Was geschah im Juni 1946

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1.6.1946, Samstag

Der wiedergewählte tschechoslowakische Staatspräsident Eduard Bene beauftragt den Vorsitzenden der Kommunistischen Partei, Klement Gottwald, mit der Bildung einer Regierung der Nationalen Front.

Der französische Hohe Kommissar in Indochina, Jean Cadille, gibt in Saigon die Bildung der unabhängigen Republik Cochinchina bekannt, die innerhalb des indochinesischen Bundes unter der Obhut Frankreichs verbleibt.

In Hamburg erhalten die Brüder Axel Caesar und Hinrich Springer von der britischen Besatzungsmacht die Lizenz zur Herausgabe einer Rundfunkzeitschrift mit dem Titel “Hör zu!”.

In Konstanz beginnen dreiwöchige internationale Festspiele, zu deren Programm Theater- und Filmaufführungen, Konzerte, Dichterlesungen und eine Kunstausstellung gehören.

In Berlin erscheint wieder die kulturpolitische Zeitschrift “Die Weltbühne”; sie wird von der Witwe des 1938 an den Folgen seiner KZ-Haft gestorbenen Literaturnobelpreisträgers Carl v. Ossietzky, Maud von Ossietzky, herausgegeben. “Die Weltbühne” war 1918 gegründet worden; nach ihrem Verbot 1933 erschien sie noch bis 1939 im Exil.

2.6.1946, Sonntag

In der schwedischen Hauptstadt Stockholm tagt der 17. Kongress des Internationalen Schriftstellerverbandes P.E.N. (Abk. für engl.: poets, essayists, editors, novelists). Daran nimmt mit dem Schriftsteller Ernst Wiechert auch ein deutscher Vertreter teil.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in London billigt einen Bericht, in dem die Politik Spaniens als eine Bedrohung des Friedens im Sinne der Charta der Weltorganisation bezeichnet wird.

In Italien gehen die Christdemokraten aus den Wahlen zur Verfassunggebenden Nationalversammlung mit 35,2% der abgegebenen Stimmen als stärkste politische Kraft hervor; gleichzeitig entscheidet sich bei dem Wahlgang eine Mehrheit der Wähler für eine Abschaffung der Monarchie.

Bei den Wahlen zur französischen Verfassunggebenden Nationalversammlung kann die Republikanische Volksbewegung mit 28,2% die meisten der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen.

Die deutschen Polizeikräfte in der sowjetischen Besatzungszone erhalten den Namen “Volkspolizei”.

3.6.1946, Montag

Die Universität von Pine Hill in der kanadischen Stadt Halifax zeichnet Pastor Martin Niemöller als ersten Deutschen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit der Ehrendoktorwürde aus.

Die britische Besatzungsmacht in Deutschland erteilt die Lizenz zur Herausgabe der “Neuesten Nachrichten” in Hannover.

In Göttingen findet der erste Studententag in der britischen Besatzungszone Deutschlands statt, daran nehmen auch Vertreter aus der US-amerikanischen und sowjetischen Zone teil.

In der sowjetischen Hauptstadt Moskau stirbt der Präsident des Obersten Sowjet, Michail I. Kalinin (* 19.11. 1875, Werchnjaja Troiza).

Der Alliierte Kontrollrat in Deutschland gestattet durch Erlass der Direktive Nr. 31 die Bildung von Einheitsgewerkschaften in den vier Besatzungszonen.

4.6.1946, Dienstag

Vor dem britischen Unterhaus in London spricht sich der britische Außenminister Ernest Bevin für die Erhaltung der Einheit Deutschlands aus.

An den Städtischen Bühnen von Frankfurt am Main findet die deutsche Erstaufführung der “Eurydike” des französischen Dramatikers Jean Anouilh statt.

5.6.1946, Mittwoch

Das irische Pferd Airborne gewinnt das traditionsreiche Traber-Derby in der britischen Stadt Epsom (22 km südwestlich von London).

