Was geschah im Januar 1951

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1.1.1951, Montag

In Korea beginnt im Morgengrauen eine Großoffensive kommunistischer Einheiten. 300 000 Soldaten greifen entlang der Frontlinie am 38. Breitengrad Stellungen der UN-Truppen an.

Zu Beginn des ersten “Fünfjahresplanes der DDR zur Entwicklung der Volkswirtschaft” verpflichten sich Arbeiter fast aller volkseigenen Betriebe, in einem Sonderwettbewerb die Dezember-Produktion 1950 zu überbieten.

In einer Silvesterumfrage rangiert erstmals seit Kriegsende in Deutschland die Sehnsucht nach Frieden vor materiellen Wünschen.

Im Anschluss an seine Neujahrsansprache, die vom Rundfunk übertragen wird, stellt Bundespräsident Theodor Heuss den Bundesbürgern eine neue Nationalhymne vor. Das Lied von Rudolf Alexander Schröder (Text) und Hermann Reutter (Musik) kann sich jedoch nicht durchsetzen.

Die sowjetische Regierung plädiert in einer Note an die Westmächte für Verhandlungen im Rahmen des Außenministerrates über die Entmilitarisierung Deutschlands. Dem 1945 von der Konferenz in Potsdam geschaffenen Gremium gehören China, Frankreich, Großbritannien, die Sowjetunion und die USA an. Der sowjetische Vorschlag wird nicht realisiert. Delegierte der vier Mächte kommen nur zu einer Vorkonferenz der Außenminister zusammen.

Eduard von Steiger (Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei) wird zum zweiten Mal nach 1945 Bundespräsident der Schweiz. Er löst Max Petitpierre (freisinnig) ab.

Indien erklärt als erster Staat den Kriegszustand mit Deutschland formell für beendet.

2.1.1951, Dienstag

Bürger des wirtschaftlich an Frankreich gebundenen Saarlandes sind in ihrem Verhältnis zur Bundesrepublik Deutschland deutsche Staatsangehörige, stellt Bundesinnenminister Robert Lehr in einem Erlass fest. Das saarländische Gesetz über die eigene Staatsangehörigkeit sei bedeutungslos.

In Ungarn wird die Rationierung von Mehl, Zucker, Benzin und Öl eingeführt. Diese Güter sollen vorrangig exportiert werden, um Kapital für Industrieanlagen zu beschaffen.

3.1.1951, Mittwoch

Der IG-Metall-Vorstand kündigt in Bochum Streikmaßnahmen an, die das Fortbestehen der paritätischen Mitbestimmung in den entflochtenen Montanbetrieben sichern sollen.

Hochkommissar John J. McCloy gibt die Verlegung des amerikanischen Hochkommissariats von Frankfurt am Main in die Bundeshauptstadt Bonn bekannt. Dies sei ein erster Schritt zur Aufnahme normaler Beziehungen mit der Bundesrepublik, so McCloy.

Eine Demonstration auf Helgoland unter Führung des Prinzen Hubertus zu Löwenstein und des Leiters des Europäischen Jugendbundes, Bernd von Friedeburg, wird beendet. Der Protest richtet sich gegen die Bombardierung der Nordseeinsel zu Übungszwecken durch britische Luftstreitkräfte.

4.1.1951, Donnerstag

Kommunistische Truppen nehmen die brennende südkoreanische Hauptstadt Seoul ein.

US-Präsident Harry S. Truman erklärt, dass er im Zusammenhang mit dem Koreakrieg keine Bombardierung der Nachschubwege in China, die für Nordkoreas Truppen strategisch wichtig sind, in Betracht ziehe.

5.1.1951, Freitag

Frankreich und Großbritannien unterstützen in einer Stellungnahme den sowjetischen Vorschlag einer Viererkonferenz über die Deutschlandfrage. Allerdings müssten auch weitere schwebende Fragen der Weltpolitik besprochen werden, fordern sie.

Konrad Adenauer wird an seinem 75. Geburtstag Ehrenbürger Kölns. Als Oberbürgermeister lenkte er von 1917 bis 1933 und 1945 die Geschicke der Domstadt. Am gleichen Tag erhält Hans Böckler, seit 1947 erster Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes, die Kölner Ehrenbürgerwürde.

