Was geschah im August 1953

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1.8.1953, Samstag

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gibt einer Klage der Gesamtdeutschen Volkspartei gegen das neue Wahlgesetz in einem Punkt statt. Die Bestimmung, dass die Wahlvorschläge neuer Parteien in jedem Wahlkreis von 500 Bürgern unterstützt werden müssen, verstößt nach Ansicht des Gerichts gegen den Gleichheitsgrundsatz.

In der DDR wird der Verkauf von Eisenbahnfahrkarten nach Berlin (Ost) vorübergehend eingestellt. Diese Maßnahme richtet sich gegen die in Berlin (West) angelaufene Lebensmittelhilfsaktion für die Bevölkerung der DDR.

Der tschechoslowakische Staatspräsident Antonín Zápotocký räumt in einer Rundfunkansprache Fehler beim Aufbau des Sozialismus in seinem Land ein und kritisiert besonders die unzureichende Lebensmittelversorgung.

3164 Fernsehgenehmigungen sind bisher in der Bundesrepublik Deutschland erteilt worden.

2.8.1953, Sonntag

Der italienische Autorennfahrer Giuseppe Farina gewinnt auf Ferrari den Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring.

Der Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes lehnt die vom Westdeutschen Fußballverband beantragte Einführung einer Bundesliga ab.

Durch einen Punktsieg über den Belgier Karel Sys verteidigt Heinz Neuhaus in der Dortmunder Kampfbahn “Rote Erde” seinen Titel als Box-Europameister der Profis im Schwergewicht.

In Bukarest beginnen die bis zum 9. August dauernden Weltspiele der Jugend und Studenten.

Vier frühere deutsche Flugzeugwerke (u.a. Dornier, Messerschmitt) und die ehemalige Daimler-Benz-Flugmotorenfabrik schließen sich unter dem Namen Aero-Union zu einer Interessengemeinschaft zusammen.

Der frühere Staatssekretär im Reichspropagandaministerium, der Ende Juli aus der Untersuchungshaft entlassene Werner Naumann, wird von der rechtsextremen Deutschen Reichspartei zum Spitzenkandidaten für die Bundestagswahlen nominiert.

3.8.1953, Montag

Regierung und Parteiführung in Bulgarien beschließen, die Einzelhandelspreise für Lebensmittel und andere Konsumgüter herabzusetzen.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) weist den Vorwurf von Bundeskanzler Konrad Adenauer zurück, der DGB habe mit seinem Wahlaufruf vom 30. Juli gegen die parteipolitische Neutralität verstoßen. Er habe lediglich zur Wahl von Kandidaten aufgerufen, die den sozialpolitischen Forderungen der Gewerkschaften aufgeschlossen gegenüberständen.

4.8.1953, Dienstag

In einer Antwort auf eine Note der Westmächte vom 15. Juli stimmt die sowjetische Regierung dem Vorschlag zu, eine Außenministerkonferenz abzuhalten. Die UdSSR verlangt jedoch, dass auch die Volksrepublik China daran teilnehmen und die Thematik nicht auf die Behandlung der deutschen Frage beschränkt bleiben solle.

Die Bundesregierung bietet der DDR an, im Rahmen des Interzonenhandels Lebensmittel im Wert von 25 Mio. DM zu liefern.

Auf der in Genf beginnenden dritten Plenarversammlung des Jüdischen Weltkongresses wird Nahum Goldmann zum neuen Präsidenten der Organisation gewählt. Die Veranstaltung dauert bis zum 11. August.

In der Akademie Calw findet eine vom Europarat initiierte Studientagung westeuropäischer Historiker statt, auf der bis zum 12. August die Harmonisierung des Geschichtsunterrichts und die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Geschichtsbildes beraten wird.

In Panmunjom an der koreanischen Demarkationslinie beginnt der im Waffenstillstandsabkommen vom Juli vereinbarte Austausch der Gefangenen des Koreakrieges.

