Was geschah im Januar 1949

  • < 1948
  • 1.1949
  • 1950 >

1.1.1949, Samstag

In seiner Ansprache zum Jahreswechsel kündigt der britische Militärgouverneur in Deutschland, Sir Brian Robertson, im Rundfunk an, im kommenden Jahr sei die Bildung einer deutschen Regierung geplant.

Die Deutsche Reichspost nimmt einen Richtstrahler bei Torfhaus im Harz in Betrieb, mit dem Telefongespräche nach Berlin übertragen werden. Die unterirdischen Kupferkabel sind überlastet.

Eine vom Wirtschaftsrat der Bizone in Frankfurt am Main erlassene Kraftfahrzeug-Benutzungsverordnung tritt in Kraft, die u.a. Ausflugs- und Vergnügungsfahrten untersagt.

In Berlin (Ost) wird das Forschungsinstitut für den wissenschaftlichen Marxismus gegründet.

Großbritannien gibt Österreich die Kontrolle über die Grenze zu Italien zurück.

Der im Oktober 1948 gewählte neue Präsident von Honduras, Juan Manuel Gálvez, tritt als Nachfolger von General Tiburcio Carías Andino sein Amt an.

Im Konflikt um die Zugehörigkeit Kaschmirs vereinbaren Indien und Pakistan einen Waffenstillstand.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Karl Arnold (CDU) macht einen Gegenvorschlag zum von den Alliierten vorgesehenen Ruhrstatut. Dieser sieht die Errichtung eines völkerrechtlichen Zweckverbandes vor, in den Deutschland das Ruhrgebiet und Frankreich das lothringische Erzvorkommen einbringen soll. Darüber hinaus sollen die Saar, Belgien und Luxemburg sowie Frankreich und Deutschland ihre Schwerindustrie darin eingliedern.

2.1.1949, Sonntag

Die Vereinigten Staaten erkennen die Regierung von Südkorea an. Sie wollen dem Land einen Kredit in Höhe von 300 Millionen US-Dollar (rund eine Milliarde DM) für die nächsten drei Jahre gewähren. Die Republik von (Süd-)Korea wurde am 15. August 1948 ausgerufen.

3.1.1949, Montag

Die Londoner Zeitungen “Daily Express”, “Daily Mail”, “Daily Herald” und “News Chronicle” erscheinen künftig mit einem Umfang von sechs anstatt vier Seiten, da die Papierknappheit leicht zurückgegangen ist.

In Moskau wird ein Handelsvertrag zwischen der Sowjetunion und Jugoslawien geschlossen, der den Umfang des Warenaustausches zwischen beiden Ländern auf ein Achtel des Vorjahresvolumens herabsetzt. Grund sind ideologische Streitigkeiten wegen der auf einen eigenständigen Kurs bedachten Politik Jugoslawiens.

In der sowjetischen Zone beginnen die Arbeiten nach einem zweijährigen Wiederaufbauplan, der im Juli 1948 beschlossen wurde.

Auf ihrer Tagung in Düsseldorf beschließt die Kommunistische Partei in den Westzonen die organisatorische Trennung von der SED.

Der Oberbürgermeister von Berlin (West), Ernst Reuter, verlangt auf einer sozialdemokratischen Parteikonferenz die Einbeziehung Westberlins in einen künftigen westdeutschen Staat.

4.1.1949, Dienstag

Die drei Westmächte fordern die sowjetische Regierung auf, Angaben über die Zahl der noch in der Sowjetunion festgehaltenen deutschen Kriegsgefangenen und die Pläne zu ihrer Freilassung zu machen.

In der sowjetischen Zone Deutschlands wird ein volkseigener Petroleumtrust eingerichtet. Alle ausländischen Ölgesellschaften werden ersucht, ihre Tätigkeit in der Ostzone einzustellen.

5.1.1949, Mittwoch

In seiner Kongressbotschaft über die Lage der Nation beschäftigt sich US-Präsident Harry S. Truman in erster Linie mit der Wirtschaftslage seines Landes und warnt vor einer möglichen Inflation.

An Erfrierungen und Hunger sind in den letzten Wochen in Schanghai 4727 Menschen gestorben.

