Was geschah im Juni 1983

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1.6.1983, Mittwoch

Die Bundesregierung beschließt, von 1984 bis 1987 253 Mio. DM für die S-Bahn in West-Berlin zur Verfügung zu stellen. Damit ist der Weg offen für Verhandlungen mit der DDR über die Integration der S-Bahn in das Westberliner Verkehrssystem.

Der syrische Präsident Hafis Asad besucht überraschend den libyschen Staatschef Muammar al Gaddafi in Tripolis. Asad kündigt den Kampf gegen das israelisch-libanesische Truppenrückzugsabkommen an.

Der kenianische Präsident Daniel Moi begnadigt 8463 Gefangene. Anlass ist der 20. Jahrestag der von den britischen Kolonialherren unabhängigen Regierung Kenias. Unter den Freigelassenen sind 22 Teilnehmer des gescheiterten Putschversuches junger Luftwaffensoldaten vom 1. August 1982. Bereits im Februar und März des Jahres hatte Moi 583 Luftwaffensoldaten begnadigt.

2.6.1983, Donnerstag

Durch ein Großfeuer wird das Einkaufszentrum am neuen Essener Rathaus-Turm zerstört. Es entsteht ein Schaden von 20 Mio. DM. Menschen werden nicht verletzt. Ursache des Brandes war ein Kurzschluss.

Im Rahmen der Schwetzinger Festspiele findet die Uraufführung der Oper “Die englische Katze” von Hans Werner Henze statt.

Die britische Premierministerin Margaret Thatcher spricht sich für die Wiedereinführung der 1969 abgeschafften Todesstrafe aus und kündigt einen entsprechenden Gesetzentwurf an. Maßgebliche Parteifreunde und die Opposition lehnen die Todesstrafe jedoch weiterhin ab.

In Brüssel bestätigen die NATO -Außenminister, dass die Pershing-II-Raketen und Cruise-Missiles ab Jahresende aufgestellt werden, wenn die Genfer Verhandlungen erfolglos bleiben.

3.6.1983, Freitag

Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff nimmt an der sechsten Tagung der deutsch-arabischen Wirtschaftskommission in Riad teil. Er will die Beziehung zu dem Erdölland stärken. In Arabien gibt es zur Zeit 220 deutsche und 55 deutsch-arabische Unternehmen.

Die argentinische Regierung hebt das Streikverbot auf. Es bestand seit 1976.

4.6.1983, Samstag

Der Hamburger Sportverein wird Deutscher Fußballmeister.

Italien wird durch einen 105:96-Sieg über Spanien in Paris neuer Basketball-Europameister. Die bundesdeutsche Nationalmannschaft erzielt mit dem 8. Platz ihr bisher bestes Ergebnis.

Der Schriftsteller Günter Grass wird zum neuen Präsidenten der West-Berliner Akademie der Künste gewählt.

In Hannover findet der erste Bundeskongress der Grünen statt. Behandelt werden insbesondere die Themen Umwelt, Friedensbewegung, Deutschlandpolitik und Arbeitslosigkeit.

5.6.1983, Sonntag

In der libanesischen Bika-Ebene kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen radikalen PLO-Einheiten und Arafat-Anhängern.

Der bundesdeutsche Leichtathlet Jürgen Hingsen stellt in Bernhausen einen Weltrekord im Zehnkampf auf.

Das 54. Deutsche Spring-Derby in Hamburg gewinnt der Wahl-Österreicher Hugo Simon.

Der Giro d’Italia endet in Udine mit dem Gesamtsieg von Weltmeister Giuseppe Saronni (Italien). Dietrich Thurau aus der Bundesrepublik Deutschland wird fünfter.

6.6.1983, Montag

Die sechste UNCTAD-Konferenz wird in Belgrad eröffnet. Etwa 3000 Delegierte nehmen an dieser Welthandelskonferenz der UN teil. Sie endet am 2. Juli.

7.6.1983, Dienstag

Die bundesdeutsche Nationalelf besiegt in einem Fußball-Länderspiel die Mannschaft von Jugoslawien 4:2.

