Was geschah im Juli 1908

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Wetterstationen Juli 1908

1.7.1908, Mittwoch

In Hamburg tritt eine neue Bestimmung über Ladenschlusszeiten in Kraft, wonach die Geschäfte um 20 Uhr schließen müssen.

Das internationale Notrufsignal SOS auf das sich die 27 Teilnehmerstaaten auf der ersten Internationalen Konferenz für drahtlose Telegraphie in Berlin 1906 geeinigt haben, wird offiziell eingeführt.

In einem Schacht des Katharinen-Bergwerks in Jusowka im russischen Gouvernement Jekaterinoslaw explodieren Grubengase. Dabei finden 200 Arbeiter den Tod.

2.7.1908, Donnerstag

In Den Haag werden die Abkommen der Zweiten Haager Friedenskonferenz vom 19. Oktober 1907 unterzeichnet. Die Konferenz, auf der 44 Staaten vertreten waren, modifizierte das Kriegsrecht. Viele Regelungen wurden von den Staaten allerdings nur mit Vorbehalt angenommen.

3.7.1908, Freitag

Infolge starker Regenfälle ist der Jangtsekiang in China über die Ufer getreten. Alle Städte zwischen Hankou und Nanking sind überschwemmt.

Die Berliner “Vossische Zeitung” veröffentlicht einen Artikel, in dem sie offizielle Vertreter Griechenlands, Serbiens und Bulgariens für die politischen Morde und Greueltaten in Makedonien verantwortlich macht. Viele Balkanstaaten sperrten ihre Verbrecher nicht in Gefängnisse, sondern gliederten sie Banden ein, die dann in Makedonien aktiv würden.

103 Abgeordnete der russischen Reichsduma (Parlament) in Petersburg (1924- 1991 Leningrad) bringen einen Antrag zur Abschaffung der Todesstrafe ein. Unterzeichnet ist der Antrag von allen Vertretern der Linken und einigen Oktobristen, er wird jedoch von der konservativen Mehrheit abgelehnt.

Im Verwaltungsbezirk Monastir der türkischen Provinz Makedonien beginnen Revolten türkischer Offiziere.

4.7.1908, Samstag

Durch Blitzschlag geraten in Borislav und Tuslanovice im galizischen Rohölrevier fünf Ölquellen in Brand, die wochenlang nicht gelöscht werden können.

Aus Krankheitsgründen tritt der japanische Ministerpräsident Kimmotschi Fürst Saiondschi zurück. Sein Nachfolger wird Taro Katsura.

In Paraguay findet eine blutige Revolution mit Hunderten von Toten und Verwundeten statt. Die Regierung in Asunción unter Ministerpräsident Benigno Ferreira wird gestürzt. Neuer Machthaber ist der bisherige Vizepräsident Emiliano González Navero.

Die Sozialistische Arbeiterpartei hält in New York ihren Nationalkonvent ab, auf dem sie Martin R. Preston aus Nevada zu ihrem Präsidentschaftskandidaten nominiert. Da Preston wegen Mordes im Gefängnis sitzt und auch nicht das Mindestalter von 35 Jahren hat, das für die Teilnahme an der Wahl notwendig ist, wird als Ersatzkandidat August Gilhaus aus New York gewählt.

Am heutigen Unabhängigkeitstag der USA erhält die Nationalflagge den 46. Stern. Er symbolisiert die Aufnahme Oklahomas.

5.7.1908, Sonntag

In Triest wird eine Riesengrotte zur Besichtigung freigegeben, die die größte bekannte unterirdische Halle der Welt enthält.

6.7.1908, Montag

In Monastir werden jungtürkische Plakate angeschlagen, auf denen die Wiedereinführung der seit 1876 ruhenden Verfassung gefordert wird.

Das britische Unterhaus in London genehmigt mit 390 gegen 120 Stimmen die Einführung des Achtstundentags für Bergleute.

Vertreter von 150 größeren Städten treffen sich beim Deutschen Städtetag in München. Zwei Tage lang werden die staatsbürgerliche Erziehung der Jugend, die Kreditverhältnisse der deutschen Städte und das Fortbildungsschulwesen beraten.

