Was geschah im Dezember 1925

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Wetterstationen Dezember 1925

1.12.1925, Dienstag

Die am 16. Oktober in Locarno vereinbarten Verträge werden von den Vertretern der Teilnehmerstaaten in London unterzeichnet.

Die britische Regierung löst die Rheinlandkommission in Köln auf, die britischen Truppen verlassen diese Zone.

In der Mongolei führt die Regierung der Volksdemokratie eine Währungsreform durch. Die neue nationale Währungseinheit ist der Tugrik.

In Berlin verliert der deutsche Schwergewichtsmeister Hans Breitensträter einen Kampf gegen den spanischen Meister Paolino durch k. o. in der neunten Runde.

2.12.1925, Mittwoch

Vor der “Royal geographical Society” in London berichtet der dänische Polarforscher Knud Rasmussen, er habe die Überreste einer 1845 gescheiterten Franklin-Expedition gefunden.

In Berlin findet eine Veranstaltung mit dem sowjetischen Bildungsminister Anatoli W. Lunatscharski statt.

Die Firmen BASF, Bayer, Hoechst, Agfa u.a. schließen sich zu dem Chemiekonzern I.G. Farben zusammen.

In einem offenen Brief fordert die Kommunistische Partei Deutschlands die SPD und Gewerkschaften zum gemeinsamen Vorgehen in der Frage der Fürstenenteignung auf.

3.12.1925, Donnerstag

Der spanische Diktator Miguel Primo de Rivera formt nach Rücksprache mit König Alfons XIII. sein militärisches Direktorium durch Hinzunahme einiger Zivilpersonen in ein Kabinett um. Die Verfassung jedoch bleibt weiterhin außer Kraft gesetzt.

In der New Yorker Carnegie Hall spielt der US-amerikanische Komponist und Pianist George Gershwin mit den New Yorker Philharmonikern erstmals sein Concerto in f-Moll.

4.12.1925, Freitag

In Breslau beginnt der Parteitag der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). Im Einführungsreferat des Treffens (bis 6. Dezember) grenzt sich Willy Hellpach von der “germanischen Agitation” der Völkischen ab.

Der Völkerbund in Genf veröffentlicht den Bericht über den bulgarisch-griechischen Grenzkonflikt.

5.12.1925, Samstag

Am Neuen Schauspielhaus in Königsberg wird das Stück “Erde – die vier Etappen eines Dramas zwischen Rhein und Ruhr” des Schriftstellers Paul Zech uraufgeführt.

In Arnstadt wird der 100. Geburtstag der 1887 verstorbenen Erfolgserzählerin Eugenie Marlitt feierlich begangen. Hier, in ihrer Geburtsstadt, lebte sie seit 1863.

Die Akademie der Künste in Berlin verabschiedet ein von ihrem Präsidenten Max Liebermann unterzeichnetes Schreiben an den entlassenen Intendanten der Staatsoper Max von Schillings, in dem sich die Akademiemitglieder mit dem demissionierten Operndirektor solidarisieren.

In Anwesenheit des preußischen Unterrichtsministers C. H. Becker eröffnet in Berlin die evangelische Kirche ihre erste verfassunggebende Generalsynode.

In Berlin tagt der Normenausschuss der Deutschen Industrie.

Die durch die Unterzeichnung der Verträge von Locarno ausgelöste Krise in der deutschen Regierung führt zum Rücktritt des Kabinetts.

6.12.1925, Sonntag

In einer Volksabstimmung votieren die Schweizer für die Einführung der Alters- und Hinterbliebenenversicherung.

Seit Tagen nimmt in Deutschland die Kälte beständig zu. Vergangene Nacht wurden z. B. in der Stadt Gießen minus 22 gemessen.

Die 20. Runde des Moskauer Schachturniers bringt die Entscheidung. Den ersten Preis sichert sich der Russe Jefim Bogoljubow mit einem Remis gegen Emanuel Lasker.

In einem in Paris ausgetragenen Schwimmvergleich zwischen Paris und Brüssel erringen die belgischen Sportler mit 3:0 einen klaren Sieg.