6.8.1953, Donnerstag

Die DDR fordert von der US-amerikanischen Regierung, die gesperrten Dollarkonten ihrer Notenbank in den USA ohne Vorbedingungen freizugeben. Die USA hatten der Regierung der DDR zuvor angeboten, diese Gelder für den Ankauf von Nahrungsmitteln zur Verfügung zu stellen.

7.8.1953, Freitag

In den USA dürfen in den nächsten drei Jahren 214 000 Personen mehr einwandern als bisher geplant; ein entsprechendes Gesetz wird von US-Präsident Dwight D. Eisenhower unterzeichnet. Die zusätzlichen Einwanderungsplätze sind vor allem für Flüchtlinge aus den Ländern Osteuropas vorgesehen.

In einer den Vereinten Nationen übermittelten Erklärung verpflichten sich die auf Seiten des UN-Kommandos am Koreakrieg beteiligten Staaten, Südkorea auch in der Zukunft gegen einen kommunistischen Angriff zu verteidigen.

Die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte wird mit Sitz in Berlin (West) errichtet.

Durch das Fremden- und Auslandsrentengesetz wird die Entschädigung für Versicherungsansprüche von Vertriebenen und DDR-Flüchtlingen in der Bundesrepublik Deutschland geregelt.

In der Bundesrepublik Deutschland tritt ein Versammlungsgesetz in Kraft, das die Teilnahme an Versammlungen und Aufzügen in Uniform, mit Waffen sowie mit Kennzeichen ehemaliger nationalsozialistischer Organisationen verbietet.

8.8.1953, Samstag

Der Vorsitzende des sowjetischen Ministerrats Georgi M. Malenkow betont das Interesse der Sowjetunion an einem “friedlichen Nebeneinanderbestehen” mit den USA. Auf einer Sitzung des Obersten Sowjets gibt er außerdem den Beschluss der Parteiführung bekannt, künftig den Konsumgütersektor anstelle der Schwerindustrie verstärkt zu fördern.

Die Außenminister der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl bekräftigen auf einer Tagung in Baden-Baden die Notwendigkeit, die Montanunion zu einer politischen Gemeinschaft auszubauen.

Der südkoreanische Präsident Syngman Rhee und der US-amerikanische Außenminister John Foster Dulles unterzeichnen in Tokio den Entwurf für einen Sicherheitspakt zwischen ihren Ländern.

Der US-Amerikaner Franklin Held verbessert in Pasadena (Kalifornien) den 15 Jahre alten Weltrekord im Speerwerfen auf 80,41 m.

9.8.1953, Sonntag

5000 DDR-Flüchtlinge fordern auf einem Treffen in Hannover, in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht mit den Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten gleichgestellt zu werden.

Bei Bergunfällen in den Alpen sind in diesem Sommer bisher 144 Menschen ums Leben gekommen. Die zahlreichen Unfälle werden u.a. auf das Anwachsen des Bergtourismus durch die Berichte über die Erstbesteigung des Mount Everest zurückgeführt.

10.8.1953, Montag

Der Deutsche Gewerkschaftsbund gründet eine “Stiftung Mitbestimmung”, aus deren Mitteln bedürftige sowie besonders begabte Kinder von Arbeitnehmern in der Berufsausbildung gefördert werden sollen.

Bei den Parlamentswahlen in Kanada verteidigt die Liberale Partei von Ministerpräsident Louis Steven Saint Laurent ihre absolute Mehrheit, die Liberalen erringen 171 von 265 Mandaten.

Die französische Regierung verabschiedet trotz Streikdrohungen der Gewerkschaften mehrere Sparmaßnahmen, die zur Sanierung der Staatsfinanzen beitragen sollen.

11.8.1953, Dienstag

Bei einem schweren Erdbeben auf den griechischen Inseln Ithaka, Kefallinia und Sakinthos kommen 381 Menschen ums Leben. Etwa 20 000 Häuser werden zerstört.

In der sowjetischen Besatzungszone Österreichs wird die Zensur des Brief-, Telegramm- und Telefonverkehrs mit dem Ausland aufgehoben.

