Was geschah im Dezember 1989

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1.12.1989, Freitag

Der Deutsche Bundestag billigt mit Stimmen von CDU/CSU und FDP den Zehnpunkteplan von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) zur Überwindung der deutschen Spaltung. Die SPD enthält sich der Stimme, die Grünen votieren dagegen.

Die DDR-Volkskammer streicht den Führungsanspruch der SED aus der Verfassung.

Michail Gorbatschow trifft als erster sowjetischer Staats- und Parteichef im Vatikan mit Papst Johannes Paul II. zusammen. Beide Seiten kündigen die Aufnahme diplomatischer Beziehungen an.

Der Deutsche Fußball-Bund kündigt an, dass Berti Vogts nach der Fußballweltmeisterschaft 1990 Franz Beckenbauer als Betreuer der Nationalmannschaft ablösen wird.

2.12.1989, Samstag

In Baden-Baden werden die Tennisprofis Boris Becker und Steffi Graf und der Ruder-Achter als bundesdeutsche Sportler des Jahres geehrt.

Bei den ersten Wahlen in der Inselrepublik Taiwan seit Aufhebung des Kriegsrechts 1987 erhält die regierende Kuomintang 72 (zuvor 79) der 101 Parlamentsmandate.

US-Präsident George Bush und der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow treffen auf Malta zu einem “Zwischengipfel” zusammen.

Ein Untersuchungsausschuss der DDR-Volkskammer berichtet in Ost-Berlin über Fälle von Korruption an der SED-Spitze. Daraufhin kommt es im Parlament zu tumultartigen Szenen.

3.12.1989, Sonntag

In der DDR tritt die gesamte SED-Führung (Politbüro und Zentralkomitee) mit Generalsekretär Egon Krenz an der Spitze zurück.

Zwölf Menschen sterben bei einer Explosion in einem Schießklub in Brüssel.

Im Finale des New Yorker Masters-Tennisturniers unterliegt Titelverteidiger Boris Becker dem Schweden Stefan Edberg in vier Sätzen.

4.12.1989, Montag

Auf dem Gipfeltreffen des Warschauer Paktes in Moskau unterrichtet der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow seine Bündnispartner über das Gipfeltreffen bei Malta. In einer Erklärung verurteilen die beteiligten Staaten den Einmarsch in die CSSR 1968 als “bewaffnete Invasion”.

Der wichtigste Devisenbeschaffer der DDR, Alexander Schalck-Golodkowski, Staatssekretär im Außenwirtschaftsministerium, stellt sich der Westberliner Polizei. Gegen ihn wird in der DDR der Vorwurf der “Veruntreuung von Volkseigentum” erhoben.

In Leipzig dringen Bürger in das Gebäude des Staatssicherheitsdienstes ein, um das Vernichten von Akten zu verhindern.

5.12.1989, Dienstag

DDR-Ministerpräsident Hans Modrow erklärt sich nach Gesprächen mit Kanzleramtsminister Rudolf Seiters bereit, den Mindestumtausch für Bundesbürger bei DDR-Reisen zum 1. Januar 1990 aufzuheben.

Die Christlich-Demokratische Union (CDU) der DDR und die Liberaldemokratische Partei (LDPD) der DDR kündigen ihre Mitarbeit im Zentralen Demokratischen Block der Volkskammer auf.

Die britische Konservative Partei wählt Premierministerin Margaret Thatcher erneut zur Vorsitzenden. Erstmals seit 1975 hatte sie mit Anthony Meyer einen Gegenkandidaten.

6.12.1989, Mittwoch

62 Menschen sterben in Bogotá bei einem Anschlag der kolumbianischen Drogenmafia auf die Zentrale der Geheimpolizei des Landes. Seit Jahresbeginn wurden in Kolumbien rund 1700 politische Morde registriert.

