Was geschah im Juni 1952

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1.6.1952, Sonntag

Der ehemalige Diktator von Ecuador, Julio Velasco Ibarra, setzt sich bei den Präsidentschaftswahlen mit 127 000 Stimmen gegen den katholisch-konservativen (89 000 Stimmen) und einen liberalen Mitbewerber (14 000 Stimmen) durch.

Aufgrund einer Verordnung des DDR-Innenministeriums dürfen Bewohner von Berlin (West) und der Bundesrepublik nur noch mit Sonderausweisen einreisen. Die im Mai begonnene Abriegelung der Durchgangsstraßen nach Berlin (West) wird beibehalten.

Die katholische Kirche setzt die Werke des französischen Schriftstellers André Gide (1869-1951) auf ihren Index verbotener Schriften.

Mit Ausnahme des Bayerischen Rundfunks strahlen alle Hörfunksender der Bundesrepublik Deutschland erstmals ein Nachtprogramm mit Musik und Kurznachrichten aus.

2.6.1952, Montag

Das Präsidium der mongolischen Nationalversammlung ernennt den Kommunisten Jumschagiin Zedenbal zum Nachfolger des verstorbenen Ministerpräsidenten Korlin Tschoibalsan. Zedenbal leitet u.a. durch den Abschluss eines Wirtschafts- und Kulturabkommens eine Annäherung an China ein, das die Innere Mongolei beherrscht.

Mit Bezug auf das 1950 erlassene “Gesetz zur Unterdrückung des Kommunismus” verbietet das südafrikanische Justizministerium zahlreichen Gewerkschaftsführern öffentliche Reden und das Verlassen ihrer Heimatprovinz. Die linksradikale Zeitung “The Guardian” muss ihr Erscheinen einstellen. Damit wird erstmals seit 1824 wieder ein Presseverbot verhängt.

Der oberste US-amerikanische Gerichtshof erklärt die durch Präsident Harry S. Truman verfügte Verstaatlichung der Stahlindustrie für verfassungswidrig.

3.6.1952, Dienstag

In gleichlautenden Noten an die Botschaften Großbritanniens und des Irak in Teheran bekräftigt die iranische Regierung den Anspruch des Iran auf die ölreichen Bahrain-Inseln im Persischen Golf.

Die französische Nationalversammlung einigt sich auf das Prinzip einer sog. gleitenden Lohnskala. Damit erfolgt eine automatische Anpassung der garantierten Mindestlöhne, wenn die monatliche Preissteigerung fünf und mehr Prozent beträgt.

Als Reaktion auf Blockademaßnahmen und Absperrungen in Berlin sowie im deutsch-deutschen Grenzbereich besetzen britisches Militär und West-Berliner Polizei den sowjetischen Sender im britischen Sektor Berlins.

Gheorghe Gheorghiu-Dej wird zum neuen rumänischen Ministerpräsidenten gewählt. Der bisherige Generalsekretär der KP tritt die Nachfolge von Petru Groza an, der das Amt des Staatspräsidenten übernimmt.

4.6.1952, Mittwoch

Der am 11. November 1951 wiedergewählte Präsident Argentiniens, Juan Domingo Perón, leistet zu Beginn seiner zweiten sechsjährigen Amtsperiode den Eid auf die argentinische Verfassung. Durch eine Gesetzesänderung aus dem Jahr 1949 wurde erstmals eine zweite Amtsperiode eines Staatspräsidenten rechtlich ermöglicht.

Als letztes Bundesland der Bundesrepublik Deutschland gibt sich Hamburg eine Verfassung.

5.6.1952, Donnerstag

Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe verbietet das Parken von Fahrzeugen auf dem Bürgersteig.

Als Folge des Streiks der Stahlarbeiter stellt die US-amerikanische Regierung den Stahlexport weitgehend ein, um die eigene Rüstungsproduktion nicht zu gefährden.

6.6.1952, Freitag

Nach dem Rücktritt der vietnamesischen Regierung unter Tran Van Huu stellt der von Staatspräsident Bao-Dai mit der Regierungsbildung beauftragte Nguyên Van-Thiêu sein Kabinett vor.

