Was geschah im Juni 2005

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1.6.2005, Mittwoch

Hamburg: 96 Tage nach einer K.o.-Niederlage gegen den französischen WBA-Weltmeister Fabrice Tiozzo erklärt der der Halbschwergewichtler Dariusz Michalczewski sein Karriereende. Er war vom 10. September 1994 bis 18. Oktober 2003 Weltmeister des Verbandes WBO.

Toulouse: Mit der Berufung des Deutschen Gustav Humbert zum neuen Vorstandschef des europäischen Flugzeugbauers Airbus endet ein wochenlanger Streit zwischen den deutschen und französischen Großaktionären des Airbus-Mutterkonzerns EADS.

Ankara: In der Türkei tritt ein neues Strafgesetzbuch in Kraft. Das Gesetzespaket, das rechtsstaatliche Normen nach Vorgaben der EU bringen soll, löst das 80 Jahre alte bisherige Strafrecht ab. Eingeschränkt wird allerdings die Meinungs- und Pressefreiheit.

Den Haag: Nach den Franzosen lehnen auch die Bürger in den Niederlanden die EU-Verfassung ab. In einem Referendum stimmen 61,6 % gegen die Verfassung und nur 38,4 % dafür. An der Abstimmung nehmen 62,8 % der rd. 12 Mio. Wahlberechtigten teil.

Berlin: In Deutschland werden nach einer Ankündigung von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) ab 1. November 2005 Reisepässe mit biometrischen Daten eingeführt. Zunächst werden die Pässe einen Chip enthalten, auf dem ein digitales Foto des Inhabers gespeichert ist. Ab 2007 sollen dann zusätzlich zwei Fingerabdrücke dazu kommen. Die Pässe sollen bei Erwachsenen zehn Jahre gültig sein und 59 Euro kosten; für Jugendliche liegt die Gültigkeitsdauer bei fünf Jahren.

2.6.2005, Donnerstag

Berlin: Nach dem Willen der Mehrheit von SPD und Bündnis 90/Die Grünen soll der Visa-Untersuchungsausschuss des Bundestages seine Arbeit vorzeitig beenden. Nur so könne mit Blick auf eine mögliche Neuwahl am 18. September noch die Frist zur Vorlage des Abschlussberichtes gewahrt werden. CDU/CSU und FDP kündigen eine Verfassungsklage dagegen an.

Berlin: Mit den Stimmen von 575 Abgeordneten verlängert der Bundestag den Bundeswehreinsatz im Kosovo um ein Jahr. Sieben Abgeordnete stimmen mit Nein. Deutschland ist mit 2600 Soldaten größter Truppensteller der internationalen Friedenstruppe KFOR.

Riga: Das lettische Parlament ratifiziert die Europäische Verfassung. Im Parlament von Riga stimmen 71 Abgeordnete für und fünf gegen das Dokument. Damit haben zehn EU-Staaten die Verfassung ratifiziert, darunter auch Deutschland. Damit sie in Kraft treten kann, muss sie aber von allen 25 EU-Staaten bestätigt werden.

Quedlinburg: Die unstrittigen Teile der Rechtschreibreform sollen nach dem einstimmigen Beschluss der Länder-Kultusminister wie geplant zum 1. August 2005 in Kraft treten. In Streitfällen hingegen, wo noch Änderungsvorschläge des Rates für die deutsche Rechtschreibung zu erwarten sind, soll von den Lehrern in den Schulen weiterhin Toleranz geübt und keine Fehler gewertet werden.

3.6.2005, Freitag

Berlin: Langzeitarbeitslose dürfen künftig mehr Geld zusätzlich zum Arbeitslosengeld II verdienen. Der Bundestag billigt mit den Stimmen von SPD und Grünen sowie von CDU/CSU eine entsprechende Neuregelung. Sie sieht höhere Freibeträge vor, bis zu denen ein Zuverdienst anrechnungsfrei ist. Das Gesetz korrigiert erstmals die seit Jahresanfang geltende Arbeitsmarktreform (Hartz IV) und soll ab 1. Oktober 2005 gelten.

Berlin: Der PDS-Politiker Gregor Gysi will bei den vorgezogenen Neuwahlen zum Bundestag als Spitzenkandidat seiner Partei antreten und erklärt ferner seine Bereitschaft, für ein Linksbündnis aus PDS und der “Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit” zu kandidieren.

Bagdad: Nach Angaben des irakischen Innenministers Bajan Dschabr sind in den vorangegangenen 18 Monaten durch Anschläge und Angriffe von Rebellen etwa 12 000 Iraker getötet worden, mehr als 10 500 seien offenkundig Schiiten gewesen. Nach Angaben der US-Regierung kamen seit Beginn der alliierten Invasion im März 2003 insgesamt 1663 US-Militärangehörige im Irak ums Leben.

