Was geschah im Dezember 1991

  • < 1990
  • 12.1991
  • 1992 >

1.12.1991, Sonntag

90,3% der Bevölkerung in der Ukraine sprechen sich in einem Referendum für die Unabhängigkeit der Sowjetrepublik aus. Parlamentspräsident Leonid Krawtschuk wird mit 61,6% der Stimmen zum Präsidenten gewählt.

Nach 59 Jahren gewinnt Frankreich in Lyon durch ein 3:1 im Finale über die USA wieder den Tennis-Davis-Cup.

In Berlin wird “Riff-Raff” vom britischen Regisseur Ken Loach mit dem Felix als bester europäischer Film ausgezeichnet.

Bei den Wahlen in dem westafrikanischen Land Burkina Faso wird der seit 1987 als Staatsoberhaupt amtierende Blaise Compaoré in seinem Amt bestätigt.

Bei den Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung in Paraguay gewinnt die regierende Colorado-Partei von Präsident Andrés Rodriguez die Mehrheit.

Bei der ersten direkten Präsidentenwahl in Kasachstan wird der bisherige Amtsinhaber Nursultan Nasarbajew mit 98,8% der Stimmen in seinem Amt bestätigt.

2.12.1991, Montag

Die schiitische Organisation Revolutionäre Gerechtigkeit entlässt den US-Amerikaner Joseph Cicippio nach 1907 Tagen aus der Geiselhaft im Libanon.

Die EG hebt die Wirtschaftssanktionen gegen die jugoslawischen Teilrepubliken Kroatien, Slowenien, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien auf. Sie gelten damit nur noch für Serbien und Montenegro.

In einer Erklärung bestätigen 20 frühere DDR-Trainer, dass es in der DDR Doping im Schwimmsport gegeben hat.

3.12.1991, Dienstag

In der kolumbianischen Stadt Cartagena endet ein zweitägiges Treffen von 13 südamerikanischen Staaten der sog. Rio-Gruppe. Die Teilnehmer wollen alle Initiativen unterstützen, die bis zum Jahr 2000 eine “amerikanische Sphäre des freien Handels” herstellen.

Gegen das Votum von Präsident Daniel Arap Moi beschließt die Führung der Kenianisch Afrikanischen Nationalunion (KANU) die Einführung des Mehrparteiensystems in Kenia anstelle der 1982 eingeführten Alleinherrschaft der KANU.

Der Ägypter Butros Butros Ghali wird von der UN-Vollversammlung als Generalsekretär bestätigt.

Der Staatsminister im Bundeskanzleramt, Lutz Stavenhagen, tritt u.a. wegen geheimer Waffenlieferungen des Bundesnachrichtendienstes an den israelischen Geheimdienst Mossad zurück.

4.12.1991, Mittwoch

Die deutsche Bundesregierung suspendiert mit Wirkung zum 10. Dezember das Verkehrsabkommen mit Jugoslawien, soweit es die Teilrepubliken Serbien und Montenegro betrifft. Dadurch werden u.a. den jugoslawischen Fluglinien die Landerechte in Deutschland entzogen.

Der im März 1985 verschleppte Journalist Terry A. Anderson wird als letzter im Libanon in Geiselhaft befindlicher US-Bürger freigelassen.

5.12.1991, Donnerstag

An seinem 200. Todestag wird der Komponist Wolfgang Amadeus Mozart mit einer weltweit übertragenen Aufführung seines Requiems im Wiener Stephansdom geehrt.

US-Präsident George Bush beruft den bisherigen Verkehrsminister Samuel K. Skinner zum Stabschef des Weißen Hauses als Nachfolger des am 3. Dezember zurückgetretenen John Sununu.

Das kroatische Parlament beruft den Vorsitzenden des jugoslawischen Staatspräsidiums und kroatischen Vertreter, Stjepan Mesi c, ab.

6.12.1991, Freitag

Das polnische Parlament wählt Jan Olszewski mit 250 Stimmen bei 107 Enthaltungen und 107 Gegenstimmen zum Ministerpräsidenten. Er ist Nachfolger von Jan Krzysztof Bielecki, dessen Wirtschaftsreformen auf den Widerstand des Parlaments gestoßen waren.

