Was geschah im Juni 1951

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1.6.1951, Freitag

Der erste Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Clemens von Brentano, überreicht dem italienischen Staatspräsidenten Luigi Einaudi in Rom sein Beglaubigungsschreiben.

Der Bundestag verabschiedet den vorläufigen Bundeshaushalt 1951/52 in Höhe von 14,963 Mrd. DM. Er ist damit um fast 1 Mrd. DM umfangreicher als der Haushaltsplan 1950/51.

In Wien wird zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg eine Volkszählung durchgeführt. Sie erfasst auch den seit dem Krieg stark veränderten Häuserbestand.

2.6.1951, Samstag

Gilbert Grandval, französischer Oberkommissar im Saarland, bekräftigt alle französischen Rechte im Saarland, das wirtschaftlich an den Nachbarn Frankreich angegliedert ist.

In Prag wird der Hauptmitarbeiter der französischen Nachrichtenagentur AFP verhaftet. Die AFP schließt daraufhin ihr Büro.

3.6.1951, Sonntag

Der Münchner Georg Meier gewinnt auf dem Nürburgring vor 250 000 Zuschauern das Motorradrennen der Halbliterklasse mit einem neuen Klassenrekord von durchschnittlich 122,5 km/h.

In Lübeck wird der fast 800 Jahre alte Dom, der 1942 durch Bomben schwer beschädigt wurde, mit einem Festgottesdienst wieder eingeweiht.

Der 1914 verstorbene Papst Pius X. wird in der Peterskirche in Rom vor über 50 000 Katholiken seliggesprochen. Die Mitteilung wird von Monsignore Ferdinando Prosperini verlesen.

Die Parteizentrale der SPD zieht von Hannover nach Bonn um.

In der sowjetischen Zone und in Ost-Berlin beginnt eine dreitägige, staatlich gesteuerte Volksbefragung gegen die Remilitarisierung Deutschlands und für den Abschluss eines Friedensvertrags. Fast 96% der Abstimmungsberechtigten votieren für diese Ziele.

4.6.1951, Montag

Wegen des Lehrstellenmangels in der Bundesrepublik erreicht Bundesflüchtlingsminister Hans Lukaschek in Stockholm eine Zusage über die Ausbildung deutscher Lehrlinge in der schwedischen Industrie.

300 000 Deutsche, die durch die Westmächte aus dem Ausland und aus ihren überseeischen Wohnsitzen vertrieben worden sind, schließen sich in Bonn zur “Interessengemeinschaft der West- und Überseevertriebenen” zusammen.

Der US-amerikanische Botschafter in Teheran, Henry F. Grady, händigt einen Brief seines Präsidenten Harry S. Truman an den britischen Ministerpräsidenten Clement R. Attlee versehentlich dem iranischen Kabinettschef Mohammad Mossadegh aus.

5.6.1951, Dienstag

Der norwegische König Håkon VII. begibt sich zu einem Staatsbesuch nach Großbritannien.

Der Zentralverband Deutscher Mieter und der Bund westdeutscher Mieterverbände schließen sich in Köln zum Deutschen Mieterbund zusammen. Ziel ist die Erwirkung eines sozialen Miet- und Wohnrechts.

6.6.1951, Mittwoch

Die britische Versicherungsgesellschaft Lloyds beurteilt die Chancen eines Kriegsausbruches 20:1 gegen einen Krieg. Für 100 Dollar Versicherungsprämie bekommen Reise- oder Messeveranstalter im Kriegsfall Schäden bis zu 2000 Dollar ersetzt.

Im Steglitzer Titania-Palast beginnen die I. Internationalen Berliner Filmfestspiele. Es beteiligen sich 21 Nationen mit 34 Spiel- und 80 Kulturfilmen.

Eine durch große Dürre verursachte Hungersnot im nordbrasilianischen Bundesstaat Ceara treibt 300 000 Verzweifelte in die großen Städte.

Mit der Begründung, dem Prestige der Alliierten geschadet zu haben, verbietet die alliierte Oberkommission drei kommunistische Zeitungen in Düsseldorf, Köln und Detmold zunächst für die Dauer von 90 Tagen.