Die Vereinte Bundesversammlung wählt in Bern Bundesrat Arnold Koller (CVP) als ersten Vertreter von Appenzell Innerrhoden zum Bundespräsidenten für 1990.

Der frühere SED-Chef Egon Krenz tritt auch als Vorsitzender des Staatsrates der DDR und des Nationalen Verteidigungsrates zurück. Neues DDR-Staatsoberhaupt wird der bisherige Krenz-Stellvertreter Manfred Gerlach (LDPD).

Das Bundeskabinett beschließt, die Bundeswehr ab 1995 um 75 000 auf 420 000 Soldaten zu verringern. Weitere Reduzierungen will Bundesverteidigungsminister Gerhard Stoltenberg (CDU) von der Entwicklung in den Staaten des Warschauer Paktes abhängig machen.

7.12.1989, Donnerstag

Bundespostminister Schwarz-Schilling (CDU) vergibt die Lizenz zur Errichtung des privaten Mobilfunknetzes D 2 an das Konsortium der Mannesmann AG.

Der Oberste Sowjet der Sowjetrepublik Lettland streicht die Führungsrolle der Kommunistischen Partei aus der Verfassung.

In Havanna findet im Beisein des angolanischen Präsidenten José Eduardo dos Santos eine Feier zur Beisetzung der kubanischen Soldaten statt, die in verschiedenen Teilen der Welt, namentlich in Angola, gefallen sind.

Auf den Philippinen scheitert ein Putschversuch gegen Präsidentin Corazon Aquino nach sechs Tagen.

In Ost-Berlin einigen sich Oppositionsgruppen und Regierungsparteien bei den Verhandlungen am runden Tisch auf die Auflösung des Staatssicherheitsdienstes der DDR und die Abhaltung von freien Wahlen.

8.12.1989, Freitag

Auf einem SED-Sonderparteitag wird die gesamte Führungsspitze abgelöst. Neuer Parteivorsitzender ist Rechtsanwalt Gregor Gysi.

Auf einem zweitägigen EG-Gipfel in Straßburg akzeptiert die Europäische Gemeinschaft erstmals das Recht der Deutschen auf eine “Einheit durch freie Selbstbestimmung”. Dieser Prozess müsse sich allerdings demokratisch und friedlich auf der Grundlage sämtlicher Bestimmungen der KSZE vollziehen.

9.12.1989, Samstag

Mit dem Besuch des US-amerikanischen Sondergesandten Brent Scowcroft in Peking nehmen die USA erstmals seit dem Massaker vom 4. Juni wieder politische Kontakte zur Volksrepublik China auf.

10.12.1989, Sonntag

Der tschechoslowakische Staatspräsident Gustav Husák vereidigt eine überwiegend aus Nichtkommunisten bestehende Regierung unter dem als Reformer geltenden Kommunisten Marian Calfa und tritt danach selbst zurück.

In Oslo und Stockholm werden die Nobelpreise 1989 vergeben.

11.12.1989, Montag

Nach 18 Jahren treffen die Botschafter der vier Alliierten erstmals wieder in Berlin zusammen, um über die jüngsten politischen Entwicklungen zu beraten. Sie heben die Notwendigkeit politischer Stabilität hervor.

Auf einem Sonderplenum der Kommunistischen Partei Bulgariens in Sofia erklärt sich KP-Chef Petar Mladenow bereit, die führende Rolle der Partei aus der Verfassung zu streichen. Eine entsprechende Verfassungsänderung sowie freie Wahlen sollen bis Mai 1990 stattfinden.

Bei den Massendemonstrationen in der DDR treten die Gruppen, die eine Wiedervereinigung Deutschlands fordern, stärker in den Vordergrund. In Leipzig kommt es zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Befürwortern der Einheit.

12.12.1989, Dienstag

Die Regierung der britischen Kronkolonie Hongkong beginnt mit der Zwangsabschiebung vietnamesischer Flüchtlinge.