7.12.1925, Montag

In Berlin stirbt der deutsche Elektrotechniker Georg Klingenberg. u.a. leitete er die Arbeiten am im Bau befindlichen Kraftwerk Berlin-Lichtenberg, das nach ihm benannt wird.

In Genf beginnt die 27. Sitzung des Völkerbundrates (bis zum 16.12.). u.a. wird die Einrichtung eines Büros zur Untersuchung von Epidemien an der Westküste Afrikas beschlossen.

Die Opel-Werke in Rüsselsheim entlassen über 400 Arbeiter mit der Zusicherung einer Wiedereinstellung bei einer Verbesserung der Auftragslage.

In einer Petition an die Regierung in London fordern britische Geistliche Wissenschaftler und Künstler die Abänderung der Schuldfrage im Versailler Vertrag. Sie wird darin allein dem Deutschen Reich zugeschrieben.

8.12.1925, Dienstag

Vor dem US-amerikanischen Kongress in Washington verkündet Präsident Calvin Coolidge sein Regierungsprogramm und gibt eine Einschätzung der internationalen politischen Lage.

Das britische Unterhaus in London nimmt unter allgemeinem Beifall das Grenzabkommen zwischen Ulster und Südirland an, das den schwelenden Konflikt zwischen Nord- und Südirland beenden soll.

9.12.1925, Mittwoch

Olympiasieger Johnny Weissmuller (USA) schwimmt über 200 m Freistil mit 2:15,2 min einen neuen Weltrekord.

In Madrid stirbt der spanische Politiker Pavlo Iglesias, der “spanische Bebel” im Alter von 75 Jahren.

Ein in Kairo veröffentlichtes neues ägyptisches Wahlgesetz wird von der Bevölkerung heftig kritisiert.

Das britische Unterhaus genehmigt einen zweiten Kredit für die britische Kohleindustrie in einer Höhe von neun Millionen Pfund.

Der Münchener Dolchstoß-Prozess endet mit einer Geldstrafe von 3000 Reichsmark für den angeklagten Redakteur der “Münchener Post” wegen Beleidigung und übler Nachrede.

Die Münchener Polizei verbietet einen Konzertabend der kommunistischen Organisation “Rote Hilfe” für die Unterstützung politischer Gefangener.

10.12.1925, Donnerstag

Die Sozialdemokratische Partei (SPD) legt dem deutschen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg ihr Programm für eine Regierung der Großen Koalition vor. Die Bildung des neuen Kabinetts im Januar 1926 erfolgt jedoch ohne Teilnahme der SPD.

Ohne die Beteiligung deutscher Firmen, die nicht zugelassen sind, beginnt in Brüssel der 19. Automobilsalon. Er ist bis zum 20.12. geöffnet.

11.12.1925, Freitag

Der für heute vorgesehene Boxkampf um die Deutsche Schwergewichtsmeisterschaft zwischen Hans Breitensträter und Franz Diener wird auf den 10. Januar 1926 verschoben, da Breitensträter sich von seinem Kampf gegen Paolino am 1. Dezember noch nicht erholt hat. Bis zum Januar stellt Breitensträter den Titel zur Verfügung.

Der US-amerikanische Kongress berät über einen Entwurf der Regierung, der sich mit der Rückgabe deutschen und österreichischen Eigentums aus dem Krieg beschäftigt.

Das Reichsgericht in Leipzig verurteilt Walter Bullerjahn zu 15 Jahren Zuchthaus wegen Landesverrats. Bei dem nationalistisch gesinnten Angeklagten war ein Waffenlager gefunden worden.

12.12.1925, Samstag

Vertreter aus sechs Parteien sind in der neugebildeten tschechoslowakischen Regierung vertreten.

Das neugewählte iranische Parlament übergibt Schah Resa Khan offiziell die Staatsgewalt. Damit beginnt die Dynastie der Pahlawi.

Um die chinesische Stadt Tientsin kommt es zu heftigen Kämpfen zwischen den Truppen Feng Yu-hsiangs und Li Tsching-luis. Die französischen, japanischen und italienischen Truppen stehen unter Alarmbereitschaft.