Vertreter von CDU und FDP einigen sich in Rheinland-Pfalz auf die Bildung einer Koalitionsregierung. Ministerpräsident bleibt Peter Altmeier (CDU).

7.6.1951, Donnerstag

Im Théâtre Antoine in Paris wird das Schauspiel “Der Teufel und der liebe Gott” von Jean-Paul Sartre uraufgeführt.

Der Bundestag beschließt, ein Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen in Berlin einzurichten. Die neue Institution soll private Versicherungsunternehmen, private Bausparkassen und öffentlich-rechtliche Wettbewerbsversicherungsunternehmen kontrollieren.

Zur Eindämmung der Arbeitslosigkeit veröffentlicht der Bundesminister für Arbeit, Anton Storch, einen Erlaß, der die Einhaltung der 48-Stunden-Woche und der Sonntagsruhe vorschreibt.

Im Zusammenhang mit dem Vorwurf der Bestechung bei der Wahl der Bundeshauptstadt findet im Bundestag die Debatte über den Abschlusbericht des “Spiegel”-Ausschusses statt.

In Landsberg am Lech werden die letzten sieben Todesurteile gegen dort einsitzende Kriegsverbrecher vollstreckt.

8.6.1951, Freitag

In Essen stellt sich das neueröffnete Folkwang-Tanztheater unter der Leitung von Kurt Jooss vor.

Der Deutsche Bundestag beschließt die Erhöhung der Umsatzsteuer von 3 auf 4%.

Der Vertrag zwischen Dänemark und den Vereinigten Staaten von Amerika über die gemeinsame Verteidigung Grönlands tritt in Kraft.

Der jugoslawische Ausenminister Edvard Kardelj gibt vor dem ausenpolitischen Ausschuss des Parlaments bekannt, dass Jugoslawien in Washington um amerikanische Waffenlieferungen nachsucht, da sich das Land von seinen östlichen Nachbarn unmittelbar bedroht fühle.

9.6.1951, Samstag

In Düsseldorf werden 36 Kommunisten verhaftet, die für die in der Bundesrepublik verbotene Volksbefragung demonstrieren.

In seiner Heimatstadt schwimmt der Münchner Herbert Klein in 2:27,3 min einen sensationellen Weltrekord über 200 m Brust.

10.6.1951, Sonntag

Den Sieg im 34. Giro d’Italia (seit 19.5.) holt sich der 31-Jährige Italiener Fiorenzo Magni.

Die erste Internationale Messe Druck und Papier (DRUPA) schließt in Düsseldorf ihre Pforten. 527 Aussteller aus neun Ländern informierten seit dem 26. Mai 195 185 Besucher. Auf 18 450 m² zeigten sie u.a. neueste Entwicklungen in der Drucktechnik.

Nach dem Rücktritt der alten Regierung am Vortag legt die neue Regierung Nepals den Amtseid ab. Die Machtverteilung beruht auf der Parität zwischen der indienfreundlichen Kongresspartei und der Rana-Gruppe, der herrschenden Familie Nepals.

Als Nachfolger des verstorbenen Hans Böckler nominiert der Bundesausschuss des Deutschen Gewerkschaftsbundes den Vorsitzenden der IG Druck und Papier, Christian Fette.

11.6.1951, Montag

Der geheime politische Orden “Erste Legion” tritt mit einem elf Leitsätze umfassenden Programm an die bundesdeutsche Öffentlichkeit.

Der US-Senat stimmt einem 190-Mio.-Dollar-Kredit an Indien zu, um die dort herrschende Ernährungskrise zu bekämpfen.

Die Bundespost beginnt in West-Berlin mit Fernsehversuchssendungen, um der Industrie die Möglichkeit zur Entwicklung serienreifer Fernsehempfänger zu geben.

In Frankfurt am Main wird das Neckermann-Versandhaus eingeweiht.

12.6.1951, Dienstag

Nach 31 Stunden und 45 Minuten beendet das britische Unterhaus die bisher längste Sitzung nach Kriegsende und die zweitlängste dieses Jahrhunderts. Es ging um die Haushaltsdebatte.

3000 britische Fallschirmjäger treffen auf Zypern ein, um notfalls in den persisch-britischen Ölkonflikt eingreifen zu können.