Die USA weisen 21 nicaraguanische Diplomaten aus und ordnen die Schließung von sechs Konsulaten an. Washington reagiert damit auf die Ausweisung von drei US-Diplomaten aus Nicaragua, denen eine Beteiligung an einem CIA-Mordkomplott vorgeworfen worden war.

In Norwegen bildet der konservative Ministerpräsident Kaare Willoch eine bürgerliche Mehrheitsregierung durch die Aufnahme der Zentrumspartei und der Christlichen Volkspartei. Die Christliche Volkspartei hatte bisher eine direkte Regierungsbeteiligung an dem konservativen Minderheitskabinett verweigert. Vorbehalt war das Abtreibungsgesetz gewesen, das jedoch nicht, wie befürchtet, zu einer Erhöhung der Schwangerschaftsabbrüche geführt hatte.

Beim ersten offiziellen Sowjetunion-Besuch des finnischen Staatspräsidenten Mauno Koivisto wird der seit 1948 bestehende Freundschaftsvertrag der beiden Länder vorzeitig um 20 Jahre verlängert.

Das EG-Parlament stimmt dem Austritt Grönlands aus der Europäischen Gemeinschaft zu. Mit dem Ausscheiden aus der EG protestiert Grönland gegen einen Beschluss der EG-Kommission, deutschen Fischern eine weitere Fangquote von 10 000 t Dorsch vor der grönländischen Küste zuzugestehen.

8.6.1983, Mittwoch

Die DDR schiebt Roland Jahn, Mitglied der DDR-Friedensbewegung, in die Bundesrepublik Deutschland ab.

Die Sprinterin Marlies Göhr aus der DDR stellt mit 10,81 sec in Ost-Berlin einen Weltrekord über 100 m auf.

9.6.1983, Donnerstag

Nordrhein-Westfalen stimmt als erstes Bundesland der bundesweiten Einführung von Bildschirmtext (Btx) zu. Das neue Informationsübertragungssystem wurde seit 1980 in Düsseldorf, Neuss und West-Berlin getestet. Ab September 1983 wird es stufenweise im gesamten Bundesgebiet eingeführt.

Bundeskanzler Helmut Kohl gibt vor dem Deutschen Bundestag eine Regierungserklärung über den Wirtschaftsgipfel von Williamsburg ab.

Drei schwarze Mitglieder der illegalen Befreiungsbewegung ANC werden in Südafrika hingerichtet.

Bei den britischen Unterhauswahlen erringt die Konservative Partei mit Premierministerin Margaret Thatcher einen klaren Sieg.

In Portugal wird die neue Regierung, eine Koalition aus Sozialisten und Sozialdemokraten unter der Führung von Mário Soares, vereidigt.

10.6.1983, Freitag

Ahmed Ibrahim, Mitarbeiter des PLO-Führers Jasir Arafat, wird durch einen Sprengstoffanschlag getötet. Er sollte mit den rebellierenden Fatah-Einheiten verhandeln.

Die Sowjetunion erklärt sich zu einem Verbot der chemischen Waffen bereit. Im Westen wird dies als Bereitschaft gewertet, die 1980 abgebrochenen Verhandlungen über die C-Waffen wieder aufzunehmen.

In der Türkei befinden sich nach offiziellen Angaben augenblicklich 22 271 Personen aus politischen Gründen in Haft. Ihnen werden “terroristische Verbrechen” zur Last gelegt.

Während eines offiziellen Besuches in Paris teilt der australische Ministerpräsident Robert James Lee Hawke mit, dass die Uran-Lieferungen an Frankreich gestoppt wurden. Trotz zahlreicher Proteste habe Frankreich die Atomtests im Pazifik nicht eingestellt.

11.6.1983, Samstag

Die große Tarifkommission der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) stimmt dem Arbeitgeberangebot auf der Basis der Schlichtungsempfehlung zu.

Der 1. FC Köln gewinnt den DFB-Vereinspokal durch einen 1:0-Sieg über Fortuna Köln.

Mit 2,37 m stellt Zhu Jianhua als erster Chinese einen Hochsprung-Weltrekord auf. Er verbessert den Rekord von Gerd Wessig (DDR) von 1980 um 1 cm.