4.6.2005, Samstag

Ramallah: Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verschiebt die für den 17. Juli vorgesehene Parlamentswahl. Die Zeit reiche nicht aus, um ein notwendiges neues Wahlgesetz zu beschließen. Ein Sprecher der radikalislamischen Hamas im Gasastreifen kritisiert die Verschiebung der Abstimmung.

Baku: Etwa 10 000 Anhänger der Opposition demonstrieren in Aserbaidschan gegen die Regierung. In der Hauptstadt Baku fordern die Demonstranten freie und faire Bedingungen für die Parlamentswahl im November. Der Oppositionsführer Isa Gambar von der Partei Musawat wirft dem amtierenden Präsident Ilham Alijew vor, die reichen Ölvorkommen des Landes an sich zu reißen und das Volk in die Armut zu treiben.

Madrid: In der spanischen Hauptstadt demonstrieren mehrere hunderttausend Menschen gegen mögliche Verhandlungen der Regierung mit der baskischen Untergrundorganisation ETA. Zu dem Protest hatten Verbände von Terroropfern mit Unterstützung der oppositionellen konservativen Volkspartei aufgerufen

Chambery: Bei einem Brand in dem 13 km langen Fréjus-Tunnel zwischen Frankreich und Italien kommen zwei Menschen ums Leben, 20 weitere erleiden Rauchvergiftungen. Auslöser des Unglücks ist ein Lastwagen, der wegen eines heiß gelaufenen Motors Feuer fängt.

Belfast: Die deutsche Fußball-Nationalelf gewinnt ihr Testspiel gegen Nordirland in Belfast mit 4:1.

Paris: Justine Henin-Hardenne gewinn zum zweiten Mal nach 2003 die French Open der Tennisprofis in Paris. Die 23 Jahre alte Belgierin setzt sich im Endspiel des Grand-Slam-Tennisturniers in 62 Minuten mit 6:1, 6:1 gegen die Französin Mary Pierce durch.

5.6.2005, Sonntag

Bern: Mit einer Mehrheit von 54,6 % stimmten die Wähler in der Schweiz dem Beitritt ihres Landes zu den Übereinkommen von Schengen über Personenfreizügigkeit und Dublin über die Behandlung von Asylbewerbern zu. Damit entfallen voraussichtlich im Jahr 2007 die Personenkontrollen an der Schweizer Grenze.

Nouakchott: Die Regierung Mauretaniens macht islamische Extremisten – Kämpfer der Salafisten – aus Algerien für einen Angriff auf einen Armeeposten im Nordosten des afrikanischen Landes verantwortlich. Dabei werden 15 Soldaten getötet und weitere 17 verletzt. Den Salafisten werden Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida nachgesagt.

Kathmandu : Im Südwesten Nepals werden mindestens 38 Menschen getötet, als ein voll besetzter Bus auf eine Landmine fährt und dabei vollständig zerstört wird. Die Regierung macht maoistische Rebellen für den Anschlag verantwortlich, die seit 1996 bewaffnet für die Abschaffung der Monarchie kämpfen. Bis zu 12 000 Menschen kamen seitdem ums Leben.

Peking: Bei den seit einer Woche in China anhaltenden Regenfällen und den davon ausgelösten Überschwemmungen und Erdrutschen sind inzwischen mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 17 Mio. Menschen in 16 Provinzen sind von den Unwettern betroffen und bereits mehr als 140 000 Häuser zerstört worden.

Paris: Der Spanier Rafael Nadal gewinnt die French Open der Tennisprofis in Paris. Der 19-Jährige bezwingt im Finale des Grand-Slam-Tennis-Turniers den Argentinier Mariano Puerta in vier Sätzen 6:7 (6:8), 6:3, 6:1 und 7:5.

Debrecen: Bei den Turn- Europameisterschaften im ungarischen Debrecen gewinnt Fabian Hambüchen aus Wetzlar den Titel am Reck. Der 17-jährige Gymnasiast verweist dabei den italienischen Olympiasieger Igor Cassina auf den zweiten Platz.

6.6.2005, Montag

London: Nach dem Nein der Franzosen und Niederländer zur EU-Verfassung verschiebt die britische Regierung die vorgesehene Volksabstimmung auf unbestimmte Zeit. Außenminister Jack Straw kündigt im Londoner Unterhaus an, die zweite Lesung des Gesetzentwurfs, der den Weg für das Referendum ebnen sollte, werde ausgesetzt.