Die Bundesrepublik Deutschland wird in die Internationale Arbeitsorganisation (ILO; International Labour Organization) aufgenommen, die sich der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den einzelnen Ländern widmet.

Die Westmächte protestieren gegen den Versuch der Sowjetunion, über West-Berlin eine Exportblockade zu verhängen. Die Blockade dauert bis zum 18. Juni.

13.6.1951, Mittwoch

In Irland wird nach einem Regierungswechsel der Führer der Fianna-Fail-Partei, Eamon de Valera, mit 74 gegen 69 Stimmen zum Ministerpräsidenten gewählt.

Hinrich Wilhelm Kopf (SPD) wird als niedersächsischer Ministerpräsident bestätigt. Er leitet eine SPD/BHE/Zentrum-Koalition.

14.6.1951, Donnerstag

US-Präsident Harry S. Truman gibt bekannt, dass die Zahl der Verkehrsopfer in den Vereinigten Staaten sich der Millionengrenze nähert. Damit wären ebenso viele Amerikaner bei Verkehrsunfällen getötet worden, wie in allen Kriegen der US-Geschichte zusammen.

Der Bundestag erlässt das Gesetz über die Aufhebung von Kriegsvorschriften. Es schreibt vor, alle Bestimmungen aufzuheben, die ausländische Staatsangehörige als Feinde behandeln.

Bundeskanzler Konrad Adenauer trifft zu seinem ersten Staatsbesuch in Italien ein. Hauptthema der politischen Gespräche ist die europäische Zusammenarbeit.

15.6.1951, Freitag

Die Sowjetunion und China unterzeichnen in Moskau ein Handelsabkommen ungenannten Umfangs, mit dem die Sowjetunion auch für den Koreakrieg wichtige Güter zusagt.

Der schweizerische Außenminister Max Petitpierre erklärt, die traditionelle Neutralität seines Landes verbiete vorläufig einen Beitritt der Schweiz zum Europarat nach Straßburg.

Tausende, vorwiegend dem Mittelstand angehörende Familien werden in der Volksrepublik Ungarn zunächst enteignet und dann in den Nordosten des Landes deportiert.

Auf Anweisung des thüringischen Innenministeriums müssen alle größeren Städte Thüringens je eine Straße nach Mao Zedong benennen.

16.6.1951, Samstag

In Kiel beginnt die “Kieler Woche”, größte deutsche Regattaveranstaltung mit über 140 Booten aus vier Nationen.

Bundespräsident Theodor Heuss eröffnet in Recklinghausen die sechswöchigen Ruhrfestspiele.

In allen großen Häfen der USA kommt der Schiffsverkehr zum Erliegen, weil sich rund 50 000 Seeleute weigern, ohne neuen Tarifvertrag auszufahren.

Der Rowohlt-Taschenbuchverlag verkauft nach einjährigem Bestehen sein eineinhalbmillionstes Exemplar.

Vor 90 000 Zuschauern kommt es im Berliner Olympiastadion zu einer überraschenden 1:2-Niederlage der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Türkei. Enttäuschte Zuschauer erleben damit die erste Nachkriegsniederlage der DFB-Elf.

Der französische Staatspräsident Vincent Auriol gibt bekannt, dass Marschall Pétain aus seinem Gefängnis auf der Ile d’Yeu in ein Militärkrankenhaus auf dem Festland überführt wird.

Aus den Wahlen zur französischen Nationalversammlung gehen die Gaullisten, die sich zum ersten Mal zur Wahl stellen, als stärkste politische Kraft hervor.

18.6.1951, Montag

Die Vereinigten Staaten bauen auf Okinawa in Japan für 65 Mio. Dollar einen Luftstützpunkt, von dem aus Ziele sowohl in Nordost- als auch in Südostasien erreicht werden können.

Ein alliiertes Militärgericht verurteilt in Kiel 29 Personen wegen illegalen Betretens und Aufenthalts auf der Insel Helgoland, die von den Alliierten als Bombenziel genutzt wurde. Die Verurteilten erhalten Haftstrafen von drei bis sechs Monaten.