Mit einem Flug von über einer Viertelstunde Dauer gewinnt der französische Pilot Henri Farman in Issy bei Paris den Preis “Armengaud”.

7.7.1908, Dienstag

Den dritten Grand Prix von Frankreich in Dieppe gewinnt der deutsche Rennfahrer Christian Lautenschlager auf einem Mercedes. Auf den Plätzen zwei und drei folgen zwei Benz-Wagen.

Der Gerichtshof in Paris bestimmt, dass der Schutz des Urheberrechts auch für Filme gilt.

Auf der Kruppschen Friedrich-Alfred-Hütte in Duisburg ereignet sich beim Anblasen eines Hochofens ein schweres Unglück. 32 Arbeiter werden getötet und zwei schwer verletzt. Durch das Durchbrennen einer Sicherung war die Warnglocke ausgefallen.

In Denver im US-Bundesstaat Colorado hält die Demokratische Partei ihren Nationalkonvent ab. Dabei wird wie schon 1896 und 1900 William Jennings Bryan zum Präsidentschaftskandidaten nominiert. Für das Amt das Vizepräsidenten kandidiert John W. Kern.

Der zur Verfolgung desertierter Soldaten von der türkischen Regierung nach Monastir entsandte General Schemsi Pascha wird dort von einem Offizier erschossen.

8.7.1908, Mittwoch

Auf einem Volksfest in Leipzig hält der Historiker Karl Lamprecht eine aufsehenerregende Rede, in der er feststellt dass Deutschland eine Weltmacht geworden sei, mit allen von ihr unzertrennlichen Interessen und Lasten, wie es Frankreich, Russland und Großbritannien schon lange seien. Lamprecht betont die Wichtigkeit der makedonischen und marokkanischen Frage für Deutschland und sagt: “Wir wollen niemandem etwas nehmen, aber der Teufel soll den holen, der uns etwas nehmen will.”

Von Cape Breton bricht der US-amerikanische Polarforscher Robert Edwin Peary zu seiner Nordpol-Expedition auf. Am 6. April 1909 kommt er in unmittelbare Nähe des Pols.

Thérèse Peltier ist der erste weibliche Flugpassagier. Mit Henri Farman fliegt sie auf dem Exerzierfeld von Issy bei Paris.

9.7.1908, Donnerstag

Wahrscheinlich wegen mangelhafter Konstruktion der Holz- und Eisengerüste stürzt in Köln die in Bau befindliche südliche Rheinbrücke ein. Dabei ertrinken 13 Personen, neun werden schwer verletzt.

10.7.1908, Freitag

Der römische Munizipalrat beschließt mit 57 gegen 3 Stimmen die Abschaffung des Religionsunterrichts in den Schulen.

Das österreichische Innenministerium in Wien ergreift Maßnahmen zur Bekämpfung des Mädchenhandels. Die Landesstellen werden angewiesen, in allen Fällen von Anwerbungsversuchen von minderjährigen Mädchen als Artistinnen für den Orient die Pflegschaftsbehörden zu verständigen. Bei der Ausstellung von Pässen an Jugendliche sollen sie besonders vorsichtig sein.

In Hildesheim wird das erste automatische Fernsprechwählamt Deutschlands in Betrieb genommen. Die Anlage wurde vom Reichspost-Ingenieur August Krukkow in Zusammenarbeit mit Siemens & Halske gebaut.

11.7.1908, Samstag

In Frankfurt am Main beginnt das 11. Deutsche Turnfest, an dem 35 000 Turner teilnehmen. Das Fest, das bis zum 26. Juli dauert, wird in der Paulskirche mit einer Gedenkfeier zu Ehren des “Turnvaters” Friedrich Jahn eröffnet.

In München tritt der Deutsche Werkbund zu seiner ersten Jahrestagung zusammen.

