Was geschah im Dezember 1976

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1.12.1976, Mittwoch

In Mexico-City wird José Lopez Portillo als Präsident von Mexiko vereidigt.

Die staatliche libysche “Arab Foreign Bank”” übernimmt 10% des Aktienkapitals des spanischen Tochterunternehmens der Fiat-Werke SEAT.

Ein Berliner Gericht genehmigt den Verkauf des deutschen Unternehmens Fichtel & Sachs an einen britischen Konzern. Der Verkauf war zunächst vom Bundeskartellamt untersagt worden.

Die internationale Sportpresse wählt die rumänische Kunstturnerin Nadia Comaneci und den kubanischen Leichtathleten Alberto Juantorena zu den Sportlern des Jahres 1976.

2.12.1976, Donnerstag

Der Rheinland-Pfälzische Landtag wählt Bernhard Vogel (CDU) zum Ministerpräsidenten. Vogel löst Helmut Kohl ab, der den Vorsitz der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag übernehmen wird.

Hung Hua, der bisherige UN-Botschafter der Volksrepublik China bei der UN, wird zum Nachfolger von Chiao Kuan-hua im Amt des Außenministers ernannt.

In Herne werden erstmals die “Tage alter Musik” veranstaltet. Im Mittelpunkt der viertägigen Konzertreihe steht die Orgelmusik.

3.12.1976, Freitag

Der Fußball-Verein Schalke 04 und der Deutsche Fußball-Bund einigen sich auf eine fünfwöchige Sperre für die in den sog. Bundesligaskandal verwickelten Vereinsspieler.

Das belgische Nationalorchester wird wegen des Konflikts zwischen Wallonen und Flamen aufgelöst und in zwei Orchester mit flämischen und wallonischen Musikern geteilt.

Der neue irische Staatspräsident John Patrick Hillery wird in Dublin feierlich in sein Amt eingeführt. Er ist Nachfolger von Cearbhall O’Dalaighs, der am 22. Oktober wegen des Streits um die Anti-Terror-Gesetzgebung seiner Regierung zurückgetreten war.

In Warschau erklärt der polnische Außenminister Stefan Olszowski seinen Rücktritt. Olszowski wird das Amt eines ZK-Sekretärs der KP antreten. Zu seinem Nachfolger wird der bisherige Umweltminister Emil Wojtaszek ernannt.

Jimmy Carter, am 2. November zum neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt, gibt in Washington bekannt, dass anstelle von Henry Kissinger künftig Cyrus Vance das Amt des Außenministers innehaben wird.

4.12.1976, Samstag

In Bangui (Zentralafrikanische Republik) proklamiert Jean Bedel Bokassa das Kaiserreich Zentralafrika und lässt sich zum Kaiser krönen.

Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums haben die Streitkräfte der UdSSR im Pazifik eine U-Boot-Rakete mit einer Reichweite von rund 9000 km erfolgreich getestet. Die auf US-U-Booten stationierten Raketen haben nach offiziellen Verlautbarungen eine maximale Reichweite von 4600 km.

Die sowjetische Zeitschrift “Lieraturnaja Gaseta” berichtet in ihrer neuesten Ausgabe von den Problemen jugendlicher Rauschgiftsüchtiger. Es ist das erste Mal, dass in der UdSSR das Thema öffentlich behandelt wird, bislang hatte die Moskauer Führung die Existenz von Drogenabhängigen in der Sowjetunion stets geleugnet.

5.12.1976, Sonntag

Eine Inszenierung der Oper “Rheingold” von Richard Wagner durch den deutschen Regisseur Peter Stein wird bei der Premiere in der französischen Hauptstadt Paris mit Ablehnung aufgenommen. Der musikalische Leiter George Solti erhält dagegen stürmischen Applaus.

In einer Volksabstimmung spricht sich die schweizerische Bevölkerung gegen die Einführung der 40-Stunden-Woche aus.

Aus den Parlamentswahlen in Japan geht die Liberal-Demokratische Partei als stärkste politische Kraft hervor. Sie verliert jedoch ihre absolute Mehrheit.