19.6.1951, Dienstag

Bundesarbeitsminister Anton Storch spricht als erster deutscher Delegierter seit 1933 auf einer Sitzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO; International Labour Organization) in Genf. Ziel der Bundesregierung sei es u.a., so Storch, die Vollbeschäftigung zu erreichen.

Die Alliierte Hohe Kommission hebt das Segelflugverbot für das Gebiet der Bundesrepublik auf.

Während seines Italien-Aufenthaltes trifft Bundeskanzler Konrad Adenauer mit Papst Pius XII. zusammen. Daraus wird die längste Audienz in der Amtszeit des Papstes.

20.6.1951, Mittwoch

Nachdem die Teheraner Schlichtungsgespräche im persisch-britischen Ölkonflikt gescheitert sind, enteignet die persische Regierung die unter britischer Leitung stehenden Ölanlagen.

In den Vereinigten Staaten werden nach einem entsprechenden Bundesgerichtshofurteil Haftbefehle gegen 17 führende Mitglieder der kommunistischen Partei erlassen.

Das Norwegische Olympische Komitee lädt insgesamt 75 Staaten, darunter Deutschland, Japan und die Sowjetunion, zu den Olympischen Winterspielen 1952 nach Oslo ein.

21.6.1951, Donnerstag

Auf dem Hamburger Markt brechen die Großhandelspreise für Frühkartoffeln innerhalb von 36 Stunden um die Hälfte ein. Die Ladenpreise fallen innerhalb einer Woche von 28 bis 30 Pfennig auf 18 bis 20 Pfennig pro Pfund.

In Österreich wird unter Bundeskanzler Leopold Figl (ÖVP) die Koalitionsregierung neu gebildet. Als wichtigstes außenpolitisches Ziel nennt Figl den Abschluss eines Staatsvertrags. Die Regierung hatte den am 27. Mai zum Bundespräsidenten gewählten Theodor Körner gebeten, sie ihres Amtes zu entheben, “um ihn so in die Lage zu versetzen, von seinem verfassungsgesetzlich festgelegten Recht, die Bundesregierung zu ernennen, Gebrauch machen zu können”.

Der Bayerische Landtag spricht sich mit 89 gegen 72 Stimmen bei sechs Enthaltungen für die Wiedereinführung der Todesstrafe aus. Lediglich die Sozialdemokraten stimmen geschlossen gegen diesen Antrag.

Die Generalkonferenz der UNESCO, der Sonderorganisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, beschließt in Paris, die Bundesrepublik und Japan als Mitglieder aufzunehmen.

22.6.1951, Freitag

Die Vorkonferenz der Vier Mächte in Paris scheitert am Ost-West-Gegensatz. Die Delegierten der Westmächte brechen die Verhandlungen nach 15 Wochen und 73 Sitzungen ab, weil es zu keiner Einigung über die Tagesordnung einer geplanten Außenministerkonferenz kommt.

Auf einem außerordentlichen Bundeskongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Essen wird der bisherige Vorsitzende der IG Druck und Papier, Christian Fette, zum neuen Vorsitzenden des DGB gewählt. Er wird Nachfolger von Hans Böckler.

Als Nachfolger von Theodor Körner, der am 27. Mai österreichischer Bundespräsident geworden ist, wird Stadtrat Franz Jonas (SPÖ) zum Bürgermeister Wiens gewählt.

23.6.1951, Samstag

Mit vier Minuten Vorsprung vor seinem Landsmann und Rivalen Hugo Koblet gewinnt der Schweizer Ferdinand Kübler zum dritten Mal die Radrundfahrt “Tour de Suisse”.

In Köln wird die siebenwöchige deutsche Gesundheitsausstellung 1951 eröffnet, mit 52 000 m² die größte Gesundheitsausstellung seit 20 Jahren. Neben einem reichhaltigen Angebot an Gesundheitsartikeln informiert eine Ausstellung über “das Wunder des menschlichen Körpers”.

Der sowjetische Chefdelegierte bei den Vereinten Nationen, Jakob Malik, schlägt zur Beilegung des Koreakrieges einen Waffenstillstand und die Anerkennung des 38. Breitengrades als Waffenstillstandslinie vor. Diese Annäherung an westliche Positionen macht den Weg frei für baldige Verhandlungen.