Im Senckenberg-Museum in Frankfurt am Main findet die Gründungsversammlung der “Deutschen Olympischen Gesellschaft” (DOG) statt. Georg von Opel übernimmt die Präsidentschaft. Die DOG will die Finanzierung der deutschen Olympia-Teilnahme 1952 in Oslo und Helsinki, die rund 1,25 Mio. DM kosten wird, sichern.

6.1.1951, Samstag

Die “Vierte Textilmesse Hannover” wird eröffnet. Wollstoffe, Trikotagen sowie Berufs- und Sportkleidung sind bei den Einkäufern besonders gefragt.

Durch heftige Schneestürme sind mehrere italienische Bergdörfer, u.a. der Skiort Cortina d’Ampezzo, von der Außenwelt abgeschnitten.

7.1.1951, Sonntag

Gerüchte über weitere Hinrichtungen von Kriegsverbrechern, die im Landsberger Gefängnis einsitzen, führen zu einer Protestkundgebung auf dem Marktplatz der Stadt. 4000 Menschen demonstrieren gegen die Vollstreckung der Urteile.

Die Vereinigten Staaten nehmen Kontakt mit nichtkommunistischen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf, um die Volksrepublik China als Aggressor im Koreakrieg zu verurteilen. Am 1. Februar stimmt die UN-Vollversammlung einem entsprechenden Antrag der USA zu.

Dwight D. Eisenhower, Oberbefehlshaber der atlantischen Streitkräfte, trifft im Rahmen seiner Informationsreise durch die NATO-Staaten zu Gesprächen mit der französischen Regierung über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) in Paris ein.

8.1.1951, Montag

In der Rede zur “Lage der Nation” verkündet US-Präsident Harry S. Truman ein Drei-Punkte-Programm zur “Sicherung der freien Welt”.

9.1.1951, Dienstag

Auf dem Petersberg bei Bonn beginnen deutsch-alliierte Gespräche über einen Verteidigungsbeitrag der Bundesrepublik Deutschland.

Wirtschaftsminister Ludwig Erhard kündigt zwei tägliche Sperrstunden für den privaten Verbrauch von Strom und Gas an. Diese Sparmaßnahmen seien nötig, um die industrielle Produktion aufrechterhalten zu können.

Wegen der Verschlechterung der Lage im Fernen Osten”, vor allem auf Grund des Koreakrieges, empfiehlt das amerikanische Konsulat in Hongkong den US-Bürgern in der britischen Kronkolonie, ihre Angehörigen zu evakuieren.

10.1.1951, Mittwoch

Das Kinderstück des bedeutenden britischen Komponisten Benjamin Britten “Wir machen eine Oper” wird im Gelsenkirchener Stadttheater erstmals in der Bundesrepublik aufgeführt.

Wegen “Spionage” für die Tschechoslowakei verurteilt in Bayreuth ein amerikanisches Militärgericht die Deutschen Ernst Jäger zu drei, Michael Fuchs zu vier und Karl Ahl zu fünf Jahren Gefängnis.

11.1.1951, Donnerstag

Unter dem erneut zum Regierungschef gewählten Reinhold Maier von der Deutschen Volkspartei (DVP) wird in Württemberg-Baden eine DVP/SPD-Regierung gebildet. Die Landtagswahl fand im November des vergangenen Jahres statt.

Wegen “Spionage” und “Sabotage für Großbritannien” verurteilt ein sowjetisches Militärgericht in Berlin die Deutschen Gerhard Geier, Josef Anders und Werner Brust zum Tode.

12.1.1951, Freitag

Ezzard Charles, Weltmeister der Profiboxer, verteidigt seinen Schwergewichts-Titel in New York gegen Lee Oma durch K. o. in der zehnten Runde.

Eine interamerikanische, antikommunistische Gewerkschaftsorganisation mit Sitz in Havanna wird gegründet. Präsident wird der peruanische Arbeiterführer Arturo Sabroso.

Die Bundesregierung regelt in der ersten Anordnung über Sportwaffen und Munition die Ausrüstung der Jäger mit Jagdwaffen. Die Nutzung von 50 000 Flinten und 25 000 Büchsen wird zugelassen. Voraussetzung war die Lockerung des alliierten Waffenverbotes.

