Was geschah im Januar 1986

  • < 1985
  • 1.1986
  • 1987 >

1.1.1986, Mittwoch

Zum Jahresbeginn treten in der Bundesrepublik Deutschland eine Reihe von Gesetzesänderungen zur Förderung der Familie in Kraft, darunter die erste Stufe des Steuersenkungsgesetzes und das Erziehungsgeldgesetz.

In einem Gefängnis in Sakon Nakhon im Norden von Thailand werden zwölf revoltierende Strafgefangene von Polizisten erschossen.

Die niederländische Antilleninsel Aruba erhält den Status einer Teilautonomie. In Den Haag werden nur noch Fragen der Verteidigung und der Außenpolitik entschieden. Die endgültige Unabhängigkeit der Insel ist für 1996 vorgesehen.

In der Schweiz löst Alphons Egli Kurt Furgler als Bundespräsident ab.

In Fernsehansprachen wenden sich US-Präsident Ronald Reagan an das sowjetische und der sowjetische Parteichef Michail Gorbatschow an das US-amerikanische Volk. Beide Politiker unterstreichen ihren Willen zur Abrüstung.

Durch den Beitritt Spaniens und Portugals zur Europäischen Gemeinschaft erhöht sich die Mitgliederzahl der EG auf zwölf.

2.1.1986, Donnerstag

Die schiitische Amal-Miliz feuert Raketen auf die nordisraelische Stadt Qiryat Shmoneh ab. Es ist der erste Angriff auf bewohntes Gebiet in Israel seit dem Libanonfeldzug 1982.

In Guatemala City wird der Chef der Geheimpolizei des Landes, Ignacio Gonzales Palacios, von unbekannten Tätern erschossen.

3.1.1986, Freitag

In einem Gespräch mit dem mexikanischen Staatspräsidenten Miguel de la Madrid in der mexikanischen Grenzstadt Mexicali sagt US-Präsident Ronald Reagan der Regierung Mexikos Hilfe bei der Lösung der schweren Schuldenkrise zu.

Auf der Elbe vor Brunsbüttel stoßen das unter panamaischer Flagge fahrende Tankmotorschiff “Brady Maria” und das britische Motorschiff “Waylink” zusammen, dabei fließen 260 t schweres Heizöl in die Elbe.

4.1.1986, Samstag

Einen Toten und 91 Verletzte fordert ein Unfall in der Urananreicherungsanlage in Gore (US-Bundesstaat Oklahoma).

5.1.1986, Sonntag

Dacca, die Hauptstadt von Bangladesch, wird durch einen sechsstündigen Generalstreik lahmgelegt. Mit dem Streik soll der diktatorisch regierende Staatschef, General Hussain Muhammad Ershad, gezwungen werden, zur Demokratie zurückzukehren.

Wimbledonsieger Boris Becker gewinnt in Berlin (West) mit 6:1, 7:6, 6:0 gegen Mats Wilander (Schweden) das “Masters”-Juniorenturnier.

6.1.1986, Montag

Der Österreicher Ernst Vettori gewinnt die 34. deutsch-österreichische Vierschanzentournee. Es ist der erste Sieg für einen Österreicher seit 1981.

7.1.1986, Dienstag

US-Präsident Ronald Reagan verhängt einen totalen Wirtschaftsboykott gegen Libyen. Der Appell an die Verbündeten der USA, sich am Boykott zu beteiligen, stößt auf Ablehnung.

Zwei Tote fordert der Zusammenstoß zweier US-Militärflugzeuge vom Typ F-15 in der Nähe des Luftwaffenstützpunktes Bitburg.

Mehrere tausend Polizeibeamte räumen das Hüttendorf, das Gegner der Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf im Taxöldner Forst errichtet haben.

8.1.1986, Mittwoch

Die Firmengruppe Feldmühle Nobel AG erklärt sich zur Zahlung von 5 Mio. DM an die jüdische Claims Conference bereit; das Geld sollen ehemalige Zwangsarbeiter erhalten.

9.1.1986, Donnerstag

In Bonn-Bad Godesberg empfängt Bundespräsident Richard von Weizsäcker das Diplomatische Corps zum traditionellen Neujahrsempfang.

Der britische Verteidigungsminister Michael Heseltine erklärt wegen des Streits um den Verkauf des Hubschrauberunternehmens Westland an eine US-amerikanische Firma seinen Rücktritt.