Der deutsche Landsmannminister Heinrich Prade richtet an den österreichischen Ministerpräsidenten Max Wladimir Freiherr von Beck ein Schreiben, in dem er um seine Entlassung bittet. Angesichts der angekündigten Demonstrationen in vielen böhmischen Städten sieht sich Prade als Vertreter der Deutschen in Böhmen gescheitert. Beck lehnt das Gesuch jedoch ab.

12.7.1908, Sonntag

In 35 deutsch-böhmischen Städten finden Versammlungen der Gemeindevertreter statt, auf denen von den Abgeordneten im Reichsrat ein entschiedenes Eintreten für die Rechte der Deutschen gefordert wird. Die Demonstrationen richten sich “gegen die Einschmuggelung der tschechischen Amtssprache sowie gegen die immer mehr überhandnehmende Ämtervertschechisierung” in den deutschen Städten Böhmens.

13.7.1908, Montag

In Prag beginnt eine allslawische Konferenz. Das Ziel der Gespräche ist eine kulturelle Zusammenarbeit der slawischen Völker.

In London eröffnet König Eduard VII. die IV. Olympischen Spiele.

Bei strömendem Regen findet zum vierten Mal ein Wettschwimmen quer durch Paris statt. Der Kurs der 15 Teilnehmer beginnt bei der Pont National und endet beim Viadukt von Auteuil. Es gewinnt der Brite Billington, der auch im Vorjahr Sieger war.

14.7.1908, Dienstag

Ferdinand Graf von Zeppelin unternimmt von Friedrichshafen am Bodensee aus mit seinem neuen Luftschiff “LZ 4” eine Fahrt über Straßburg nach Mainz und zurück. Beim Herausziehen aus der Halle wurde das Luftschiff beschädigt. Deshalb müssen bis zur nächsten Fahrt einige Reparaturen durchgeführt werden.

15.7.1908, Mittwoch

Dem niederländischen Physiker Heike Kamerlingh Onnes gelingt es in seinem Kältelaboratorium in Leiden erstmals, 50 cm Helium zu verflüssigen und zwei Stunden in diesem Zustand zu erhalten.

Auf der Zeche Carolus Magnus des Stinnes-Konzerns bei Essen werden durch eine Explosion von 475 kg Dynamit elf Arbeiter getötet und acht schwer verletzt.

Die schnellwachsende Prohibitionspartei nominiert in Ohio Eugene Chafin als Kandidaten für das Amt des US-amerikanischen Präsidenten.

Bei den Landtagswahlen in Finnland, die nach der Auflösung des Landtags durch den russischen Zaren ausgeschrieben wurden, bleiben die Sozialdemokraten mit 83 Sitzen die stärkste Partei. Zwölf Mandate werden von Frauen belegt.

16.7.1908, Donnerstag

Zur Bekämpfung der jungtürkischen Bewegung in Makedonien mobilisiert die türkische Regierung in Konstantinopel (Istanbul) 28 kleinasiatische Bataillone. Ein Großteil der Truppen läuft aber zu den Aufständischen über.

Die Wiener Zeitung “Neue Freie Presse” veröffentlicht einen Brief des russischen Schriftstellers Leo N. Tolstoi. Darin prangert er die zahlreichen Massenhinrichtungen in Russland an.

17.7.1908, Freitag

In der persischen Stadt Täbris finden Kämpfe zwischen den Truppen Rhakin Khans, dem Abgesandten des Schahs, und den Revolutionären statt, die wieder die Herrschaft über die Stadt errungen haben.

Der Gouverneur der portugiesischen Strafkolonie Timor in Indonesien, Oberst Celestino da Silva, weigert sich, sein Amt an den neuernannten Gouverneur abzugeben.

Die bayerische Abgeordnetenkammer in München genehmigt einstimmig die Novelle zum Berggesetz. Dadurch wird der Achtstundentag für Bergarbeiter gesetzlich festgelegt.

18.7.1908, Samstag

Im Kloster Santa Maria delle Grazie in Mailand beginnt der italienische Restaurator Luigi Cavenaghi mit der Restaurierung von Leonardo da Vincis “Abendmahl”-Fresko.