6.12.1976, Montag

Auf ihrem Parteitag in Paris beschließen die Gaullisten, ihre Partei in “Rassemblement pour la République” (RPR) umzubenennen. Zum Vorsitzenden der RPR wird der am 25. August zurückgetretene Ministerpräsident Jacques Chirac gewählt.

7.12.1976, Dienstag

UN-Generalsekretär Kurt Waldheim wird in New York vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.

In Bern wird die “Vereinigung Schweizer Fußballspieler” gegründet. Die Organisation versteht sich als eine Gewerkschaft und will die Interessen der Spieler gegenüber Vereinen und Verbänden vertreten.

8.12.1976, Mittwoch

In Alaska wird die rund 1300 km lange Pipeline, die von den Ölfördergebieten in Nordalaska zum Hafen Valdez führt, fertiggestellt.

Die Koalitionsrunde zwischen SPD und FDP lehnt entgegen ihrer Wahlaussagen die Erhöhung der Renten um 10% zum 1. Juli 1977 ab. Die Opposition bezichtigt die SPD daraufhin des “Wahlbetruges”.

9.12.1976, Donnerstag

Der designierte US-amerikanische Präsident Jimmy Carter bezeichnet in einer Botschaft an die Außenministerkonferenz der NATO das westliche Verteidigungsbündnis als Herzstück der Partnerschaft zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Westeuropa.

In Mainz werden die Kabarettisten Emil Steinberger und Ortrud Beginnen sowie der Chansonier Christof Stählin mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet. Der deutsche Schauspieler Gert Fröbe erhält für seine darstellerischen Leistungen einen Sonderpreis.

Im französischen Wintersportort Val d’Isere gewinnt die schweizerische Skiläuferin Lise-Marie Morerod im Riesenslalom das erste Weltcuprennen der Saison 1976/77.

10.12.1976, Freitag

In Stockholm werden die Nobelpreise verliehen. Mit Ausnahme des Friedensnobelpreises, der nicht vergeben wird, gehen alle Auszeichnungen an US-Amerikaner.

In der CSSR werden mehrere Führer des sog. Prager Frühlings (1968) aus der Haft entlassen. Unter den Freigelassenen befindet sich u.a. Milan Hübl.

Bei den Präsidentschaftswahlen in Algerien wird Houari Boumedienne für sieben Jahre in das höchste Staatsamt gewählt. Boumedienne bleibt weiterhin auch Vorsitzender des Revolutionsrates, dem höchsten politischen Gremium des sozialistischen, nordafrikanischen Staates.

Der Nordatlantikpakt (NATO) lehnt den Vorschlag des Warschauer Paktes ab, den Verzicht auf Ersteinsatz von Atomwaffen vertraglich festzuschreiben. Dieser Vorschlag diene lediglich der Propaganda der kommunistisch geführten Staaten.

11.12.1976, Samstag

Die USA liefern der israelischen Luftwaffe die ersten Exemplare des Kampfflugzeuges F-15 “Starfighter”. Die Maschine soll der aus der Sowjetunion stammenden MiG 23 der arabischen Streitkräfte überlegen sein.

In Rom wird der Spielfilm “Casanova” des italienischen Regisseurs Federico Fellini uraufgeführt. Die Kinos in der italienischen Hauptstadt, die den von der Kritik begeistert aufgenommenen Film zeigen, sind bereits für zwei Monate im Voraus ausverkauft. Die Titelrolle spielt Donald Sutherland.

12.12.1976, Sonntag

Aus den ersten freien Gemeindewahlen in Portugal geht die Sozialistische Partei als eindeutiger Sieger hervor.

Die Vorsitzenden von CDU/CSU, Helmut Kohl und Franz Josef Strauß, einigen sich in Bonn auf die Fortsetzung der Fraktionsgemeinschaft der beiden Parteien. Die CSU hatte am 19. November die Fraktionsgemeinschaft überraschend aufgekündigt.

13.12.1976, Montag

Der Demokrat Jimmy Carter wird in Washington von dem Wahlmänner-Gremium offiziell zum 39. Präsidenten der USA gewählt.