Den Haag: Der Internationale Strafgerichtshof nimmt Ermittlungen wegen Menschenrechtsverletzungen in der westsudanesischen Provinz Darfur auf. Im April hatte UN-Generalsekretär Kofi Annan dem Gerichtshof eine Liste mit den Namen von 51 Verdächtigen übergeben, darunter führende Mitglieder der sudanesischen Regierung, der Armee sowie Anführer einiger Rebellengruppen.

N’Djamena: Die Bewohner der zentralafrikanischen Republik Tschad billigen eine Verfassungsänderung, die Präsident Idriss Deby eine dritte Amtszeit ermöglicht. Bei einer Beteiligung von offiziell 71 % stimmen nach amtlichen Angaben 77,8 % der Wähler dafür. Eine Gruppe von 30 Oppositionsparteien hatte zum Boykott des Referendums aufgerufen. Der 1990 mit einem Putsch an die Macht gelangte Deby gewann die Präsidentschaftswahlen 1996 und 2001 und hätte bei der Abstimmung 2006 nach bisheriger Rechtslage nicht mehr antreten dürfen.

Hagen: Das Landgericht Hagen verurteilt die mutmaßlich ältesten Bankräuber Deutschlands zu hohen Haftstrafen zwischen neun und zwölf Jahren. Die drei Mitglieder “Opa-Bande” im alter zwischen 64 und 74 Jahren hatten bei Überfällen auf 14 Banken etwa 1,3 Mio. erbeutet.

7.6.2005, Dienstag

Berlin: Bei einem Festakt in der deutschen Hauptstadt zum 50-jährigen Bestehen der Bundeswehr bekennen sich Bundeskanzler Gerhard Schröder und Verteidigungsminister Peter Struck (beide SPD) zur allgemeinen Wehrpflicht.

Luxemburg: Als Reaktion auf die EU-Erweiterung bekommen die Euro-Münzen ein neues Design. Auf Beschluss der EU-Finanzminister soll künftig auf die gemeinsame Seite der Ein- und Zwei-Euro- sowie der 10-, 20g- und 50-Cent-Münzen eine Karte der erweiterten Europäischen Union geprägt werden. Die Ein-, Zwei- und Fünf-Cent-Münzen sind von der Änderung nicht betroffen, da auf diese Geldstücke eine Weltkarte geprägt ist.

Den Haag: Das UN-Kriegsverbrechertribunal entlässt den ehemaligen Regierungschef des Kosovo, Ramush Haradinaj, unter Auflagen aus der Untersuchungshaft. Dem 35-Jährigen werden Gräueltaten an Zivilisten während des Kosovo-Konflikts 1998/99 vorgeworfen. Haradinaj war im März als Regierungschef des Kosovo zurückgetreten und hatte sich dem Tribunal gestellt.

Washington: Die USA und Großbritannien wollen sich auf dem im Juli anstehenden G8-Gipfel dafür einsetzen, den ärmsten Ländern in Afrika komplett die Schulden zu erlassen. US-Präsident George W. Bush und Premierminister Tony Blair wollen jedoch nur diejenigen Länder in den SchuldenErlass einbeziehen, die gegen die Korruption vorgingen.

Stockholm: Die weltweiten Militärausgaben haben im Jahr 2004 nach Angaben des renommierten Stockholmer Instituts für Friedensforschung (SIPRI) die Grenze von einer Billion US-Dollar überschritten. Fast die Hälfte der Ausgaben entfallen auf die USA.

Budapest: In Ungarn wird der Kandidat der oppositionellen konservativen Partei FIDESz, Lázló Sólyom, vom Parlament im dritten Wahlgang mit 185 der 367 Stimmen gewählt worden. Die Kandidatin der regierenden sozialistischen Partei MSZP und derzeitige Parlamentsvorsitzende Katalin Szili erhält nur mit 182 Stimmen.

München: Der Siemens-Konzern trennt sich wegen anhaltend hoher Verluste von seinem Handygeschäft. Neuer Eigentümer wird der taiwanesische Konzern BenQ. Für die 6000 Beschäftigten soll der 2004 ausgehandelte Beschäftigungssicherungsvertrag weiterhin gelten.

8.6.2005, Mittwoch

Berlin: CDU-Kanzlerkandidatin Angela Merkel kündigt für den Fall des Wahlsiegs an, die Energiepolitik der jetzigen Regierung in fast allen Punkten zu ändern. So sollten der Ausbau des Ökostroms gebremst und beim Klimaschutz Abstriche gemacht werden.

Berlin: Die Gewaltkriminalität hat in Deutschland im Jahr 2004 massiv zugenommen und ist mit 210 000 Straftaten um 3,5 % höher als 2003. Dies geht aus der von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) vorgestellten polizeilichen Kriminalstatistik hervor.

