Was geschah im Dezember 2006

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1.12.2006, Freitag

Mit einem Gottesdienst in der katholischen Kathedrale von Istanbul beendet Papst Benedikt XVI. seine Türkei-Reise.

Eine verheerende Schlamm- und Geröll-Lawine reißt auf den Philippinen mehr als 400 Menschen in den Tod. In der Region um den Vulkan Mayon werden mehrere Dörfer verschüttet.

Der Bundeswehr-Einsatz im Kongo wird offiziell beendet.

Der Bundestag beschließt die jahrelang umstrittene Anti-Terror-Datei von Bund und Ländern. Sie soll beim Bundeskriminalamt eingerichtet werden und die bei Polizei und Geheimdiensten vorhandenen Informationen über Terrorverdächtige zusammenführen.

2.12.2006, Samstag

Das Stasi-Melodram »Das Leben der Anderen« von Florian Henckel von Donnersmarck gewinnt den Europäischen Filmpreis. Als bester Schauspieler wird in Warschau zudem Ulrich Mühe für seine Darstellung eines Stasi-Offiziers ausgezeichnet.

Bündnis 90/Die Grünen bestätigen ihre Vorsitzenden Claudia Roth und Reinhard Bütikofer für zwei weitere Jahre im Amt. Allerdings werden beide vom Parteitag in Köln mit deutlich weniger Stimmen als in der Vergangenheit gewählt.

Die SPD-Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti tritt nach dem Votum eines Landesparteitages in Rotenburg an der Fulda als Spitzenkandidatin der hessischen SPD bei der Landtagswahl im Januar 2008 an.

3.12.2006, Sonntag

Der seit 1999 amtierende links gerichtete Amtsinhaber Hugo Chávez gewinnt die Präsidentschaftswahlen in Venezuela.

Aus den Parlamentswahlen in Mauretanien geht ein Bündnis früherer Oppositionsparteien mit dem Gewinn von 41 der insgesamt 95 Sitze als Gewinner hervor.

Bei den Präsidentschaftswahlen auf Madagaskar wird Amtsinhaber Marc Ravalomanana im ersten Wahlgang mit 54,8% der Stimmen als Staats­oberhaupt bestätigt.

Der Schornstein des Kraftwerks Westerholt in Gelsenkirchen wird gesprengt.

Das Tennis-Team aus Russland gewinnt zum zweiten Mal nach 2002 den Daviscup. Die Gastgeber besiegen Argentinien im Finale in Moskau mit 3:2.

4.12.2006, Montag

Die deutsche Malerin Tomma Abts wird in London mit dem renommierten britischen Turner-Preis ausgezeichnet.

Angesichts der Mehrheitsverhältnisse im künftigen US-Kongress gibt der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, der Republikaner John Bolton, sein Amt auf.

5.12.2006, Dienstag

Der russische Schachweltmeister Wladimir Kramnik verliert in Bonn das Duell gegen das Schachprogramm Deep Fritz.

Der Herbst 2006 war nach Aussage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) der mit Abstand wärmste in Deutschland seit dem Beginn der landesweiten Wetteraufzeichnungen.

Auf den Fidschi-Inseln übernimmt das Militär die Macht.

6.12.2006, Mittwoch

Die US-Raumfahrtbehörde NASA präsentiert neue Hinweise für die Existenz von flüssigem Wasser auf dem Mars.

Die überparteiliche US-amerikanische »lraq Study Group« legt ihren mit Spannung erwarteten Bericht vor. Darin empfiehlt sie u.a. eine neue diplomatische Initiative und die Beteiligung Syriens und des Irans bei der Suche nach einer Lösung für den Irak.

7.12.2006, Donnerstag

Der künftige Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki Moon, trifft in Berlin mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammen.

8.12.2006, Freitag

Das kanadische Parlament in Ottawa lehnt mit 175 zu 123 Stimmen ein von der konservativen Regierung angestrebtes Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen ab.

Bundespräsident Horst Köhler verweigert dem Gesetz zur Verbraucher­information seine Zustimmung. Es verstößt seiner Ansicht nach gegen die neue, durch die Föderalismusreform getroffene Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern.

9.12.2006, Samstag

Beim Brand in einer Klinik für Suchtkranke kommen in Moskau 45 Frauen ums Leben. Offenbar ist Brandstiftung Ursache des Feuers.

Der frühere Militärdiktator Augusto Pinochet stirbt im Alter von 91 Jahren in Santiago de Chile.

11.12.2006, Montag

Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert trifft zu seinem ersten Deutschlandbesuch ein und sorgt mit Hinweisen auf einen Atomwaffenbesitz Israels für Aufregung.

In Teheran beginn eine international umstrittene Holocaust-Konferenz. Nach offiziellen Angaben sind Wissenschaftler aus 30 Ländern zu dem zweitägigen Treffen angereist.

Die neue elektronische Gesundheitskarte wird im Großversuch im Raum Flensburg getestet.

