademie, eröffnet in den Räumen der Hochschule für Bildende Künste in Berlin die erste “Große Deutsche Kunstausstellung” des “Deutschen Künstlerbundes 1950”. 299 Bilder, Plastiken und Grafiken werden gezeigt. Gerhard Marcks, Karl Hofer, Fritz Winter und Ernst Schumacher werden von Arthur Jung für ihre künstlerischen Arbeiten ausgezeichnet. Die Geldpreise stiftete der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller.

2.8.1951, Donnerstag

Das DDR-Ministerium für Staatssicherheit deckt eine “Spionageorganisation” namens “Freies Parlament” auf. Ziel der Mitglieder, die verhaftet worden sein sollen, sei die Sabotage der Weltjugendfestspiele gewesen, melden DDR-Behörden.

Im Rahmen der Marshallplanhilfe erhält die norwegische Regierung ein Darlehen von 24 Mio. Dollar (124,8 Mio. DM). Mit dem Geld wird ein Aluminiumwerk auf Sunndalsöra errichtet, das ab 1955 eine jährliche Kapazität von 40 000 t erreichen soll.

Die “Deutsche Forschungsgemeinschaft e. V.” mit Sitz in Bonn wird gegründet. Diese bedeutendste Einrichtung zur Förderung der Wissenschaft in der Bundesrepublik entsteht durch Integration des 1949 gegründeten “Deutschen Forschungsrates” in die 1949 wiedergeschaffene “Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft”.

In Marseille schwimmt die 4×200-m-Freistilstaffel Frankreichs mit 8:33,0 min einen Weltrekord.

3.8.1951, Freitag

Die USA heben sämtliche Zollvergünstigungen auf, die sie den kommunistischen Staaten während des Zweiten Weltkriegs gewährt haben.

Walter Ulbricht, stellvertretender Ministerpräsident der DDR, enthüllt in Ost-Berlin das erste Stalin-Denkmal in Deutschland.

Bei Wolfskehlen in der Nähe von Darmstadt fliegt ein Ölbohrturm in die Luft. Eine 70 m hohe Stichflamme steht weithin sichtbar über dem Bohrloch. Verletzt wird niemand.

Die Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik geht zurück: Die Zahl der Erwerbslosen ist seit Ende März dieses Jahres um 250 000 auf 1 325 747 gesunken. Mit 14 720 569 Beschäftigten weist die Statistik einen Rekordstand auf.

Der Warenverkehr zwischen der Bundesrepublik und der DDR wird eingestellt, nachdem das Abkommen zum Interzonenhandel ausgelaufen ist. Die Unterzeichnung eines neuen Vertrags scheiterte bisher. Auch West-Berlin ist davon betroffen.

4.8.1951, Samstag

In München beginnt der 36. Esperanto-Weltkongress der bis zum 11. August dauert.

Mit dem Gesetz zur Errichtung eines Kraftfahrt-Bundesamtes wird eine Bundesbehörde geschaffen, die zentrale Aufgaben des Straßenverkehrs wahrnehmen soll. Das Amt mit Sitz in Flensburg wird u.a. Sammelstelle für Informationen über Kraftfahrzeuge und Fahrer sein.

5.8.1951, Sonntag

Auf Anordnung des alliierten Oberbefehlshabers General Matthew B. Ridgway werden die Waffenstillstandsverhandlungen in Korea unterbrochen. Grund für die Entscheidung ist das Eindringen einer kommunistischen Einheit in die neutrale Zone um den Konferenzort Kaesong.

In Ost-Berlin beginnen die dritten Weltjugendfestspiele. Nach Angaben der DDR nehmen rund zwei Mio. Jugendliche aus beiden Teilen Deutschlands und 26 000 Delegierte aus 104 Ländern an den politischen, sportlichen und kulturellen Veranstaltungen teil. Die imposant inszenierten Weltjugendfestspiele dauern 14 Tage.

Die 18-Jährige Obersekundanerin Vera Marks aus Frankfurt am Main – ehemalige “Miss Bodensee” – wird mit 302 von 768 Stimmen der Zuschauer im Baden-Badener Ballhaussaal zur “Miss Germany 1951” gewählt.

