Was geschah im Dezember 1912

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Wetterstationen Dezember 1912

1.12.1912, Sonntag

Auf einer Massenkundgebung in Bukarest warnen die rumänischen Demonstranten vor einer bulgarischen Vorherrschaft in der Balkanregion, da dadurch das politische und wirtschaftliche Gleichgewicht gestört würde.

Der Verein Deutscher Automobilingenieure wird in Berlin gegründet. Er strebt einen Zusammenschluss aller in der deutschen Kraftfahrzeugindustrie tätigen Techniker an, um so die Weiterentwicklung auf diesem Gebiet voranzutreiben.

Aufgrund einer Vereinbarung zwischen der deutsch-atlantischen Telegrafengesellschaft in Köln und der US-amerikanischen Commercial Cable in New York wird der Preis für ein telegrafisch übermitteltes Wort vom Deutschen Reich in die USA (über die Azoren) auf 35 Pfennig gesenkt.

Das Oberste Gericht der Vereinigten Staaten von Amerika ordnet eine Monopolentflechtung an. Die beiden Eisenbahngesellschaften Union-Pacific- und Southern-Pacific-Railways werden angewiesen, ihre Fusion rückgängig zu machen.

Der provisorisch auf zwei Jahre gewählte Präsident der Dominikanischen Republik, Erzbischof Adolfo Nouel y Bobadilla, tritt regulär sein Amt an.

Nach dem Scheitern der jungtürkischen Regierung im Juli genehmigt der Ministerrat des Osmanischen Reiches in Konstantinopel die Wiedereinsetzung der nach der Aprilrevolution der Jungtürken von 1909 verurteilten Offiziere.

2.12.1912, Montag

Vor den Abgeordneten des Deutschen Reichstags in Berlin gibt Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg eine Einschätzung der außenpolitischen Lage. Er betont, dass die Gefahr des Eingreifens der europäischen Großmächte in den Balkankrieg nicht bestehe.

Im Deutschen Haus der Columbia-Universität in New York wird eine Gerhart-Hauptmann-Ausstellung eröffnet. Sie bleibt bis zum 28. Dezember dem Publikum zugänglich.

3.12.1912, Dienstag

Die Geschäftsordnungskommission des preußischen Abgeordnetenhauses beschäftigt sich mit der Eindeutschung der aus anderen Sprachen, z. B. dem Lateinischen, stammenden Geschäftsordnungsbegriffe.

In Tschataldscha schließen das Osmanische Reich und seine Kriegsgegner Bulgarien, Montenegro und Serbien einen Waffenstillstand. Eine Einigung mit Griechenland kommt noch nicht zustande.

4.12.1912, Mittwoch

Nach dem Beispiel von Köln und anderen deutschen Städten will die Berliner Polizei eine Verordnung verabschieden, durch die Kindern unter 16 Jahren aus sittlichen Gründen der Besuch von sog. Kinematographentheatern verboten werden soll.

Das italienische Parlament genehmigt mit 335 gegen 24 Stimmen den italienisch-türkischen Friedensvertrag von Ouchy bei Lausanne.

5.12.1912, Donnerstag

Der Dreibund zwischen dem Deutschen Reich, der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn und Italien wird um weitere sechs Jahre verlängert.

In seiner Rede vor der französischen Nationalversammlung zu den Problemen der Außenpolitik betont Ministerpräsident Raymond Poincaré die Bedeutung einer gemeinsamen Haltung der Bündnispartner Frankreich, Großbritannien und Russland in der Balkanpolitik.

Die belgische Regierung veröffentlicht den Entwurf für ein neues Militärgesetz. Danach soll die Stärke des Heeres mehr als verdoppelt werden, von 14 800 auf 33 000 Mann.

Dem neugebildeten provisorischen Kabinett Albaniens in Valona gehören zwei Katholiken, drei orthodoxe Christen sowie fünf Moslems an.

6.12.1912, Freitag

In der kanadischen Stadt Winnipeg verhaftet die Polizei den aus Berlin geflüchteten Kassenboten Gustav Bruning, der am 26. Juni von der Berliner Filiale der Dresdner Bank 260 000 Mark gestohlen hat.

