Was geschah im Februar 1957

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1.2.1957, Freitag

Die Schweizer Treibstoffgesellschaft Migrol, die zur Migros-Genossenschaft gehört, senkt den Benzinpreis um 2 Rappen (etwa 2 Pfennig) je Liter auf 53 Rappen (rund 53 Pfennig) in Basel und 54 Rappen in der übrigen Schweiz.

Das französische Kabinett setzt den Preis für einen Liter Benzin um 3 Francs auf 76,20 Francs (etwa 91,5 Pfennig) herauf.

Nach zweijähriger Bauzeit wird in Emden eine neue Massengut- und Umschlagsanlage in Betrieb genommen, mit der die Lagerkapazität für Erze verdoppelt wird. Das Land Niedersachsen hat seit 1948 50 Millionen DM in den Emdener Hafen investiert, um ihn gegenüber den Benelux-Häfen konkurrenzfähig zu halten.

Der Aufsichtsrat der Baugesellschaft Berliner Philharmonie beauftragt den Architekten Hans Scharoun, der beim Wettbewerb um den Philharmonie-Neubau den ersten Preis gewann, mit der Ausführung des Baus, der 1963 vollendet wird.

Als erste deutsche Universität verleiht die Freie Universität in Berlin (West) künftig den akademischen Titel eines Magister Artium (M.A.).

2.2.1957, Samstag

Nach fünftägiger Debatte erzielt die französische Nationalversammlung einen Kompromiss über die Neuordnung in den Kolonien. Die 13 Afrika-Besitzungen mit Ausnahme der arabischen Territorien erhalten halbautonomen Status.

Bei insgesamt acht Flugzeugabstürzen in den USA, Frankreich und Italien kommen am Freitag und Sonnabend 39 Menschen ums Leben, 70 werden verletzt.

Die Vertreter von 32 deutschen Fußball-Vereinen der ersten und zweiten Liga Südwest lehnen die Gründung einer Bundesliga ab, wie sie am 13. Januar von 19 anderen Vereinen vorgeschlagen worden war.

3.2.1957, Sonntag

Oberst Luis Somoza Debayle wird mit großer Mehrheit für eine Amtszeit von sechs Jahren zum neuen Staatspräsidenten Nicaraguas gewählt. Er hatte das Amt seit dem Tod seines Vaters Anastasio Somoza, der im September 1956 einem Attentat zum Opfer fiel, bereits interimistisch inne.

Der irische Ministerpräsident John A. Costello gibt den Rücktritt seiner Regierung bekannt und kündigt für den 5. März Neuwahlen an. Zuvor sind zwei Misstrauensvoten im Parlament eingebracht worden, deren Abstimmung Costello mit seinem Schritt zuvorkommt.

Bei den Neuwahlen zum Parlament in Rumänien geben 99,15% der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Fast 99% der Wähler sprechen sich für die 437 Kandidaten der volksdemokratischen Front (Einheitsliste) aus.

4.2.1957, Montag

Eine Umfrage des Divo-Instituts für Marktforschung, Meinungsforschung und Sozialforschung zeigt, dass die Anzahl der Ein-Personen-Haushalte in Großstädten deutlich über dem Durchschnitt liegt.

Die britische Rundfunkgesellschaft BBC zeigt im Abendprogramm in einem Kurzfilm die Geburt eines Kindes.

5.2.1957, Dienstag

Papst Pius XII. ernennt Monsignore Heinrich Janssen zum neuen Bischof von Hildesheim.

Das Bundesverkehrsministerium erlässt neue Richtlinien für Kfz-Kennzeichen.

6.2.1957, Mittwoch

Nach einer Pressemitteilung dürfen in Portugal Männer nun auch in Badehosen zum Schwimmen gehen. Bisher waren nur Badeanzüge zugelassen. Zweiteilige Badeanzüge für Frauen bleiben weiterhin verboten.

Im deutschen Fernsehen wird die 50. Folge der Sendereihe “Familie Schölermann” ausgestrahlt.

In Österreich wird die Bundesbahnstrecke Rosenbach (Kärnten) bis Jesenice (Karawankentunnel in Jugoslawien) elektrifiziert in Betrieb genommen.