New York: Deutschland, Brasilien, Indien und Japan machen bei ihrem Bemühen um einen ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat Zugeständnisse beim Vetorecht. Die vier Länder legen einen überarbeiteten Entwurf für die Resolution zur Erweiterung des Sicherheitsrats vor, worin vorgesehen ist, dass die neuen ständigen Mitglieder vorerst kein Vetorecht erhalten sollen. Erst 15 Jahre nach Inkrafttreten der Reform solle die Einführung eines solchen Rechts geprüft werden.

Addis Abeba: Bei Demonstrationen von Anhängern der Opposition in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba werden mindestens 24 Menschen getötet, als Soldaten und Polizisten das Feuer eröffnen. In dem ostafrikanischen Land kommt es seit Wochen zu Protesten gegen mutmaßliche Wahlfälschungen, weil das offizielle Ergebnis der Parlamentwahl vom 15. Mai noch nicht vorliegt.

Mönchengladbach: Die deutsche Fußball-Nationalelf kommt in einem Testspiel gegen Russland in Mönchengladbach über ein 2:2 hinaus.

9.6.2005, Donnerstag

Sucre: Nach wochenlanger Krise nimmt der bolivianische Kongress das Rücktrittsangebot von Präsident Carlos Mesa an. Zum neuen Staats- und Regierungschef wird in der Hauptstadt Sucre der bisherige Präsident des Obersten Gerichts, Eduardo Rodríguez, ernannt. Laut Grundgesetz muss Rodríguez nun innerhalb der nächsten sechs Monate Neuwahlen in Bolivien ausschreiben.

Kabul: Die am 16. Mai in Afghanistan entführte Italienerin Clementina Cantoni wird auf freien Fuß gesetzt. Die Hintergründe der Entführung der Mitarbeiterin der Hilfsorganisation CARE sind unklar.

Karlsruhe: Der im sog. Hamburger Terrorprozess freigesprochene Marokkaner Abdelghani Mzoudi bleibt endgültig auf freiem Fuß. Der Bundesgerichtshof bestätigt das entsprechende Urteil des Oberlandesgerichts Hamburg vom Februar 2004, wonach nicht bewiesen sei, dass Mzoudi in die Pläne der Hamburger Terrorzelle für die Anschläge am 11. September 2001 in den USA eingeweiht gewesen war.

Berlin: Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) will die Vertrauensfrage im Bundestag am 1. Juli nicht mit einer Sachfrage oder einer Gesetzesvorlage verbinden. Zugleich betont der Kanzler, er habe volles Vertrauen in die Überparteilichkeit von Bundespräsident Horst Köhler, dem SPD-Politiker vorgeworfen hatten, er verbreite Details aus vertraulichen Gesprächen.

10.6.2005, Freitag

Berlin: Der frühere SPD-Vorsitzende Oskar Lafontaine will an der Spitze eines Linksbündnisses aus PDS und der Parteineugründung WASG bei der Bundestagswahl antreten. Er werde vorbehaltlich der Zustimmung der Gremien beider Parteien im Falle einer Bundestagsneuwahl zusammen mit dem früheren PDS-Chef Gregor Gysi kandidieren.

Schanghai: Die Europäische Union und China legen ihren Streit um die sprunghaft gestiegenen Einfuhren von Billigtextilien aus der Volksrepublik bei. Das Volumen der chinesischen Exporte soll bis Ende 2008 begrenzt werden. Nach dem Wegfall der weltweiten Handelsquoten Anfang 2005 waren die chinesischen Textilexporte nach Europa und in die USA rasant gestiegen.

Paris: Bundeskanzler Gerhard Schröder und der französische Präsident Jacques Chirac fordern die britische Regierung auf, Zugeständnisse in der Frage des umstrittenen EU-Beitragsrabatts zu machen.

Venedig : Der deutsche Bildhauer und Grafiker Thomas Schütte erhält den Goldenen Löwen der Kunstbiennale in Venedig als bester Künstler der internationalen Ausstellung.

Darmstadt : Die Schriftstellerin Brigitte Kronauer erhält den Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Die in Hamburg lebende Autorin ist mit Romanen wie “Berittener Bogenschütze” und “Teufelsbrück” bekannt geworden. Die mit 40 000 dotierte bedeutendste deutsche Literaturauszeichnung wird am 5. November in Darmstadt verliehen.

11.6.2005, Samstag

Washington: Nach einer K.o-Niederlage gegen den irischen Außenseiter Kevin McBride erklärt der ehemalige Schwergewichtschampion Mike Tyson seinen Rücktritt. Vor rd. 15 000 Zuschauern im MCI Center von Washington unterliegt Tyson durch technischen K.o. nach der sechsten Runde. Er geht kurz vor Rundenschluss zu Boden und gibt daraufhin den Kampf auf. Für den 38 Jahre alten Tyson war es die sechste Niederlage im 58. Profikampf.