24.6.1951, Sonntag

Die sechste Vollversammlung der UNESCO in Paris beschließt mit 37 gegen 3 Stimmen, die Vertretung Chinas in der Organisation durch eine nationalchinesische Vertretung, unter Ausschluss Rotchinas, beizubehalten.

Bei einem Schaukampf gegen Gerhard Hecht in Berlin wird der amtierende Box-Weltmeister “Sugar” Ray Robinson nach mehreren regelwidrigen Nierenschlägen in der zweiten Runde disqualifiziert.

25.6.1951, Montag

Um die Eierversorgung in der Bundesrepublik für den kommenden Winter zu sichern, hat die Einfuhr- und Vorratsstelle ihre Eierkäufe mit 120 Mio. Stück vorläufig abgeschlossen. 80 Mio. Eier wurden importiert. Die Einlagerung liegt damit um 50% höher als im Vorjahr.

In Österreich treten 8000 Fleischer in einen unbegrenzten Lohnstreik. Sie fordern 12% mehr Lohn.

Friedrich Wilhelm Lübke (CDU) wird im dritten Wahlgang, für den die einfache Mehrheit genügt, mit 28 von 67 Stimmen zum neuen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein gewählt. Lübke ist ohne Gegenkandidat.

26.6.1951, Dienstag

Die britische Regierung beordert den Kreuzer “Mauritius” zum Schutz der im Iran lebenden Briten in die Gewässer vor das Erdölzentrum Abadan und beruft die eigene Ölflotte von dort ab. Im persisch-britischen Ölkonflikt rückt damit ein bewaffneter Konflikt in greifbare Nähe.

Die Bundesregierung verbietet die Freie Deutsche Jugend (FDJ) für das gesamte Bundesgebiet. In der Begründung heißt es, die kommunistische Jugendorganisation richte sich durch ihre agitatorische Tätigkeit gegen die verfassungsmäßige Ordnung.

27.6.1951, Mittwoch

Auf einer in London tagenden Konferenz der Commonwealth-Verteidigungsminister verpflichten sich Australien, Neuseeland, die Südafrikanische Union und die Kronkolonie Südrhodesien, Großbritannien militärisch zu unterstützen, falls der Schutz der Ölanlagen im Iran dies erfordere.

28.6.1951, Donnerstag

Der bayerische Senat lehnt das vom Landtag bereits verabschiedete Gesetz über die Errichtung von sechs Spielbanken in Bayern ab. Als Grund geben die Senatoren an, durch die Konzessionierung von Spielbanken mache man sich zum Schrittmacher der Unmoral.

Der in Ungarn wegen angeblichen Hochverrats und Spionage angeklagte Erzbischof von Kalocsa, Josef Grosz, wird in Budapest zu 15 Jahren Haft verurteilt. Der Vatikan spricht gegen alle am Urteil Beteiligten die Exkommunikation aus.

29.6.1951, Freitag

Der Bundestagsausschuss für innergebietliche Neuordnung legt Vorschläge zur Neugliederung des Bundesgebietes vor. Danach soll Rheinland-Pfalz aufgelöst werden und ein Nordweststaat entstehen, so dass es in Zukunft statt elf nur noch fünf Bundesländer gibt.

Der südlich von Paris gelegene Flugplatz Orly wird, nach einer Vergrößerung von 800 ha auf 1800 ha, zum Zentrum des Flugverkehrs in Westeuropa ausgebaut.

30.6.1951, Samstag

In Frankfurt am Main konstituiert sich als Nachfolgeorganisation der Sozialistischen Arbeiter-Internationale, die Sozialistische Internationale (SI). Es handelt sich um einen Zusammenschluss sozialistischer bzw. sozialdemokratischer Parteien in aller Welt.

In Thailand bricht ein Marineputsch, der mit der Entführung des Ministerpräsidenten Marschall Luang Pibul Songgram begann, nach nur 36 Stunden wegen mangelnder Unterstützung aus der Bevölkerung in sich zusammen.

Mit einem 2:1-Sieg über Preußen Münster wird Kaiserslautern in Berlin Deutscher Fußballmeister.

Chroniknet