Rund 1800 Winzer des rheinhessischen Winzerverbandes versammeln sich in Bonn zu einer Protestkundgebung, um “die Sorgen des Weinbaues zur Kenntnis zu bringen”. Bundesernährungsminister Heinrich Lübke (CDU) zeigt sich bereit, mit den Vorstandsmitgliedern zu verhandeln, er will jedoch keine Abordnung der Demonstranten empfangen.

Nach einer Verlautbarung des Verteidigungsministeriums in Den Haag werden die Niederländer ihre Streitkräfte den Erfordernissen eines Atomkrieges anpassen. Die Umrüstung soll im Juli beginnen, bis 1959 sollen die ersten beiden Atomdivisionen zur Verfügung stehen.

In einer Regierungserklärung vor dem Bundestag spricht sich Bundesinnenminister Gerhard Schröder (CDU) gegen eine Verlegung von Bundesministerien nach Berlin (West) zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus.

In Frankfurt am Main wird ein Abkommen zwischen der I.G. Farben AG in Abwicklung und der Conference on Jewish Material Claims against Germany geschlossen, nach dem die I.G. Farben 27 Millionen DM für die Entschädigung jüdischer KZ-Häftlinge und weitere 3 Millionen DM für nichtjüdische KZ-Häftlinge in Auschwitz, die während des Krieges für die I.G. tätig waren, bereitstellt.

7.2.1957, Donnerstag

Zwei Monate früher als gewöhnlich treffen in Stade an der Unterelbe die ersten Störche ein.

Die Bank von England senkt ihren Diskontsatz von 5,5% auf 5%. Mit der Maßnahme sollen der britische Staatshaushalt entlastet und die wirtschaftlichen Folgen der Suezkrise von 1956 gemildert werden.

Die sowjetische Regierung teilt der schwedischen Regierung mit, dass der schwedische Diplomat Raoul Wallenberg am 17. Juli 1947 im Lubjanka-Gefängnis in Moskau gestorben sei.

8.2.1957, Freitag

Bei einem Staatsbesuch des saudiarabischen Königs Saud Ibn Abd Al Asis in den USA sichert Präsident Dwight D. Eisenhower die Fortsetzung der US-amerikanischen Rüstungshilfe zu, wobei im Gegenzug der Vertrag über den US-Luftwaffenstützpunkt Dharan in Saudi-Arabien um fünf Jahre verlängert wird.

Das österreichische Innenministerium legt für den Sohn des letzten österreichischen Kaisers Karl I. den Namen Otto Habsburg-Lothringen fest.

Nach einem Bericht des zentralen britischen Standesamts in London haben bereits mehrere Männer und Frauen von der neuen gesetzlichen Regelung Gebrauch gemacht, sich standesamtlich als jeweils dem anderen Geschlecht zugehörig eintragen zu lassen.

9.2.1957, Samstag

Bei der Einweihung der neuen Wertpapierbörse in Frankfurt am Main kündigt Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard (CDU) Maßnahmen der Regierung an, um Kleinsparern die Eigentumsbildung durch Aktienerwerb zu ermöglichen.

Italien überreicht in Wien eine Antwortnote auf das österreichische Memorandum zur Südtirolfrage vom 8. Oktober 1956. In Österreich wird die Antwort als unbefriedigend empfunden, weil Italien nicht auf den Vorschlag eingeht, eine gemischte Expertenkommission zu bilden, sondern weiterhin auf einer diplomatischen Lösung besteht.

10.2.1957, Sonntag

Nach zehntägiger Dauer schließt in Berlin (West) die Grüne Woche ihre Pforten. Die Besucherzahl lag mit fast 430 000 Personen um rund 125 000 über der des Vorjahres.

Der Aachener Karnevalsverein verleiht den diesjährigen “Orden wider den tierischen Ernst” an Bundestagsvizepräsident Max Becker (FDP). Er hatte beim Besuch einer Gruppe österreichischer Parlamentarier in Bonn die provisorische Bundeshauptstadt mit einem großen Campingplatz am Rheinufer verglichen, auf dem die Regierungskarawane auf die Übersiedlung nach Berlin warte.

