Was geschah im Dezember 1979

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1.12.1979, Samstag

Mehrere Selbsthilfeinitiativen erwerben ein Fabrikgebäude im Westberliner Bezirk Kreuzberg. In der “Mehringhof GmbH” sollen hier sozial, künstlerisch oder handwerklich engagierte Gruppen eine Heimstatt finden.

Als erstes Land der Welt schränkt Schweden den Verkauf von Kriegsspielzeug ein. Alles, was an Kriege seit dem Jahr 1914 erinnert, darf nicht verkauft werden.

Am Bochumer Schauspielhaus beginnt die erste Spielzeit des zuvor in Stuttgart beschäftigten Theaterleiters Claus Peymann, der die Nachfolge von Peter Zadek angetreten hat.

2.12.1979, Sonntag

Im Zusammenhang mit einer Solidaritätsaktion für die Botschaftsbesetzer in Teheran wird die Botschaft der USA in der libyschen Hauptstadt Tripolis gestürmt und in Brand gesetzt. Das Personal kann rechtzeitig sämtliche Geheimdokumente vernichten und fliehen.

Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen in Portugal erringen die in der sog. Demokratischen Allianz vereinigten Parteien (Sozialdemokraten sowie Soziales und Demokratisches Zentrum) mit 128 der 250 Sitze die absolute Mehrheit im Parlament. Am 3. Januar 1980 bildet der Sozialdemokrat Francisco Sá Carneiro eine Mitte-Rechts-Regierung.

3.12.1979, Montag

An der Frankfurter Devisenbörse fällt der US-Dollar auf seinen bisher tiefsten Stand und notiert 1,7076 DM.

In Berlin (West) beginnt der viertägige Bundesparteitag der SPD. Er bestätigt Willy Brandt als Bundesvorsitzenden und unterstützt das Ja der Parteiführung zur NATO-Nachrüstung und zum begrenzten Ausbau der Atomkraft.

Der Schweizer Bundesrat beschließt, auf die Konstruktion eines eigenen Kampfpanzers 68 zu verzichten und erklärt, man wolle aus Kostengründen ein ausländisches Modell – den deutschen Leopard-2 oder den US-Panzer XM-1 – erwerben.

Bei den Parlamentswahlen in Island büßt die vom amtierenden Ministerpräsidenten Benedikt Sveinbjarnarson Gröndal geführte Sozialdemokratische Partei vier ihrer bisher 14 Sitze im 60köpfigen Parlament ein. Stärkste Gruppierung bleibt die konservative Selbständigkeitspartei (21 Mandate, plus 1), deren Chef Gunnar Thoroddsen am 8. Februar 1980 ein Kabinett mit Liberalen und Kommunisten bildet.

Im Iran endet ein zweitägiges Referendum über die neue Verfassung des Landes. Bei einer Beteiligung von 65% der Wahlberechtigten stimmen über 99% für den Verfassungsentwurf.

4.12.1979, Dienstag

Der UN-Sicherheitsrat fordert den Iran einstimmig auf, die Besetzung der US-Botschaft in Teheran zu beenden und die Botschaftsangehörigen ausreisen zu lassen.

In Frankfurt am Main gibt Walter Cipa der Vorstandsvorsitzende des Elektrokonzerns AEG, sein baldiges Ausscheiden aus der Firma bekannt.

Elf Tote und acht Verletzte sind die traurige Bilanz eines Konzerts der britischen Rockgruppe “The Who” in Cincinnati (US-Bundesstaat Ohio). Als Tausende von Jugendlichen, die keine Eintrittskarte mehr erhalten haben, das Riverfront Coliseum stürmen, bricht eine Panik aus.

5.12.1979, Mittwoch

Der irische Ministerpräsident John Mary “Jack” Lynch gibt seinen Rücktritt bekannt. Die regierende Fianna-Fáil Partei nominiert als dessen Nachfolger den bisherigen Gesundheitsminister Charles James Haughey. Er wird am 11. Dezember vom irischen Unterhaus (Dáil Eireann) zum Ministerpräsidenten gewählt.

Die Schweizer Bundesversammlung (National- und Ständerat) wählt den Graubündner Ständerat Leon Schlumpf (Schweizerische Volkspartei) mit 159 Stimmen als Nachfolger von Rudolf Gnägi zum Bundesrat. Schlumpf übernimmt das Verkehrsressort. Zum Bundespräsidenten für 1980 wird der freisinnige Bundesrat Georges-André Chevallaz gewählt.