Der Gesamtdeutsche Block/Bund der Entrechteten und Heimatvertriebenen verabschiedet ein Wahlprogramm. Im Zentrum steht neben dem Bekenntnis zur deutschen Einheit die Forderung nach verstärkter Unterstützung für die Opfer des Zweiten Weltkriegs, zu denen die Partei auch die ehemaligen Nationalsozialisten zählt.

In Hamburg beginnt der Fünfte Deutsche Evangelische Kirchentag. Er endet am 16. August. Das Treffen mit etwa 50 000 Dauerteilnehmern steht unter dem Motto “Werfet Euer Vertrauen nicht weg!”

13.8.1953, Donnerstag

Durch einen Streik des öffentlichen Dienstes gegen die Sparpolitik der Regierung, an dem sich etwa 4 Mio. Menschen beteiligen, wird in Frankreich nahezu das gesamte öffentliche Leben lahmgelegt.

14.8.1953, Freitag

In Israel trifft das erste Schiff mit bundesdeutschen Lieferungen ein, die im Rahmen des deutsch-israelischen Wiedergutmachungsabkommens vereinbart worden waren.

15.8.1953, Samstag

Der bisherige Finanzminister Giuseppe Pella wird als Nachfolger des Ende Juli gestürzten Alcide De Gasperi neuer italienischer Regierungschef. Seinem Kabinett gehören mit zwei Ausnahmen nur Christdemokraten an.

In einer Note an die Westmächte schlägt die Sowjetunion vor, innerhalb von sechs Monaten eine Friedenskonferenz über Deutschland abzuhalten und eine provisorische gesamtdeutsche Regierung zu bilden, die die Wiedervereinigung und die Durchführung freier Wahlen vorbereiten soll.

Die Ende Juli in Berlin (West) angelaufene Lebensmittelhilfsaktion für die DDR-Bevölkerung wird abgeschlossen. Insgesamt wurden 2,6 Mio. Lebensmittelpakete an Bewohner der DDR ausgegeben.

16.8.1953, Sonntag

Nach einem gescheiterten Putschversuch von Mitgliedern der kaiserlichen Garde gegen den iranischen Ministerpräsidenten Mohammad Mossadegh verlässt Schah Mohammed Resa Pahlawi das Land.

In Marokko kommt es zu schweren Zusammenstößen zwischen Arabern und französischen Sicherheitskräften. Anlass der schweren Unruhen, bei denen seit Anfang August 38 Menschen getötet wurden, sind Spannungen zwischen dem amtierenden Sultan und dessen Gegnern unter den marokkanischen Stammesfürsten.

17.8.1953, Montag

Bei den Salzburger Festspielen wird Gottfried von Einems Oper “Der Prozess”, nach dem Roman von Franz Kafka, unter der Regie von Oscar Fritz Schuh und unter der musikalischen Leitung von Karl Böhm uraufgeführt.

Die ersten 300 Kinder von DDR-Flüchtlingen fliegen von Berlin (West) zu einem Ferienaufenthalt ins Bundesgebiet. Insgesamt sollen rd. 1500 Flüchtlingskinder über diese sog. Kinderluftbrücke in Ferienlagern und bei Pflegeeltern untergebracht werden.

In einer Note an die Sowjetunion erklären sich die Westmächte zur Wiederaufnahme der Verhandlungen über einen Staatsvertrag für Österreich bereit, falls die UdSSR ernsthaft am Abschluss dieses Vertrages interessiert sei.

CDU und Deutsche Zentrumspartei schließen in Nordrhein-Westfalen ein Wahlabkommen. Die CDU unterstützt in Oberhausen den vom Zentrum aufgestellten Direktkandidaten. Dafür verzichtet das Zentrum darauf, in anderen Wahlkreisen eigene Kandidaten aufzustellen und außerhalb Nordrhein-Westfalens mit eigenen Landeslisten anzutreten.

18.8.1953, Dienstag

Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer weist den sowjetischen Vorschlag zurück, als ersten Schritt zur Wiedervereinigung eine gesamtdeutsche Regierung zu bilden. Ein gemeinsames Parlament könne nur das Ergebnis freier Wahlen in ganz Deutschland sein.

Großbritannien verzichtet künftig auf die Erstattung der Besatzungskosten durch Österreich.