11.2.1957, Montag

Die Sowjetunion übermittelt den drei Westmächten den Entwurf einer gemeinsamen Deklaration zur Lage im Nahen Osten, die einen Gegenvorschlag zur Eisenhower-Doktrin darstellt.

In Paris wird ein neuer französisch-sowjetischer Handelsvertrag mit einer Laufzeit von drei Jahren abgeschlossen. Er sieht in jeder Richtung einen Warenaustausch in Höhe von 96 Milliarden Francs (umgerechnet rund 1 Milliarde DM) vor, wobei Frankreich Produkte der Schwerindustrie und Ausrüstungsmaterial exportiert, die Sowjetunion vor allem Rohstoffe, darunter Steinkohle und Rohöl, liefert.

12.2.1957, Dienstag

Eine vom Flüchtlingskommissar und dem Internationalen Roten Kreuz entsandte Delegation trifft in Jugoslawien ein, um dort weitere Hilfsmaßnahmen für ungarische Flüchtlinge einzuleiten. Die Zahl der Ungarn, die nach dem niedergeschlagenen Volksaufstand von 1956 ihre Heimat verlassen haben, wird auf über 100 000 geschätzt.

Der neue Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger wird auf den Namen des Bundespräsidenten “Theodor Heuss” getauft.

13.2.1957, Mittwoch

In Belgrad wird ein Abkommen geschlossen, in dem sich die Vereinigten Staaten verpflichten, Jugoslawien einen Betrag von 400 000 US-Dollar (1,6 Millionen DM) für die Förderung der Landwirtschaft zur Verfügung zu stellen.

Der britische Verteidigungsminister Duncan Sandys erklärt, dass angesichts der wirtschaftlichen, aber auch der militärischen Tatsachen des Atomzeitalters die britische Verteidigungspolitik revidiert werden müsse. Insbesondere sollen die britischen Truppen in der Bundesrepublik reduziert werden. Auch der französische Verteidigungsminister Maurice Bourgès-Maunory äußert den Wunsch seiner Regierung, die Verteidigungslasten zu verringern.

14.2.1957, Donnerstag

Nach vier Monaten wird der Streik in der Metallindustrie Schleswig-Holsteins durch einen Kompromiss beendet, der die Forderung der Arbeiter nach Gleichstellung mit Angestellten bei Lohnfortzahlung im Krankheitsfall weitgehend erfüllt.

Großbritannien und Jordanien einigen sich auf die Beendigung ihres Militärpaktes von 1948. Die britischen Truppen werden innerhalb von sechs Monaten aus Jordanien abgezogen, die jährliche britische Militärsubvention in Höhe von zehn Millionen Pfund (1 13,4 Millionen DM) wird eingestellt. Statt dessen erhält Jordanien eine zinsfreie Anleihe von rund zwei Millionen Pfund (rund 22,7 Millionen DM) jährlich für zivile Zwecke.

Allgemeine Protestkundgebungen und Vorlesungsstreiks kündigt der Verband Deutscher Studentenschaften für den Fall an, dass Bund und Länder die Studentenförderung nicht verbessern. Gefordert wird eine Summe von wenigstens 120 Millionen DM im neuen Haushaltsjahr.

15.2.1957, Freitag

Praktische Masnahmen gegen negative Auswirkungen der Automatisierung für die Arbeitnehmer fordert der Angestelltenausschuss des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Frankfurt am Main. Nach Ansicht des DGB sollte eine paritätisch besetzte Stelle unter staatlicher Führung die maßvolle Einführung der Automation in den Betrieben überwachen.

Der sowjetische Außenminister Dimitri T. Schepilow wird von seinem Amt entbunden. Seine Nachfolge tritt sein bisheriger erster Stellvertreter Andrei A. Gromyko an.

Die UN-Vollversammlung nimmt fast einstimmig eine Resolution an, in der die Hoffnung auf eine friedliche Lösung des Algerienkonflikts ausgesprochen wird.

16.2.1957, Samstag

Elf Menschenleben fordert die Kollision des Hamburger Motorschiffs “Harburg” mit dem schwedischen Tanker “Tinny” bei dichtem Nebel vor dem Stockholmer Hafen.