Die Stadt Wien spendet einen Betrag von 20 000 Kronen (etwa 24 000 Mark) zur Schaffung einer österreichischen Luftflotte.

Die chinesische Regierung in Peking verkündet das Wahlrecht für alle Männer über 21 Jahre, die über Grundbesitz und eine höhere Schulbildung verfügen.

7.12.1912, Samstag

Etwa 1200 Autos können die Besucher des Pariser Autosalons begutachten, der in den Räumen des Grand Palais eröffnet wird und bis zum 22. Dezember dauert.

Bei Ausgrabungen in der alt-ägyptischen Stadt Tell El-Amarna wird die Büste der Königin Nofretete gefunden.

In seiner Rede vor dem italienischen Parlament erklärt Außenminister Antonino Paternó-Castello Marchese di San Giuliano, dass Italien die Besetzung der Insel Saseno sowie das Bombardement der Stadt Valona durch griechische Truppen nicht hinnehmen werde.

Auf der Tagesordnung der Reichstagssitzung steht die Debatte über den Gesetzentwurf der Regierung zur Bildung eines staatlichen Petroleummonopols. Der Plan der Reichsregierung für ein solches Monopol stößt auf heftigen Widerstand seitens der Privatwirtschaft und -industrie.

8.12.1912, Sonntag

Ein griechisches Kanonenboot hindert das italienische Handelsschiff “Adriatico” an der Einfahrt in den Hafen von Valona und dirigiert es zur Insel Korfu. Die Ladung der “Adriatico” besteht aus Mehl. Die Griechen vermuteten Waffen auf dem Schiff.

In einem Berliner Filmatelier beginnen die Dreharbeiten für “Der Andere” nach einem Drama von Paul Lindau. In der Presse wird dieser “literarische Film” als eine Neuheit in der Kinematographie bezeichnet.

9.12.1912, Montag

Die deutsche Vereinigung für exakte Wirtschaftsforschung tritt im Berliner Hotel “Esplanade” zu ihrer Hauptversammlung zusammen.

In dem französischen Ort Bourges findet unter der Aufsicht der Artillerieversuchskommission die Vorführung eines verbesserten Feldgeschützes statt. Das 75-mm-Geschütz soll in einer parabolischen Flugbahn schießen, was bisher nur mit Haubitzen möglich war.

In Wien gibt Österreichs Kriegsminister Moritz Ritter von Auffenberg von Komarów seinen Rücktritt bekannt. Die Nachfolge übernimmt Alexander von Krobatin.

10.12.1912, Dienstag

Die Budgetkommission des Deutschen Reichstages behandelt während ihrer Sitzung den Antrag des Reichsmarineministers Alfred von Tirpitz auf Verstärkung der deutschen Truppen im chinesischen Kiautschou.

In Stockholm werden von Gustav V., König von Schweden, die diesjährigen Nobelpreise verliehen.

In der Berliner Galerie der Zeitschrift “Sturm” wird eine Gemäldeausstellung der Neuen Sezession eröffnet.

11.12.1912, Mittwoch

Nach Meldungen des Roten Kreuzes wurden während der Kämpfe auf den westlichen Schauplätzen des Balkankrieges bisher etwa 20 000 bulgarische Soldaten getötet und etwa 50 000 verwundet. Die Zahl der Toten an der Tschataldscha-Front wird auf etwa 20 000 geschätzt.

12.12.1912, Donnerstag

Großer Andrang, vor allem von Briefmarkensammlern, herrscht auf dem Berliner Postamt 12. Der Grund dafür ist das heutige Datum: 12.12. 1912.

Auf der Hauptversammlung der Pariser Herbstsalon-Gesellschaft kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des Vorsitzenden François Jourdain und kubistischen Malern. Anlass dafür ist eine abfällige Bemerkung Jourdains über die neue Kunstrichtung.