Dänemark und Schweden wenden sich in gleichlautenden Noten an die Sowjetunion. Sie protestieren darin gegen den Anspruch Moskaus auf eine Zwölf-Meilen-Zone vor der sowjetischen Ostseeküste.

Gegen die Klage der Landes-FDP erklärt der hessische Gerichtshof in Frankfurt am Main den Sozialisierungsartikel 41 der hessischen Verfassung für rechtsgültig. Dieser sieht die Vergesellschaftung der Grundstoffindustrien (Kohle, Eisen, Stahl, Energie und Schienenverkehr) vor.

7.6.1952, Samstag

Beim Kampf um die deutsche Boxmeisterschaft im Mittelgewicht schlägt Peter Müller (“de Aap”) in Köln Ringrichter Max Pippow k. o., nachdem dieser ihn wegen ungebührlichen Verhaltens im Ring ermahnt hatte.

Unter dem Titel “Der Heiratsschwindler von Paris” wird in Berlin (West) der Charlie-Chaplin-Film “Monsieur Verdoux” als deutsche Erstaufführung gezeigt. Chaplin schrieb für diesen Film die Musik, er führte Regie und spielte die Hauptrolle in der sozialkritischen Komödie.

8.6.1952, Sonntag

Im deutsch-deutschen Grenzgebiet setzt eine Massenflucht von DDR-Bürgern nach Bayern und Hessen ein. Viele Bewohner dieser Zone fürchten, im Zuge der DDR-Sperrmaßnahmen in polnisch verwaltete Gebiete zwangsevakuiert zu werden.

Der italienische Radprofi Fausto Coppi gewinnt zum vierten Mal den Giro d’Italia.

9.6.1952, Montag

Indien und Japan, Gegner im Zweiten Weltkrieg, schließen einen Friedensvertrag. Indien verzichtet auf Reparationszahlungen. Verkehrs- und Wirtschaftsabkommen sollen die gegenseitigen Beziehungen der beiden Länder normalisieren.

Die Indische Union übernimmt die in Ostindien liegende, vormals französische Kolonie Chandernagore in ihren Staatenbund.

Auf Beschluss der DDR-Regierung werden die bisher auf den Grenzbereich beschränkten Maßnahmen zur Absperrung ihres Territoriums auf die gesamte DDR ausgeweitet.

10.6.1952, Dienstag

Bei dem Versuch US-amerikanischer Truppen, die großen Kriegsgefangenenlager auf der koreanischen Insel Koje in kleinere und damit besser kontrollierbare Einheiten aufzuteilen, kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen mit den Gefangenen, bei denen 32 Menschen sterben.

Der Deutsche Bundestag billigt die Aufhebung der Preisbindungen und des Mieterschutzes bei Geschäftsräumen.

11.6.1952, Mittwoch

Im Gegensatz zur Sowjetunion erklären die Westalliierten des Zweiten Weltkriegs (USA, Frankreich, Großbritannien), vor einer Friedenskonferenz auf deutsche Reparationen aus der laufenden Produktion zu verzichten.

Der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher gibt im Bayerischen Rundfunk die Absicht seiner Partei bekannt, eine Revision des Deutschland- und EVG-Vertrags zu erwirken. Die Verträge garantierten weder eine bundesdeutsche Gleichberechtigung noch würden sie eine Wiedervereinigung Deutschlands sicherstellen.

12.6.1952, Donnerstag

Der Kardinal und Erzbischof von München und Freising, Michael von Faulhaber, stirbt 83jährig in der bayerischen Hauptstadt.

Der von Indien besetzte Teil Kaschmirs beschließt die Abschaffung der Erbmonarchie und die Einführung einer eigenen Flagge. Das Staatsoberhaupt soll, nach dem Willen der verfassunggebenden Versammlung, künftig gewählt werden.

13.6.1952, Freitag

Nach der Verhaftung sowjetischer Botschaftsangehöriger bei ihrer Ankunft in Caracas bricht die UdSSR die diplomatischen Beziehungen zu Venezuela ab. Die venezolanische Regierung begründet die Festnahme mit dem Verdacht subversiver Tätigkeit.

Der Sicherheitsbeauftragte der Bundesregierung, Theodor Blank, gibt bekannt, dass die Bundesrepublik im Rahmen der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) bis 1954 zwölf Divisionen mit rd. 500 000 Mann aufstellen will. 100 000 Mann hiervon sollen als Berufssoldaten Dienst tun.