10.1.1986, Freitag

In Randers (Dänemark) verliert der deutsche Berufsboxer René Weller seinen Europameistertitel im Leichtgewicht gegen den Dänen Gert Bo Jacobsen wegen verletzungsbedingter Aufgabe in der 8. Runde.

Die USA und die seit 1947 von ihnen treuhänderisch verwalteten Palau-Inseln im Pazifik vereinbaren ein Assoziierungsabkommen. Die rd. 13 000 Inselbewohner erhalten weitgehende Selbstbestimmung. Die USA bleiben für die Sicherheit und die Verteidigung der rd. 900 km östlich der Philippinen gelegenen Inselgruppe verantwortlich.

Die niederländische Königin Beatrix proklamiert in Lelystad das frühere Poldergebiet Flevoland zur zwölften Provinz des Landes.

11.1.1986, Samstag

Beim Neujahrsempfang des DGB-Kreises in Frankfurt am Main kommt es zu tätlichen Angriffen auf Oberbürgermeister Walter Wallmann (CDU). Die Demonstranten protestieren gegen die geplante Änderung von Arbeitsförderungsgesetz.

Die Außenminister der vier Staaten der sog. Contadora-Gruppe, Mexiko, Venezuela, Kolumbien und Panama, sowie ihre Amtskollegen aus Argentinien, Brasilien, Peru und Uruguay fordern auf einer Tagung in Caraballeda (Venezuela) Nicaragua und seine Nachbarstaaten auf, sich zur Beendigung der Unterstützung von nichtregulären Rebelleneinheiten zu verpflichten.

12.1.1986, Sonntag

Der 48. Internationale PEN-Kongress wird in New York eröffnet (bis 17. Januar). Der deutsche Autor Günter Grass erhebt schwere Vorwürfe gegen die US-Sozialpolitik und kontrastiert das Ideal vom “American Way of Life” mit dem Elend auf den Straßen von New York. Nach Protesten von 66 Autorinnen und Autoren gegen die Einreisegesetzgebung der USA wird eine Rede von US-Außenminister George Shultz von einem Teil des Auditoriums mit Pfiffen begleitet.

Das schwarzafrikanische Land Ghana wertet seine Landeswährung, den Cedi, um 50% ab. Die Maßnahme soll die Ausfuhr von Kakao, wichtigstes Exportgut des Landes, steigern helfen.

13.1.1986, Montag

In der Demokratischen Volksrepublik Jemen (Südjemen) brechen Kämpfe zwischen Anhängern des früheren Präsidenten Abdul Fattah Ismail al Jaufi und seines Nachfolgers Ali Nasser Mohamed aus. Der radikal-marxistische Ex-Präsident kommt dabei ums Leben.

14.1.1986, Dienstag

Bei einem Hubschrauberabsturz kommt der Mitbegründer und Organisator der Rallye Paris-Dakar, der Franzose Thierry Sabine, ums Leben.

Das Bochumer Landgericht spricht der Metro SB-Großmärkte GmbH & Co KG das Recht ab, sich als SB-Großmarkt zu bezeichnen, solange Endverbraucher und Gewerbetreibende für betriebsfremden Gebrauch in den Metro-Märkten einkaufen.

In Guatemala wird der Christdemokrat Vinicio Cerezo Arévalo als erster ziviler Staatspräsident nach 30 Jahren Militärherrschaft vereidigt. Er hatte als Kandidat der Christdemokraten am 8. Dezember 1985 in der Stichwahl gewonnen.

Das Bundesverfassungsgericht erklärt den Ausschluss der Fraktion der Grünen von dem Bundestagsgremium zur Genehmigung der Wirtschaftspläne der deutschen Nachrichtendienste für verfassungskonform.

15.1.1986, Mittwoch

Der sowjetische Parteichef Michail Gorbatschow schlägt in Moskau einen Drei-Stufen-Plan für den Abbau aller Atomwaffen bis zum Jahr 2000 vor. Der Westen reagiert überwiegend positiv auf seine Vorschläge.