Die Wiener Innenstadt wird nach einem Banküberfall Schauplatz einer spektakulären Schießerei zwischen Bankräubern und der Polizei. Den Tätern gelingt zunächst die Flucht; sie können wenig später jedoch auf dem Flughafen in Frankfurt am Main festgenommen werden.

14.12.1976, Dienstag

In Bonn konstituiert sich der am 3. Oktober gewählte 8. Deutsche Bundestag. Zum Parlamentspräsident wird Karl Carstens (CDU) gewählt, der die Nachfolge von Annemarie Renger (SPD) antritt.

15.12.1976, Mittwoch

Bei einem Bombenanschlag auf eine Dienststelle des argentinischen Verteidigungsministeriums in Buenos Aires kommen 14 Menschen ums Leben. Die Polizei vermutet Anhänger der gestürzten Präsidentin Isabel Perón als Täter.

In Rom hebt das Oberste Militärgericht die Entscheidung eines Gerichtes vom 11. November auf, den in Haft befindlichen ehemaligen Vertrauten Heinrich Himmlers, Heinrich Kappler, aus gesundheitlichen Gründen aus der Haft zu entlassen. Gegen die Entlassung Kapplers hatte es in den letzten Wochen eine Reihe von Demonstrationen und Protesten gegeben.

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York nimmt den Vorschlag von Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher über eine Anti-Terrorismus-Konvention an. In der Konvention wird u.a. gefordert, auf Forderungen von Geiselnehmern unter keinen Umständen einzugehen.

Die spanische Bevölkerung spricht sich in einem Volksentscheid mit überwältigender Mehrheit für die Abhaltung von freien Wahlen aus.

Helmut Schmidt (SPD) wird als Bundeskanzler mit den Stimmen von SPD und FDP wiedergewählt. Mit 250 Stimmen erzielt Schmidt nur mit einer Stimme die zur Wahl notwendige absolute Mehrheit.

16.12.1976, Donnerstag

Der am 14. Dezember von Unbekannten entführte Industriellensohn Richard Oetker wird gegen Zahlung von 21 Mio. DM Lösegeld freigelassen.

Die Nationale Volkspartei unter Michael Norman Manley geht aus den Parlamentswahlen auf Jamaika als Sieger hervor. In den USA löst das Wahlergebnis Sorge aus, da die linksgerichtete Partei eine politische Annäherung an Kuba anstrebt.

In New York verurteilt die Vollversammlung der Vereinten Nationen die chilenische Militärjunta unter Präsident Augusto Pinochet Ugarte wegen fortgesetzter Verstöße gegen die Menschenrechte.

Bundeskanzler Helmut Schmidt kündigt in seiner Regierungserklärung vor dem 8. Deutschen Bundestag die Fortsetzung seiner “Friedens- und Reformpolitik” an.

17.12.1976, Freitag

Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (OPEC) beschließt auf ihrer Tagung in Doha (Katar) zum 1. Januar 1977 eine Erhöhung der Ölpreise.

In der Prager Wenzelskapelle werden die Krone, das Szepter und der Reichsapfel von König Ottokar II., der von 1253 bis 1278 herrschte, entdeckt.

Die Oper “Kabale und Liebe” des österreichischen Komponisten Gottfried von Einem wird in Wien uraufgeführt.

Die Münchener Kammerspiele setzen die geplante Uraufführung eines Stücks des DDR-Dramatikers Peter Hacks ab, nachdem dieser sich öffentlich für die Ausbürgerung des DDR-Liedermachers Wolf Biermann ausgesprochen hatte.

18.12.1976, Samstag

Der seit 1972 inhaftierte sowjetische Bürgerrechtler Wladimir Bukowski wird in Zürich gegen den seit 1973 inhaftierten chilenischen KP-Chef Luis Corvalán ausgetauscht.

19.12.1976, Sonntag

Im Hafen der US-amerikanischen Stadt Long Beach (Kalifornien) explodiert der unter liberianischer Flagge fahrende Supertanker “Sansinema”. Bei dem Unglück kommen mehrere Menschen ums Leben.