17.2.1957, Sonntag

Mit einem Sieg der Österreicherin Hanna Eigel vor Titelverteidigerin Ingrid Wendl geht in Wien nach viertägiger Dauer die Europameisterschaft im Eiskunstlauf zu Ende. Bei den Herren holt sich der 17-Jährige Franzose Alain Giletti zum dritten Mal hintereinander den Titel. Im Paarlauf siegen die Tschechoslowaken Vera Suchankova/Zdenek Dolezal, während das deutsche Paar Marika Kilius/Franz Ningel, die als einzige eine klassische Kür zeigen, mit zwei Zehntelpunkten Rückstand nur den dritten Platz erreichen.

18.2.1957, Montag

Zum ersten Mal seit Kriegsende wird an den Zeitungskiosken in Warschau die internationale Ausgabe der “New York Times” verkauft.

Im “Kampf gegen die Schundliteratur” plant das Deutsche Jugendschriftenwerk die Herausgabe einer Liste, die alle “einwandfreien Kleinschriften” fortlaufend registriert.

In Budapest beginnt der erste Schauprozess gegen Beteiligte am Volksaufstand in Ungarn vom Oktober 1956.

19.2.1957, Dienstag

Die Bundesrechtsanwaltskammer und der Deutsche Anwaltsverein fordern in einem Gesetzesvorschlag die Einführung einer Pflichtversicherung für freie Berufe, die vom Staat Zuschüsse erhalten soll.

In der Münchner Städtischen Galerie wird eine umfangreiche Ausstellung der Werke des russischen Malers Wassily Kandinsky eröffnet. Die Sammlung, die eine Vielzahl bislang nicht ausgestellter Bilder enthält, ist ein Geschenk der Lebensgefährtin Kandinskys, Gabriele Münter, an die Stadt München.

Der Naturschutzverein Neandertal ruft zu finanzieller Hilfe für die freilebenden Wisente im Neandertal bei Düsseldorf auf, für deren Erhaltung etwa 5000 DM für zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich seien. Drei der sechs Wisente sind an Parasitenbefall eingegangen.

Befürworter der Rassentrennung in den USA verüben in Knoxville/Tennessee einen Sprengstoffanschlag auf den schwarzen Jazz-Trompeter Louis Armstrong. Die Explosion reißt ein Loch in den Boden der Stadthalle, in der 3000 streng getrennt sitzende Weiße und Farbige einem Konzert Armstrongs zuhören; Menschen kommen bei dem Sprengstoffattentat nicht zu Schaden.

20.2.1957, Mittwoch

Die Regierungschefs und Außenminister der sechs Staaten der Montanunion einigen sich in Paris darauf, einen Gemeinsamen Markt und eine Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM) zu errichten. In den Gemeinsamen Markt sollen auch die Überseebesitzungen der Mitgliedstaaten einbezogen werden.

Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Otto Dibelius, unterzeichnen einen Vertrag über die Militärseelsorge in der Bundeswehr, der die Unabhängigkeit kirchlicher Verkündigung sichert. – Die katholische Militärseelsorge ist durch Artikel 27 des Reichskonkordats vom 20. Juli 1933 geregelt.

21.2.1957, Donnerstag

Einstimmig beschließt der Bundestag die Errichtung einer Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit Sitz in Berlin (West).

Mit ihrem Antrag, die Absetzbarkeit von Parteispenden bei der Einkommensteuer aufzuheben, löst die SPD im Bundestag eine heftige Debatte über die Parteienfinanzierung aus.

Nicht mit dem Grundgesetz vereinbar ist nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe die gemeinsame Veranlagung von Ehegatten zur Einkommensteuer, wie sie im Einkommensteuergesetz von 1952 festgelegt wurde.

22.2.1957, Freitag

Nach viertägiger Dauer werden die deutsch-schweizerischen Verhandlungen über den Grenzverlauf im Raum Schaffhausen erfolgreich abgeschlossen.

Der Schweizer Bundesrat befürwortet in einem 124 Seiten umfassenden Papier die Einführung des Frauenstimm- und -wahlrechtes in eidgenössischen Angelegenheiten.