Der albanische Staatspräsident Ramiz Alia beauftragt den bisherigen Ernährungsminister Vilson Ahmeti nach dem Rücktritt von Yilli Bufi mit der Regierungsbildung.

Nach einem erneuten serbischen Artillerieangriff auf Dubrovnik sind nach Angaben der UNESCO rd. 30% der historischen Gebäude der Stadt zerstört oder schwer beschädigt. Bei dem Feuerüberfall sterben 18 Personen.

7.12.1991, Samstag

In Frankfurt am Main wird die Partei Ökologische Linke / Alternative Liste gegründet. Prominentestes Gründungsmitglied ist die ehemalige Sprecherin der Grünen, Jutta Ditfurth.

8.12.1991, Sonntag

Durch eine Umfrage des Weltfußballverbandes FIFA unter 65 Nationaltrainern wird der deutsche Nationalspieler Lothar Matthäus zum zweiten Mal nach 1990 zum Weltfußballer des Jahres gewählt

Mit 77% der Stimmen entscheidet sich die Bevölkerung Rumäniens für die Annahme der neuen Verfassung, in der ein demokratischer und sozialer Rechtsstaat festgeschrieben wird.

Der Parlamentspräsident der Republik Moldawien, Mircea Ion Snegur, wird mit 98,2% der Stimmen zum Staatspräsidenten gewählt.

Russland, Weißrussland und die Ukraine unterzeichnen in Viskuli bei Brest ein Abkommen über die Bildung eines Staatenbunds.

9.12.1991, Montag

Die zwölf Staats- und Regierungschefs der EG beschließen auf einem Gipfeltreffen im niederländischen Maastricht (bis 11.12.) die Gründung der Europäischen Union (EU).

Mehr als 30 000 Menschen demonstrieren in Tirana gegen die Verschlechterung der wirtschaftlichen und politischen Situation. In mehreren Städten Albaniens kommt es zu Unruhen und Plünderungen.

10.12.1991, Dienstag

Der sich offen zu seiner Homosexualität bekennende Filmemacher Rosa von Praunheim benennt in einer Fernsehsendung zwei prominente TV-Entertainer als ebenfalls homosexuell.

In Oslo und Stockholm werden die Nobelpreise überreicht.

Auf einer Ministertagung der Freihandelszone EFTA in Genf wird das Freihandelsabkommen mit der Türkei unterzeichnet. Es tritt zum 1. April 1992 in Kraft und sieht den freien Handel mit zahlreichen Industriegütern vor.

Die Bevölkerung der auf aserbaidschanischem Gebiet liegenden armenischen Enklave Berg-Karabach erklärt sich bei einem Referendum mit 99,9% der Stimmen für unabhängig. Aserbaidschan bestreitet die Gültigkeit der Volksabstimmung.

In Washington beginnt die zweite Runde der Nahost-Friedensgespräche zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn.

Die SPD-Bundestagsfraktion wählt Herta Däubler-Gmelin zu ihrer ersten stellvertretenden Vorsitzenden.

11.12.1991, Mittwoch

William Kennedy Smith, ein Mitglied des Kennedy-Clans, wird von einem Gericht in West Palm Beach vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen.

Der frühere DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker sucht in der chilenischen Botschaft in Moskau Zuflucht, nachdem ihn die russische Regierung am 5. Dezember aufgefordert hat, bis zum 13. Dezember nach Deutschland zurückzukehren.

Der Hamburger Senat stoppt das von SPD und CDU in der Bürgerschaft am 28. November beschlossene Diätengesetz, das u.a. wegen seiner großzügigen Rentenregelungen auf öffentliche Kritik gestoßen war.

Die Bremische Bürgerschaft wählt einen neuen Senat aus SPD, FDP und Grünen. Senatspräsident und Bürgermeister bleibt Klaus Wedemeier (SPD).

12.12.1991, Donnerstag

In der Sendung “stern tv” wird ein Videofilm gezeigt, der die Vorwürfe gegen den Stall Schockemöhle wegen des verbotenen Barrens von Springpferden erhärtet.

13.12.1991, Freitag

Die Ministerpräsidenten von Nord- und Südkorea unterzeichnen in Seoul einen Nichtangriffspakt.