Im Endspiel um die österreichische Fußballmeisterschaft schlägt die Mannschaft von Rapid Wien die Vertretung aus Floridsdorf (FAO) mit 4:0 Toren. Mit diesem Sieg erringt Rapid Wien zum 14. Mal den Titel.

In Liebenwalde bei Berlin eröffnet die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands die “Parteihochschule Karl Marx”.

Auf seiner ersten Sitzung nach Kriegsende wählt der Münchener Stadtrat Karl Scharnagl zum Bürgermeister der Stadt; auf derselben Sitzung beschließt er, den früheren deutschen Führer und Reichskanzler Adolf Hitler von der Liste der Ehrenbürger der Stadt zu streichen.

US-Militärgouverneur General Joseph T. McNarney erklärt auf einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main, dass er die Dauer der Besetzung Deutschlands auf 15 Jahre schätze, weil der Umerziehungsprozess der Deutschen noch sehr langsam verlaufe.

Rudolf Höß, der am 11. März 1946 bei Lüneburg verhaftete frühere Kommandant des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz, wird von den britischen Militärbehörden an Polen ausgeliefert.

Durch Erlass des Befehls Nr. 167 ordnet die sowjetische Besatzungsmacht in Deutschland die Überführung von 213 Großbetrieben der Sowjetzone in sowjetisches Eigentum an.

6.6.1946, Donnerstag

Die französische Besatzungsmacht in Deutschland erteilt in Freiburg dem Verleger Erwin Burda die Lizenz zum Aufbau eines Kunstverlages.

In München findet die Uraufführung des Schauspiels “Der Flüchtling” von Georg Kaiser statt.

In Agnetendorf in Schlesien stirbt im Alter von 83 Jahren der deutsche Dichter Gerhart Hauptmann (* 15.11. 1862, Bad Salzbrunn).

Die US-amerikanische Militärregierung in Deutschland unterzeichnet einen Vertrag mit der US-Hilfsorganisation “Cooperative for American Remittances to Europe” (CARE) über die Ausgabe von Lebensmittelpaketen an die deutsche Bevölkerung.

7.6.1946, Freitag

Die sowjetische Regierung erhebt in einer Note an die Regierung Österreichs die Forderung, allen deutschen Besitz, der seit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahre 1938 erworben wurde, an die UdSSR zu übergeben.

Im chinesischen Bürgerkrieg tritt ein zunächst auf 15 Tage befristeter Waffenstillstand zwischen den Regierungstruppen und den kommunistischen Verbänden in Kraft; er war auf Vermittlung des früheren Generalstabschefs der US-Streitkräfte, General George Catlett Marshall, zustandegekommen.

In mehreren Wojewodschaften (Verwaltungsbezirken) Polens werden die Parteibüros der Volkspartei des Landes mit der Begründung geschlossen, sie hätten mit der gegen die Warschauer Regierung operierenden Untergrundorganisation zusammengearbeitet.

Der italienische Radrennfahrer Gino Bartali gewinnt in Turin den vor drei Wochen gestarteten Giro d’Italia. Er bewältigt die 3039 km lange Strecke in einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 33,95 km/h.

8.6.1946, Samstag

Im britischen Sektor Berlins wird ein Drahtfunkprogramm eingerichtet, über das in Zukunft Sendungen des Nordwestdeutschen Rundfunks empfangen werden können.

Auf dem ersten Zonentreffen der “Freien Deutschen Jugend” (FDJ) in Brandenburg an der Havel wird Erich Honecker, führendes Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, zum Vorsitzenden der Organisation gewählt.

Der Oberbefehlshaber der französischen Besatzungstruppen in Deutschland, General Marie Pierre Koenig, erklärt in Baden-Baden, zur völligen Beseitigung der Überreste des Nationalsozialismus müsse die Besetzung Deutschlands mindestens 20, möglicherweise aber auch 50 bis 60 Jahre andauern.

9.6.1946, Sonntag

Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland gestattet die Gründung von Handwerkergenossenschaften in ihrer Besatzungszone.

Nach Angaben der britischen Regierung in London werden bei der diesjährigen Ernte in Großbritannien rund 200 000 deutsche Kriegsgefangene eingesetzt.