Die Wahlgesetzkommission von Persien spricht sich für sofortige Wahlen im Land aus, damit ein persisches Parlament über die russischen Forderungen in bezug auf Eisenbahn- und andere Wirtschaftskonzessionen beraten kann.

Die Handelskammern der Städte Hamburg, Bremen und Lübeck richten an den Deutschen Reichstag in Berlin eine gemeinsame Denkschrift, in der sie das Parlament auffordern, gegen ein geplantes staatliches Petroleummonopol einzutreten.

In München stirbt Prinzregent Luitpold.

13.12.1912, Freitag

Bei Janina kommt es zu heftigen Kämpfen zwischen osmanischen und griechischen Truppen.

Die deutschen Medizinstudenten an der Universität Halle beginnen einen Vorlesungsboykott, um gegen die hohe Anzahl ausländischer Kommilitonen zu protestieren.

14.12.1912, Samstag

In Saloniki kommt es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Bulgaren und Griechen. Ausgelöst wurden sie durch das Verbot einer bulgarischen Zeitung durch die griechischen Behörden.

Aufgrund von Auseinandersetzungen mit radikalen niederländischen Kräften in Südafrika unter General James Barry Munnick Hertzog tritt Ministerpräsident Louis Botha zurück. Er bildet am 20. Dezember ein neues Kabinett ohne Hertzog.

Im St.-James-Palast in London treffen die osmanischen, bulgarischen, serbischen und montenegrinischen Bevollmächtigten zur ersten Sitzung der Friedensverhandlungen zusammen. Zum Ehrenvorsitzenden wird der britische Außenminister Edward Grey ernannt.

15.12.1912, Sonntag

Zwei Teilstücke der Bagdadbahn, die Eisenbahnstrecken Aleppo- Radjou und Aleppo- Dscherablus am Euphrat, werden feierlich eröffnet.

Das 16. New Yorker Sechstagerennen endet mit einem Sieg des deutschen Radrennfahrers Walter Rütt.

16.12.1912, Montag

Dem Eroberer des Südpols, dem Norweger Roald Amundsen, wird in Paris das Großkreuz der Ehrenlegion verliehen.

Auf einem Kongress der französischsprachigen Belgier in Brüssel protestieren die Teilnehmer gegen den Plan, die Universität Gent in eine flämische Einrichtung umzuwandeln. Vielmehr fordern sie die Einführung des Französischen als Nationalsprache des Landes.

17.12.1912, Dienstag

In London beginnt die Botschafterkonferenz der sechs Grosmächte Großbritannien, Frankreich, Deutsches Reich, Russland, Österreich-Ungarn und Italien zur Balkanfrage.

Zum neuen Ministerpräsidenten von Japan wird Taro Katsura ernannt.

In Berlin beginnt der erste Deutsche Kinokongress, mit dem eine Ausstellung verbunden ist.

Wie die “Vossische Zeitung” berichtet, wurde wieder ein Gemälde des niederländischen Malers Rembrandt in die Vereinigten Staaten verkauft. Der New Yorker Bankier Henry Goldmann erwarb das Bild “St. Bartholomäus” für etwa 400 000 Mark.

18.12.1912, Mittwoch

Bei einer Schlagwetterexplosion in der Zeche “Minister Achenbach” bei Mengede (heute Dortmund) werden 46 Bergleute getötet.

Das US-amerikanische Repräsentantenhaus in Washington verabschiedet ein Gesetz, nach dem künftig keine Analphabeten mehr in die Vereinigten Staaten einwandern dürfen. Diese Verordnung richtet sich in erster Linie gegen die Zuwanderer aus Süditalien.

Ein Petersburger Schwurgericht verurteilt die Mitglieder des Wyborger Hofgerichts. Sie hatten ein ungerechtes Urteil gegen einen finnischen Händler gefällt mit der Begründung, dass dieser kein Russe sei. Das jedoch widerspricht dem russischen Reichsgesetz, das russisches und finnisches Recht gleichstellt.

Die russische Reichsduma in Petersburg verabschiedet ein von Ministerpräsident Wladimir N. Kokowzew vorgelegtes Reformprogramm. Ein wesentlicher Teil dieses Maßnahmenkatalogs bezieht sich auf die Reorganisation des Militärs.