Eine Transportmaschine der schwedischen Luftwaffe wird über der Ostsee von sowjetischen Jägern abgeschossen.

Bundeskanzler Konrad Adenauer und der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Christian Fette, vereinbaren in Bonn die Einstellung der gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen gegen das Betriebsverfassungsgesetz.

14.6.1952, Samstag

In der französischen Nationalversammlung schließen sich das Centre Républicain d’Action et Sociale und die Paysans d’Union Sociale wieder zur Ende 1951 zerbrochenen gemeinsamen Fraktion der Bauern zusammen.

US-Präsident Harry S. Truman gibt in Groton/Connecticut den Startschuss für den Bau des ersten atomgetriebenen U-Boots der USA, “Nautilus”.

15.6.1952, Sonntag

Das DFB-Bundesgericht in Frankfurt am Main verurteilt den TSV Eintracht Braunschweig wegen Bestechungsversuchs zum Abstieg in die oberste Amateurklasse.

Durch einen 19:8-Sieg über Schweden in Zürich wird die deutsche Mannschaft Handballweltmeister.

Auf dem neuentwickelten Mercedes-Benz SL 300 belegen die deutschen Fahrer Hermann Lang/Fritz Rieß und Theodor Helferich/Helmut Niedermeyer beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans die ersten Plätze.

Die neue bolivianische Regierung unter Präsident Victor Paz Estenssoro erklärt alle Exportgeschäfte mit Mineralien zum Staatsmonopol. In dieser Maßnahme sieht Paz Estenssoro einen ersten Schritt auf dem Weg in die wirtschaftliche Unabhängigkeit seines Landes.

In Kambodscha entlässt König Norodom Sihanouk das Kabinett Jia Kan Thoul und übernimmt selbst die Leitung der neuen Regierung.

16.6.1952, Montag

Die italienische Abgeordnetenkammer billigt den Beitritt Italiens zum Schumanplan.

Der UN-Rat für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) beschließt die Gründung einer Lebensmittel-Notstandsreserve unter internationaler Verwaltung für schnelle und unbürokratische Hilfe bei Hungersnöten oder Naturkatastrophen.

König Gustav VI. Adolf von Schweden nimmt am Oberlauf des Lule-Aelf bei Porjus in Nordschweden ein neues Wasserkraftwerk in Betrieb. Es deckt mit 2 Mrd. kWh mehr als 10% des gesamten schwedischen Energiebedarfs und ist das größte Wasserkraftwerk Nordeuropas.

In der New Yorker Hugo Gallery wird die erste Einzelausstellung des Grafikers Andy Warhol eröffnet. Gezeigt werden Zeichnungen zu Kurzgeschichten des US-amerikanischen Schriftstellers Truman Capote.

17.6.1952, Dienstag

Während eines Aufenthalts in Rom weist Matthew B. Ridgway, Oberkommandierender der NATO-Streitkräfte und ehemaliger Oberbefehlshaber der UN-Truppen in Korea, von China erhobene Vorwürfe über eine Bakterienkriegsführung der USA in Korea als unrichtig zurück.

Das US-amerikanische Verteidigungsministerium ordnet an, alle Flugsicherungsstationen an den Grenzen rund um die Uhr zu besetzen. Dadurch soll der Sowjetunion u.a. die Möglichkeit zu einem überraschenden Angriff auf die Küsten der USA genommen werden.

18.6.1952, Mittwoch

Die Schauspielerin Ingrid Bergman, Ehefrau des Filmregisseurs Roberto Rosselini, wird in Rom von Zwillingen, Isabella und Ingrid, entbunden.

Bundeskanzler Konrad Adenauer nimmt vor dem Deutschen Bundestag zu den Sperrmaßnahmen der DDR an der deutsch-deutschen Grenze und in Berlin Stellung.

Der britische Kolonialminister Oliver Lyttelton erläutert im Unterhaus den Plan der Regierung, Nord- und Südrhodesien sowie Nyassaland zu einer zentralafrikanischen Föderation zusammenzuschließen. Danach bliebe der Protektoratsstatus von Nordrhodesien und Nyassaland erhalten. Ein Rat für Angelegenheiten der Eingeborenen solle Gesetze auf Diskriminierungen hin überprüfen, die abschließend von Großbritannien entschieden werden sollen.