Während einer Bundestagsdebatte über den Vertrag von Maastricht bezeichnet Bundeskanzler Helmut Kohl die erzielten Kompromisse als tragfähiges Ergebnis, während die oppositionelle SPD und FDP-Chef Otto Graf Lambsdorff Nachbesserungen fordern.

14.12.1991, Samstag

Ein Parteitag der SED-Nachfolgepartei PDS bestätigt Gregor Gysi mit 519 von 558 Stimmen als Vorsitzenden.

Der Hauptausschuss des Deutschen Sportbundes (DSB) beschließt in Frankfurt am Main, dass künftig im Bereich des DSB keine dopingbelasteten Verbandscheftrainer, Verbandsärzte, Generalsekretäre und andere Funktionsträger aus der ehemaligen DDR gewählt oder beschäftigt werden sollen.

15.12.1991, Sonntag

Der US-Amerikaner David Wheaton gewinnt in München durch einen Dreisatzsieg über Michael Chang den mit insgesamt 6 Mio. US-Dollar (10,86 Mio. DM) dotierten Grand Slam Cup in München. Boris Becker und Stefan Edberg hatten auf eine Teilnahme verzichtet. Das Turnier wird seit 1990 ausgetragen.

Mit 578 Passagieren und 71 Besatzungsmitgliedern an Bord läuft das Fährschiff “Salam Express” vor dem ägyptischen Hafen Safaga auf ein Korallenriff und sinkt. Bei dem Unglück kommen 469 Menschen ums Leben.

In Dresden beginnt der zweite gesamtdeutsche Parteitag der CDU. Bundesfrauenministerin Angela Merkel wird zur Stellvertreterin des Bundesvorsitzenden Helmut Kohl gewählt.

16.12.1991, Montag

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Bernd Schmidbauer, wird Nachfolger von Lutz Stavenhagen als Staatsminister im Kanzleramt.

Auf einer Tagung der Außenminister der zwölf Staaten der Europäischen Gemeinschaft (EG) in Brüssel unterzeichnen Ungarn, Polen und die CSFR Assoziierungsverträge mit der EG.

Der Oberste Sowjet von Kasachstan verabschiedet das Gesetz über die Unabhängigkeit der Republik. Der 16. Dezember wird Nationalfeiertag.

17.12.1991, Dienstag

Die Allianz AG Holding übernimmt für 440 Mio. DM die restlichen noch von der Treuhand gehaltenen 49% an der früheren staatlichen Versicherung der DDR, der Deutschen Versicherungs AG (DVAG) in Berlin.

In der somalischen Hauptstadt Mogadischu flammen Kämpfe zwischen den miteinander rivalisierenden Clans auf, die bis Ende Dezember über 4000 Tote fordern.

Die postkommunistische Sozialistische Partei Bulgariens wählt den erst 32 Jahre alten Schan Wiedenoff zu ihrem neuen Vorsitzenden.

Die EG-Außenminister beschließen in Brüssel, die jugoslawischen Teilrepubliken auf ihren Wunsch bis zum 15. Januar 1992 unter bestimmten Bedingungen als unabhängig anzuerkennen.

18.12.1991, Mittwoch

Ein Misstrauensantrag gegen den wegen seiner politischen Vergangenheit in der ehemaligen DDR in die Kritik geratenen thüringischen Ministerpräsidenten Josef Duchac wird im Erfurter Landtag mit 49 zu 35 Stimmen abgewehrt.

Die chinesische Presse berichtet von der Inbetriebnahme des ersten Atomkraftwerkes des Landes.

Wegen der kritischen Absatzlage im Automobilbau will der größte US-Hersteller, die General Motors Corp. in Detroit, innerhalb von vier Jahren 21 Fabriken mit insgesamt 74 000 Arbeitsplätzen schließen.

Durch ein 4:0 über Luxemburg sichert sich Weltmeister Deutschland die Qualifikation zur Fußball-Europameisterschaft 1992 in Schweden.

19.12.1991, Donnerstag

Die deutsche Sportpresse wählt in Baden-Baden die Sprinterin Katrin Krabbe und den Tennisspieler Michael Stich zu Sportlern des Jahres.

Die frühere Sowjetisch-deutsche Aktiengesellschaft Wismut (Chemnitz) wird in eine GmbH überführt. Die Wismut AG hatte zwischen 1946 und 1990 in Sachsen und Thüringen Uranerz gefördert und aufbereitet.