Das spanische Abgeordnetenhaus in Madrid genehmigt nach einer längeren Debatte mit 216 gegen 22 Stimmen das Marokkoabkommen mit Frankreich.

Ein Budapester Schwurgericht spricht den oppositionellen Abgeordneten Julius Kovacz frei, der bei einer Parlamentsdebatte im Frühjahr Schüsse auf den Präsidenten István Graf Tisza abgegeben hatte.

19.12.1912, Donnerstag

Der deutsche Offizier Paul Graetz berichtet in einem Telegramm aus Sakania, dass er den Quellfluss des Kongo bis zur Mündung verfolgt habe und nun feststehe, dass der Kongo der längste Fluss Afrikas sei.

Im Berliner Thalia-Theater wird zum ersten Mal “Puppchen”, eine Posse mit Gesang und Tanz von Jean Kren und Kurt Kraatz, gezeigt. Die Musik dazu schrieb Jean Gilbert.

Das Organisationskomitee der Sammlungsaktion Nationale Flugspende gibt bekannt, dass bisher im gesamten Deutschen Reich 7,3 Mio. Mark für den Ausbau des militärischen Flugwesens gespendet wurden.

In der Münchner Theatinerkirche findet die Beisetzung des bayerischen Prinzregenten Luitpold statt. Der Trauerfeier wohnen der deutsche Kaiser sowie Vertreter in- und ausländischer Fürstenhäuser bei.

In Saloniki treffen König Ferdinand von Bulgarien und Georg I. von Griechenland zu Gesprächen zusammen, um den Streit über die bisher zum Osmanischen Reich gehörende Stadt beizulegen.

20.12.1912, Freitag

Die Teilnehmer der Londoner Botschafterkonferenz empfehlen die Autonomie Albaniens mit der Einschränkung, dass Serbien ein Zugang zum Adriatischen Meer zugebilligt wird.

Ein Berliner Gericht verurteilt drei Händler wegen des Vertriebs unsittlicher Schallplatten.

21.12.1912, Samstag

Im Londoner Königlichen Opernhaus Covent Garden findet erstmals eine Filmpremiere statt. Gezeigt wird die von Max Reinhardt inszenierte Pantomime “Das Mirakel”.

Die Regierung Chinas bittet die ausländischen Mächte um Zahlungsaufschub für die für 1911 fälligen Entschädigungsgelder aus dem Boxerkrieg. Sie erklärt sich bereit, die geforderte Summe bis Ende 1913 zu zahlen.

22.12.1912, Sonntag

Die Handels- und Gewerbekommission des preußischen Abgeordnetenhauses veröffentlicht einen Entwurf zur Abänderung der Gewerbeordnung mit dem Ziel einer Beschränkung des Animierkneipenwesens.

23.12.1912, Montag

Eine Modernisierung des antiken Theaterstückes “Eunuch” von Terentius durch die Autoren Alexander Roda Roda und Gustav Meyrink gelangt in München zur Uraufführung. Die Ausstattung des Komödienspiels besorgte der Karikaturist Olaf Gulbransson.

Zu Beginn ihres Gastspiels im Neuen Königlichen Opernhaus (Kroll) in Berlin gibt die berühmte russische Tänzerin Anna Pawlowa eine Vorstellung vor geladenen Gästen mit Ausschnitten aus bekannten Ballettwerken. Während ihres Berlin-Aufenthaltes findet im Kunstgewerbemuseum eine Ausstellung unter dem Titel “Aus dem Boudoir der Pawlowa, Geschenke und Erinnerungen” statt.

Im Deutschen Theater in Berlin findet die Premiere des Stückes “Der blaue Vogel” von Maurice Maeterlinck statt. Regie führt Max Reinhardt, die Ausstattung besorgte Ernst Stern.

Auf ihrem Treffen in Stockholm verabschieden die Regierungsvertreter von Schweden, Norwegen und Dänemark eine gemeinsame Deklaration über die Neutralität ihrer Länder.