6.8.1951, Montag

Zitronensaft helfe gegen Radioaktivität, meldet die britische Presse. Wissenschaftler hätten herausgefunden, dass Tiere, die große Mengen Zitronensaft erhalten, gegen Strahlungen immun seien, die für andere Tiere bereits tödlich sind.

Im Ost-Berliner Walter-Ulbricht-Stadion werden die XI. Akademischen Sommerspiele eröffnet. Sportler aus 36 Ländern nehmen an den Wettkämpfen teil, die am 15. August zu Ende gehen.

26 000 Landarbeiter in Niedersachsen und Hessen treten in einen Streik. Sie wollen eine 25prozentige Lohnerhöhung durchsetzen.

7.8.1951, Dienstag

Der pakistanische Premierminister Liaquat Ali Khan wirft dem indischen Premier Jawaharlal Nehru in einer scharfen diplomatischen Note vor, seinen Anspruch auf Kaschmir mit militärischen Mitteln durchsetzen zu wollen. Mit dieser Erklärung spitzt sich der Kaschmir-Konflikt zu, ein Krieg um das ehemalige Hindu-Fürstentum droht.

Mit dem zweiten Gesetz zur Änderung des Tabaksteuergesetzes führt die Bundesregierung für Kleinbetriebe und kleinere Mittelbetriebe steuerliche Erleichterungen ein. Ziel ist es, den Leistungsvorsprung der Großbetriebe auszugleichen und eine mittelständische Struktur in der Tabakindustrie zu erhalten.

In den USA erreicht eine 5 t schwere Vikingrakete mit 200 km eine Rekordhöhe. Die bisherige Höchstleistung von 182,4 km stellte 1946 eine nachgebaute deutsche “V-2”-Rakete auf.

8.8.1951, Mittwoch

In seinem Urlaubsort auf dem Bürgenstock bei Luzern empfängt Bundeskanzler Konrad Adenauer Delegierte des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Im Mittelpunkt der intensiven Gespräche stehen die Differenzen in der Wirtschaftspolitik.

Der 23-Jährige Italiener Romulo Ferri stellt auf einem Lambretta-Spezialmotorrad fünf Weltrekorde in der Klasse bis 125 ccm auf: Er verbessert u.a. den Rekord über einen Kilometer mit stehendem Start um 10 km/h auf 105 km/h.

9.8.1951, Donnerstag

Die Alliierte Oberkommission unterbreitet der Bundesregierung Vorschläge zur Gründung von Nachfolge-Gesellschaften der I. G. Farben. Demnach sollen Aktiengesellschaften des deutschen Rechts mit einem Stammkapital von 100 000 DM gegründet werden.

In Portugal wird General Francisco Higino Craveiro Lopes Nachfolger des verstorbenen Staatspräsidenten António Oscar de Fragoso Carmona.

10.8.1951, Freitag

Die indische Regierung gibt bekannt, dass die ersten allgemeinen Wahlen am 3. Januar 1952 beginnen und etwa drei Wochen dauern werden. Rund 118 Mio. Inder werden an den Wahlen teilnehmen.

Mit der Verabschiedung eines Zustimmungsgesetzes tritt die Bundesrepublik Deutschland dem Zoll- und Handelsabkommen GATT bei. Ab dem 1. Oktober wendet die Bundesrepublik die Bestimmungen des globalen Vertrages an.

11.8.1951, Samstag

Der französische Ministerpräsident René Pleven stellt Staatspräsident Vincent Auriol sein neues Kabinett vor. Robert Schuman bleibt Außenminister, Georges Bidault wird Verteidigungsminister, das Amt des Finanzministers erhält der Radikalsozialist René Mayer.

In den USA legt der republikanische Senator Joseph Raymond McCarthy dem Senat eine Liste mit Namen von Diplomaten und Beamten des Auswärtigen Amtes vor, deren Zuverlässigkeit angeblich zweifelhaft sei.

Die Ruhrbehörde setzt unter dem Protest der Bundesrepublik die Kohlenexportquote für das vierte Quartal 1951 auf 6,2 Mio. t fest.

12.8.1951, Sonntag

100 Menschen werden Opfer eines Erdbebens in der türkischen Provinz Ankara. Im Gebiet von Cankiri, rund 80 km von Ankara entfernt, werden fünf Dörfer zerstört.