Mit dem Beschluss des Zentralbankrats der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main, den Diskontsatz von 7,5% auf 8% und den Lombardsatz von 9,25% auf 9,75% zu erhöhen, erreichen die Leitzinsen den höchsten Stand seit 1948.

Die selbsternannten Regierungen und Parlamente der serbisch besiedelten und besetzten Gebiete in Kroatien rufen die sog. Serbische Republik Krajina mit der Hauptstadt Knin aus.

Die australische Labor Party wählt Paul Keating anstelle von Ministerpräsident Robert James Lee Hawke zu ihrem Vorsitzenden. Am folgenden Tag wird Keating auch als Premier vereidigt.

20.12.1991, Freitag

Die US-Notenbank senkt wegen der anhaltenden Konjunkturschwäche den Diskontsatz von 4,5% auf 3,5% und damit auf den niedrigsten Satz seit 1967.

In Sofia unterzeichnen Bulgarien und die Türkei ein Abkommen über Vertrauensbildung, Sicherheit und militärische Kontakte, das u.a. eine gegenseitige Information über große Truppenmanöver vorsieht.

Der jugoslawische Ministerpräsident Ante Markovi c, ein Kroate, tritt zurück. Er will den Staatshaushalt für 1992 nicht mittragen, in dem die Mittel für die Armee auf mehr als 80% des Etats angestiegen sind.

Der südafrikanische Staatspräsident Frederik Willem de Klerk erklärt auf dem Kongress für ein demokratisches Südafrika (CODESA) in Johannesburg, bei dem die weiße Regierung sowie 19 Parteien und Regierungen der “Homelands” über eine neue Verfassung beraten, Schwarze an einer Übergangsregierung beteiligen zu wollen.

Auf ihrer Herbsttagung in Brüssel vereinbaren die Außenminister der 16 NATO-Staaten sowie Regierungsvertreter aus Bulgarien, Rumänien, Ungarn, der CSFR, Estland, Lettland, Litauen und der Sowjetunion die Gründung des Nordatlantischen Konsultationsrates. Die osteuropäischen Staaten erklären, eine “echte Partnerschaft” anstreben zu wollen.

21.12.1991, Samstag

In Alma-Ata schließen sich elf Sowjetrepubliken zur Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) zusammen.

Bei der ersten direkten und freien Wahl zur Nationalversammlung auf Taiwan seit 1947 erringt die regierende Kuomintang-Partei mit rd. 71% der Stimmen 318 der insgesamt 405 Mandate.

In Oman tritt erstmals der neue Konsultativrat des Sultanats zusammen, in dem alle 42 Provinzen des Landes vertreten sind. Die Mitglieder werden von der Regierung auf Vorschlag der Provinzen ernannt.

Eis und Schnee lösen vor allem auf Autobahnen in Süddeutschland ein Chaos aus. Auf der Strecke Frankfurt- München bleiben Weihnachtsurlauber in einem 175 km langen Stau stecken.

22.12.1991, Sonntag

Beim Absturz einer fast 50 Jahre alten DC 3 in der Nähe von Heidelberg kommen mehr als 20 Menschen ums Leben. Die Maschine war von einem Filmteam gemietet worden.

Südlich von Beirut wird die Leiche des 1987 im Libanon verschleppten und im Juli 1989 hingerichteten US-Oberleutnants William R. Higgins aufgefunden.

23.12.1991, Montag

Die oppositionelle Nationalgarde in Georgien belagert den Sitz des demokratisch gewählten, aber umstrittenen Präsidenten Swiad Gamsachurdia. Am 2. Januar 1992 erklärt die siegreiche Opposition Gamsachurdia und das Parlament für amtsenthoben.

Die Bundesrepublik Deutschland erkennt formell die bisherigen jugoslawischen Teilrepubliken Kroatien und Slowenien als unabhängige Staaten an.

24.12.1991, Dienstag

In seiner traditionellen Weihnachtsansprache ruft Bundespräsident Richard von Weizsäcker zum Verständnis und zur Menschlichkeit gegenüber den in Deutschland lebenden Ausländern auf.

Beim Angriff von Armeniern auf ein aserbaidschanisches Dorf in der Region Berg-Karabach werden nach offiziellen Angaben 20 Menschen getötet, darunter Alte, Frauen und Kinder.