6.1.1949, Donnerstag

Nach Angaben der JEIA, der Vereinigten:Im- und Export-Agentur in der Bizone dürfen deutsche Patente, Warenzeichen Schutzmarken und Copyrights wieder im Ausland angemeldet werden.

Israel hat seit Beginn des britischen Waffenembargos am 11. Juni 1948 aus der Tschechoslowakei und anderen Quellen Waffen erhalten. Die Zahl seiner Flugzeuge ist innerhalb eines halben Jahres von 40 auf 114 gestiegen. Dies berichtet das britische Außenministerium.

Im Irak bildet General Nuri As Said nach dem Rücktritt von Muzahim Amin el Patschatschi eine neue Regierung. Der bisherige Ministerpräsident hatte sein Amt erst am 26. Juni 1948 angetreten.

Die britische Regierung entsendet ein Truppenkontingent nach Akaba an der jordanisch-israelischen Grenze, um – wie es heißt – israelische Patrouillen von weiteren Vorstößen nach Ägypten abzuschrecken.

7.1.1949, Freitag

Im Pariser Centre dramatique de L’Est wird das Drama in vier Akten “Un Homme de Dieu” (“Ein Mann Gottes”) von Gabriel Marcel uraufgeführt.

Der Bischof von Lublin, der 47-Jährige Stefan Wyszynski, wird als Nachfolger des am 22. Oktober 1948 verstorbenen Augustyn Hlond zum Primas der katholischen Kirche in Polen ernannt.

Fünf britische Kampfflugzeuge werden bei Erkundungsflügen in der Suezkanalzone durch israelische Maschinen abgeschossen.

US-Außenminister George C. Marshall tritt von seinem Amt zurück, zu seinem Nachfolger wird der Wirtschaftspolitiker Dean Acheson ernannt.

8.1.1949, Samstag

Ägypten und Israel folgen einer Entschließung des UN-Sicherheitsrates vom 29. Dezember 1948 und stellen die Kriegshandlungen im Negev ein. Beide Seiten nehmen am 12. Januar auf Rhodos Waffenstillstandsverhandlungen auf.

Unter der Regie von Kurt Horwitz wird in Zürich Max Frischs Schauspiel “Als der Krieg zu Ende war” uraufgeführt.

9.1.1949, Sonntag

Werksleitung und Betriebsrat des Bochumer Vereins bitten US-Präsident Harry S. Truman in einem Telegramm, sich für eine Einstellung der Demontage im Ruhrgebiet einzusetzen.

Die kommunistische chinesische Volksarmee überschreitet im Bürgerkrieg gegen die Regierungstruppen den Fluss Jangtse und errichten einen Brückenkopf an dessen Südufer.

10.1.1949, Montag

Die britischen Behörden verweigern Otto Strasser, dem Begründer der von 1931 bis 1933 bestehenden “Kampfgemeinschaft revolutionärer Nationalsozialisten”, die Einreise in die deutsche Bizone.

Der britische Militärgouverneur in Deutschland, Sir Brian Robertson, verbietet die Einfuhr der von den Sowjetbehörden lizenzierten Zeitungen, Filme, Bücher und anderer Veröffentlichungen in deutscher Sprache in die britische Besatzungszone.

Die israelische Regierung gibt bekannt, dass alle Truppen des Landes von ägyptischem Gebiet zurückgezogen worden seien.

11.1.1949, Dienstag

Mit seinem 1939 entstandenen Stück “Mutter Courage und ihre Kinder” eröffnet Bertolt Brecht in Berlin (Ost) sein Theater, das Berliner Ensemble.

Die Abgeordneten des bayerischen Landtags beziehen das zum großen Teil wiederhergestellte und für den neuen Zweck umgestaltete Maximilianeum in München, das künftig als Parlamentsgebäude dienen soll.

Das polnische Parlament verabschiedet ein Gesetz, das die ehemaligen deutschen Ostgebiete unter Staatsverwaltung stellt und sie damit faktisch in polnisches Staatsgebiet eingliedert.

12.1.1949, Mittwoch

In den drei Westzonen sind die Preise für viele Konsumgüter seit Weihnachten 1948 z.T. beträchtlich gesunken.

13.1.1949, Donnerstag

Die rumänische Nationalversammlung verabschiedet ein neues Staatsschutzgesetz, das für die Bedrohung der Staatssicherheit und der Entwicklung der Landwirtschaft die Todesstrafe vorsieht.