Karabila: Die US-Armee tötet bei einem Luftangriff auf Rebellen im Westen des Irak nach eigenen Angaben rd. 40 Menschen. Der Angriff habe schwer bewaffneter Aufständischen gegolten, die nahe der Stadt Karabila Straßensperren errichtet hätten.

London: Nach zweitägigen Verhandlungen in London einigen sich die Finanzminister der sieben führenden Industriestaaten und Russlands (G8) auf den bisher größten SchuldenErlass für Länder der Dritten Welt. Bis zu 37 der ärmsten Länder der Welt könnten dabei über einen Zeitraum von 40 Jahren Verpflichtungen im Wert von bis zu 55 Mrd. US-$ beim Internationalen Währungsfonds (IWF), bei der Weltbank und der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) erlassen bekommen.

Leipzig: Der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering verteidigt die Reformpolitik der rot-grünen Bundesregierung. Der mit der Agenda 2010 begonnene Weg müsse fortgesetzt werden, sagt Müntefering auf dem Juso-Bundeskongress in Leipzig. Die Gewerkschaften ermuntert Müntefering zur Aufgabe ihrer seit Jahren praktizierten Lohnzurückhaltung.

Berlin: Der PDS-Vorstand billigt ein Wahlbündnis mit der WASG und beschließt die Umbenennung der Partei in “Demokratische Linke – PDS”. Nach den Worten von PDS-Chef Lothar Bisky will seine Partei ihre Wahllisten für Mitglieder der WASG und für Parteilose öffnen.

12.6.2005, Sonntag

Bagdad: Nach 157 Tagen Geiselhaft im Irak werden die französische Journalistin Florence Aubenas und ihr irakischer Dolmetscher Hussein Hanun wieder auf freiem Fuß gesetzt. Die Reporterin der Tageszeitung “Libération” und ihr Dolmetscher waren zuletzt am 5. Januar beim Verlassen ihres Hotels in Bagdad gesehen worden. – Die Geiselhaft der 44-Jährigen hatte in Frankreich große Betroffenheit und eine Welle der Solidarität ausgelöst.

Erbil: Das Parlament der Kurden im Norden des Irak wählt den Chef der Kurdischen Demokratischen Partei, Masud Barsani, zum Präsidenten der teilautonomen Region der Volksgruppe gewählt. Die 111 Abgeordneten in der Stadt Erbil votierten einstimmig für Barsani.

Moskau: Beim Entgleisen eines in Tschetschenien gestarteter Fernzug in der Nähe von Moskau werden mindestens 15 Menschen verletzt. Die Ursache ist eine Explosion an den Gleisen.

Kuwait-Stadt: Zum ersten Mal in der Geschichte Kuwaits wird eine Frau mit einem Kabinettsposten betraut. Die Politikwissenschaftlerin, Journalistin und Frauenrechtlerin Massuma al-Mubarak übernimmt das Ministeramt für Bereiche Planung und Entwicklung ernannt worden, berichtete das staatliche Fernsehen.

München: Die Hypo-Vereinsbank und die italienische Großbank Uni-Credito einigen sich auf eine Fusion geeinigt. Uni-Credito bietet für die Übernahme der zweitgrößten deutschen Privatbank 15,4 Mrd. in Form eigener Aktien. Mit der Übernahme entsteht der neuntgrößte Bankkonzern Europas mit einer Bilanzsumme von über 730 Mrd. einem Börsenwert von über 40 Mrd. Von den 127 000 Mitarbeitern sollen bei der Fusion 9200 gehen, der Großteil davon in Osteuropa.

13.6.2005, Montag

Santiago de Chile: Ein heftiges Erdbeben erschüttert Teile Südamerikas. Besonders betroffen ist das Grenzgebiet zwischen Chile, Peru und Bolivien. Nach Angaben des Nationalen Geologischen Instituts der USA werden Erdstöße der Stärke 7,9 auf der Richterskala gemessen. Im Norden Chiles kommen mindestens zwölf Menschen ums Leben.

Wien: Der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergie-Behörde bestätigt Mohammed El Baradei als Leiter der Organisation für eine dritte Amtszeit. Die USA hatten erst kurz zuvor ihren Widerstand gegen die Wiederwahl des Ägypters aufgegeben. Der 62-Jährige steht seit 1997 an der Spitze der Atomenergie-Behörde.