20.12.1976, Montag

Die israelische Regierung erklärt ihren Rücktritt, da nach dem Austritt der Unabhängigen Liberalen und der Entlassung von zwei Ministern der National-Religiösen Partei aus dem Kabinett die Regierungskoalition unter Ministerpräsident Yitzhak Rabin über keine Parlamentsmehrheit mehr verfügt. Staatspräsident Ephraim Katzir schreibt für das Frühjahr 1977 Neuwahlen aus.

In Hamburg wird Fritz Honka wegen Mordes an vier Frauen zu 15 Jahren Haft verurteilt. Das Gericht bescheinigt dem Mörder eine verminderte Zurechnungsfähigkeit. Der “Fall Honka” hatte in der bundesdeutschen Boulevard-Presse wochenlang die Schlagzeilen beherrscht.

21.12.1976, Dienstag

Die Eishockey-Auswahl der UdSSR gewinnt in Moskau den Iswestija-Cup vor Schweden und der CSSR.

In Rio de Janeiro gewinnt der FC Bayern München den Weltpokal gegen den brasilianischen Klub Cruzeiro Belo Horizonte.

Die Erben Pablo Picassos einigen sich in Grasse (Frankreich) in einem außergerichtlichen Vergleich auf die Verteilung der Hinterlassenschaft des spanischen Malers, Grafikers und Bildhauers. Damit endet der seit dem Tod Picassos im Jahr 1973 erbittert geführte Streit um das Vermögen, das auf einen Wert von rund 2,5 Mrd DM geschätzt wird.

In der schweizerischen Stadt Genf wird das Protonensynchrotron der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) nach vierjähriger Bauzeit fertiggestellt. Die hochtechnisierte Anlage hat nach offiziellen Angaben rund 1,1 Mrd. DM gekostet.

Die Regierungen Syriens und Ägyptens beschließen auf einer Konferenz in Kairo, den beiden Staaten eine gemeinsame politische Führung zu geben und auf die Vereinigung der beiden Länder hinzuwirken.

22.12.1976, Mittwoch

Die Staatsführung der DDR entzieht dem ARD-Korrespondenten Lothar Loewe die Akkreditierung wegen “Diffamierung des Volkes und der Regierung der DDR”.

Der niederländische Kunsthändler Pieter Menten, dem während des Zweiten Weltkrieges verübte schwere Kriegsverbrechen vorgeworfen werden, wird von der Schweiz an die Niederlande ausgeliefert.

In Madrid wird der spanische KP-Führer Santiago Carillo, der sich illegal in Spanien aufhält, von der Polizei verhaftet. Carillo wird am 30. Dezember gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt.

23.12.1976, Donnerstag

In New York beschließt die Vollversammlung der Vereinten Nationen, das Jahr 1979 zum “Jahr des Kindes” auszurufen.

Die polnischen Sicherheitskräfte verhaften in Warschau mehrere Mitglieder des “Komitees zur Verteidigung der Arbeiterrechte”. Die Organisation hatte Flugblätter verteilt, in denen zum Widerstand gegen die Wirtschaftspolitik der polnischen Führung aufgerufen wurde.

24.12.1976, Freitag

Zahlreiche Bundesbürger verbringen die Weihnachtsfeiertage an den Stränden des Mittelmeers.

Nach Angaben von Vertretern des deutschen Einzelhandels hat das diesjährige Weihnachtsgeschäft die Erwartungen nicht erfüllt.

Bei einem Schiffsunglück im Roten Meer kommen 127 Menschen ums Leben, die sich auf einer Pilgerfahrt nach Mekka befanden.

In Beirut erteilt das libanesische Parlament Ministerpräsident Salim Al Huss Sondervollmachten zur Beendigung des Bürgerkrieges.

In Paris fällt der französische Parlamentarier Prinz Jean de Broglie, der 1962 die Beendigung des Algerienkrieges ausgehandelt hatte, einem Attentat zum Opfer. Als Auftraggeber des Mordanschlages verhaftet die Polizei später zwei Geschäftsfreunde des Politikers.