10.6.1946, Montag

Bei einem von US-amerikanischen Behörden unter deutschen Kriegsgefangenen in den Vereinigten Staaten veranstalteten Literaturwettbewerb erhält der Schriftsteller Walter Kolbenhoff den ersten Preis.

Das thailändische Parlament wählt in Bangkok Prinz Bhumibol Adulyadej als Rama IX. zum Nachfolger des am Vortag von unbekannten, vermutlich politisch motivierten Attentätern ermordeten Königs Mahidol Ananda.

Der britische. Militärgouverneur in Deutschland, Luftmarschall Sir Sholto Douglas, gibt in Hamburg bekannt, dass das Zentralamt für Wirtschaft in Minden noch in diesem Jahr Exekutivvollmachten erhalten soll.

11.6.1946, Dienstag

In Belgrad beginnt der Landesverratsprozess gegen den ehemaligen jugoslawischen Kriegsminister und Führer der bürgerlichen Partisanenbewegung (“Çetnici”), Draža Mihailovic. Er war innerhalb der jugoslawischen Widerstandsbewegung während des Zweiten Weltkrieges der Kontrahent des jetzigen Ministerpräsidenten Josip Tito.

Die Mitglieder der britischen Labour-Partei lehnen in einer Abstimmung den Zusammenschluss mit den Kommunisten mehrheitlich ab.

12.6.1946, Mittwoch

Die Mitglieder des Landtags der früheren preußischen Provinz Schleswig-Holstein verabschieden in Kiel eine vorläufige Landesverfassung.

Nach der Abdankung des italienischen Königs Humbert II. kommt es in zahlreichen Städten Italiens zu Protestkundgebungen von Anhängern der Monarchie.

13.6.1946, Donnerstag

Papst Pius XII. ernennt den Primas der katholischen Kirche in Polen, Augustyn Hlond, zum Erzbischof von Warschau.

Vertreter der Wirtschaftsverwaltungen aus den vier Besatzungszonen Deutschlands kommen in Berlin zu Verhandlungen über die Organisation des Interzonenhandels auf der Basis von Kompensationsgeschäften zusammen, der ein Jahresvolumen im Wert von rund 400 Millionen Reichsmark haben soll.

14.6.1946, Freitag

Auf einer Pressekonferenz in Berlin teilt der stellvertretende britische Militärgouverneur in Deutschland, General Sir Brian Hubert Robertson, mit, dass jeder Großgrundbesitz in der britischen Zone mit einer Fläche von mehr als 5 ha unter die Kontrolle der Militärverwaltung gestellt wird.

In New York tritt die am 24. Januar gebildete internationale Atomenergiekommission zu ihrer ersten Sitzung zusammen; auf der Tagesordnung steht die Debatte über einen von den Vereinigten Staaten vorgelegten Plan zur Kontrolle der Kernenergienutzung.

Der im US-amerikanischen Exil lebende deutsche Schriftsteller Carl Zuckmayer wird als Berater der US-Militärregierung in kulturellen Fragen nach Deutschland entsandt.

In Nürnberg wird die männliche Bevölkerung im Alter von 16 bis 60 Jahren von der Stadtkommandantur zur Trümmerbeseitigung verpflichtet.

15.6.1946, Samstag

Das Deutsche Hygienemuseum in Dresden organisiert unter dem Motto “Kampf den Geschlechtskrankheiten” eine Wanderausstellung; die erste Station der Ausstellung ist Berlin.

In der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands werden alle privaten Banken geschlossen, an ihre Stelle treten staatliche Kreditinstitute.

Ein US-amerikanischer Kongressausschuss veröffentlicht in Washington einen Bericht über den japanischen Überfall auf den Flottenstützpunkt Pearl Harbor im Dezember 1941. Daraus geht hervor, dass eine fehlerhafte Einschätzung der militärischen Lage von seiten der Vereinigten Staaten den Angriff ermöglicht hatte.