Die Grundschule Kleine Kielstraße in Dortmund wird mit dem erstmals vergebenen Deutschen Schulpreis ausgezeichnet.

12.12.2006, Dienstag

Die deutsche Bundesregierung scheitert vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg mit ihrer Klage gegen ein europäisches Tabakwerbeverbot.

Tuanku Syed Sirajuddin dankt protokollgemäß nach fünf Jahren als König von Malaysia ab. Seine Nachfolge tritt am folgenden Tag der 44-jährige Sultan Mizan Zainal Abidin an. Der Monarch nimmt vor allem repräsentative Aufgaben wahr.

Der weißrussische Oppositionsführer Alexander Milinkewitsch empfängt im Europaparlament den »Sacharow-Preis für die Freiheit des Geistes«. In seiner Dankesrede erinnert Milinkewitsch an die zahlreichen politischen Häftlinge in seinem Land.

13.12.2006, Mittwoch

Der Deutsche Olympische Sportbund und Vertreter von DDR-Dopingopfern unterzeichnen einen Vergleich über ein Schmerzensgeld.

Die Vereinigte Bundesversammlung wählt in Bern die sozialdemokratische Bundesrätin Micheline Calmy-Rey zur Bundespräsidentin der Schweiz für das Jahr 2007.

Die Ministerpräsidentenkonferenz der Bundesländer stimmt in Berlin mehrheitlich dem neuen Staatsvertrag mit Beibehaltung des Glücksspielmonopols für vier weitere Jahre ab Anfang 2008 zu.

Das Bundeskabinett beschließt Eckpunkte für einen besseren Nichtraucherschutz in bundeseigenen Behörden und Einrichtungen.

14.12.2006, Donnerstag

Die beiden Beteiligungsgesellschaften Permira und KKR übernehmen die ProSiebenSat.1 Media AG.

Die NATO nimmt die drei Balkanstaaten Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Serbien in ihr Programm »Partnerschaft für den Frieden« auf.

15.12.2006, Freitag

In Brüssel endet ein zweitägiges Gipfeltreffen der Europäischen Union, auf dem es u.a. um den Türkei-Beitritt ging.

Bei der Wahl der Stadt- und Gemeinderäte im Iran sowie der 86 Mitglieder des einflussreichen Expertenrates erzielen reformorientierte Kräfte deutliche Zuwächse.

16.12.2006, Samstag

Zwischen Spanien und der britischen Kolonie Gibraltar gibt es erstmals eine direkte Flugverbindung.

Bhutans König Jigme Singye Wangchuk dankt ab und übergibt die Herrschaft an seinen ältesten Sohn, Kronprinz Jigme Khesar Namgyel Wangchuk.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas spricht sich für sofortige Parlaments- und Präsidentschaftswahlen aus, um die bürgerkriegsähnlichen Zustände im Autonomiegebiet zu beenden.

17.12.2006, Sonntag

Die Biathlon-Olympiasieger Kati Wilhelm und Michael Greis sowie die deutsche Fußball-Nationalmannschaft sind die »Sportler des Jahres« 2006.

Werder Bremen sichert sich mit einem 2:1 gegen den VfL Wolfsburg die inoffizielle Herbstmeisterschaft in der Fußball-Bundesliga.

18.12.2006, Montag

Der italienische Abwehrspieler Fabio Cannavaro (Real Madrid) wird zum Weltfußballer des Jahres gewählt.

Das US-Magazin »Time« kürt alle Internetnutzer zur »Person des Jahres« 2006.

Die EU-Umweltminister billigen die Chemikalienverordnung.

Auf dem ersten nationalen IT-Gipfel in Potsdam verspricht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Fördermittel zur Stärkung des Technologie-Standortes Deutschland.

19.12.2006, Dienstag

Ein Berufungsgericht in Libyen bestätigt das Todesurteil gegen fünf bulgarische Krankenschwestern und einen palästinensischen Arzt im sog. Aids-Prozess. Die Angeklagten sollen angeblich mehr als 400 Kinder vorsätzlich mit dem HI-Virus infiziert haben, was westliche Experten für unwahrscheinlich halten.

20.12.2006, Mittwoch

US-Präsident George W. Bush kündigt an, Armee und Marineinfanterie im Irak personell aufzustocken, um besser für den Kampf gegen den Terror gerüstet zu sein.

Die NATO fordert die Hilfe der Bundeswehr bei der Luftaufklärung über dem gesamten Gebiet von Afghanistan an. Bisher sind deutsche Soldaten vor allem im Norden des Landes stationiert.

21.12.2006, Donnerstag

Die Europäische Union einigt sich nach langem Tauziehen auf die Fischfangquoten für 2007. Vorgesehen sind geringere Fangquoten für Dorsch und Scholle, dagegen dürfen die Fischer aus EU-Staaten mehr Seehechte fangen.

Der turkmenische Präsident Saparmurad Nijasow stirbt im Alter von 66 Jahren an Herzversagen.