13.12.1925, Sonntag

Zwei neue Weltrekorde stellt der Schweizer Gewichtheber Aeschmann in Lausanne auf: Der Mittelgewichtler stemmt im beidarmigen Reißen 101 kg und im beidarmigen Stoßen 131,5 kg. Sein Landsmann Jacquenod verbessert in Paris seinen eigenen Weltrekord im einarmigen Reißen links von 72,5 auf 74 kg.

Die New Yorker Polizei setzt seit neuestem bewaffnete Automobile – ausgerüstet mit Maschinengewehr, Handgranaten, Signalraketen und einem Radioapparat zu Patrouillenfahrten gegen die immer rücksichtsloser werdenden Verbrecherbanden in der Stadt ein.

Gegen eine in Frankfurt am Main geplante Lehrerakademie protestiert der Bischof von Fulda in einem Telegramm an das preußische Unterrichtsministerium. Der Bischof fürchtet dadurch einen Rückgang der Bewerber für die katholischen Akademien.

14.12.1925, Montag

Das statistische Amt des Deutschen Reiches gibt bekannt, dass die Zahl der unterstützungsberechtigten Erwerbslosen z. Z. 700 000 beträgt.

In Moskau schließen Japan und die UdSSR Verträge über Öl- und Kohlekonzessionen für den nördlichen Teil der Insel Sachalin.

In der Deutschen Staatsoper Berlin wird die Oper “Wozzeck” von Alban Berg uraufgeführt. Die Musikalische Leitung des Werks nach der Vorlage des Dramenfragments “Woyzeck” von Georg Büchner hat Erich Kleiber.

Die Münchener Polizei beschlagnahmt die neueste Ausgabe der satirischen Zeitschrift “Simplicissimus” wegen eines Bildes des Berliner Zeichners Heinrich Zille.

15.12.1925, Dienstag

In Griechenland tritt ein Regierungs-Erlass in Kraft, der den Frauen die Kleiderlänge vorschreibt. Die Röcke dürfen von der Ferse an aufwärts nur 30 cm des Beines unbedeckt lassen.

Nach der Ablehnung mehrerer Gesetzesvorlagen des französischen Finanzministers Louis Loucheurs durch das Kabinett tritt dieser zurück. Zu seinem Nachfolger wird Paul Doumer bestimmt.

16.12.1925, Mittwoch

Die Berliner Polizei verhaftet zwei Männer, denen die Vorbereitung eines Attentats gegen Außenminister Gustav Stresemann (DVP) vorgeworfen wird. Sie geben die Absicht zu, den 47-Jährigen Politiker wegen seiner Locarno-Politik töten zu wollen.

In Berlin stimmt der Reichsrat für einen Beschluss, den unteren Besoldungsgruppen der Beamten eine einmalige finanzielle Unterstützung vor Weihnachten zukommen zu lassen.

Die in Brüssel tagende Internationale Radiokonferenz beschließt die Ausarbeitung eines Programms zur Beseitigung der internationalen Störungen im gesamten Radioverkehr.

17.12.1925, Donnerstag

In Paris schließen die Türkei und die UdSSR einen zehnjährigen Nichtangriffspakt und Neutralitätsvertrag.

Auf der Sitzung des tschechoslowakischen Abgeordnetenhauses in Prag vom 17. bis zum 21. Dezember kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen deutschen und tschechischen sowie zwischen slowakischen und tschechischen Abgeordneten.

18.12.1925, Freitag

In Cleveland (US-Staat Ohio) verbessert der schwedische Schwimmer Arne Borg seinen eigenen Weltrekord über 440 Yards um vier Zehntel Sekunden auf 4:56,6 min.

Etwa 15 000 Zuschauer verfolgen das Eishockey-Spiel zwischen den beiden Mannschaften aus den USA und Kanada im New Yorker Madison Square Garden. Bei dieser inoffiziellen Weltmeisterschaft gewinnt Kanada 3:1.

Infolge starker Schneefälle in den vergangenen Tagen sind weite Gebiete Jugoslawiens von der Außenwelt abgeschnitten, vielerorts können keine Züge mehr verkehren. Einige Ortschaften sollen von Wolfsrudeln bedroht sein.