12.6.1983, Sonntag

Mit einem Festakt, an dem 90 000 Menschen teilnehmen, endet der 20. Deutsche Evangelische Kirchentag im Niedersachsenstadion von Hannover. Er war am 8. Juni eröffnet worden.

13.6.1983, Montag

Zur Erforschung der Immunschwächekrankheit AIDS setzt das Bundesgesundheitsamt in Berlin eine Expertengruppe von 15 Professoren ein.

Acht politische Häftlinge der CSSR fordern die Ende Juni in Prag stattfindende “Weltkonferenz für Frieden und gegen Atomkrieg” auf, das Schicksal politischer Gefangener zu beachten.

Die niederländischen katholischen Bischöfe protestieren in einem Hirtenbrief gegen den Einsatz von Atomwaffen und die Stationierung neuer Mittelstreckenwaffen.

Die Kultusminister der unionsgeführten Bundesländer sprechen sich in einer Empfehlung für die Behandlung des Themas Frieden und Bundeswehr in der Schule und für eine Bevorzugung der Wehrpflicht gegenüber der Kriegsdienstverweigerung aus.

14.6.1983, Dienstag

Der Deutsche Städtetag hält seine 22. Ordentliche Hauptversammlung in Frankfurt am Main ab. Der Dortmunder Oberbürgermeister Günter Samtlebe löst den bisherigen Präsidenten, den Frankfurter Oberbürgermeister Manfred Rommel, ab.

Die Psychiatergesellschaft der CSSR kündigt aus Solidarität mit der sowjetischen Fachorganisation ihre Mitgliedschaft im Weltverband. Der Psychiaterverband der UdSSR war im Januar ausgetreten, um einem Ausschluss durch die westlichen Mitglieder zuvorzukommen. Sie werfen der Sowjetunion einen Missbrauch der Psychiatrie zu politischen Zwecken vor.

Die Bundesregierung beschließt eine Hilfe für die deutsche Stahlindustrie in Höhe von 3 Mrd. DM.

Am zweiten “Tag des nationalen Protests”, zu dem die fünf großen Gewerkschaften Chiles aufgerufen haben, werden 350 Demonstranten verhaftet; mehrere Menschen werden von Sicherheitskräften getötet.

15.6.1983, Mittwoch

In der Bundestagsdebatte über die Sicherheitspolitik löst Bundesfamilienminister Heiner Geißler mit seiner Äußerung, der Pazifismus der 30er Jahre habe Auschwitz erst möglich gemacht, Tumulte aus.

Bei den Wildwasser-Kanu-Weltmeisterschaften in Meran ist die Bundesrepublik mit drei Gold-, drei Silber- und vier Bronzemedaillen erfolgreichste Nation. Dagmar Stupp aus Düsseldorf wird Weltmeisterin im Kajak-Einer.

16.6.1983, Donnerstag

Vom Raketenzentrum in Französisch-Guayana startet die europäische Trägerrakete Ariane L-6, um zwei Satelliten in eine Erdumlaufbahn zu bringen.

Der Antrag der SPD-Opposition auf Wiederherstellung der Ausbildungsförderung (BAföG) in der früheren Form wird von der CDU/CSU-FDP-Koalition abgelehnt. Hintergrund ist die Neuregelung des BAföG-Gesetzes zum 1. August des Jahres. Danach erhalten die Studenten die Gelder nur noch als zinsloses Darlehen.

Juri W. Andropow, Generalsekretär der KPdSU, wird vom Obersten Sowjet in Moskau zum Staatsoberhaupt der Sowjetunion gewählt.

Papst Johannes Paul II. trifft zu einem siebentägigen Polenbesuch in Warschau ein.

Die EG-Umweltminister einigen sich in Luxemburg auf einen Gesetzentwurf zur drastischen Verringerung von Autoabgasen.

17.6.1983, Freitag

Das Deutschlandtreffen der Schlesier wird in Hannover eröffnet. Es steht unter dem Motto “Heimat Schlesien – Vaterland Deutschland”. Etwa 140 000 Menschen nehmen an der Veranstaltung teil.