19.6.1952, Donnerstag

Im Rahmen der Wiedergutmachungsverhandlungen mit dem Staat Israel in Den Haag bietet die bundesdeutsche Delegation Warenlieferungen im Wert von 3 Mrd. DM in einem Zeitraum von zwölf Jahren an.

Das britische Unterhaus billigt das Festhalten der Regierung am Verbot von Werbung im Hörfunk. Privaten Fernsehsendern soll sie hingegen erlaubt sein, damit diese ihre Programme ohne Beteiligung an den Empfangsgebühren finanzieren können.

20.6.1952, Freitag

Der US-amerikanische Präsident Harry S. Truman unterzeichnet das Auslandshilfegesetz (Mutual Security Act) für das am 1. Juli beginnende Finanzjahr. Die 6,5 Mrd. US-Dollar (31,3 Mrd. DM) sollen europäischen Staaten bei der Finanzierung zur Beseitigung der Kriegsschäden und der Verteidigungsausgaben dienen.

Die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklungshilfe gewährt der Türkei eine 25-Mio.-Dollar-Anleihe (120,25 Mio. DM). Das Geld ist für den Bau von Stau- und Kraftwerken vorgesehen, um die Überschwemmungsgefahr zu bannen, Bewässerungsprojekte zu ermöglichen und die Stromversorgung sicherzustellen.

21.6.1952, Samstag

In Anwesenheit von Bundespräsident Theodor Heuss wird das neue Funkhaus des Nordwestdeutschen Rundfunks in Köln eingeweiht.

Die von der bayerischen Staatsregierung genehmigte Bierpreiserhöhung führt zu heftigen Protesten der Verbraucher.

Der österreichische Verfassungsgerichtshof hebt Artikel 3, Abs. 1 des Ausenhandelsverkehrsgesetzes als verfassungswidrig auf. Minister waren danach an Ausschussgutachten gebunden, wodurch ihre freie Entscheidung beeinträchtigt worden sei.

22.6.1952, Sonntag

Der Italiener Pasqualino Fornara gewinnt mit fünf Minuten Vorsprung vor dem Schweizer Weltmeister und Vorjahressieger Ferdinand Kübler die Tour de Suisse.

Der VfB Stuttgart wird vor 80 000 Zuschauern in Ludwigshafen mit einem 3:2-Sieg über den 1. FC Saarbrücken Deutscher Fußballmeister.

Der Sarg mit den sterblichen Überresten Louis Brailles, des Erfinders der heute gebräuchlichen Blindenschrift, wird ins Pariser Panthéon überführt.

Bei einem Fluchtversuch von der Gefangeneninsel Anchieta vor der brasilianischen Küste töten die Aufständischen 15 Wärter. Mehr als 100 Gefangene kommen ums Leben, bis das brasilianische Heer die Ordnung wiederherstellen kann.

23.6.1952, Montag

500 US-amerikanische Flugzeuge zerstören beim bislang stärksten Bombenangriff auf Nordkorea fünf Wasserkraftwerke.

Nach Ausschluss mehrerer hochrangiger Parteimitglieder wegen angeblichen Abweichens von der Linie der Kommunisten präsentiert der Generalsekretär des rumänischen ZK, Gheorghe Gheorghiu-Dej, die neuen Spitzen der Arbeiterpartei.

24.6.1952, Dienstag

Der Verleger Axel Springer bringt die “Bild-Zeitung” auf den Markt. Die Startauflage des 10 Pfennig teuren Blatts beträgt 250 000.

In Flensburg wird das von Bielefeld verlegte Kraftfahrt-Bundesamt eröffnet. Die Behörde prüft Kfz-Typen und führt das Verkehrszentralregister.

Die Bundesregierung beziffert die Kosten durch Besatzung und den bundesdeutschen Verteidigungsbeitrag im Rahmen des Deutschland- und EVG-Vertrages für 1952/53 auf rd. 8,8 Mrd. DM. Das ist mehr als ein Drittel des Gesamthaushaltes.