Ludwig Bergers Film “Ein Walzertraum”, gedreht nach der gleichnamigen Operette von Oscar Straus, wird im Berliner Ufa-Palast uraufgeführt.

Auf ihrer Sitzung in Konstantinopel verkündet die türkische Regierung ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Schiedsspruch des Völkerbunds vom September zur Mosul-Frage. Der Völkerbund wird beschuldigt, ein Instrument Großbritanniens zu sein.

Die Abgeordneten der französischen Linksparteien protestieren im Parlament gegen die Regierungspolitik in Syrien.

Der österreichische Nationalrat in Wien verabschiedet das Gesetz zum Schutz der heimischen Arbeit. Dadurch werden die Arbeitsmöglichkeiten für Ausländer eingeschränkt.

In Moskau beginnt der 14. Parteitag der Kommunistischen Partei der Sowjetunion/Bolschewiki (KPdSU/B). u.a. beraten die Delegierten auf dem bis zum 31. Dezember stattfindenden Kongress über die Möglichkeiten einer Industrialisierung des Landes.

19.12.1925, Samstag

In Düsseldorf treten der Wirtschaftsverband Langnam-Verein und die nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustriellen zu einem Industrietag zusammen, um Mittel zur Behebung der Wirtschaftskrise zu erörtern.

Willi Münzenberg, der Leiter der kommunistischen Organisation “Rote Hilfe”, gründet in Berlin die Filmgesellschaft “Prometheus”, die v. a. Werke der russischen Avantgarde hierzulande bekanntmachen will.

Die deutsche Filmgesellschaft Ufa schließt mit einer US-amerikanischen Schiffsgesellschaft einen Darlehensvertrag über 16,8 Millionen Reichsmark ab.

20.12.1925, Sonntag

In der Eisarena des Berliner Sportpalastes treffen die Eishockeymeister Österreichs und Deutschlands aufeinander. Der Wiener Eislaufverein besiegt den Berliner Schlittschuhclub 4:3.

In den Räumen des Malik-Verlages in Berlin empfängt die sowjetische Diplomatin Alexandra M. Kollontai anlässlich eines zweitägigen Aufenthaltes in der Hauptstadt die internationale Presse. Sie präsentiert dort ihr Buch “Wege der Liebe”.

Der König des Hedschas (Saudi-Arabien) verzichtet auf seinen Thron.

Die Generalversammlung des Norddeutschen Lloyd, der Roland-Linie, der Hamburg-Bremer-Afrika-Linie und der Reederei Nord beschließen die Fusion ihrer Schiffsgesellschaften zum 1. Januar 1926.

21.12.1925, Montag

Die im britischen Unterhaus in London für den heutigen Tag vorgesehene Debatte über die Mosul-Frage wird auf Antrag des Premierministers Stanley Baldwin bis zum Februar des kommenden Jahres vertagt.

Im Deutschen Reichstag bringt die Fraktion der Demokratischen Partei (DDP) eine Anfrage zum einheitlichen rot-weißen Anstrich der Bahnschranken ein. Man befürchtet, dass die Reichsbahngesellschaft damit eine politische Absicht im Deutschen Reich verfolge.

Im Moskauer Bolschoi-Theater wird der sowjetische Film “Panzerkreuzer Potemkin” von Sergej M. Eisenstein uraufgeführt.

22.12.1925, Dienstag

Im Berliner Theater am Schiffbauerdamm wird Carl Zuckmayers Lustspiel “Der fröhliche Weinberg”, Regie Reinhard Bruck, uraufgeführt.

Die deutsche Reichsregierung gibt bekannt, dass sie vom Völkerbundsrat in Genf zur Teilnahme an der im Februar 1926 beginnenden Konferenz der vorbereitenden Kommission für Abrüstung eingeladen wurde.

Auf seiner Rückreise nach Moskau macht der sowjetische Volkskommissar für Äußeres, Georgi W. Tschitscherin, in Berlin Station. Er beabsichtigt, mit der Regierung des Deutschen Reichs, insbesondere mit Außenminister Gustav Stresemann (DVP), intensive Gespräche zu führen.

23.12.1925, Mittwoch

Auf seiner Tagung in Berlin fordert der Vorstand des Deutschen Städtetages die gerechte Verteilung der durch die Arbeitslosigkeit entstehenden Lasten auf Gemeinden, Reich und Länder.