Vor dem Rechtsausschuss stellt Bundesjustizminister Hans Engelhard sein Programm für die 10. Legislaturperiode vor. Schwerpunkte sind u.a. die Neuregelung des Demonstrationsstrafrechts sowie die Überarbeitung des Kontaktsperregesetzes.

18.6.1983, Samstag

Der nationale Chinesische Volkskongress wählt den Funktionär Li Xiannian zum Staatspräsidenten der Volksrepublik. Wenig später wird die chinesische Regierung umgebildet und das Ministerium für Sicherheit neu gegründet. Der Sicherheitsapparat wird damit erheblich ausgebaut.

Die US-Raumfähre Challenger startet in Cape Canaveral. Zum ersten Mal in der US-Raumfahrt ist eine Frau, die Physikerin Sally Ride, unter den Astronauten.

19.6.1983, Sonntag

In Chile übernimmt das Militärregime unter Augusto Pinochet Ugarte die Kontrolle über die Kupferminen. 1800 streikende Arbeiter werden entlassen.

In Stuttgart endet eine dreitägige Gipfelkonferenz der EG-Staats- und Regierungschefs. Hauptthema war die dringend erforderliche Finanzreform.

20.6.1983, Montag

In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba geht die 19. Gipfelkonferenz der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) zu Ende.

Unter dem Motto “Für Frieden und Leben, gegen den Atomkrieg” beginnt in Prag ein sechstägiger Kongress des kommunistisch orientierten Weltfriedensrates. Aus Protest gegen Übergriffe der tschechoslowakischen Sicherheitsbehörden reisen Abgeordnete der Grünen vorzeitig wieder ab.

21.6.1983, Dienstag

Der Rat der EG-Außenminister beschließt eine Finanzhilfe für Portugal und Spanien als Vorbereitung auf den Beitritt zur EG.

22.6.1983, Mittwoch

Zur Entlastung des Arbeitsmarktes verabschiedet die Bundesregierung einen Gesetzentwurf zur befristeten finanziellen Förderung der Rückkehrbereitschaft ausländischer Arbeitnehmer.

23.6.1983, Donnerstag

Papst Johannes Paul II. empfängt während seines Besuches in Polen den Arbeiterführer Lech Walesa.

24.6.1983, Freitag

Im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg wird anlässlich des Luther-Jahres die Ausstellung “Martin Luther und die Reformation in Deutschland” eröffnet. Sie endet am 25. September.

Das Vetorecht des US-Kongresses gegenüber der Politik des US-Präsidenten wird durch den Obersten Gerichtshof in Washington aufgehoben. Er sieht in dem Einspruchsrecht einen Verstoß gegen die Verfassung. Das Urteil trifft u.a. das Recht des Kongresses, den Einsatz von Truppen in Übersee abzubrechen. Mit der Aufhebung dieses “legislativen Vetos” ist die Macht des Kongresses gegenüber dem Präsidenten wieder erheblich eingeschränkt worden.

PLO-Chef Jasir Arafat wird aus Syrien ausgewiesen.

25.6.1983, Samstag

20 000 Menschen demonstrieren bei einem Besuch von US-Vizepräsident George Bush in Krefeld.

In Argentinien wird das seit 1979 bestehende partielle Verbot von Gewerkschaften aufgehoben.

Deutschlands Dressur-Equipe wird zum zehnten Mal hintereinander beim Reitturnier in Aachen Europameister.

Bei den deutschen Schwimm-Meisterschaften in Hannover stellt Michael Groß mit 1:48,22 min. einen Weltrekord über 200 m Freistil auf.

26.6.1983, Sonntag

Die Rivalen von PLO-Führer Jasir Arafat, Georges Habasch und Najeh Hawatmeh, bilden eine gemeinsame politische und militärische Führung ihrer Organisationen.

Bei vorgezogenen Parlamentswahlen in Italien verlieren die Christdemokraten 6% der Stimmen, bleiben aber vor den Kommunisten stärkste Partei.