6.12.1979, Donnerstag

Mit 76 gegen 69 Stimmen billigt die Zweite Kammer des niederländischen Parlaments in Den Haag eine Entschließung, wonach die Regierung weder einer Produktion noch einer Stationierung der neuen Mittelstreckenraketen der NATO zustimmen darf.

Choi Kyu-ha, seit dem, 26. Oktober provisorischer Staatschef von Süd-Korea, wird zum neuen Staatsoberhaupt gewählt. Er verspricht eine allmähliche Demokratisierung sowie die Durchführung von freien Wahlen und lässt 68 politische Häftlinge frei.

7.12.1979, Freitag

Der Chef des staatlichen italienischen Energiekonzerns ENI, Georgio Mazzantini, wird von seinem Amt entbunden. Die ENI-Tochtergesellschaft AGIP soll Saudi-Arabien für erhöhte Erdöllieferungen Bestechungsgelder gezahlt haben.

In der französischen Hauptstadt Paris ermorden unbekannte Täter Scharia Mustapha Chafik, einen Neffen des früheren Schah von Iran, Mohammed Resa Pahlawi. Zur Tat bekennt sich am folgenden Tag eine bis dahin unbekannte Moslemische Befreiungsfront.

8.12.1979, Samstag

Nach einem Erlass der Pekinger Stadtverwaltung wird die sog. Mauer der Demokratie, ein Zentrum der freien Meinungsäußerung, durch Entfernung aller Protestplakate stillgelegt.

Um die Wirtschaft Brasiliens zu stärken, wird trotz einer Inflationsrate von mehr als 75% der Cruzeiro gegenüber dem US-Dollar um 23,1% abgewertet, seit Jahresbeginn ist der Außenwert der Währung um 50,9% gesunken.

9.12.1979, Sonntag

Bei den nach sechstägiger Dauer in Fort Worth (US-Bundesstaat Texas) zu Ende gehenden Turnweltmeisterschaften wird die Herrenauswahl der UdSSR zum ersten Mal seit 1958 wieder Weltmeister.

Im Finale des World Championship Tennis Challenge Cup schlägt der Schwede Björn Borg in vier Sätzen den US-Amerikaner James Scott “Jimmy” Connors.

Der japanische Ministerpräsident Masajoschi Ohira beendet einen fünftägigen offiziellen Besuch in der Volksrepublik China, in dessen Verlauf ein Abkommen über die gemeinsame Erdöl- und Erdgassuche im Chinesischen Meer unterzeichnet wurde.

10.12.1979, Montag

Die 20 führenden westlichen Industriestaaten beschließen auf einer Ministerkonferenz der Internationalen Energieagentur in Paris, ihre Erdölimporte bis 1985 um rund 2 Mio. auf 24 Mio. Barrel (etwa 3,8 Mrd. l) zu reduzieren.

Mit dem Friedensnobelpreis wird in Oslo die albanische Ordensschwester Mutter Theresa ausgezeichnet.

11.12.1979, Dienstag

Im Alter von 84 Jahren stirbt in Bad Honnef der SPD-Politiker Carlo Schmid, Mitglied des Parlamentarischen Rates und Bundestagsabgeordneter seiner Partei von 1949 bis 1972.

12.12.1979, Mittwoch

Bis zur Lösung der Rhodesien-Frage auf der Londoner Konferenz wird Simbabwe-Rhodesien vorübergehend wieder eine britische Kolonie. Der zum Gouverneur ernannte Sir Christopher Soames leitet anstelle des zurückgetretenen Regierungschefs Bischof Abel Tendekayi Muzorewa die Regierungsgeschäfte.

Die Außen- und Verteidigungsminister der NATO beschließen in Brüssel die sog. Nachrüstung im Bereich der Mittelstreckenwaffen und ein Verhandlungsangebot an die UdSSR (Doppelbeschluss).

13.12.1979, Donnerstag

Das in Straßburg tagende Europäische Parlament lehnt den Haushalt der Gemeinschaft mit großer Mehrheit ab. Die Parlamentarier verlangen vom EG-Ministerrat erhebliche Streichungen gegenüber den vorgesehenen Ausgaben.