Ein “klares Nein zum Karneval” fordert der westfälische Präses Ernst Wilm in einem Schreiben an die Pfarrer seiner Landeskirche. Bedenken seien angebracht, weil die Vergnügungsindustrie den Karneval auch dort, wo er keine Tradition habe, künstlich hochtreibe und zur Zuchtlosigkeit geradezu aufmuntere, nur um Geld zu verdienen.

23.2.1957, Samstag

Das Bistum Essen wird aus Teilen der Erzbistümer Köln und Paderborn sowie des Bistums Münster errichtet.

24.2.1957, Sonntag

Die skandinavische Luftverkehrsgesellschaft SAS startet ihre reguläre Luftverkehrslinie Kopenhagen-Tokio, die über den geographischen Nordpol führt.

25.2.1957, Montag

Der spanische Staatschef Generalissimus Francisco Franco Bahamonde bildet seine Regierung um. Es werden zwölf neue Minister ernannt und zwei neue Ministerien – für wirtschaftliche Koordination und für Wohnbau – eingerichtet. Die Kabinettsumbildung wird als Reaktion Francos auf die wachsenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten seines Landes gewertet.

In Berlin (West) dürfen Lebensmittel, Obst, Gemüse, Tabakwaren und Blumen auch montags wieder ab 7 Uhr verkauft werden. Der Berliner Senat hat diese Regelung entgegen dem seit Ende 1956 gültigen Ladenschlussgesetz beschlossen, das vorsieht, für eine Übergangsfrist von etwa einem Jahr die Geschäfte sonnabends bis 16 Uhr offenzuhalten, dafür jedoch montags erst um 10 Uhr zu öffnen.

In München wird das Stück “Die Schule der Diktatoren” von Erich Kästner uraufgeführt.

26.2.1957, Dienstag

Bei den Parlamentswahlen in Thailand erringt die Regierungspartei von Ministerpräsident Luang Pibul Songgram einen knappen Sieg. Sie erhält 81 der 158 Parlamentssitze.

Ein Militärgericht in Syrien verurteilt 13 Oppositionelle wegen Teilnahme an einer Verschwörung zum Tod.

27.2.1957, Mittwoch

Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) beantwortet ein persönliches Schreiben des sowjetischen Ministerpräsidenten Nikolai A. Bulganin vom 8. Februar, der den Wunsch nach einer Verbesserung der bilateralen Beziehungen geäußert hatte. Der Kanzler schlägt die Wiederherstellung diplomatischer und wirtschaftlich-technischer Beziehungen zwischen beiden Staaten vor, bezeichnet aber die unterschiedlichen Auffassungen zur Wiedervereinigung Deutschlands und zur Rückführung Deutscher aus der UdSSR als sehr hinderlich für den Aufbau freundschaftlicher Beziehungen.

Der Bundestag verabschiedet den Grünen Plan 1957, ein Unterstützungsprogramm für die Landwirtschaft, das u.a. hohe Subventionen für Milchbauern vorsieht.

Der Staatspräsident der Volksrepublik China, Mao Zedong, ruft die sog. “Hundert-Blumen”-Kampagne aus, die der Bevölkerung Kritik an der Gesellschaft und der politischen Führung ermöglichen soll.

Das deutsche Fernsehen zeigt eine Verfilmung der “Dreigroschenoper” von Bertolt Brecht und Kurt Weill.

28.2.1957, Donnerstag

Zum Abschluss ihrer viertägigen Konferenz in Kairo beschließen die Staatschefs von Ägypten, Jordanien, Syrien und Saudi-Arabien eine Politik der “aktiven Neutralität”. Eine Stützung der arabischen Staaten durch andere Mächte, wie sie in der Eisenhower-Doktrin angestrebt wird, lehnen sie ab.

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Februar um 364 085 auf 1 112 331, davon 770 625 Männer und 341 706 Frauen, gesunken. Der deutliche Rückgang wird auf das milde Februarwetter zurückgeführt.

Deutsche Banknoten zu 1 und 2 DM verlieren ihre Gültigkeit. Sie werden durch Münzen ersetzt.

Chroniknet