Der in Berlin stattfindende Meineidsprozess gegen den Fürsten Philipp zu Eulenburg und Hertefeld wird wegen der schweren Krankheit des Angeklagten auf unbestimmte Zeit vertagt und nicht mehr aufgenommen. Somit endet der letzte Prozess der Affäre, die Maximilian Harden 1906 ausgelöst hat, ohne Urteil.

Das Berliner Polizeipräsidium erlässt ein Schreiben zur Bekämpfung der Unsittlichkeit. Die Beamten der Sittenpolizei werden angewiesen, alle unter sittenpolizeilicher Aufsicht stehenden “Frauenspersonen” strengstens zu beobachten. Außerdem sollen die Kinder in den Schulen sehr eindringlich vor dem Besuch der “Kinematographentheater” gewarnt werden.

19.7.1908, Sonntag

Im Rahmen der Olympischen Spiele wird in London der Welt-Schwimmverband (Fédération Internationale de Natation Amateur, FINA) gegründet.

20.7.1908, Montag

Nach einer mehrwöchigen Regierungskrise bildet der Altradikale Peter Welimirowitsch in Belgrad ein neues serbisches Kabinett. Bei der Eröffnung der Skupschtina, des serbischen Parlaments, erklärt ein Abgeordneter der Jungradikalen, seine Partei werde der Regierung keine Schwierigkeiten machen.

21.7.1908, Dienstag

Der Staatssekretär des deutschen Reichskolonialamts, Bernhard Dernburg, trifft in Deutsch-Südwestafrika ein, wo er in Keetmanshoop der Eröffnung einer neuen Bahnstrecke beiwohnt.

22.7.1908, Mittwoch

Das Bundesgericht in Chicago hebt eine Entscheidung gegen die Standard Oil Company of Indiana vom 3. August 1907 auf und ordnet eine neuerliche Untersuchung an. Die Ölfirma war wegen Verletzung des Trustgesetzes durch Annahme von Rabattgeldern von den Eisenbahngesellschaften zu einer Geldstrafe von 29 Mio. Dollar (123 Mio. Mark) verurteilt worden.

Siegfried Wagner dirigiert und inszeniert bei den Bayreuther Festspielen die Oper “Lohengrin” in der Ausstattung von Max Brückner.

Der US-Amerikaner Charles Bacon stellt bei den Olympischen Spielen in London mit 55,0 sec einen Weltrekord über 400 m Hürden auf.

23.7.1908, Donnerstag

Zwischen den Niederlanden und Venezuela kommt es zu diplomatischen Verstimmungen. Der niederländische Gesandte in Caracas hatte sich bei der venezolanischen Regierung über die Durchsuchung von zwei niederländischen Schiffen beschwert. Daraufhin wird er von Venezuela nicht mehr als Vertreter der Niederlande anerkannt.

Der belgische Sozialistenführer Emile Vandervelde bricht zu einer Reise in den Kongo auf. Er möchte sich an Ort und Stelle ein Bild von den Zuständen in der zukünftigen belgischen Kolonie machen.

Im Freiberger Landgericht wird Grete Beier, die Tochter des Bürgermeisters von Brand, hingerichtet. Sie war wegen Mordes an ihrem Bräutigam zum Tod verurteilt worden.

24.7.1908, Freitag

Dramatisch endet der olympische Marathonlauf: Der Italiener Dorando Pietri wird wegen Inanspruchnahme fremder Hilfe disqualifiziert.

Durch Sprengungen wird in dem in Bau befindlichen Lötschbergtunnel ein gewaltiger Schlammeinbruch verursacht. 25 italienische Arbeiter finden dabei den Tod.

Der türkische Sultan Abd Al Hamid II. setzt in Konstantinopel (Istanbul) die Verfassung von 1876 wieder in Kraft. Der Führer der Jungtürken, Generalstabsmajor Enwer Pascha, kehrt nach einmonatiger Agitation im Gebirge nach Saloniki zurück und wird triumphal empfangen.

25.7.1908, Samstag

Ein Erlass des türkischen Sultans Abd Al Hamid II. in Konstantinopel (Istanbul) verkündet die Freilassung aller politischen Gefangenen, die Aufhebung der Zensur und die Abschaffung der Geheimpolizei.