Durch einen Misstrauensantrag der Opposition wird die konservative Minderheitsregierung unter Führung des kanadischen Ministerpräsidenten Joseph Clark gestürzt. Er hatte sich mit seinem Programm zur Erhöhung der Benzinsteuer nicht durchsetzen können. Die Amtszeit endet nach nur sieben Monaten.

Der Chefredakteur der DGB-Jugendzeitschrift “‘ran”, Dieter Schmidt, wird seines Postens enthoben. Anlass ist ein Cartoon in der Dezembernummer des Blattes, in dem Maria und Josef in Bethlehem einen Schwangerschaftsabbruch erwägen.

In Sindelfingen werden die deutschen “Sportler des Jahres” geehrt. Bei den Damen siegt die Skiläuferin Christa Kinshofer, bei den Herren der Leichtathlet Harald Schmid. Zur Mannschaft des Jahres wird der Hallenhandball-Europapokalsieger TV Großwallstadt gekürt.

14.12.1979, Freitag

Gegen die Stimmen der CDU/CSU-Opposition billigt der Deutsche Bundestag den Haushalt des Bundes für das kommende Jahr mit einem Volumen von 214,48 Mrd. DM.

Das Verwaltungsgericht Schleswig weist die Klagen von vier Gemeinden und 260 Bürgern gegen die erste Teilerrichtungsgenehmigung für das Kernkraftwerk Brokdorf an der Unterelbe zurück.

15.12.1979, Samstag

Mit ihrem Titel “Another Brick In The Wall” erobert die britische Rockband Pink Floyd Platz eins der britischen Hitparade und behauptet diese Position bis zum Jahresende.

Der gestürzte Schah des Iran, Mohammed Resa Pahlawi, verlässt die USA in Richtung Panama, nachdem ihm Mexiko ein erneutes Exil verweigert hatte.

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag fordert vom Iran einstimmig die Freilassung aller in der Teheraner US-Botschaft festgehaltenen Geiseln. Der Iran lehnt dies ab.

Die 1962 wegen Doppelmordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilte Vera Brühne wird nach ihrer Begnadigung aus der Haftanstalt Aichach entlassen.

Der grenznahe Verkehr zwischen den beiden deutschen Staaten wird erweitert.

16.12.1979, Sonntag

Ohne eine Einigung über einen Waffenstillstand geht die Londoner Rhodesien-Konferenz mit der Paraphierung eines Verfassungsentwurfs zu Ende: Die Patriotische Front – der Zusammenschluss der farbigen Befreiungsbewegungen – lehnt die britischen Vorschläge ab, weil sie einseitig die von Weißen geführte rhodesische Armee begünstigen würden.

In Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) schlägt das Tennis-Team der USA im Finale des Davis-Cups die Vertretung Italiens 5:0 und wiederholt seinen Vorjahreserfolg. Es ist der 26. Sieg der USA in diesem Wettbewerb.

17.12.1979, Montag

Die britische Premierministerin Margaret Thatcher trifft zu ihrem ersten Besuch in den USA ein. Im Rahmen ihrer zweitägigen Visite bekräftigt Frau Thatcher die Unterstützung der USA in der Geiselaffäre im Iran. Die von Großbritannien erbetenen Waffenlieferungen zur Ausrüstung der in Nordirland stationierten britischen Truppen lehnt die US-Regierung ab.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Conrad Ahlers wird zum Intendanten der Deutschen Welle gewählt. Er tritt sein Amt am 1. März 1980 an.

18.12.1979, Dienstag

In Teheran wird der Ajatollah Mohammed Mofateh ermordet, als Direktor des Theologischen Seminars von Teheran und Mitglied des Zentralkomitees der Islamischen Republikanischen Partei einer der engsten Mitarbeiter von Ajatollah Ruhollah Khomeini.

Die Vatikanische Glaubenskongregation entzieht dem an der Universität Tübingen lehrenden Schweizer Theologen Hans Küng wegen seiner abweichenden Meinungen die kirchliche Lehrerlaubnis.

Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe untersagt den Zusammenschluss des Axel-Springer-Verlages und des in Hamburg kostenlos vertriebenen “Elbe Wochenblatts”.