Wegen “Boykotthetze gegen die DDR” und eines Mordversuchs an einem Volkspolizisten wird der 18-Jährige Oberschüler Hermann Flade in Dresden zum Tode verurteilt.

13.1.1951, Samstag

Der italienische Senat billigt nach fünftägiger Debatte die Außenpolitik von Ministerpräsident Alcide De Gasperi (Democrazia Cristiana), der eine intensive Zusammenarbeit mit Ländern der westlichen Welt anstrebt. Der Linksblock votiert gegen die Entscheidung und wirft der Regierung vor, sie “verkaufe italienische Soldaten gegen Dollar”.

14.1.1951, Sonntag

Einen Weltrekord im Eisschnelllauf auf der 5000-m-Strecke stellt der Norweger Hjalmar Andersen in Drondheim auf. Mit 8:07,3 min verbessert er den Rekord des Ungarn Kornel Pajor um mehr als fünf Sekunden.

Adolf Hennecke, ehemaliger Grubenarbeiter in der DDR, der 1948 als Hauer seine Tagesnorm um 287% übertraf und zum Vorbild der “Aktivistenbewegung” in der DDR wurde, wird zum Beamten im Ministerium für Schwerindustrie ernannt. Er übernimmt die Abteilung “Arbeitskraft”.

Bundeskanzler Konrad Adenauer bekräftigt auf dem Landesparteitag der westfälischen CDU in Bielefeld die Westbindung der Bundesrepublik Deutschland. Gleichzeitig fordert er aber auch eine Ablösung des alliierten Besatzungsrechts.

15.1.1951, Montag

Bundeskanzler Konrad Adenauer lehnt kategorisch die Vorschläge von DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl zur Bildung eines “Gesamtdeutschen Konstituierenden Rates” ab. Er präzisiert seinerseits Bedingungen für gesamtdeutsche Gespräche, wie die Garantie der persönlichen Freiheit und Sicherheit in der DDR.

Zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt das Schwurgericht Augsburg Ilse Koch, die ehemalige “Kommandeuse” des Konzentrationslagers Buchenwald.

Ein “sensationelles Wundermittel”, das die Auswirkungen übermäßigen Alkoholgenusses bekämpfen soll, wird in der Presse vorgestellt: “Bavarin 404” sei in allen Stadien des Rausches erprobt und mache innerhalb von zehn Minuten wieder nüchtern, so der Hersteller.

16.1.1951, Dienstag

Seine erste Deutschlandtournee nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges beginnt das London Philharmonic Orchestra unter der Leitung des Dirigenten Adrian Boult mit einem Auftritt in Essen.

Sechs zehnmotorige B-36 “Atombomber” der US-Streitkräfte treffen nach einem Übungsflug in Großbritannien ein. Die Flugzeuge, deren Konstruktionsdaten eines der wichtigsten militärischen Geheimnisse der Vereinigten Staaten sind, haben damit erstmals ihre Übungsgebiete an den US-Küsten und im östlichen Pazifik verlassen.

17.1.1951, Mittwoch

Urho Kaleva Kekkonen (Agrarpartei), Ministerpräsident Finnlands, bildet eine Koalitionsregierung mit Politikern der Sozialdemokratischen Partei, der Schwedenpartei, der Liberalen und der Agrarpartei. Sieben Sozialdemokraten lösen vier Mitglieder der Agrarpartei, zwei Liberale und einen Vertreter der Schwedenpartei ab.

Weil die Kohlevorräte der Stadtwerke Bremerhavens aufgebraucht sind und die Straßenbeleuchtung abgeschaltet werden muss, hilft die amerikanische Besatzungsbehörde leihweise mit 400 t Kohlen aus.

Serbien nimmt als letzte der jugoslawischen Provinzen das Gesetz über die Abschaffung des Frauenschleiers an.

Der umstrittene deutsche Spielfilm “Die Sünderin” mit Hildegard Knef und Gustav Fröhlich wird im Frankfurter Turmpalast uraufgeführt.

In Großbritannien bildet Premierminister Clement Richard Attlee (Labour Party) das Kabinett um. Eine Konsequenz: Aneurin Bevan, Ex-Gesundheitsminister, löst Arbeitsminister George Isaac ab. Mit der Ernennung Bevans, Vertreter des linken, regierungskritischen Labourflügels, festigt Attlee, der auf allgemeine Zustimmung seiner Rüstungspläne hofft, vorläufig seine Stellung.