In der US-amerikanischen Zeitschrift “Foreign Affairs” legt der französische Außenminister Georges Bidault die Grundzüge der französischen Besatzungspolitik in Deutschland dar; er fordert zum wiederholten Mal den Anschluss des Saarlands sowie die Internationalisierung des Ruhrgebiets und des Rheinlands.

Der Rat der Außenminister der vier Siegermächte des Zweiten Weltkriegs (USA, UdSSR, Großbritannien und Frankreich) nimmt in Paris seine Verhandlungen wieder auf.

Eine Spruchkammer in München verurteilt Jakob Schmid zu fünf Jahren Arbeitslager, weil er 1943 die Geschwister Hans und Sophie Scholl denunziert hatte.

16.6.1946, Sonntag

Erstmals seit Kriegsende findet wieder das Straßen-Radrennen “Rund um Berlin” statt.

Die Vertreter der Moslemliga und der Volkskongresspartei in Indien lehnen die Bildung eines Koalitionskabinetts ab. Damit sind die Vermittlungsversuche des britischen Vizekönigs Sir Archibald Parcival Wavell, Viscount Wavell of Cyrenaika and Winchester, eine Übergangsregierung zu bilden, gescheitert.

Der US-amerikanische Präsident Harry Spencer Truman legt dem Kongress in Washington einen Gesetzentwurf vor, der die Schaffung eines Verteidigungsministeriums vorsieht, in dem die bisherigen Ressorts Heer, Marine und Luftwaffe zusammengefasst sind.

Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS fordert in einer Erklärung die staatliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Umgestaltung Deutschlands gemäß dem Potsdamer Protokoll von 1945.

17.6.1946, Montag

Nach dreitägiger Dauer endet in Berlin der erste Parteitag der Christlich Demokratischen Union der Sowjetzone, auf dem Jakob Kaiser und Ernst Lemmer erneut zu den Vorsitzenden ihrer Partei gewählt werden.

18.6.1946, Dienstag

In einem Interview mit einer US-amerikanischen Nachrichtenagentur stellt der stellvertretende sowjetische Außenminister Maxim M. Litwinow das Scheitern der Zusammenarbeit zwischen der Sowjetunion und den USA fest.

In der italienischen Hauptstadt Rom proklamiert der Oberste Gerichtshof die Republik Italien.

Bei einem Unglück im Salzbergwerk Hänigsen bei Celle kommen durch die Explosion von Wehrmachtsmunition, die in den Stollen gelagert worden war, 83 Menschen ums Leben.

19.6.1946, Mittwoch

Der amtierende Weltmeister im Schwergewichtsboxen der US-Amerikaner Joe Louis, besiegt im New Yorker Yankee-Stadion vor 45 000 Zuschauern seinen Herausforderer Billy Conn (USA) durch K. o. in der achten Runde.

Der bisherige französische Außenminister Georges Bidault wird von der Verfassunggebenden Versammlung in Paris zum neuen Premierminister des Landes gewählt.

Die italienische Regierung in Rom beschließt eine allgemeine Amnestie für Straftäter, in die auch politische Vergehen eingeschlossen sind.

Vor der Atomenergiekommission der United Nations (UN) in New York erläutert der sowjetische UN-Botschafter Andrei A. Gromyko einen Vorschlag seines Landes zur Kontrolle der militärischen und zivilen Nutzung der Kernenergie.

20.6.1946, Donnerstag

Als erste Universität in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands hat die Hochschule in Halle an der Saale eine Arbeiter- und Bauernfakultät eingerichtet, an der sich bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt rund 500 Studenten eingeschrieben haben.

Die Reichsbahn-Generaldirektion der britischen Besatzungszone Deutschlands mit Sitz in Bielefeld teilt die Wiederaufnahme des Frachtgutverkehrs zwischen der britischen und der Sowjetzone mit.

21.6.1946, Freitag

Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland gestattet dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Leipzig die Wiederaufnahme seiner Tätigkeit.

In einem Grundsatzartikel, der in der “Täglichen Rundschau”, dem Organ der sowjetischen Militärverwaltung, veröffentlicht wird, spricht sich der Vorsitzende der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Otto Grotewohl, für die Einheit Deutschlands aus.