Santa Maria: US-Popstar Michael Jackson wird nach monatelangem Prozess vom Vorwurf des Kindesmissbrauchs freigesprochen. Die Geschworenen des Gerichts von Santa Maria (US-Bundesstaat Kalifornien) weisen alle zehn Anklagepunkte ab. Bei einem Schuldspruch hätten Jackson bis zu 20 Jahre Haft gedroht.

Italien: Eine zweitätige Volksabstimmung in Italien über eine Lockerung des Gesetzes zur Embryonenforschung und künstlichen Befruchtung scheitert nach einem Boykottaufruf der katholischen Kirche an der mangelnden Wahlbeteiligung. Nur 25,9 % der rd. 50 Mio. Abstimmungsberechtigten beteiligen sich an dem Referendum, notwendig für eine Annahme wären 50 % gewesen.

14.6.2005, Dienstag

Göttingen: Bei der Entgegennahme der Ehrendoktorwürde der Universität Göttingen spricht sich Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) für eine Lockerung der gesetzlichen Bestimmungen zur Stammzellenforschung aus. Deutschland dürfe sich nicht von der internationalen Entwicklung in der Bio- und Gentechnologie abkoppeln..

Berlin: Die SPD-Bundestagsfraktion beschließt, älteren Arbeitslosen länger als ursprünglich vorgesehen das Arbeitslosengeld I zuzugestehen und die Übergangsfrist für den längeren Bezug des Arbeitslosengeldes erst 2008 statt wie bisher geplant 2006 auslaufen zu lassen.

Erbil: Der Vorsitzende der Demokratischen Partei Kurdistans (KDP), Massud Barsani, wird als erster Präsident der drei kurdischen Provinzen im Nordirak vereidigt. Die 111 Mitglieder des autonomen kurdischen Parlaments mit Sitz in der nordirakischen Stadt Erbil hatten ihn am 9. Juni einstimmig zum Präsidenten der Kurdenregion gewählt. Bei mehreren Anschlägen wurden in mehreren Landesteilen des Irak mindestens 25 Menschen getötet. In Kirkuk reißt ein Selbstmordattentäter mindestens 20 Menschen mit in den Tod.

Kapstadt: Der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki entlässt seinen umstrittenen Stellvertreter Jacob Zuma, der wiederholt mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert worden war. Zuma galt lange Zeit als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für die Nachfolge Mbekis, dessen Amtszeit im Jahr 2009 endet. Am 22. Juni beruft er seine bisherige Ministerin Phumzile Mlambo-Ngcuka auf diesen Posten.

Buenos Aires: Der Oberste Gerichtshof in Argentinien erklärt zwei Amnestiegesetze für verfassungswidrig und macht damit den Weg frei für Prozesse gegen Militärangehörige. Sie sollen während der Militärherrschaft von 1976 bis 1983 an Tötungen, Folter und anderen Menschenrechtsverletzungen beteiligt gewesen zu sein.

Athen: Der 22-jährige Sprinter Asafa Powell aus Jamaika läuft einen neuen Weltrekord über 100 m. Powell gewinnt das Finale beim Super Grand Prix der Leichtathleten im Athener Olympiastadion in 9,77 sec Sekunden und verbessert die Marke des US-Amerikaners Tim Montgomery aus dem Jahr 2002 um eine Hundertstelsekunde.

15.6.2005, Mittwoch

Karlsruhe: Der Visa-Untersuchungs-Ausschuss des Bundestages muss seine Arbeit fortsetzen. Mit dieser Entscheidung gibt das Bundesverfassungsgericht einem Eilantrag von CDU/CSU und FDP statt und erklärt, der Ausschuss dürfe seine Arbeit erst dann beenden, wenn der Bundespräsident eine Neuwahl angeordnet hat.

Berlin: Beamte sollen künftig stärker nach Leistung bezahlt werden. Das Bundeskabinett billigt den Gesetzentwurf für eine grundlegende Dienstrechtsreform, mit der die bisherige Entlohnung nach Kriterien wie Alter und Familienstand gekippt werden soll.

Berlin: Die Bundesvorstände von PDS und Wahlalternative WASG einigen sich im Streit über den Namen für das neue Linksbündnis. Danach werde sich die PDS auf Bundesebene in “Demokratische Linke.PDS” umbenennen, in den Landesverbänden sollen Abweichungen möglich sein.

Pjöngjang: Fünf Jahre nach dem Versöhnungsgipfel in Korea bekräftigten beide Staaten ihre Absicht zur Zusammenarbeit. Es müsse auf eine Wiedervereinigung hingewirkt werden, erklärt Nordkoreas Ministerpräsident Pak Pong Ju zum Auftakt der Jubiläumsfeier in Pjöngjang. Der südkoreanische Vereinigungsminister Chung Dong Young ruft zur Überwindung der militärischen und ideologischen Konfrontation auf.