Die Arbeitslosenzahl in der Bundesrepublik Deutschland sinkt erstmals seit fünf Jahren wieder unter die Grenze von 1 Mio.

19.8.1953, Mittwoch

In einem Qualifikationsspiel zur Fußball-Weltmeisterschaft 1954 trennen sich Deutschland und Norwegen in Oslo 1:1.

Der iranische Ministerpräsident Mohammad Mossadegh wird vom Militär unter dem Kommando von Generalmajor Mohammad Fazlollah Zahedi gestürzt.

20.8.1953, Donnerstag

In Brüssel wird der 11. Internationale Philosophenkongress eröffnet, an dem 1100 Wissenschaftler teilnehmen. Er endet am 26. August.

Mit der Uraufführung des US-amerikanischen Films “Roman Holiday” (“Ein Herz und eine Krone”) mit Gregory Peck und Audrey Hepburn beginnt in Venedig die 14. internationale Biennale der Filmkunst.

In Bolivien erhält der Staat durch eine Landreform die Verfügungsgewalt über den Grund und Boden. Ziel der Agrarreform ist es, große Landgüter aufzuteilen, während kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe nicht angetastet werden sollen.

Der Ministerrat der UdSSR gibt die Explosion der ersten sowjetischen Wasserstoffbombe bekannt.

Der Sultan von Marokko, Sidi Muhammad V. Ibn Jusuf, wird von der französischen Kolonialmacht abgesetzt und nach Korsika verbannt. Zu seinem Nachfolger wird Sidi Muhammad VI. Ben Arafa ernannt.

382 deutsche Schiffe, die von den USA bei Kriegsende beschlagnahmt worden waren, werden der Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben. Ein entsprechendes Abkommen unterzeichnen Bundeskanzler Konrad Adenauer und der Hohe Kommissar der USA, James Bryant Conant, in Bonn.

In der Bundesrepublik Deutschland endet um 18 Uhr die Meldefrist für die Bundestagswahlen am 6. September. Acht Parteien haben in allen neun Bundesländern Landeslisten aufgestellt. Zehn weitere Parteien kandidieren nur in einzelnen Bundesländern.

21.8.1953, Freitag

Bundesjustizminister Thomas Dehler (FDP) erstattet gegen den bayerischen Ministerpräsidenten Hans Ehard (CSU) Strafanzeige wegen übler Nachrede. Ehard hatte dem Justizminister vorgeworfen, er führe einen hemmungslosen Kampf gegen alles, was christlich sei.

In der Nähe von Ravensburg wird erstmals bei Versuchsbohrungen im Alpenvorland ein Erdölvorkommen entdeckt.

22.8.1953, Samstag

Eine sog. Luftbrücke des Sports wird zwischen Berlin (West) und dem Bundesgebiet eröffnet. Künftig stehen an jedem Wochenende zwei Flugzeuge zur Verfügung, mit denen Sportler zu stark ermäßigten Preisen zu Wettkämpfen reisen können.

Die sowjetische Regierung verzichtet ab 1954 auf weitere Reparationsleistungen und senkt die von der DDR zu zahlenden Besatzungskosten. Die Regierungen der DDR und der UdSSR vereinbaren bei ihren Verhandlungen in Moskau außerdem, ihre diplomatischen Missionen demnächst in reguläre Botschaften umzuwandeln.

23.8.1953, Sonntag

Das iranische Staatsoberhaupt Schah Mohammed Resa Pahlawi kehrt nach dem Sturz seines innenpolitischen Gegenspielers, des Ex-Premiers Mohammad Mossadegh, aus dem Irak nach Teheran zurück.

Der US-Amerikaner Fortune Gordien verbessert im kalifornischen Pasadena seinen erst im Juli aufgestellten Weltrekord im Diskuswerfen auf 59,28 m.

24.8.1953, Montag

Der frühere Staatssekretär im nationalsozialistischen Propagandaministerium, Werner Naumann, wird vom Innenministerium in Nordrhein-Westfalen in einem Entnazifizierungsverfahren in die Gruppe der Belasteten eingestuft. Der Spitzenkandidat der rechtsextremen Deutschen Reichspartei für die kommenden Bundestagswahlen verliert damit das aktive und passive Wahlrecht.