In Bonn einigen sich die Koalitionspartner SPD und FDP auf eine in zwei Etappen 1981 und 1982 in Kraft tretende Steuerreform. Kernstück der Steuerentlastung, deren Volumen mit 17 Mrd. DM beziffert wird, sind die Revision des Einkommensteuertarifs und die Einführung eines steuerfreien Kinder-Grundfreibetrags.

19.12.1979, Mittwoch

Das Landesarbeitsgericht München erklärt den für diesen Tag zwischen 20 und 24 Uhr geplanten Streik der Mitarbeiter der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten als Protest gegen die geplante Auflösung des NDR für rechtswidrig.

Das niederländische Parlament lehnt mit 81 gegen 66 Stimmen einen Antrag der Opposition ab, nachträglich das ausgebliebene Votum der christlich-liberalen Regierung unter Ministerpräsident Andries Antonius Maria van Agt gegen den NATO-Doppelbeschluss zu missbilligen.

20.12.1979, Donnerstag

Zusammen mit sechs Mitwissern verurteilt ein Kriegsgericht in Seoul den früheren Geheimdienstschef Südkoreas, Kim Jae Kyu, zusammen mit sechs Mitverschwörern wegen der Ermordung des Staatspräsidenten Park Chung Hee zum Tode.

Die 13 Mitgliedsstaaten der OPEC beendeten eine viertägige Konferenz in Caracas (Venezuela) ohne eine Übereinkunft zur künftigen Preisgestaltung für Rohöl. Künftig wird jedes Mitgliedsland seine Exportpreise selbst festsetzen. Mehrere Staaten haben bereits Preisanhebungen um durchschnittlich 20% angekündigt.

In Bonn werden Abkommen über die künftige NATO-Verteidigungshilfe der Bundesrepublik an die Türkei, Griechenland und Portugal unterzeichnet. Seit 1964 hat die Bundesrepublik den Bündnispartnern 1,35 Mrd. DM als Verteidigungshilfe gewährt.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main erhebt gegen zwei Redakteure und vier Mitarbeiter der “Bild”-Zeitung Anzeige wegen Diebstahls in besonders schwerem Fall. Sie hatten Anfang Januar die Wohnung eines 23-Jährigen Schülers aufgebrochen, der angeblich Blut von jungen Mädchen getrunken haben soll. Anfang 1981 verurteilt das Gericht die Angeklagten zu Geld- und mehrmonatigen Freiheitsstrafen.

21.12.1979, Freitag

In London wird ein Abkommen über die künftige Verfassung von Simbabwe-Rhodesien, eine Vereinbarung über den Waffenstillstand zwischen den Konfliktparteien und über die Regelung der Zuständigkeiten bis zu den für Ende Februar 1980 angesetzten Neuwahlen, unterzeichnet.

In einem Artikel zum 100. Geburtstag des früheren sowjetischen Parteichefs Josef W. Stalin würdigt die “Prawda” dessen Verdienste im Kampf gegen “Trotzkisten, rechte Opportunisten und bürgerliche Nationalisten”, übt zugleich aber auch Kritik an dessen Repressionspolitik, unter der “ehrliche Kommunisten und Parteise” hätten schuldlos leiden müssen.

Libyen entzieht dem Büro der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO in Tripolis die Anerkennung und bricht damit praktisch die diplomatischen Beziehungen zur PLO ab.

22.12.1979, Samstag

Die deutsche Fußball-Nationalelf gewinnt in Gelsenkirchen ein Länderspiel gegen die Türkei 2:0 und sichert sich damit vorzeitig die Teilnahme an der Endrunde der Fußball-Europameisterschaft 1980 in Italien.

23.12.1979, Sonntag

Die Handball-Nationalmannschaft der Bundesrepublik Deutschland gewinnt in Dortmund durch ein 15:13 über Rumänien den erstmals ausgespielten Handball-Supercup für Nationalteams.

24.12.1979, Montag

Während eines Besuchs bei Freunden im dänischen Arhus stirbt im Alter von 39 Jahren der frühere Studentenführer Rudi Dutschke an den Spätfolgen eines im Jahr 1968 auf ihn verübten Attentats.

In Moskau enden einwöchige Spitzengespräche der kommunistischen Parteien der UdSSR und Japans. Einmütig wird der Abschluss eines Friedensvertrages zwischen beiden Staaten befürwortet, deren Beziehungen durch Japans Forderung nach Rückgabe der im Zweiten Weltkrieg annektierten Kurilen-Inseln belastet sind.