Wien: Angesichts des Anstiegs der Rohölpreise erhöht die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ihre offizielle Förderquote ab 1. Juli um 500 000 Barrel (1 Barrel = 159 Liter) täglich auf 28 Mio. Barrel. Die OPEC fördert rd. 35 % des weltweiten Ölbedarfs.

Frankfurt am Main : Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gewinnt ihr Auftaktspiel im Confederations Cup gegen Australien mit 4:3.

16.6.2005, Donnerstag

Berlin: Der Bundestag billigt einen interfraktionellen Antrag, der an das türkische Massaker an den Armeniern vor 90 Jahren erinnert. In dem Beschluss heißt es, das Parlament verneige sich im Gedenken an die Opfer von Mord und Vertreibung und beklage die Taten der damaligen Regierung der Jungtürken. Der türkische Außenminister Abdullah Gül hatte die Resolution im Vorfeld als verletzend kritisiert.

Mossul: Die US-Truppen im Irak fassen nach eigenen Angaben einen der engsten Vertrauten des Extremistenführers Abu Mussab el Sarkawi. Der auch als Abu Talha bekannte Mohammed Chalaf Schakar wird in der nordirakischen Stadt Mossul festgenommen. Bei mehreren neuen Anschlägen im Land werden mindestens 16 Menschen getötet, darunter fünf US-Soldaten.

Phnom Penh: Bei einem blutigen Geiseldrama in einer internationalen Schule in Kambodscha wird ein dreijähriges Kind aus Kanada erschossen. Maskierte Geiselnehmer hatten bis zu 40 Kinder und Lehrer für sechs Stunden in der Touristenstadt Siem Reap in der Nähe der Tempelanlage von Angkor festgehalten und Waffen und ein Fahrzeug zur Flucht nach Thailand gefordert.

Wiesbaden: Nach langwierigen Verhandlungen und mehreren Warnstreiks einigen sich die Tarifparteien im Druckgewerbe auf einen neuen Tarifvertrag für die rd. 200 000 Beschäftigten der Branche. Nach Angaben der Gewerkschaft Ver.di bleibe sowohl der Flächentarifvertrag als auch die 35-Stunden-Woche erhalten. Der Vertrag sieht darüber hinaus die Einführung von Arbeitszeitkonten und die Erweiterung der Samstagsarbeit vor.

17.6.2005, Freitag

Brüssel: Die EU-Staats- und Regierungschefs der 25 EU-Mitgliedsländer erzielen noch keine Einigung im Streit über den Finanzrahmen der Gemeinschaft für die Jahre 2007 bis 2013. Umstritten sind vor allem die niedrigeren Zahlungen Großbritanniens und die Agrarsubventionen. Der Ratifizierungsprozess der EU-Verfassung wird bis mindestens 2007 ausgesetzt.

Berlin: Der Bundestag beschließt mit den Stimmen von SPD und Union eine Verschärfung des Tatbestands der Sachbeschädigung. Graffiti-Sprayern drohen künftig Haftstrafen bis zu drei Jahren. Schon die Schmiererei selbst kann strafbar sein.

Hannover: Der niedersächsische CDU-Landtagsabgeordnete Thorsten Thümler legt nach Betrugsvorwürfen sein Mandat nieder. Er soll sich Rabatte in Luxushotels erschlichen haben, indem er sich als Reisejournalist ausgab.

Teheran: Im ersten Durchgang der von massiven Sicherheitsvorkehrungen begleiteten Präsidentenwahlen im Iran erhält keiner insgesamt sieben Bewerber die absolute Mehrheit. Der gemäßigt-konservative frühere Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani und der konservative Bürgermeister der Hauptstadt Teheran, Mahmud Ahmadinedschad, stehen sich am 24. Juni in einer Stichwahl gegenüber.

Bischkek: Drei Wochen vor der Präsidentschaftswahl in Kirgisien kommt es in der Hauptstadt Bischkek wieder zu Unruhen. Sondereinsatztruppen vertreiben einige hundert Besetzer aus dem Hauptregierungsgebäude und jagen Demonstranten mit Tränengas und Schüssen in die Luft durch die Straßen. Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Übergangspräsident Kurmanbek Bakijew sowie die Zulassung des Oppositionellen Urmat Baryktabasow zur Präsidentenwahl am 10. Juli.

Guatemala-Stadt: Nach heftigen Regenfällen reißt ein Erdrutsch in Guatemala 31 Menschen in den Tod. Die Lawine aus Schlamm und Steinen begräbt Teile der Ortschaft San Antonio Senahú im Norden Guatemalas unter sich.