22.12.2006, Freitag

Die US-Raumfähre »Discovery« mit dem deutschen Astronauten Thomas Reiter an Bord landet sicher auf der Piste des Weltraumzentrums Cape Canaveral.

KarstadtQuelle übernimmt vollständig Europas zweitgrößten Tourismuskonzern Thomas Cook. Die Deutsche Lufthansa verkauft ihren 50-%-Anteil für 800 Mio. € an den Handelskonzern.

Der russische Präsident Wladimir Putin reist in die Ukraine. Bei dem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Viktor Juschtschenko sprechen sich beide Seiten für eine enge Zusammenarbeit aus.

In der Spitzelaffäre um die Fürther Landrätin Gabriele Pauli entlässt der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber seinen langjährigen Büroleiter Michael Höhenberger (alle CSU).

23.12.2006, Samstag

Im Atomstreit mit dem Iran beschließt der UN-Sicherheitsrat nach langem Ringen Sanktionen gegen das mittelasiatische Land. Mit der in New York einstimmig verabschiedeten Resolution 1737 werden u.a. alle Regierungen angewiesen, den Export von Materialien und Technologien in den Iran zu verbieten, die dessen Nuklear- und Raketenprogramm unterstützen könnten.

Israels Regierungschef Ehud Olmert und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas vereinbaren bei einem kurzfristig angesetzten Treffen in Jerusalem eine Wiederbelebung des Friedensprozesses im Nahen Osten.

24.12.2006, Sonntag

Schwere Überschwemmungen auf der indonesischen Insel Sumatra fordern mindestens 80 Menschenleben und machen gut 200 000 Menschen obdachlos.

Ein Selbstmordattentäter reißt in der Polizeiwache der irakischen Stadt Mukdadija knapp 100 km nordöstlich von Bagdad sieben Polizisten mit in den Tod.

25.12.2006, Montag

Bei einem Kaufhausbrand in der philippinischen Stadt Ormoc kommen 24 Menschen ums Leben.

Papst Benedikt XVI. ruft in seiner traditionellen Weihnachtsbotschaft zu Frieden und Gerechtigkeit in der Welt auf. Vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom fordert er u.a. eine Wiederaufnahme des Dialogs zwischen Israelis und Palästinensern.

26.12.2006, Dienstag

Mit Trauerfeiern und Schweigeminuten wird in den Ländern am Indischen Ozean der Todesopfer bei der Flutwellen-Katastrophe im Jahr 2004 gedacht.

Bei der Explosion einer Ölpipeline in der nigerianischen Metropole Lagos werden mindestens 284 Menschen getötet. Nach Behördenangaben haben Diebe die Pipeline in einem dicht besiedelten Vorort angezapft.

27.12.2006, Mittwoch

Der Dow-Jones-Index schließt erstmals in seiner Geschichte an einem Handelstag der New Yorker Aktienbörse über 12500 Punkten.

Der Sudan willigt in die Stationierung eines kleinen Kontingents von UN-Soldaten in der Unruheregion Darfur ein. Bis Ende Januar sollen 105 Soldaten und Polizisten dort Dienst tun und in Darfur die Soldaten der Afrikanischen Union (AU) unterstützen.

28.12.2006, Donnerstag

Die islamistischen Milizen in Somalia geben die von ihnen bisher besetzte Hauptstadt auf. Mogadischu wird von Truppen der somalischen Übergangsregierung eingenommen, die von der äthiopischen Armee unterstützt werden.

Bei einer Attentatsserie der Drogenmafia werden in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro mindestens 18 Menschen getötet.

29.12.2006, Freitag

Zwischen den indonesischen Inseln Java und Borneo gerät eine Fähre in Seenot und sinkt.

Bei einem Zugunglück in Österreich kommen drei Menschen ums Leben. Sie werden auf der Strecke zwischen Lochau am Bodensee und Bregenz von einem Intercity erfasst.

30.12.2006, Samstag

Nach der Explosion einer Autobombe auf einem Parkdeck am größten Madrider Flughafen Barajas setzt die spanische Regierung ihre Gespräche mit der baskischen Untergrundorganisation ETA aus.

Der frühere irakische Machthaber Saddam Hussein wird in Bagdad hingerichtet. Wenige Stunden später zeigt das irakische Staatsfernsehen Al-Irakija Videobilder von der Exekution.

31.12.2006, Sonntag

Bei einer Reihe von Bombenattentaten werden in Thailands Hauptstadt Bangkok zwei Menschen getötet und mehr als 20 zum Teil schwer verletzt.

Russland und WeißRussland legen ihren Streit um den Preis für Gaslieferungen zunächst bei. Weißrussische Kunden zahlen künftig 100 US-Dollar für 1000 m³ Gas. Bisher lag der Preis bei 46 US-Dollar.

In ihrer Neujahrsansprache stimmt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Deutschen auf weitere Reformen und Belastungen ein. Als unverzichtbar bezeichnet die Kanzlerin neben der Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre die geplante Gesundheitsreform sowie weitere Arbeitsmarktreformen.

Chroniknet