In Dschibuti findet die erste Gipfelkonferenz der Interstaatlichen Dürre- und Entwicklungsbehörde statt, der die sechs ostafrikanischen Staaten Kenia, Somalia, Äthiopien, Sudan, Uganda und Dschibuti angehören. Sie planen eine gemeinsame Organisation zur Koordinierung der Entwicklungspolitik und der Bekämpfung der Dürre.

16.1.1986, Donnerstag

Mit 98,37% der abgegebenen Stimmen (Wahlbeteiligung: 95,92%) billigt das algerische Volk die neue Nationale Charta des Landes. Darin wird der islamische Fundamentalismus abgelehnt und das Ziel der Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft bekräftigt. Die Möglichkeit der privatwirtschaftlichen Betätigung in der Landwirtschaft erhält Verfassungsrang.

Das Frankfurter Landgericht verurteilt den ehemaligen persönlich haftenden Gesellschafter der SMH-Bank, Wolfgang Stryj, wegen Betrugs im Zusammenhang mit dem Beinahe-Zusammenbruch des Geldinstituts 1983 zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten. Die Haftstrafen für Hans-Hermann Münchmeyer und Ralph-René Lucius werden zur Bewährung ausgesetzt.

Der Deutsche Bundestag lehnt mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP die Anträge der SPD und der Grünen ab, den Umweltschutz als Staatsziel in das Grundgesetz aufzunehmen.

17.1.1986, Freitag

Die Regierungen Spaniens und Israels vereinbaren die Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Damit hat als einziger EG-Staat Griechenland seine Beziehungen zu Israel nicht normalisiert.

Beim Zusammenstoß von zwei US-Militärhubschraubern in der Nähe von Marktredwitz (Bayern) werden ein Soldat getötet und vier weitere verletzt.

18.1.1986, Samstag

Beim Absturz einer Verkehrsmaschine der privaten guatemaltekischen Luftfahrtgesellschaft Aerovias in Guatemala kommen alle 94 Insassen, fast ausschließlich Touristen, ums Leben.

Zwei Tage später als vorgesehen landet die am 12. Januar gestartete US-amerikanische Raumfähre “Columbia” auf dem kalifornischen Luftwaffenstützpunkt Edwards. Eine Landung in Cape Canaveral war wegen anhaltend schlechter Witterung nicht möglich.

19.1.1986, Sonntag

In dem ganz von Südafrika umschlossenen Königreich Lesotho wird Ministerpräsident Leabua Jonathan gestürzt. Ein Militärrat unter Justin Lekhanya übernimmt die Macht. Die exekutiven Rechte von König Moshoeshoe II. werden erweitert. Am 25. Januar hebt Südafrika die verschärften Grenzkontrollen wieder auf. Sie waren als Reaktion auf die angeblich von Lesotho ausgehenden terroristischen Aktivitäten verhängt worden.

Boris Becker verliert im New Yorker Madison Square Garden das Finale des “Masters”-Tennisturniers der 16 besten Spieler der Welt gegen den Weltranglistenersten Ivan Lendl 2:6, 6:7, 3:6.

20.1.1986, Montag

Mit Rockkonzerten, organisiert von dem farbigen Sänger Stevie Wonder, in New York, Alabama und Washington D.C. wird an den Geburtstag des 1968 ermordeten farbigen Bürgerrechtlers Martin Luther King erinnert.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt vor den Gefahren des Rauchens. Jährlich sterben mindestens 1 Mio. Menschen an den Folgen übermäßigen Tabakgenusses, 90% aller Fälle von Lungenkrebs, 75% der Erkrankungen an chronischer Bronchitis und 25% bestimmter Herzleiden seien die Folgen übermäßigen Nikotinkonsums.

Frankreichs Staatspräsident François Mitterrand und die britische Premierministerin Margaret Thatcher geben im nordfranzösischen Lille den Bau eines Eisenbahntunnels unter dem Ärmelkanal bekannt. Die Bauarbeiten werden 1994 abgeschlossen.

21.1.1986, Dienstag

Mindestens 27 Tote und 70 Verletzte fordert die Explosion einer Autobombe in dem von libanesischen Christen bewohnten Ostteil Beiruts.

Nach einer Meldung von Radio Belgrad hat die Türkei den Vorschlag des rumänischen Staatspräsidenten Nicolae Ceausescu abgelehnt, den Balkan in eine atomwaffenfreie Zone umzuwandeln. Zur Begründung wurde erklärt, man könne die Balkanstaaten nicht vom übrigen Europa isolieren.