22.6.1946, Samstag

Das bulgarische Parlament beschließt ein Gesetz zur Verstaatlichung der Versicherungsgesellschaften des Landes.

23.6.1946, Sonntag

Vertreter der US-Militärregierung, der hessischen Landesregierung und der Stadt Frankfurt am Main unterzeichnen ein Abkommen über den Ausbau des Rhein-Main-Flughafens zu einem internationalen Verkehrsknotenpunkt.

24.6.1946, Montag

Papst Pius XII. beauftragt den früheren Bischof von Ermland (Ostpreußen), Maximilian Kaller, mit der seelsorgerischen Betreuung der katholischen Flüchtlinge aus dem Osten.

25.6.1946, Dienstag

Aufgrund kritischer Berichte über die Behandlung von ausgewiesenen Sudetendeutschen durch tschechoslowakische Behörden schränkt die US-amerikanische Militärregierung die Auflage der in München erscheinenden “Süddeutschen Zeitung” ein.

26.6.1946, Mittwoch

Den deutschen Lizenzzeitungen in der US-Besatzungszone wird von der Militärregierung die direkte Übernahme von Agenturmeldungen aus den USA gestattet.

Vor dem japanischen Parlament in Tokio erklärt Ministerpräsident Shigeru Yoshida, dass Japan entschlossen sei, keinen Krieg mehr, nicht einmal zu seiner Verteidigung, zu führen.

27.6.1946, Donnerstag

In Donaueschingen beginnt ein zehntägiges internationales Musikfest; mehrere Kompositionen in- und ausländischer Komponisten gelangen bei dieser Veranstaltung zur Uraufführung.

In Anbetracht der schlechten Versorgungslage beschließt das britische Kabinett, Brot und Mehl zu rationieren.

28.6.1946, Freitag

Der Alliierte Kontrollrat für Österreich überträgt in einem neuen Kontrollabkommen erweiterte Souveränitätsrechte auf die österreichische Regierung; ausgenommen sind Angelegenheiten, die die Rechte der Besatzungsmächte unmittelbar berühren.

Die italienische Verfassunggebende Versammlung wählt in Rom den liberalen Politiker Enrico de Nicola zum vorläufigen Staatspräsidenten der Republik Italien.

29.6.1946, Samstag

Die US-amerikanische Militärregierung in Württemberg-Baden lizenziert die Zeitung “Mannheimer Morgen”.

Britische Mandatstruppen in Palästina besetzen das Büro der “Jewish Agency” in Jerusalem um Beweise für deren Zusammenarbeit mit jüdischen Terroristen sicherzustellen.

Die Alliierte Kommandantur in Berlin verbietet bis auf weiteres den Zuzug weiterer Personen in die Stadt, von dieser Maßnahme sind auch diejenigen Berliner betroffen, die während des Krieges evakuiert worden waren.

30.6.1946, Sonntag

In den Ländern der US-amerikanischen Besatzungszone Deutschlands – Groß-Hessen, Bayern und Württemberg-Baden – finden Wahlen zu den Verfassunggebenden Landesversammlungen statt.

Auf Anordnung des Alliierten Kontrollrats in Deutschland wird die Grenze zwischen der britischen und der sowjetischen Besatzungszone gesperrt, um den Flüchtlingsstrom zu stoppen.

In Sachsen votiert die Bevölkerung in einem Volksentscheid über die entschädigungslose Enteignung von Nationalsozialisten und Kriegsverbrechern mehrheitlich für dieses Vorhaben.

Die polnische Bevölkerung stimmt in einem Volksentscheid der Abschaffung des Senats, der zweiten Kammer des Parlaments, einer umfassenden Wirtschaftsreform sowie der endgültigen Festschreibung der polnischen Westgrenze an Oder und Neiße zu.

Auf dem Bikiniatoll im Südpazifik zünden die US-Streitkräfte im Rahmen ihres ersten großen Atomtestprogramms einen Nuklearsprengsatz.

Chroniknet