Amerikanischer Meister im Seifenkistenrennen wird der 15-Jährige Darwin Cooper aus Virginia. Lohn für den Sieger ist ein Stipendium in Höhe von 5000 Dollar (26 000 DM). Der deutsche Meister Kurt Warncke schied im Vorlauf aus.

Der vierte Kongress der “Liberalen Weltunion” endet im schwedischen Uppsala. Unter Vorsitz von Salvador de Madariaga versammeln sich 200 Delegierte aus 24 Ländern, die einen “Freiheitsappell” verabschieden, der Meinungs- und Redefreiheit, Pressefreiheit, Bewegungsfreiheit und Freiheit des beruflichen und politischen Zusammenschlusses als wesentliche Voraussetzungen für einen globalen Frieden bezeichnet.

In einem Gespräch mit dem amerikanischen Senator Blair Moody fordert der jugoslawische Staatschef Josip B. Tito Düsenjäger, Artillerie und Panzer von Amerika. Durch die militärische Hilfe westlicher Staaten will er der Gefahr eines sowjetischen Angriffs auf Jugoslawien begegnen.

13.8.1951, Montag

Walter Ulbricht, Generalsekretär der SED, appelliert während der Weltjugendfestspiele in Ost-Berlin an die westdeutschen Teilnehmer, schon jetzt die Jugendlichen in der Bundesrepublik für eine Militärdienstverweigerung in einer westdeutschen Armee zu organisieren.

14.8.1951, Dienstag

Unter dem Vorsitz des CDU-Landtagsabgeordneten Karl Egbring wird in Bonn die “Gesellschaft Freies Europa” gegründet. Ziel ist die Propagierung des Schumanplans und die Bekämpfung des Links- und Rechtsextremismus.

Das US-Repräsentantenhaus in Washington stimmt dem Plan zur Errichtung militärischer Stützpunkte u.a. in Spanien zu. Das Rüstungsprogramm kostet 5,7 Mrd. Dollar (29,6 Mrd. DM).

Die außenpolitische Kommission des US-amerikanischen Senats stimmt einer Militär- und Wirtschaftshilfe an Spanien in Höhe von insgesamt 400 Mio. Dollar (2,08 Mrd. DM) zu.

15.8.1951, Mittwoch

Großbritannien und die USA veröffentlichen den endgültigen Entwurf eines Friedensvertrags mit Japan, der Grundlage der kommenden Verhandlungen sein wird.

Der brasilianische Vizepräsident Joan Café Filho trifft zu einem Besuch in der Bundesrepublik ein. Er wird von Baron von Herwarth, Chef des Protokolls der Bundesregierung, in Frankfurt empfangen. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen Verhandlungen über wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Der 77-Jährige US-amerikanische Multimillionär John D. Rockefeller junior heiratet in Providence (Rhode Island) die 56-Jährige Rechtsanwaltswitwe Martha Baird Allen.

16.8.1951, Donnerstag

Der 34-Jährige Ägypter Mareen Hassan Hamad gewinnt ein Wettschwimmen durch den Ärmelkanal.

In Darmstadt wird der Öffentlichkeit das erste fahrende Fernseh-Studio in der Bundesrepublik vorgestellt. Der Übertragungswagen, der dem NWDR gehört, soll für aktuelle Reportagen genutzt werden.

Auf dem Frankfurter Messegelände wird die Uhrenfachmesse eröffnet. 190 Aussteller aus der Bundesrepublik und der Schweiz präsentieren ihre Uhren in vier Ausstellungshallen. Ferdinand Kaiser, erster Vorsitzender des Zentralverbandes der Uhrmacher, hält die Begrüßungsansprache.

17.8.1951, Freitag

In Peking werden Todes- und Gefängnisstrafen gegen deutsche, französische, italienische und chinesische Staatsangehörige wegen “Spionage und geplantem Mordversuch an Mao Zedong” verhängt.

Der amerikanische Oberkommissar John J. McCloy überreicht Walther Schreiber, Bürgermeister in Berlin (West), einen Scheck über 5 Mio. DM zur Errichtung einer Bibliothek.

18.8.1951, Samstag

Deutscher Meister im Fünfkampf wird in Wetzlar Friedel Schirmer vom FC Stadthagen mit 3698 Punkten. Mit 6615 Punkten entscheidet Schirmer auch den Zehnkampf für sich. Im Fünfkampf der Frauen siegt Lena Stumpf vom SV Werder Bremen mit 436 Punkten.