In Durban, der Hauptstadt der südafrikanischen Provinz Natal, kommt es zu Zusammenstößen zwischen Indern und Schwarzen, bei denen über 100 Personen getötet werden.

In Bethel bei Bielefeld geht nach fünftägiger Dauer die erste Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu Ende.

14.1.1949, Freitag

Im sog. Briloner Butterprozess wird die Hauptangeklagte wegen Lebensmittelschieberei zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt.

Die am 5. Dezember 1948 gewählte Stadtverordnetenversammlung von Berlin (West) betraut einstimmig den SPD-Politiker Ernst Reuter erneut mit dem Amt des Oberbürgermeisters. Präsident der Versammlung wird Otto Suhr (ebenfalls SPD).

15.1.1949, Samstag

Die Stromübertragungen aus der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands nach Bayern werden eingestellt, weil die US-Militärregierung die Lieferung bestimmter Güter als Gegenleistung an die Ostzone abgelehnt hat.

Nur wenige Stars sind unter den Gästen des ersten Internationalen Filmballs, der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder auf deutschem Boden – in Frankfurt am Main – stattfindet.

Bereits nach 84 sec endet in der Berliner Messehalle der Kampf der Mittelgewichtsboxprofis Dietrich Hucks und Peter Müller. “K. o.-Matador” Hucks bezwingt den hohen Favoriten Müller in der ersten Runde.

16.1.1949, Sonntag

Höchstgewinne von 50 000 DM schüttet die neugegründete Westdeutsche Fußball-Toto GmbH aus, die ihren ersten Wettag hat. Die 300 000 Wettscheine waren am ersten Ausgabetag, dem 12. Januar, meist schon mittags vergriffen.

Im mittelamerikanischen Staat Costa Rica tritt der Führer der aus den Wahlen im Dezember 1948 siegreich hervorgegangenen Nationalen Unionspartei, Otilio Ulate Blanco, das Amt des Präsidenten an. Er löst José Figueres Ferrer ab.

Nachdem die bisherige türkische Regierung unter Ministerpräsident Hasan Saka wegen innenpolitischer Schwierigkeiten am 14. Januar zurückgetreten ist, übernimmt Semsettin Günaltay, ein Anhänger Kemal Atatürks, die Regierung des Landes.

Die UN-Kommission der Guten Dienste für Indonesien erstattet Bericht über den Konflikt zwischen der Kolonialmacht Niederlande und dem nach Unabhängigkeit strebenden Indonesien.

17.1.1949, Montag

In Berlin (West) wird die Hochschule für Politik in ihrem neuen Gebäude feierlich wiedereröffnet.

In den drei Westzonen tritt eine neue Brotpreisverordnung in Kraft. Für 1 kg Brot müssen künftig zwischen 33 Pfennig (Roggenschrotbrot) und 61 Pfennig (Weizenbrot) bezahlt werden.

10 000 Ölarbeiter im Gebiet von Maracaibo (Venezuela) treten aus Protest gegen die Militärregierung in den Streik.

Generalmajor Geoffrey Key Bourne wird neuer britischer Stadtkommandant in Berlin. Er löst General Edwin Otway Herbert ab.

Frankreich, Großbritannien und die USA richten für die drei Westzonen Deutschlands ein militärisches Sicherheitsamt ein. Aufgabe der Behörde soll es sein, eine Remilitarisierung Deutschlands zu verhindern.

18.1.1949, Dienstag

Die drei westlichen Stadtkommandanten von Berlin beschließen ein Exportverbot für bestimmte Waren, darunter Rundfunkanlagen, Generatoren, Werkzeuge und Elektroartikel aus den drei Westsektoren in den Ostteil Berlins.

Der Hauptausschuss des Parlamentarischen Rates akzeptiert Artikel 4 des Grundgesetzes über die Gleichberechtigung von Mann und Frau.

19.1.1949, Mittwoch

Nach einer Abstimmungsniederlage verlassen die britischen und niederländischen Gewerkschaften sowie der US-amerikanische Kongress industrieller Organisationen (CIO) den Weltgewerkschaftsbund und führen damit die Spaltung der Organisation herbei. In dem Gremium verbleiben fast nur kommunistische Gewerkschaften.