Die für das deutsch-alliierte Verhältnis bedeutende Frage der Besatzungskosten kommt während einer Debatte im Bundestag zur Sprache. Einmütig kritisieren die Abgeordneten Höhe und Verwendungszweck.

Der SPD-Politiker Ernst Reuter wird zum ersten Regierenden Bürgermeister von Berlin gewählt.

19.1.1951, Freitag

Die norwegische Regierung beschließt in Oslo eine Beteiligung des Landes am Nordatlantikpakt (NATO), die u.a. eine gemeinsame Truppenführung im Kriegsfall vorsieht.

General Emmett O’Donnell, Ex-Chef des amerikanischen Bomberkommandos im Fernen Osten, fordert den Einsatz der Atombombe gegen die am Koreakrieg beteiligte Volksrepublik China. Die US-Regierung distanziert sich von dieser “privaten Äußerung”.

20.1.1951, Samstag

Die erste deutsche Landwirtschaftswoche nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird in Hannover eröffnet.

General Dwight D. Eisenhower, seit 1950 NATO-Oberbefehlshaber, beendet seine Rundreise durch westeuropäische Staaten mit einem Besuch in der Bundesrepublik Deutschland.

21.1.1951, Sonntag

Die italienische Regierung entlässt 5740 kommunistische Arbeiter, die gegen den Besuch des NATO-Oberbefehlshabers General Dwight D. Eisenhower in Rom protestiert haben.

22.1.1951, Montag

Die westdeutschen Rundfunkintendanten lehnen einen Vorschlag von Hans Mahle, Generalintendant des Rundfunks der DDR, ab, Gemeinschaftssendungen aller ost- und westdeutschen Rundfunkanstalten zu produzieren. Gemeinschaftliche Sendungen seien so lange unmöglich, “wie in der Sowjetzone die Verkehrung der Grundbegriffe Freiheit, Menschlichkeit und Frieden fortbesteht”.

Schnee-, Lawinen- und Hochwasserkatastrophen in den Alpen fordern mehr als 300 Tote.

Der fünfjährige Zirkuslöwe Sultan entweicht nach der letzten Vorstellung in die Freiheit und trottet stundenlang durch die Straßen Roms. Ein großes Polizeiaufgebot bringt ihn schließlich in der Nähe der Via Appia zur Strecke.

23.1.1951, Dienstag

Der Zentralverband des deutschen Kohleeinzelhandels protestiert vehement gegen die vorgesehene Höchstmenge von 16 Zentnern Kohle je Haushalt. Statt dessen fordert er 35 Zentner, was ungefähr dem Vorkriegsdurchschnitt entspräche.

Durch eine Verlängerung der Dienstzeit für amerikanische Soldaten in der Bundesrepublik Deutschland von dreieinhalb auf vier Jahre nimmt die US-Armee eine indirekte Verstärkung ihres Stationierungs-Kontingents vor.

Der NATO-Oberbefehlshaber General Dwight D. Eisenhower gibt vor seiner Abreise in Frankfurt am Main eine Ehrenerklärung für den deutschen Soldaten ab.

24.1.1951, Mittwoch

Das Kabarett “Die kleine Freiheit” tritt zum ersten Mal auf. Ort der Vorführung ist das Atelier-Theater in der Münchner Elisabethstraße.

Mit einer Resolution unterstützt der asiatisch-arabische Block in den Vereinten Nationen Rotchinas Waffenstillstandsvorschlag für Korea. Gleichzeitig soll eine Konferenz mit den Vereinigten Staaten, der Sowjetunion, Großbritannien, Indien, Ägypten und China anberaumt werden, die u.a. über einen Abzug der Amerikaner aus Formosa berät.

Die niederländische Koalitionsregierung unter Ministerpräsident Wilhelm Drees tritt zurück. Sie folgt Außenminister Dirk Stikker, dessen Indonesien-Politik scharf kritisiert wurde: Pieter Oud, Vorsitzender der Liberalen, bemängelte, dass die Regierung mit dem Angebot, “die Souveränität über Neuguinea unmittelbar der Niederländisch-Indonesischen Union zu übertragen … ihre Vollmachten überschritten habe”.