25.6.1952, Mittwoch

Norwegen beschließt den Beitritt zum Nordischen Rat, dem bisher Dänemark, Island und Schweden angehören. Der Nordische Rat legt den nationalen Parlamenten Gesetzentwürfe vor, die den gemeinsamen Interessen der Mitgliedsländer gerecht werden.

Das von US-Präsident Harry S. Truman gegen das neue Einwanderungsgesetz eingelegte Veto scheitert an der Zweidrittelmehrheit, die sich im Repräsentantenhaus und im Senat für die Annahme ausspricht. Das Gesetz sieht die Beibehaltung der 1920 festgeschriebenen Quoten für jede fremde Nation vor.

Bundeskanzler Konrad Adenauer bittet den US-amerikanischen und britischen Hochkommissar, den alliierten Streitkräften die Sicherung der innerdeutschen Grenze zu übertragen. Angesichts sowjetischer Übergriffe müsse der Bevölkerung ein Gefühl der Sicherheit vermittelt werden.

Im Kampf um die Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht unterliegt der US-Amerikaner “Sugar” Ray Robinson dem Italo-Amerikaner Joe Maxim in New York durch K. o. in der 14. Runde. Bei 38 Grad Celsius im Schatten muss Ringrichter Ruby Goldstein mit Anzeichen eines Hitzschlages ausgewechselt werden – ein Novum in der Geschichte des Boxsports.

26.6.1952, Donnerstag

Bei den Wahlen zum niederländischen Parlament verliert die Katholische Volkspartei erstmals seit Bestehen des allgemeinen Wahlrechts ihre Mehrheit, da die sozialistische Partei ebenfalls 30 Mandate erringt. Die Kommunisten erleiden erhebliche Stimmenverluste.

27.6.1952, Freitag

Die DDR-Regierung schränkt die Bewegungsfreiheit der West-Berliner weiter ein. Arbeitsstellen und Grundbesitz im Ostsektor der Stadt können nur durch Übersiedlung in die DDR gesichert werden.

Bei einer Schlagwetterexplosion auf der Zeche Adolf von Hansemann in Dortmund-Mengede sterben fünf Bergleute, 25 werden verletzt.

Der Börsenverein deutscher Verleger- und Buchhändlerverbände gibt bekannt, dass Romano Guardini den mit 10 000 DM dotierten Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhält.

28.6.1952, Samstag

In der DDR wird der Paretz-Niederneuendorf-Kanal fertiggestellt, der den Wasserweg zwischen Oder und Elbe unter Umgehung der Havelkanäle ermöglicht.

In Dortmund wird die erste Lotterie zum Wiederaufbau der St.-Reinoldi-Kirche veranstaltet, die im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört wurde.

29.6.1952, Sonntag

Werner Lueg stellt bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Berliner Olympiastadion mit 3:43,0 min den Weltrekord über 1500 m ein.

Als erster US-amerikanischer Außenminister nach dem Zweiten Weltkrieg hält sich Dean Acheson zu einem Staatsbesuch in Wien auf. Er bekräftigt, die USA würden ihre Bemühungen um einen Staatsvertrag fortsetzen, der Österreich die volle Souveränität verleihe.

30.6.1952, Montag

Die westalliierten Hochkommissare protestieren gegen die von der Sowjetunion veranlassten Sperrmaßnahmen an der deutsch-deutschen Grenze. Diese verfolgten die Absicht, beide Teile Deutschlands zu trennen. Bundesregierung und Parteien rufen zu Geld- und Sachspenden und zur Bereitstellung von Wohnraum für die DDR-Flüchtlinge auf.

Die US-amerikanische Regierung gibt bekannt, dass sich die seit 1948 geleisteten Zahlungen im Rahmen des Marshallplans auf insg. 13,37 Mrd. US-Dollar (64,3 Mrd. DM) belaufen. Davon entfielen 6,6 Mrd. DM auf die Bundesrepublik Deutschland.

Die von der US-amerikanischen Hochkommission in der Bundesrepublik herausgegebene Wochenschau “Welt im Film” stellt die Produktion ein. Das Außenministerium der USA hat die Finanzierung aus dem Haushaltsbudget 1952/53 gestrichen.

Chroniknet