Das Sondergericht in Bukarest verhängt im Prozess gegen Mitglieder der Regierung des 1946 hingerichteten früheren Ministerpräsidenten Ion Antonescu Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren gegen 15 ehemalige Minister.

20.1.1949, Donnerstag

In einer Rede zum Antritt seiner zweiten Amtsperiode bezeichnet US-Präsident Harry S. Truman die Entwicklungshilfe als bedeutendes Instrument der Außenpolitik seines Landes.

Der am 14. Januar mit seinem Kabinett zurückgetretene griechische Ministerpräsident Themistokles Sofulis bildet eine erweiterte Koalitionsregierung, in der alle parlamentarischen Fraktionen vertreten sind. Er kommt damit einem Wunsch von König Paul I. nach.

21.1.1949, Freitag

Der chinesische Staatspräsident, Marschall Chiang Kai-shek, tritt zurück und verlässt Nanking, die bisherige Hauptstadt der Nationalregierung. Er gibt damit dem immer stärker werdenden Druck der chinesischen Kommunisten unter Mao Zedong nach. Die Nationalregierung hat zwei Tage zuvor ihren Sitz nach Kanton verlegt.

22.1.1949, Samstag

Das Hauptquartier der US-Luftstreitkräfte in Europa gibt die Aufdeckung des bislang größten Schmugglerrings seit 1945 bekannt. Er soll Juwelen, Edelmetalle und hochwertige Industrieprodukte im Gesamtwert von mehreren Millionen US-Dollar von Deutschland ins Ausland verschoben haben.

Die Steinkohleförderung in der deutschen Bizone übersteigt erstmals seit Kriegsende 331 000 t pro Tag.

In Braunschweig konstituiert sich die Deutsche Union, die – so ihre Satzung keine Partei, sondern eine “Vereinigung aller aktiven, aufbauwilligen Demokraten” sein will, und der Mitglieder vieler Parteien angehören. Ihr Vorsitzender wird Hans Christoph von Stauffenberg.

Eine seit dem Vortag in Neu-Delhi tagende Konferenz asiatischer und afrikanischer Staaten sowie Australiens zur Erörterung der Lage in Indonesien fordert in einer Resolution an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die schrittweise Entlassung Indonesiens in die Unabhängigkeit bis zum 1. Januar 1950.

23.1.1949, Sonntag

Bei den Reichstagswahlen in Japan erringen die Demokratischen Liberalen einen hohen Sieg. Die konservative Regierungspartei verfügt nun mit 264 (bisher 133) der 467 Parlamentssitze über die absolute Mehrheit.

24.1.1949, Montag

Der deutsche Pianist Walter Gieseking verzichtet auf eine Tournee durch die Vereinigten Staaten, nachdem ihn die Einwanderungsbehörden in New York mit der Begründung festgenommen haben, seine Einstellung zum Nationalsozialismus müsse einer längeren Prüfung unterzogen werden.

Zum Abschluss einer dreitägigen Konferenz in Kopenhagen können sich Dänemark, Norwegen und Schweden nicht auf eine gemeinsame Haltung gegenüber einem künftigen westlichen Militärbündnis einigen.

In Rumänien werden das Gendarmerie- und das Polizeikorps aufgelöst und durch eine Miliz ersetzt.

Der Vorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) beschließt die Bildung eines Politbüros, das die einheitliche Führung der Partei gewährleisten soll. Ihm gehören neben Wilhelm Pieck, Franz Dahlem, Walter Ulbricht und Paul Merker auch die früheren Sozialdemokraten Otto Grotewohl, Friedrich Ebert und Helmut Lehmann an.

25.1.1949, Dienstag

In Moskau gründen die Sowjetunion, Polen, die Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien den Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe.

Bei den Wahlen zur Konstituierenden Versammlung des Staates Israel wird die Mapai, die Regierungspartei unter Ministerpräsident David Ben Gurion, mit 44 der 118 Sitze stärkste Partei in diesem Gremium.

Radio München”, der Sender der US-Militärregierung, wird als erste Rundfunkanstalt in der US-Zone in deutsche Hände übergeben und in Bayerischer Rundfunk umbenannt.

26.1.1949, Mittwoch

Die Alliierten gestatten die Durchführung des sog. kleinen Grenzverkehrs zwischen Deutschland und Österreich.