Im Raumfahrtzentrum Kourou in Französisch-Guayana gelingt der erste erfolgreiche Start der europäischen Trägerrakete Ariane.

25.12.1979, Dienstag

Mit 55 gegen 50 Stimmen hebt das israelische Parlament (Knesset) ein Gesetz auf, das Abtreibungen aus sozialen und wirtschaftlichen Gründen erlaubt. Schwangerschaftsabbrüche aus gesundheitlichen Gründen bleiben hingegen statthaft.

26.12.1979, Mittwoch

Der für den Fußball-Bundesligisten Hamburger Sportverein spielende englische Nationalspieler Kevin Keegan wird in der Umfrage der französischen Sportzeitschrift “France Football” mit 118 Stimmen vor Karl-Heinz Rummenigge (52 Stimmen) wie im Vorjahr zu Europas Fußballer des Jahres gewählt.

Der Preis für eine Feinunze Gold übersteigt erstmals in der Geschichte die 500-Dollar-Marke und notiert am 31. Dezember den Rekordwert von 524 US-Dollar (900 DM).

27.12.1979, Donnerstag

Nachdem in den Tagen zuvor sowjetische Luftlandetruppen strategisch wichtige Punkte in Afghanistan besetzt haben, wird der Präsident des Landes, Hafizullah Amin, gestürzt. Zu seinem Nachfolger wird Babrak Karmal ernannt.

In Nicaragua wird eine Umbildung der Regierung des Nationalen Wiederaufbaus bekanntgegeben. Neuer Verteidigungsminister wird Humberto Ortego Saavedra.

28.12.1979, Freitag

Der britische Gouverneur von Simbabwe-Rhodesien, Sir Christopher Soames verkündet einen einwöchigen Waffenstillstand. Die Angehörigen der farbigen Guerillabewegungen sollen sich in Sammellagern zusammenfinden. Bis zum 4. Januar folgen 17 300 Kämpfer diesem Aufruf.

US-Präsident James E. “Jimmy” Carter nennt in einer Fernsehansprache die sowjetische Intervention in Afghanistan eine “flagrante Verletzung anerkannter internationaler Verhaltensregeln”.

Der afghanische Rundfunk meldet, dass der bisherige Staatschef Hafizullah Amin von einem Revolutionstribunal wegen Verbrechen gegen das Volk, die er angeblich begangen haben soll, zum Tode verurteilt und hingerichtet worden sei.

29.12.1979, Samstag

Im Hammersmith Odeon in London findet das letzte von insgesamt vier Wohltätigkeitskonzerten zugunsten der kambodschanischen Flüchtlinge statt. Unter den Mitwirkenden der am 22. Dezember begonnenen Konzertserie sind Rockstars wie Paul McCartney mit den Wings, Elvis Costello, Rockpile und Ian Dury mit den Blockheads.

30.12.1979, Sonntag

Bei der bisher größten Anti-Mafia-Razzia der Nachkriegszeit werden in Kalabrien und Norditalien 78 Personen von der italienischen Polizei verhaftet.

Im westafrikanischen Staat Gabun wird der als einziger Kandidat der Einheitspartei PDG (Partei Démocratique Gabonais) nominierte Führer Omar Bongo mit 99,85% der abgegebenen Wählerstimmen als Staatspräsident wiedergewählt.

31.12.1979, Montag

Das Nachrichtenmagazin “Der Spiegel” veröffentlicht ein Streitgespräch zwischen Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) und dem in Berlin wegen terroristischer Aktivitäten einsitzenden Ex-Anwalt Horst Mahler über die Möglichkeit eines Straferlasses für aussteigewillige Terroristen.

Der Weltsicherheitsrat billigt eine von den USA eingebrachte Resolution, die dem Iran Sanktionen androht, sofern die in Teheran als Geiseln festgehaltenen US-Bürger nicht bis zum 7. Januar 1980 freigelassen werden.

Die Volksrepublik China stellt die Beschießung der nationalchinesischen Insel Quemoy ein. Das Eiland vor der Küste der Volksrepublik war seit 1958 an allen ungeraden Tagen unter Artilleriefeuer genommen worden.

Chroniknet