Auf dem Mittelamerika-Gipfel in Costa Rica beschließen die Präsidenten von fünf zentralamerikanischen Staaten die Beendigung der Bürgerkriege in El Salvador und Nicaragua durch Verhandlungen und Waffenniederlegung.

Als Nachfolger des ermordeten Alfred Herrhausen wird Hilmar Kopper zum Vorstandssprecher der Deutschen Bank berufen.

13.12.1989, Mittwoch

Mit großem Nachdruck fordern polnische Parlamentarier bei einem Besuch in der Bundesrepublik von Bonn Wiedergutmachung für die Opfer der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg.

In Sofia protestieren mehr als 50 000 Menschen gegen den Beschluss des ZK der Kommunistischen Partei, über Verfassungsänderungen, die den Führungsanspruch der Partei betreffen, erst im Januar abzustimmen. Als Zugeständnis fasst das Parlament am 15. Dezember mehrere Reformbeschlüsse.

Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch erhält den mit 25 000 DM dotierten Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf.

14.12.1989, Donnerstag

Der sowjetische Atomphysiker und Bürgerrechtler Andrej Sacharow erliegt 68jährig einem Herzanfall.

Das Europaparlament in Straßburg fordert die Bundesregierung auf, die Oder-Neiße-Grenze “unverzüglich und unzweideutig” anzuerkennen. Die Respektierung aller durch den Zweiten Weltkrieg gewachsenen Grenzen sei ein grundlegender Aspekt der europäischen Sicherheit.

Der gemeinsame Kandidat der chilenischen Oppositionsparteien, Patricio Aylwin, gewinnt mit deutlichem Vorsprung die Wahl um die Nachfolge des Staatspräsidenten General Augusto Pinochet Ugarte.

Der DDR-Ministerrat beschließt die Umwandlung der bisherigen Prominentensiedlung Wandlitz bei Ost-Berlin in ein Rehabilitationszentrum für Kinder und Erwachsene.

15.12.1989, Freitag

Der DDR-Ministerrat beschließt die Auflösung der sog. Kampfgruppen der Arbeiterklasse.

Ein außerordentlicher Parteitag der DDR-CDU wählt in Ost-Berlin Lothar de Maizière zum Vorsitzenden. Mit Oberkirchenrat Martin Kirchner wählt die bisherige DDR-Blockpartei erstmals seit 1952 wieder einen Generalsekretär.

16.12.1989, Samstag

Bei einem Brand im Berliner Hotel “Central” am Kurfürstendamm kommen vier Menschen ums Leben, mehr als 40 werden verletzt. Nach ersten Ermittlungen der Polizei hat ein Betrunkener mit einem Feuerzeug eine Tischdecke in Brand gesetzt.

Unter Beteiligung prominenter Politiker aus der Bundesrepublik beginnt in Leipzig der zweitägige Gründungsparteitag des Demokratischen Aufbruch. Erster Vorsitzender wird der Rechtsanwalt Wolfgang Schnur. Die Partei setzt sich für die Verankerung des Rechts auf deutsche Einheit in der DDR-Verfassung und für das Prinzip der sozialen Marktwirtschaft nach westdeutschem Vorbild ein.

17.12.1989, Sonntag

In Ost-Berlin konstituiert sich ein Ausschuss zur Auflösung des Amtes für Nationale Sicherheit, der Nachfolgeorganisation des Ministeriums für Staatssicherheit.

Der Konservative Fernando Collor de Mello gewinnt die brasilianischen Präsidentschaftswahlen. Er löst José de Ribamar Sarney ab.

Die EG-Kommission in Brüssel entscheidet, dass die Türkei bis auf weiteres nicht Mitglied der Europäischen Gemeinschaft werden kann. Ihr Aufnahmeantrag soll 1993 neu geprüft werden.

In Stuttgart gewinnt die Mannschaft des Deutschen Tennisbundes den Daviscup durch ein 3:2 über Schweden.