Frankreich hat auf allen Gebieten der industriellen Produktion den Stand von 1938 erreicht. Dies gibt der französische Industrie- und Handelsminister Robert Lacoste bekannt.

Der chilenische Staatspräsident Gabriel González Videla hebt die seit anderthalb: Jahren bestehenden Ausnahmevollmachten der Regierung auf.

Das Appellationsgericht der Entnazifizierungskammer in Nürnberg stuft in einer Berufungsverhandlung den ehemaligen deutschen Kanzler Franz von Papen in Gruppe II (Aktivisten) ein und verurteilt ihn zu einer Bußgeldzahlung in Höhe von 30 000 DM.

27.1.1949, Donnerstag

In einem Interview mit der US-amerikanischen Presseagentur International News Service bekundet der sowjetische Partei und Staatschef Josef W. Stalin seine Bereitschaft, mit US-Präsident Harry S. Truman zusammenzutreffen, um über einen Friedenspakt zwischen den USA und der UdSSR zu sprechen.

Auf der ersten Generalsynode der Vereinigten Evangelischen und Lutherischen Kirchen Deutschlands (VELKD) in Leipzig wird der bayerische Landesbischof Hans Meiser zum leitenden Bischof der Organisation gewählt.

28.1.1949, Freitag

Zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt ein britisches Militärgericht in Bochum sechs deutsche Arbeiter, die sich geweigert haben, an der Demontage eines Stahlwerks mitzuarbeiten.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in Flushing Meadows bei New York verabschiedet eine Resolution zur Krise in Indonesien, in der die Niederlande und Indonesien zur Einstellung der Kriegshandlungen aufgefordert und die Entlassung des südostasiatischen Landes in die Unabhängigkeit bis zum 1. Juli 1950 verlangt werden.

Der Sender Freies Griechenland, ein Organ der kommunistisch kontrollierten Nationalen Befreiungsfront EAM, richtet ein Friedensangebot an die Regierung in Athen.

Die Außenminister der fünf Brüsseler Paktstaaten (Belgien, Frankreich, Großbritannien, Luxemburg und die Niederlande) beschließen auf einer Sitzung in London, die Gründung eines Europarates vorzubereiten.

29.1.1949, Samstag

Nach fünftägiger Dauer geht in Berlin der erste Parteikongress der SED zu Ende, an dem auch der Leiter der Informationsabteilung der Sowjetischen Militäradministration (SMAD), Oberst Sergei I. Tulpanow, teilgenommen hat. Aufgabe des Kongresses war es nach den Worten von Parteichef Otto Grotewohl, eine “Partei neuen Typs” zu schaffen, die weitgehend der Struktur anderer kommunistischer Parteien in den osteuropäischen Staaten angepaßt werden soll.

Die britische Regierung erkennt den Staat Israel, der auf dem Gebiet des ehemaligen britischen Völkerbundsmandats Palästina entstanden ist, de facto an. Eine Dejure-Anerkennung soll nach Festsetzung der Staatsgrenzen erwogen werden.

30.1.1949, Sonntag

In einem unblutigen Staatsstreich wird die seit dem 15. August 1948 amtierende Regierung Paraguays unter Präsident Juan Natalicio González durch zwei Kabinettsmitglieder gestürzt. Neuer Präsident wird Raimondo Rolón. González hat während seiner Regierungszeit jede Opposition unterdrückt.

In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen scheitern Fusionsbestrebungen von CDU und Zentrum. Aus Protest gegen die Fusionsabsichten der Parteiführung sind in Bremen viele Zentrumsmitglieder zur SPD übergetreten.

Bei den Europameisterschaften der Eiskunstläufer in Mailand (seit 28.1.) gewinnen die Österreicher Eva Pawlik und Edi Rada die Einzelkonkurrenzen; im Paarlauf siegen die Ungarn Andrea Kékessy und Ede Király.

31.1.1949, Montag

US-Präsident Harry S. Truman gibt bekannt, dass die Vereinigten Staaten Israel und Transjordanien anerkennen.

In den drei Westzonen endet die Frist, innerhalb derer Ferntrauungen noch zulässig sind. Verlobte konnten bislang auch einen bereits verstorbenen Partner heiraten, sofern dieser eine rechtsgültige Eheerklärung abgegeben hatte.

Chroniknet