19.8.1951, Sonntag

Der amerikanische Oberst Ascani stellt einen Geschwindigkeits-Weltrekord für Flugzeuge auf: Mit einem Düsenjäger erreicht er auf einem Rundkurs ein Stundenmittel von 1005,917 km/h.

Ein Tornado verwüstet die Insel Jamaika. Der Orkan, der mit 150 km/h über die Hauptstadt Kingston braust, fordert 40 Tote. Der Sachschaden wird auf 70 Mio. DM geschätzt.

Das Bundespresseamt teilt mit, dass der Bundesgrenzschutz in Kürze 60 gepanzerte Straßenfahrzeuge zum Einsatz gegen bewaffnete Demonstranten erhalten werde. Voraussetzung sei das Einverständnis des amerikanischen Verteidigungsministeriums.

Auf dem Loreleifelsen bei St. Goarshausen versammeln sich 10 000 junge Menschen aus 14 Nationen zur Hauptkundgebung des Treffens der europäischen Jugend. Vizekanzler Franz Blücher und der französische Oberkommissar André François-Poncet nehmen an der Veranstaltung teil.

20.8.1951, Montag

Aufgrund der Fleischknappheit beschließt das Wirtschaftsdirektorium in Österreich die Einführung von zwei fleischlosen Tagen in der Woche. Der Mangel an Fleisch wird noch durch die Weigerung der Metzger verschärft, den Viehhändlern mehr als die amtlichen Preise zu zahlen.

Mit der Aufführung des deutschen Films “Lockende Gefahr” von Eugen York werden die Filmfestspiele in Venedig eröffnet. Der japanische Film “Rashomon” von Akira Kurosawa erhält den “Goldenen Löwen”.

21.8.1951, Dienstag

Die Sowjetunion lehnt es ab, den USA 670 kleinere Seefahrzeuge, die sie während des Zweiten Weltkriegs erhielt, zurückzugeben. Allerdings, so das amerikanische Außenministerium, habe die UdSSR in den Verhandlungen um die Begleichung der Leih- und Pachtschulden eine Erhöhung ihrer bisher angebotenen 240 Mio. Dollar (1,3 Mrd. DM) in Aussicht gestellt. Die USA verlangen 800 Mio. Dollar (4,2 Mrd. DM).

22.8.1951, Mittwoch

Großbritannien bricht die Verhandlungen mit dem Iran über die Ölraffinerien in Abadan ab. Lordsiegelbewahrer Richard Stokes, der die britische Delegation leitet, verlässt die iranische Hauptstadt Teheran.

Im Kulturpolitischen Ausschuss des bayerischen Landtags wird der Antrag der Freien Demokraten und der Deutschen Gemeinschaft, in den bayerischen Schulen die körperliche Züchtigung zu verbieten, mit 14 gegen 13 Stimmen abgelehnt.

23.8.1951, Donnerstag

In Wien hat eine Frau versucht ihren elfjährigen Sohn Berti für 5000 ÖS (850 DM) zu verkaufen, berichten deutsche Zeitungen. Allerdings kam das Geschäft nicht zustande, weil Berti bei den Verkaufsverhandlungen anwesend war und eine Bekannte informierte. Die Wohlfahrt vermittelte Berti an Pflegeeltern: “Das bewahrt ihn zwar im Augenblick davor, verkauft zu werden, aber seine Mutter will ihn zurückholen und schließlich doch noch für einen anständigen Preis veräußern”, meldet die Presse.

Das Urteil über 20 Jahre Zuchthaus gegen den Ex-Gestapochef in Belgien, Karl Constantin Canaris, ist rechtskräftig. Weder Ankläger noch Verteidiger haben Berufung eingelegt. Der ehemalige Gestapochef ist ein Neffe des früheren Chefs der deutschen Abwehr, Wilhelm Canaris.

Der Sowjetmarschall Kliment J. Woroschilow fordert in Bukarest während einer Feier anlässlich des siebten Jahrestages der Befreiung Jugoslawiens durch die Sowjetarmee das jugoslawische Volk auf, “das Tito-Regime zu liquidieren”. Er bezichtigt Tito des “Verrats am Sozialismus”.