18.12.1989, Montag

In Leipzig gedenken über 100 000 Bürger schweigend der Opfer des Stalinismus.

Bundeskanzler Helmut Kohl beendet einen dreitägigen Besuch in Ungarn. Im Mittelpunkt der Gespräche mit der Regierungsspitze in Budapest standen die Reformprozesse in Ost- und Mitteleuropa sowie die Frage nach der Zukunft der beiden deutschen Staaten.

19.12.1989, Dienstag

Bundeskanzler Helmut Kohl trifft in Dresden mit Ministerpräsident Hans Modrow zusammen. Bei diesem ersten deutsch-deutschen Gipfeltreffen nach dem Umbruch in der DDR einigen sich die Politiker auf eine Absichtserklärung zu einer Vertragsgemeinschaft beider deutscher Staaten und unterzeichnen u.a. zwei Wirtschaftsabkommen und den Vertrag zum ersten sog. Kulturarbeitsplan.

Zwischen der DDR und der Bundesrepublik beginnt ein Agentenaustausch, in dessen Verlauf bis zum 22. Dezember alle 28 in der DDR inhaftierten Mitarbeiter bundesdeutscher Nachrichtendienste und des US-Geheimdienstes CIA freikommen.

Österreich und die CSSR vereinbaren die Aufhebung der Visumpflicht im Reiseverkehr. Am 11. Dezember ist mit dem Abbau der Grenzsperren zwischen beiden Staaten begonnen worden.

20.12.1989, Mittwoch

Das Bundeskabinett in Bonn beschließt den Bau einer Anwendungsstrecke für die Magnetschwebebahn Transrapid zwischen den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn. Der Plan wird später zugunsten der Strecke Hamburg- Berlin verworfen.

US-amerikanische Truppen marschieren in Panama ein, um den Machthaber General Manuel Antonio Noriega zu stürzen.

Auf einem Sonderparteitag in Prag billigt die Kommunistische Partei der CSSR (KPC) ein Reformprogramm und wählt den bisherigen Ministerpräsidenten Ladislav Adamec als Nachfolger des am 7. Dezember aus der Partei ausgeschlossenen Milos Jakes zu ihrem Vorsitzenden. Die KPC entschuldigt sich beim Volk für “zugefügtes Leid”.

Die Kommunistische Partei der Republik Litauen beschließt auf einem Sonderparteitag in Wilna, sich von der KPdSU zu trennen und eine eigene Partei zu gründen. KPdSU-Chef Michail Gorbatschow bezeichnet den Schritt am 25. Dezember als illegal.

In West-Berlin endet ein dreitägiger Parteitag der SPD, auf dem ein neues Grundsatzprogramm beschlossen wurde.

21.12.1989, Donnerstag

Hermann Kant, der umstrittene Präsident des Schriftstellerverbandes der DDR, tritt von seinem Amt zurück.

Die Regierung der CSSR löst die Geheime Staatspolizei des Landes auf.

Das Bonner Bundesverteidigungsministerium teilt mit, dass Bundeswehrsoldaten einschließlich der sog. Geheimnisträger künftig ungehindert in die Länder des Warschauer Paktes einreisen dürfen.

Der französische Staatspräsident François Mitterrand beendet seinen zweitägigen Besuch in der DDR, bei dem er Gespräche mit dem Staatsratsvorsitzenden Manfred Gerlach (LDPD) und Ministerpräsident Hans Modrow (SED) führte. Mitterrand war das erste Staatsoberhaupt einer westlichen Siegermacht des Zweiten Weltkriegs, das der DDR einen Besuch abstattet.

22.12.1989, Freitag

Am Brandenburger Tor in Berlin wird ein Grenzübergang für Fußgänger geöffnet.

Der rumänische Staats- und Parteichef Nicolae Ceausescu wird nach mehrtägigen blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Sicherheitskräften und der Bevölkerung gestürzt.