22.1.1986, Mittwoch

In Saarbrücken beginnt der Wettbewerb um den mit 25 000 DM dotierten Max-Ophüls-Filmpreis. Pia Frankenberg erhält am 26. Januar die Auszeichnung für ihren Film “Nicht nichts ohne dich”.

In Neu-Delhi werden drei Sikhs zum Tode verurteilt, die wegen ihrer Beteiligung an der Ermordung der indischen Ministerpräsidentin Indira Gandhi im Jahr 1984 seit dem 13. Mai 1985 vor Gericht standen.

Das Bundesverfassungsgericht weist eine Organklage der Bundestagsfraktion der Grünen gegen den Bundestags-Untersuchungsausschuss über die Flick-Parteispendenaffäre ab. Der Untersuchungsausschuss hatte die Entscheidung des Landgerichts Bonn akzeptiert, das sich geweigert hatte, den Parlamentariern Einsicht in weitere Flick-Akten zu gewähren.

In Saarlouis (Saarland) bekräftigen der Bürgermeister der Stadt und der ehemalige Oberbürgermeister von Eisenhüttenstadt (DDR) den Abschluss eines Partnerschaftsvertrages zwischen beiden Städten.

23.1.1986, Donnerstag

Bei einem Großbrand in einem zehnstöckigen Luxushotel in Neu-Delhi kommen 38 Menschen ums Leben, darunter ein deutsches Diplomatenehepaar.

Die US-amerikanische Raumsonde “Voyager 2” sendet nach einer fast achteinhalbjährigen Flugzeit und einer zurückgelegten Strecke von 4,8 Mrd. km Fotos und wissenschaftliche Daten vom Planeten Uranus.

Für eine Summe von 22,7 Mio. britischen Pfund (78,4 Mio. DM) erwirbt die General Motors Corporation, der größte Autohersteller der Welt, 58% vom Kapital des britischen Sportwagenherstellers Lotus.

In Düsseldorf stirbt im Alter von 64 Jahren der Zeichner, Bildhauer und Aktionskünstler Joseph Beuys.

24.1.1986, Freitag

In Stuttgart hat die Oper “Martha” von Friedrich von Flotow in der Inszenierung von Loriot (Viktor von Bülow) Premiere.

Landwirtschaftsminister Ignaz Kiechle spricht sich gegen eine Senkung der Agrarpreise innerhalb der EG aus.

Nach dem Rücktritt von Verteidigungsminister Michael Heseltine tritt auch der britische Industrieminister Leon Brittain im Zusammenhang mit der sog. Westland-Affäre zurück.

Ein Putschversuch im Südjemen ist erfolgreich. Nach tagelangen Kämpfen können die Putschisten die Regierungszentrale einnehmen. Neuer Staatspräsident wird der bisherige Ministerpräsident Haldar Abu Bakr al-Attas.

Der Deutsche Bundestag befasst sich in einer aktuellen Stunde mit der Sanierung des Gewerkschaftskonzerns “Neue Heimat”. Die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und FDP lehnen in heftiger Debatte die von der Opposition geforderte Staatshilfe ab.

25.1.1986, Samstag

Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS gibt die Ernennung von Alexander Wlasow zum neuen Innenminister der UdSSR bekannt. Er löst den seit drei Jahren amtierenden Witali Fedortschuk ab.

Bei der Explosion einer Waffenfabrik in der chilenischen Stadt Iquique kommen 28 Menschen ums Leben.

26.1.1986, Sonntag

Trotz eines Druckerstreiks können die britischen Zeitungen “Sunday Times” und “News of the World” erscheinen. Der australische Verleger Rudert Murdoch hat rd. 400 Elektriker in Schnellkursen zu Druckern ausbilden lassen. Die Streikenden hatten ein Grundsatzpapier Murdochs abgelehnt, das sie u.a. zu einem Streikverzicht verpflichten sollte.

Bei der Präsidentschaftswahl in Portugal erreicht keiner der vier Kandidaten die absolute Mehrheit. Bei der Stichwahl am 16. Februar treten der bürgerliche Kandidat Diego Freitas do Amaral und der frühere sozialistische Ministerpräsident Mario Soares an.