24.8.1951, Freitag

Overton Brooks, demokratischer Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus, fordert den Einsatz der Atombombe in Korea, falls die Kommunisten die Waffenstillstandsverhandlungen endgültig abbrechen.

Die Vermittlungsaktion des amerikanischen Gesandten William Averell Harriman im iranisch-britischen Ölkonflikt scheitert. Er verlässt Teheran. Derweil wird in London der Abschluss eines Abkommens zwischen Großbritannien und Saudi-Arabien über Gebiets- und Ölfragen bekanntgegeben.

Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard verhandelt mit Delegierten der Eisen- und Stahlindustrie über einschneidende Lenkungsmaßnahmen im Montanbereich.

Ein Zugunglück in der Nähe von Metz fordert zwölf Tote und 40 Verletzte. Das Unglück, bei dem der Schnellzug Basel- Calais den Zug Frankfurt- Paris rammt, wird auf das Versagen der Signalanlagen zurückgeführt.

25.8.1951, Samstag

Auf der Wasserkuppe in der Rhön beginnt das erste große Segelfliegertreffen nach dem Zweiten Weltkrieg.

Zum ersten Mal seit Kriegsende starten deutsche Sportler wieder bei Radweltmeisterschaften. Die Wettkämpfe in Mailand dauern bis zum 2. September.

26.8.1951, Sonntag

Die UN-Wirtschaftskommission für Europa (ECE) stellt in einem ersten Teilbericht fest, dass sich die Bundesrepublik als Exportland eine erstaunlich starke Stellung auf dem Weltmarkt erobert hat: Zwischen Oktober 1950 und März 1951 ist die Gesamtausfuhr der Bundesrepublik um 70% gestiegen.

17 von 67 Staaten haben bislang den Kriegszustand mit Deutschland beendet, teilt das Auswärtige Amt in Bonn mit.

Der iranische Oppositionsführer Djemal Imami attackiert während einer Sitzung der Abgeordnetenkammer Ministerpräsident Mohammad Mossadegh, weil er die Ölverhandlungen mit Großbritannien habe scheitern lassen. Mossadegh habe das Vertrauen des Parlaments missbraucht, das ihn zur Fortsetzung der Gespräche ermächtigt habe.

27.8.1951, Montag

In Hessen legen 50 000 Metallarbeiter ihre Arbeit nieder, um u.a. ihre Forderung nach höheren Löhnen durchzusetzen.

Die Regierungschefs von Rheinland-Pfalz, Württemberg-Hohenzollern und (Süd-)Baden unterzeichnen den Staatsvertrag zur Errichtung des Südwestdeutschen Rundfunks (SWF).

28.8.1951, Dienstag

Die USA, Großbritannien und Japan überweisen der jugoslawischen Regierung Wirtschaftshilfe in Höhe von 47,3 Mio. Dollar (246 Mio. DM). Das Geld wird zur Bezahlung von Waffen- und Rohmaterialkäufen verwandt.

Auf den außerordentlichen Hauptversammlungen der Hüttenwerke Hörde AG und des Werkes Dortmund der Dortmunder Union beschließen die Mitglieder die Verschmelzung beider Betriebe zu einer Stahlkerngesellschaft. Damit entsteht das “größte westdeutsche Stahlwerkunternehmen”.

29.8.1951, Mittwoch

Der US-amerikanische Senat billigt die sog. Battle bill. Sie ermächtigt den Präsidenten, den Staaten, die militärisch wichtige Güter an kommunistische Länder liefern, jede amerikanische Hilfe zu entziehen.

30.8.1951, Donnerstag

30 000 Donauschwaben werden aus dem Banat verschleppt, berichtet die Presse. Auf Befehl Moskaus deportiert die rumänische Regierung die Menschen in das Steppengebiet des Baragan und ins Donaudelta.

Die alliierten Hochkommissare verkünden die Enteignung des deutschen Vermögens im Ausland, das auf 8 bis 16 Mrd. DM geschätzt wird.

In Washington unterzeichnen der US-amerikanische Außenminister Dean Acheson und der philippinische Außenminister Carlos Romulo einen Beistandspakt zwischen den beiden Staaten.

31.8.1951, Freitag

Auf der Deutschen Musikmesse in Düsseldorf stellt die Deutsche Grammophon-Gesellschaft die erste Langspielplatte mit 33 1/3 Umdrehungen pro Minute vor.

Chroniknet