In Harare, der Hauptstadt von Simbabwe, endet nach drei Tagen der gemeinsame Parteitag der ZANU von Staatspräsident Robert Gabriel Mugabe und der ZAPU seines langjährigen Gegenspielers Joshua Nkomo mit der Vereinigung beider Parteien.

23.12.1989, Samstag

Leonard Bernstein dirigiert Beethovens 9. Symphonie als “Wiedersehensfeier aller Berliner zur Öffnung der Mauer” in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Am 1. Weihnachtstag wird das Konzert im Ostberliner Schauspielhaus wiederholt.

Polen und der Internationale Währungsfonds unterzeichnen ein Abkommen zur Sanierung der polnischen Wirtschaft.

24.12.1989, Sonntag

Zum ersten Mal können die Deutschen aus der Bundesrepublik und West-Berlin ohne Visum in die DDR reisen. Mehr als eine halbe Million Bundesbürger besuchen während der Weihnachtsfeiertage die DDR.

Der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow wird vom US-Nachrichtenmagazin “Time” zum “Mann des Jahrzehnts” gekürt.

25.12.1989, Montag

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Tagesschau vom 25.12.1989: Hinrichtung Ceaucescu

Der gestürzte rumänische Staats- und Parteichef Nicolae Ceausescu und seine Frau Elena werden von einem Militärgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet.

26.12.1989, Dienstag

Die Außenminister der CSSR und der Bundesrepublik Deutschland, Jiri Dienstbier und Hans-Dietrich Genscher, schneiden in einer symbolischen Aktion den Grenzzaun zwischen beiden Staaten am Übergang Waidhaus-Roßhaupt durch.

In Rumänien wird eine provisorische Regierung gebildet. Zum Staatsoberhaupt ernennt die sog. Front zur nationalen Rettung den früheren kommunistischen Funktionär Ion Iliescu. Er beruft Petre Roman zum Regierungschef.

Einen Tag vor dem zehnten Jahrestag des Einmarsches sowjetischer Truppen in Afghanistan kommt es zu vereinzelten Anschlägen der Mudschaheddin gegen Stützpunkte der Regierungstruppen.

27.12.1989, Mittwoch

Nach zehnjähriger Unterbrechung nehmen Syrien und Ägypten wieder volle diplomatische Beziehungen auf.

Der Oberste Sowjet der Sowjetrepublik Lettland macht mit einer Verfassungsänderung den Weg zu einem Mehrparteiensystem in Lettland frei.

28.12.1989, Donnerstag

Auf eine Anordnung der katholischen Bischofskonferenz hin läuten im gesamten Bundesgebiet zum “Fest der unschuldigen Kinder” die Kirchenglocken. Damit soll aller “Abtreibungsopfer” gedacht werden.

29.12.1989, Freitag

Das Zentralkomitee der bulgarischen KP beschließt, die Zwangsbulgarisierung der türkischen Minderheit einzustellen.

Der Dramatiker und Bürgerrechtler Václav Havel wird zum tschechoslowakischen Staatspräsidenten gewählt. Am Vortag wurde Alexander Dubcek, Initiator des sog. Prager Frühlings von 1968, zum Vorsitzenden des Parlaments gewählt.

30.12.1989, Samstag

Mit einer Gegenstimme streicht das polnische Parlament den Führungsanspruch der Kommunistischen Partei aus der Verfassung. Polen wird ein demokratischer Rechtsstaat.

In allen kanadischen Flugzeugen tritt sowohl im Inlands- wie im Auslandsverkehr ein generelles Rauchverbot in Kraft. Kanada ist das erste Land der Welt, das ein derart umfassendes Verbot erläßt.

31.12.1989, Sonntag

Die Silvesterfeier am Brandenburger Tor in Berlin wird von Zwischenfällen überschattet. Beim Einsturz einer Videowand werden rund 300 Menschen z.T. schwer verletzt, die Quadriga auf dem Brandenburger Tor wird von Randalierern beschädigt.

Chroniknet