In der Bundesrepublik Deutschland wird erstmals der aufgrund einer Steuersenkung verbilligte Kaffee verkauft; ein Pfund Kaffee kostet im Durchschnitt zwischen 5 und 6 DM weniger als zuvor.

25.8.1953, Dienstag

Nach einem Aufruf der Gewerkschaften, die Arbeit wiederaufzunehmen, geht in Frankreich der größte Streik seit den 30er Jahren zu Ende.

Als Katastrophenschutzorganisation des Bundes wird in der Bundesrepublik Deutschland das Technische Hilfswerk gegründet.

Die niedersächsische Landesregierung beantragt, die rechtsextreme Deutsche Reichspartei als verfassungsfeindlich zu verbieten.

Die US-amerikanischen Militärbehörden in der Bundesrepublik Deutschland übertragen die Kontrolle des Osthandels bundesdeutschen Stellen. Bisher hatte die US-amerikanische Militärpolizei die Einhaltung der von den USA gegenüber kommunistischen Ländern erlassenen Embargobestimmungen überprüft.

Das Cinemascope-Verfahren wird erstmals in der Bundesrepublik Deutschland vorgestellt. In einem Kino in Frankfurt am Main werden Szenen aus dem US-amerikanischen Monumentalfilm “Das Gewand” gezeigt, dem ersten nach dem neuen Aufnahme- und Projektionsverfahren gedrehten Film.

26.8.1953, Mittwoch

Die Schlagerparade des Nordwestdeutschen Rundfunks, eine der beliebtesten deutschen Radiosendungen, wird wegen wiederholter Manipulationsversuche bei der Ermittlung der Hitparade eingestellt.

27.8.1953, Donnerstag

Die Hohen Kommissare der drei Westmächte in Deutschland schlagen der Sowjetunion auf Anregung der Bundesregierung vor, den Interzonenpassabzuschaffen.

Spanien und der Vatikan unterzeichnen ein neues Konkordat, das dem spanischen Staatschef u.a. ein Mitspracherecht bei der Ernennung von Bischöfen einräumt. Außerdem wird der katholische Religionsunterricht wieder zum Pflicht- und Prüfungsfach an den Schulen; die von der Katholischen Kirche unterhaltenen Schulen werden vom Staat voll anerkannt.

28.8.1953, Freitag

Nach Angaben des bundesdeutschen Auswärtigen Amtes befinden sich noch mindestens 117 529 deutsche Soldaten in Kriegsgefangenschaft, davon 102 958 in der Sowjetunion.

Die USA stellen der Bundesregierung im Rahmen ihres Auslandshilfeprogramms 15 Mio. US-Dollar (63 Mio. DM) für den Bau von Wohnungen für DDR-Flüchtlinge zur Verfügung.

29.8.1953, Samstag

Die sowjetische Regierung bekräftigt in Noten an die Westmächte sowie an die österreichische Regierung ihre Forderung, einen von den westlichen Alliierten 1952 vorgelegten Vertragsentwurf als Grundlage für die Verhandlungen über den österreichischen Staatsvertrag zurückzuziehen.

In Düsseldorf beginnt die 18. Deutsche Rundfunkausstellung. Erstmals stehen dabei Fernsehgeräte im Mittelpunkt des Interesses.

Eine angeblich weinende Madonna-Figur macht die sizilianische Stadt Syrakus zum Wallfahrtsort Zehntausender Katholiken und auf Heilung hoffender Kranker.

30.8.1953, Sonntag

Der italienische Radrennfahrer Fausto Coppi wird in Lugano (Schweiz) erstmals Weltmeister der Profis auf der Straße.

31.8.1953, Montag

An der innerdeutschen Grenze sind vom Bundesgrenzschutz bisher 3000 Personen, die angeblich zur Störung der Bundestagswahlen in die Bundesrepublik Deutschland eingeschleust werden sollten, festgenommen und in die DDR abgeschoben worden.

Chroniknet