15 000 baskische Karlisten halten in Zumarraga bei San Sebastian in Spanien ein Treffen ab. Der “Herzog von Madrid” Don Carlos, der für die Karlisten der wirkliche König Spaniens ist, lebt im Exil in Frankreich. Die Bewegung erstrebt eine Verbindung zwischen Katholizismus und absolutistischem Königtum.

Der katholische Pfarrer von Algund bei Meran in Südtirol verweigert die Bestattung eines jungen Selbstmörders. Bei seinem Versuch, den Leichnam ohne kirchlichen Segen einscharren zu lassen, kommt es fast zu Tätlichkeiten. Schließlich gestattet der Pfarrer das Begräbnis ohne sein Beisein.

Bei den Olympischen Spielen in London stellt der US-Amerikaner Forrest Smithson über 110 m Hürden mit 15,0 sec einen Weltrekord auf.

Der Sieger des Automobilrennens Rund um die Erde”, der deutsche Oberleutnant Hans Koeppen, trifft auf seinem Protos-Wagen in Paris ein.

Die von dem US-amerikanischen Zeitungsherausgeber William Randolph Hearst gegründete Nationale Unabhängigkeitspartei wählt in Chicago ihren Präsidentschaftskandidaten, den Politiker Thomas Hisgen aus Massachusetts. Er ist in den Oststaaten wegen seines Kampfes gegen die Standard Oil Company als “ehrlicher Tom” bekannt.

In London beginnt der 17. Internationale Friedenskongress. An dem einwöchigen Treffen nehmen 800 Delegierte teil. Hauptthema der Beratungen ist das Verhältnis zwischen Großbritannien und dem Deutschen Reich.

27.7.1908, Montag

In einigen Teilen des Russischen Reiches treten immer häufiger Fälle von Cholera auf. Die Seuche nimmt bereits epidemische Ausmaße an.

In seinem Kampf um die absolute Herrschaft in Persien löst Schah Mohammad Ali in Teheran das Parlament auf und suspendiert die Verfassung.

Auf der Reede von Reval treffen sich der französische Staatspräsident Armand Fallières und der russische Zar Nikolaus II. zu zweitägigen Gesprächen. Fallières bezeichnet den Bund zwischen Russland und Frankreich als “eine Bürgschaft des Gleichgewichts in Europa”.

28.7.1908, Dienstag

Der britische Schatzkanzler David Lloyd George hält auf dem Friedenskongress in London eine Rede, in der er bedauert, dass zwischen Deutschland und Großbritannien ein gutes Einvernehmen so schwer herzustellen sei. Es gäbe keine Gründe für Feindseligkeiten.

29.7.1908, Mittwoch

Der engste Vertraute des türkischen Sultans, Achmed Izzet Pascha, wird abgesetzt. Er war ein hartnäckiger Gegner der Wiederherstellung der Verfassung.

Ein verheerendes Unwetter in Tirol verwüstet das Unterinntal und das Zillertal. 25 Menschen sterben.

30.7.1908, Donnerstag

In Draveil-Vigneux bei Paris werden bei Zusammenstößen zwischen Militär und streikenden Arbeitern sechs Personen getötet und 60 verwundet. Der von der französischen Gewerkschaft CGT organisierte Streik sollte den Lohnforderungen der Arbeiter Nachdruck verleihen.

31.7.1908, Freitag

Das britische Oberhaus in London nimmt das Alterspensionsgesetz in der Fassung des Unterhauses an.

Der türkische Sultan Abd Al Hamid II. hält in Konstantinopel (Istanbul) eine Rede an das Volk, in der er vorgibt immer nur zum Gedeihen und Heil des Landes regiert zu haben.

Der deutsche Tierhändler Carl Hagenbeck reist von Hamburg nach Rom ab. Dort soll er im Auftrag der italienischen Regierung einen zoologischen Garten anlegen, der seinem 1907 in Hamburg-Stellingen eröffneten Tierpark entspricht.

Die Universität Jena feiert ihr 350-Jähriges Bestehen.

Chroniknet