In den Festräumen des Reichspräsidiums in Berlin veranstaltet Reichspräsident Paul von Hindenburg eine Weihnachtsfeier für das Personal seines Büros und alle Angestellten und Arbeiter des Hauses.

Aufgrund einer Verfügung des Reichsverkehrsministeriums wird der gesamte deutsche Luftverkehr vorübergehend eingestellt. Diese Maßnahme hängt mit dem Neuaufbau des gesamten deutschen Luftfahrtwesens zusammen.

Nach einer Mitteilung des italienischen Fremdenverkehrsvereins besuchten in diesem Jahr 855 000 Touristen das Mittelmeerland, von denen 186 000 aus dem Deutschen Reich kamen.

Die plötzliche Schneeschmelze durch die wieder angestiegenen Temperaturen führen in Gebieten Hessens und am Rhein zu Überschwemmungen.

24.12.1925, Donnerstag

Nach Sturm und Hochwasser in den vergangenen Tagen hält nun in höheren Lagen wieder der Winter seinen Einzug. Im Schwarzwald betragen die Schneehöhen 30 bis 70 cm.

Die chinesische Stadt Tientsin ist von den Truppen Feng Yu-hsiangs eingenommen worden. Das Ausländerviertel blieb bisher unbehelligt.

Die Republik der Wolgadeutschen hat von der sowjetischen Regierung die Genehmigung erhalten, einen ständigen Vertreter nach Deutschland zu entsenden. Im Rahmen der Handelsvertretung Moskaus soll er die Interessen der Wolgadeutschen wahrnehmen.

25.12.1925, Freitag

Unter der Schirmherrschaft des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg findet im Berliner Primus-Palast die Uraufführung des Films “Bismarck I” statt.

26.12.1925, Samstag

Auf der ersten Konferenz indischer Kommunisten in Kanpur (bis zum 28.12.) schließen sich mehrere Gruppen aus verschiedenen Provinzen zur Kommunistischen Partei Indiens zusammen.

27.12.1925, Sonntag

Die türkische Nationalversammlung beschließt die Einführung des Gregorianischen Kalenders.

Der weltweite Preisverfall für Baumwolle führt in den produzierenden Ländern wie Ägypten und den USA zu Überlegungen, die Produktion einzuschränken.

28.12.1925, Montag

Der Sejm, das polnische Parlament in Warschau, genehmigt in Abwesenheit der sozialistischen Abgeordneten sowie der Vertreter nationaler Minderheiten das Gesetz zur Agrarreform.

In Leningrad scheidet der sowjetische Lyriker Sergei A. Jessenin im Alter von 30 Jahren freiwillig aus dem Leben.

Wegen des stetigen Ansteigens der Flüsse Rhein, Main, Neckar, Mosel und Lahn wird ein ständiger Hochwasserdienst eingerichtet.

29.12.1925, Dienstag

In Rapallo treffen sich Italiens Ministerpräsident und Duce Benito Mussolini und der britische Außenminister Joseph A. Chamberlain zu Gesprächen.

Eine Abordnung des Reichsverbandes der deutschen Industrie überreicht in Berlin dem Reichspräsidenten Paul von Hindenburg einen Bericht über die gegenwärtige Notlage der Industrie.

30.12.1925, Mittwoch

Der Vatikan erklärt die Freie Stadt Danzig zu einem eigenen, von Polen unabhängigen Bistum.

Das französische Parlament genehmigt gegen die Stimmen der sozialistischen Abgeordneten einen Marokkokredit in einer Höhe von 450 Millionen Francs.

Unzufrieden mit den Ergebnissen der vor einem Monat durchgeführten Volkszählung zeigt sich die Stadtverwaltung von New York. Demnach hatte die Stadt mit ihren knapp sechs Millionen Einwohnern in den vergangenen fünf Jahren nur einen Bevölkerungszuwachs von 253 000 Menschen.

31.12.1925, Donnerstag

In einer offiziellen Erklärung verzichtet der rumänische Kronprinz Karol endgültig auf seinen Thronanspruch.

Chroniknet