27.6.1983, Montag

Zu einem Sondertreffen versammeln sich in Moskau die Parteichefs der Länder des Warschauer Paktes. In einem Abschlussdokument erklären sie den Verzicht auf eine entsprechende Zahl von Mittelstreckenraketen im europäischen Teil der Sowjetunion für den Fall, dass in Europa keine US-amerikanischen Mittelstreckenraketen stationiert werden.

In Culham bei Oxford nimmt die europäische Fusionsanlage JET den Betrieb auf. Die Bauzeit für das 740 Mio. DM teure Projekt betrug fünf Jahre.

28.6.1983, Dienstag

Auf der Hauptversammlung der Bayer AG in Leverkusen protestieren Umweltschützer unter den Kleinaktionären gegen die Firmenpolitik. Am 14. Juni war es bereits bei der Hoechst AG in Frankfurt zu Demonstrationen gekommen.

Im indischen Bundesstaat Punjab kommt es während eines landesweiten Generalstreiks von Hindus zu blutigen Unruhen. Nach dem radikalen Eingreifen der Polizei verhängen die Behörden ein Ausgehverbot. Der Protest der Hindus richtet sich gegen den Terror einer seit einem Jahr existierenden militanten Sikh-Bewegung.

Der rumänische Staats- und Parteichef Nicolae Ceausescu übt anlässlich des einen Tag zuvor begonnenen Treffens der sieben Staaten des Warschauer Paktes scharfe Kritik an den Manövern des Militärbündnisses. Seiner Meinung nach dienten sie nur einer unnötigen Zurschaustellung der militärischen Macht, nicht aber der Entspannung und Vertrauensförderung. Er will daher auf rumänischem Boden keine Truppenübungen erlauben.

Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann lehnt die Förderung des Films “Der Wanderkrebs” von Herbert Achternbusch ab.

Zu seiner dritten Expedition in die Arktis startet das Forschungsschiff “Polarstern” von Bremerhaven aus. Erforscht werden sollen die Ursachen der Ausdehnung des Packeises sowie die Planktonproduktion.

US-Präsident Ronald Reagan weist Vorwürfe zurück, er habe sich im Wahlkampf 1980 Unterlagen Jimmy Carters besorgt. Am 28. Juni hatte das Weiße Haus vertrauliche Dokumente des Ex-Präsidenten Carter veröffentlicht, die sich im Büro der Reagan-Administration befanden. Das FBI leitete eine Untersuchung ein.

Die brasilianische Regierung kündigt angesichts weiterer gravierender Finanzprobleme neue Sparmaßnahmen an. Sie sollen vor allem eine Senkung der staatlichen Ausgaben bewirken. Zudem will Brasilien damit die Auflagen des Internationalen Währungsfonds (IWF) für die Gewährung zusätzlicher Finanzhilfen erfüllen.

Der guatemaltekische Präsident und General Efrain Ríos Montt verhängt den Ausnahmezustand, um damit einem Putsch entgegenzuwirken. Die Verschiebung der für dieses Jahr angesetzten Wahlen hatte scharfe Kritik hervorgerufen. Durch die nun auf 1984 festgelegten Wahlen soll der Übergang zur Demokratie vollzogen werden.

Das Bundeskabinett in Bonn beschließt, 50% einer Finanzhilfe für die Arbed-Saarstahl GmbH zu übernehmen. Bedingung für die 180 Mio. DM ist die Rationalisierung von Saarstahl. Die andere Hälfte der Hilfszahlung trägt das Saarland.

Die Bundesregierung bürgt für einen Kredit der DDR in Höhe von 1 Mrd. DM.

Der Haushaltsentwurf für 1984 in Höhe von 257,75 Mrd. DM wird vom Bundeskabinett beschlossen. Gleichzeitig werden die Gesetzesvorschläge des Arbeitsministeriums zur Rentensanierung verabschiedet.

30.6.1983, Donnerstag

Die EG-Kommission setzt die Stahlkapazitäten fest, die in den Mitgliedsländern abgebaut werden dürfen. Die Reduzierung der Kapazitäten bedeutet voraussichtlich die Vernichtung von etwa 100 000 Arbeitsplätzen in Europa.

Chroniknet