In Ägypten wird das Assuanstauwerk am Nil eröffnet.

Während seines feierlichen Einzugs in Delhi (Britisch-Indien) wird der britische Vizekönig Charles Lord Hardinge of Penshurst durch eine Bombe leicht verletzt.

24.12.1912, Dienstag

245 japanische Bergleute kommen bei einer Explosion auf der Zeche Ynbari (Hokkaido) ums Leben.

Wie in jedem Jahr versammelt sich die Familie des deutschen Kaiserhauses zu den Weihnachtsfestlichkeiten im Neuen Palais in Potsdam.

25.12.1912, Mittwoch

Im Wiener Burgtheater wird “Das Märchen vom Wolf” des ungarischen Autors Franz Molnár uraufgeführt.

26.12.1912, Donnerstag

Die bulgarische Zeitung “Mir” wendet sich gegen die bulgarenfeindliche Haltung der verbündeten Länder auf dem Balkan und weist darauf hin, dass die gemeinsamen Ziele noch nicht verwirklicht sind.

Die Familie des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm besucht die Ballettvorstellung der russischen Tänzerin Anna Pawlowa in Berlin. Auf besonderen Wunsch der Kronprinzessin Cecilie muss die Pawlowa den Tanz zur Mazurka von Michail I. Glinka wiederholen.

27.12.1912, Freitag

Der französische Ministerpräsident Raymond Poincaré gibt seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen im Januar 1913 bekannt.

Heftige Stürme an der Südküste Englands führen zu schweren Schäden. In mehreren Orten kommt es zu Überschwemmungen.

28.12.1912, Samstag

Aus einem Bericht des Berliner Handelsgewerbes geht hervor, dass die Abschlüsse des vergangenen Weihnachtsgeschäftes kaum befriedigend waren. Besonders die Pelzbranche sei enttäuscht, da bedingt durch die milde Witterung wenig verkauft wurde.

Die Berliner “Vossische Zeitung” appelliert in ihrem Kommentar an die europäischen Regierungen, verantwortungsbewusst zu handeln.

29.12.1912, Sonntag

Die Berliner Behörden teilen mit, dass vom 1. April bis zum 27. Dezember 6500 uneheliche Kinder in der Stadt geboren wurden. Seit dem 1. April 1912 sind die Standesämter verpflichtet, dem Vormundschaftsamt solche Geburten mitzuteilen.

In dem ostgalizischen Dorf Rudowska kommt es zu Bauernunruhen, die in einem Pogrom gegen die jüdischen Bewohner des Ortes münden.

30.12.1912, Montag

In einer Note an die Großmächte erläutert die Regierung in Konstantinopel die Unannehmbarkeit der von den Balkanmächten gestellten Friedensbedingungen und bittet um Intervention im Interesse des Osmanischen Reiches.

In Stuttgart stirbt der Außenminister des Deutschen Reichs, Alfred von Kiderlen-Waechter, mit 61 Jahren.

Bei Tauroggen (Ostpreußen) wird das Denkmal für Johann David Ludwig Graf Yorck von Wartenburg enthüllt. Anlass des feierlichen Aktes ist die Unterzeichnung der Konvention von Tauroggen vor 100 Jahren. Die russische und die preußische Armee beschlossen 1812 den gemeinsamen Kampf gegen die Truppen des französischen Kaisers Napoleon I. und schufen so die Grundlage für die Niederlage der Franzosen im Befreiungskrieg.

Im Berliner Blüthnersaal findet das erste Konzert in der Reihe der sog. Busoni-Abende statt.

31.12.1912, Dienstag

Tokio veröffentlichen die neuesten Auswandererzahlen. Demnach leben gegenwärtig z. B. in Korea 120 000, in China 50 000, in den USA 20 000 und auf Hawaii 60 000 Japaner.

Die Berliner Polizei warnt vor “Unfug in der Silvesternacht”. Insbesondere soll darauf geachtet werden, dass das Konfetti- und Luftschlangenwerfen gegen Straßenbahnen nicht überhand nimmt.

Chroniknet