In Tokio wird Takeo Fukuda zum japanischen Regierungschef gewählt. Der Amtsvorgänger Takeo Miki war zurückgetreten, weil er sich für die Stimmenverluste der Liberalen Partei bei den Parlamentswahlen verantwortlich fühlt.

25.12.1976, Samstag

Erstmals seit sieben Jahren können die Bundesbürger wieder eine “weiße Weihnacht” feiern. Bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt liegt in nahezu allen Teilen der Bundesrepublik eine geschlossene Schneedecke.

26.12.1976, Sonntag

Der philippinische Präsident Ferdinand Marcos erlässt eine Teilamnestie. Rund 1500 der nach internationalen Schätzungen 5000 politischen Gefangenen werden aus der Haft entlassen.

Während der Weihnachtsfeiertage wird Südafrika von bürgerkriegsähnlichen Unruhen erschüttert. Bei Kämpfen zwischen Schwarzen und der Polizei kommen in der Provinz Natal und den Vorstädten von Kapstadt und Johannesburg 137 Menschen ums Leben.

Über Bangkok stürzt eine Boeing 707 der ägyptischen Fluggesellschaft “Egypt Air” nach einem Navigationsfehler des Piloten ab. Bei dem Unglück kommen 72 Menschen ums Leben.

Die Stadt Mainz verleiht dem deutschen Schriftsteller Carl Zuckmayer anlässlich seines 80. Geburtstages am 27. Dezember die Ehrenbürgerwürde.

27.12.1976, Montag

Franz Beckenbauer wird von den europäischen Sportjournalisten zu “Europas Fußballer des Jahres” gewählt. Dem Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft war der Titel bereits 1972 verliehen worden.

Auf dem Delaware-River (US-Bundesstaat Delaware) läuft der liberianische Tanker “Olympic Games” auf Grund. Rund 134 000 Gallonen Öl laufen aus und verursachen eine Ölpest.

28.12.1976, Dienstag

In Washington erläutert der künftige US-Präsident Jimmy Carter seine außenpolitischen Vorstellungen. Als vorrangige Aufgabe bezeichnet Carter ein Treffen mit dem sowjetischen Parteichef Leonid I. Breschnew, um die Verhandlungen um das SALT-II-Rüstungsbegrenzungsabkommen abzuschließen.

29.12.1976, Mittwoch

Nach Angaben des Ministeriums für innerdeutsche Beziehungen sind 1976 rund 5200 Menschen aus der DDR geflüchtet. 1100 politische Häftlinge wurden “freigekauft”.

Die britische Regierung erklärt sich bereit, während einer Übergangsphase des Regierungswechsels in Rhodesien einen Hochkommissar einzusetzen. Der Vorsitzende der Rhodesien-Konferenz, Ivor Richard, unternimmt daraufhin eine Reise in mehrere afrikanische Staaten, um den Vorschlag zu unterbreiten.

In Seoul werden der ehemalige Staatspräsident Südkoreas, Yun Poson, und der Oppositionsführer Kim Dae Jung wegen Verstoßes gegen die Notstandsgesetze zu je fünf Jahren Gefängnis verurteilt.

30.12.1976, Donnerstag

Nach offiziellen Angaben aus Peking wird in Paoting (150 km südlich der chinesischen Hauptstadt) ein Putsch von Anhängern der “Viererbande” niedergeschlagen. Damit ist der seit dem Tod von Mao Zedong tobende Kampf um den politischen Kurs der Volksrepublik entschieden.

31.12.1976, Freitag

In Madrid verfügt die spanische Regierung die Auflösung der politischen Gerichtshöfe. Außerdem darf die Armee künftig nicht mehr über politische Gewalttäter zu Gericht sitzen.

Frühere prominente Gegner des US-Engagement im Vietnamkrieg, unter ihnen Joan Baez und Allen Ginsberg, protestieren in Hanoi gegen die Unterdrückung der freien Meinungsäußerung durch die kommunistische Führung sowie für die Freilassung der politischen Gefangenen.

Chroniknet