25.12.1991, Mittwoch

Michail Gorbatschow tritt vom Amt des sowjetischen Staatspräsidenten und als Oberbefehlshaber der Streitkräfte zurück.

Das russische Parlament beschließt die Umbenennung der Republik in Russische Föderation (Russland).

Bei einem Bombenanschlag kurdischer Extremisten auf ein Kaufhaus in Istanbul kommen mindestens elf Menschen ums Leben, etwa 20 weitere erleiden zum Teil schwere Verletzungen.

26.12.1991, Donnerstag

Das russische Parlament lehnt die von Präsident Boris Jelzin geforderte Zusammenlegung des ehemaligen KGB und des Innenministeriums ab.

In Algerien findet der erste Wahlgang der ersten freien und geheimen Parlamentswahlen statt. Die Islamische Heilsfront (FIS) erringt einen erdrutschartigen Sieg.

27.12.1991, Freitag

Die kroatische Stadt Karlovac erlebt den bisher schwersten Angriff der jugoslawischen Armee seit Kriegsbeginn. Am 30. Dezember wird die Stadt erneut beschossen.

Mit einer Notlandung auf einem Acker in der Nähe des Stockholmer Flughafen Arlanda rettet der Pilot alle 129 Insassen. Nach dem Ausfall beider Triebwerke prallt die Maschine auf dem Boden auf und bricht in drei Teile auseinander.

Die Nationalversammlung von Kambodscha billigt eine Verfassungsänderung, welche die Einführung eines Mehrparteiensystems ermöglicht.

28.12.1991, Samstag

Das Mozart-Jahr beschließt der Fernsehkanal 3 sat mit der sechsteiligen Filmreihe “Alles … nur nicht Mozart”, in der sich sechs Komponisten und Filmemacher kritisch mit den Feiern zum 200. Todestag des Musikgenies auseinandersetzen.

29.12.1991, Sonntag

In Moskau wird ein Freundschafts- und Kooperationsabkommen zwischen der Russischen Föderation und Armenien unterzeichnet.

Der bisherige Amtsinhaber Islam Karimow geht aus der ersten direkten Präsidentenwahl in der mittelasiatischen Republik Usbekistan als Sieger hervor. In einem gleichzeitig abgehaltenen Referendum votieren 98% der Usbeken für die Unabhängigkeit der Republik.

In Aserbaidschan sprechen sich mehr als 90% der Bevölkerung in einer Volksabstimmung für die Unabhängigkeit der transkaukasischen Republik aus.

30.12.1991, Montag

In Minsk beraten die Präsidenten der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) u.a. über eine gemeinsame Verteidigungspolitik.

Aus Protest gegen Immobilienspekulationen sprengen Nationalisten 30 Ferienbungalows im korsischen Badeort Sorbo Ocagnano in die Luft.

Bei der Explosion einer Autobombe in der libanesischen Hauptstadt Beirut sterben 20 Menschen, über 110 Personen erleiden Verletzungen.

Im Finale des Eishockey-Europacups gewinnt Djurgarden IF Stockholm gegen die Düsseldorfer EG mit 7:2.

31.12.1991, Dienstag

Die alten zentralen Sender der Ex-DDR, der Deutsche Fernsehfunk (DFF) und das Funkhaus Berlin, stellen in der Silvesternacht den Sendebetrieb ein. An ihre Stelle treten öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten mit Hörfunk und Fernsehen.

Nord- und Südkorea paraphieren eine Sechs-Punkte-Erklärung über die Schaffung einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel und versichern darin, dass sie keine Atomwaffen herstellen, besitzen, erwerben, stationieren oder einsetzen werden.

Die Amtszeit des Schweizer Bundespräsidenten Flavio Cotti endet. Nachfolger wird Außenminister René Felber.

In seiner Neujahrsansprache ruft Bundeskanzler Helmut Kohl zur Vollendung der deutschen Einheit auf und appelliert an das Verantwortungsbewusstsein der Tarifpartner in Hinblick auf die Sicherheit der Arbeitsplätze.

Mit 3168,83 Punkten erreicht der Dow Jones-Index der 30 führenden Industriewerte an der New Yorker Aktienbörse einen neuen Höchststand.

Chroniknet