Der israelische Ministerpräsident Schimon Peres trifft in Bonn zu einem dreitägigen Besuch der Bundesrepublik ein. Er besucht auch Berlin (West) und am 27. Januar das ehemalige Konzentrationslager Bergen-Belsen.

27.1.1986, Montag

Der Vorstand der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf erstattet Anzeige wegen Volksverhetzung gegen den Bürgermeister von Korschenbroich, Wilderich Freiherr von Mierbach Graf von Spee. Der CDU-Politiker hatte erklärt, für den Ausgleich des Haushalts seiner 27 000-Einwohner-Gemeinde müsse man “einige reiche Juden erschlagen”. Spee tritt im Februar zurück, das Verfahren wird gegen 90 000 DM Geldbuße eingestellt.

José Azcona Hoyo wird als neuer Staatspräsident von Honduras vereidigt. Er ist Nachfolger von Roberto Suazo Córdova.

28.1.1986, Dienstag

US-amerikanische Wissenschaftler entdecken im US-Bundesstaat Wyoming fossile Reste des bislang ältesten gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Affe.

In der Münchner Frauenklinik ist eine künstliche Befruchtungsmethode entwickelt worden, bei der die Verschmelzung von Ei- und Samenzelle nicht im Reagenzglas, sondern im Eileiter der Patientin stattfindet.

Die US-amerikanische Raumfähre “Challenger” explodiert 73 Sekunden nach dem Start in Cape Canaveral (Florida). Alle sieben Astronauten kommen ums Leben.

29.1.1986, Mittwoch

In Uganda wird Yoweri Museveni, der Führer der Rebellenbewegung “Nationale Widerstandsarmee” (NRA), als neuer Staatspräsident vereidigt. Museveni hatte am 25. Januar nach fünfjährigem Bürgerkrieg die Hauptstadt Kampala eingenommen.

Das Bundeskabinett in Bonn verabschiedet den Jahreswirtschaftsbericht 1986, der ein Wirtschaftswachstum von 2,5%, eine geringe Preissteigerung und einen Rückgang der Arbeitslosigkeit auf 2,15 Mio. Arbeitslose im Jahresdurchschnitt (1985: 2,304 Mio.) prognostiziert. Im Januar 1986 sind 2,59 Mio. Menschen in der Bundesrepublik erwerbslos.

Die von internationalen Automobilherstellern gesponserte und von Michael Pfleghar inszenierte ARD-Sendung “Die Zukunft hat Geburtstag” zum 100. Geburtstag des Automobils erntet schlechte Kritiken. Nach 30minütiger Überziehung der Sendezeit veranlasst Daimler-Chef Werner Breitschwerdt den Abbruch der Sendung.

30.1.1986, Donnerstag

Bei der beabsichtigten Uraufführung des Films “Stammheim” von Reinhard Hauff und des Theater-“Epilogs” von George Tabori kommt es in Hamburg zu Tumulten, so dass der Film nicht gezeigt werden kann.

Der ägyptischE Präsident Husni Mubarak trifft zu einem zweitägigen Besuch der Bundesrepublik in Bonn ein. Er fordert die Europäer zu Vermittlungsanstrengungen in der Nahostfrage auf.

Der Deutsche Bundestag verabschiedet gegen die Stimmen der Grünen den Bedarfsplan für den Fernstraßenbau. Das Verkehrsnetz soll u.a. um rd. 1600 km Bundesautobahn erweitert werden. Die SPD stimmt unter dem Vorbehalt zu, dass die Bundesregierung bei der Realisierung des Plans verstärkt auf den Umweltschutz achtet.

31.1.1986, Freitag

SED-Parteichef Erich Honecker spricht sich in einem Interview mit der in Hamburg erscheinenden Wochenzeitung “Die Zeit” für eine Ausweitung der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit der DDR mit der Bundesrepublik aus.

Der südafrikanische Premierminister Pieter Willem Botha schlägt die Entlassung von Widerstandskämpfer Nelson Mandela im Tausch gegen den sowjetischen Regimekritiker Andrei Sacharow vor.

Auf Haiti wird nach tagelangen Unruhen der Ausnahmezustand verhängt. Der Präsident des Landes, Jean-Claude Duvalier (“Baby Doc”) kündigt umfassende Wirtschafts- und Sozialreformen an.

Chroniknet