Unter Hinweis auf die Eigenständigkeit und Eigenstaatlichkeit der Hansestädte weist der Hamburger Bürgermeister Max Brauer Überlegungen zur Bildung eines Nordwest-Staates zurück.

25.1.1951, Donnerstag

In Bonn einigen sich Gewerkschafter und Unternehmer in einer Konferenz unter Vorsitz von Bundeskanzler Konrad Adenauer über die Mitbestimmung in der Eisen- und Stahlindustrie. Der geplante Streik wird abgesagt.

In der Bundesrepublik Deutschland wird die Verordnung über die “Zollbehandlung von Geschenksendungen und Liebesgaben” erlassen. Damit werden den karitativen Auslands-Organisationen wie CARE und UNICEF, die in der freien Wohlfahrtspflege eine erhebliche Bedeutung haben, Vergünstigungen eingeräumt.

26.1.1951, Freitag

Die französische Regierung lädt Delegierte der Bundesrepublik Deutschland zur Teilnahme an einer Konferenz über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft nach Paris ein.

27.1.1951, Samstag

Ein Abkommen über die endgültige Festlegung der deutsch-polnischen Grenze wird von DDR-Außenminister Georg Dertinger und Stanislaw Skrzeszewski, Leiter des polnischen Außenministeriums, in Frankfurt an der Oder unterzeichnet.

Der Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE), eine Partei, die sich als Interessenvertretung Vertriebener und Kriegsgeschädigter versteht, wird in Bonn als Bundesorganisation gegründet. Vorsitzender wird Waldemar Kraft, stellvertretender Ministerpräsident von Schleswig-Holstein.

28.1.1951, Sonntag

Weltmeister im Zweierbob werden die Ohlstädter Anderl Ostler und Lorenz Nieberl in Alpe-d’Huez bei Grenoble in Frankreich.

Die Leitung des bundesdeutschen Rotary-Clubs bemängelt in Stuttgart ein päpstliches Dekret über Geheimorganisationen, das katholischen Geistlichen die Mitgliedschaft in der Rotary-Vereinigung verbietet.

Rettet den Frieden” ist die Losung einer Tagung gegen Remilitarisierung, zu der 1700 Teilnehmer nach Essen kommen. Sie fordern eine Volksbefragung zur Wiederaufrüstung der Bundesrepublik Deutschland.

29.1.1951, Montag

Der Abbau der 10 000-t-Schmiedepresse der Dortmund-Hörder-Hüttenverein AG ist eine der letzten Demontagen. Die größte deutsche Presse wird nach Großbritannien verfrachtet.

Das am 12. Januar gefällte Todesurteil gegen den Oberschüler Hermann Flade, der sich in Dresden wegen angeblicher Boykotthetze gegen die DDR verantworten musste, wird in eine 15-Jährige Gefängnisstrafe umgewandelt.

Das französische Team M. J. Trevoux/M. R. Crovetto gewinnt auf Delahaye die Rallye Monte Carlo. Der deutsche Spitzenfahrer Petermax Müller bleibt als einziger Deutscher strafpunktfrei und erreicht Platz 50.

30.1.1951, Dienstag

DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl gibt eine Regierungserklärung zur Bildung eines “Gesamtdeutschen Konstituierenden Rates” ab. Die Volkskammer unterstützt ihn und fordert den Bundestag auf, an einer gesamtdeutschen Verständigung mitzuwirken.

Der Vorbehalt gegen die Ausübung der Polizeigewalt durch die Bundesregierung wird von der Alliierten Hohen Kommission aufgehoben. Im Notfall darf der Bund die Bereitschaftspolizei der Länder zentral einsetzen.

Die Schauspielerin Elizabeth Taylor lässt sich vom Hotelierssohn Nick Hilton scheiden.

31.1.1951, Mittwoch

John J. McCloy, amerikanischer Hochkommissar, gibt endgültige Entscheidungen über Gnadengesuche der in Nürnberg verurteilten und in Landsberg inhaftierten NS-Kriegsverbrecher bekannt. Sieben Todesurteile werden bestätigt.

Captain Charles Blair stellt bei einem Nonstopflug von New York nach London einen Geschwindigkeitsrekord auf: In 7 Stunden und 48 Minuten bewältigt er in seinem umgebauten Mustang-Jäger die Distanz.

Chroniknet