18.6.2005, Samstag

Bagdad: Die US-Truppen im Irak eröffnen gemeinsam mit einheimischen Soldaten eine zweite Offensive gegen Aufständische im Grenzgebiet zu Syrien. Dabei werden nach US-Militärangaben bisher etwa 50 Aufständische getötet. Im Euphrat-Tal nahe der syrischen Grenze werden Waffenverstecke und ein logistisches Zentrum der irakischen Aufständischen vermutet.

Madrid: Die baskische Untergrundorganisation ETA erklärt einen Teil-Gewaltverzicht und kündigt an, sie werde keine gewählten Politiker mehr ermorden. Damit bleibt die ETA aber hinter der Forderung der spanischen Regierung zurück, die ein komplettes Ende der Gewalt zur Voraussetzung für Friedensgespräche gemacht hatte.

Lagos: Zwei in Nigeria entführte deutsche Mitarbeiter der Baufirma Bilfinger Berger werden nach dreitägiger Geiselhaft freigelassen.

Köln: Im zweiten Spiel des Confederations Cup gewinnt die deutsche Nationalelf in Köln 3:0 gegen Tunesien und sichert sich damit den Einzug in das Halbfinale.

19.6.2005, Sonntag

Beirut: Nach der vierten und letzten Runde der Parlamentswahl im Libanon sichert sich das anti-syrische Bündnis von Saad Hariri die absolute Mehrheit der Sitze. Die anderen politischen Kräfte im Libanon, darunter der christliche Politiker Michel Aoun sowie die pro-syrische Liste des früheren Innenministers Suleiman Frandschieh, räumen ihre Niederlage ein.

Bagdad: Mindestens 23 Menschen sterben beim Mittagessen in einem Bagdader Restaurant durch einen Selbstmordanschlag.

Seattle: 30 Jahre nach dem Ende des Vietnamkriegs trifft mit Ministerpräsident Phan Van Khai erstmals ein vietnamesischer Regierungschef in den USA ein. Im Rahmen seiner einwöchigen Reise durch die Vereinigten Staaten trifft Khai am 21. Juni mit Präsident George W. Bush in Washington zusammen.

New York: Durch den bisher größten bekannten Fall von Datenklau sind in den USA mehr als 40 Mio. Kartenbesitzer potentielle Opfer von Betrügern. Es wird bekannt, dass bereits im Mai über eine Sicherheitslücke bei der Firma Card-Systems Solutions in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia), die für Mastercard und andere Anbieter Zahlungen abwickelt,. Computer-Hacker Kundendaten von Karten-Nutzern ausspähten.

Blackburn: Die deutsche Frauen-Fußball-Nationalmannschaft gewinnt zum vierten Mal in Folge die Europameisterschaft. Das Team der scheidenden Bundestrainerin Tina Theune-Meyer gewinnt im Finale im englischen Blackburn gegen Norwegen mit 3:1.

Ulrichen: Radprofi Jan Ullrich verpasst die erfolgreiche Titelverteidigung bei der Tour de Suisse. Der Vorjahressieger und T-Mobile-Kapitän landet im Gesamtklassement auf dem dritten Rang und muss den Titel dem Spanier Aitor Gonzalez überlassen.

Indianapolis: Formel-1-Pilot Michael Schumacher fährt beim Großen Preis der USA in Indianapolis seinen ersten Saisonsieg ein. Zur Empörung des Publikums gehen bei dem Rennen allerdings nur sechs Fahrer an den Start. Die übrigen 14 Fahrer, deren Rennwagen mit Michelin-Reifen ausgerüstet sind, verzichten. Nach einem Trainingsunfall von Ralf Schumacher hatte der Reifenhersteller seinen Teams empfohlen, aus Sicherheitsgründen nicht teilzunehmen.

Pinehurst: Der neuseeländische Golfprofi Michael Campbell gewinnt die 105. US Open vor Tiger Woods (USA). Es ist der erste Sieg eines gebürtigen Maori bei einem Major-Turnier und der zweite für einen Neuseeländer nach Bob Charles (British Open 1963).

20.6.2005, Montag

Washington: Ungeachtet der aktuellen Krise der Europäischen Union bekräftigt US-Präsident George W. Bush die Unterstützung der Vereinigten Staaten für ein starkes Europa. Anlass ist ein amerikanisch-europäischen Gipfel in Washington, zu dem der Präsidenten der EU-Kommission José Manuel Barroso und der amtierende EU-Ratsvorsitzenden Jean-Claude Juncker angereist sind.

London: In einer Rede vor dem britischen Unterhaus erklärt der britische Premierminister Tony Blair, er wolle die aktuelle Krise der Europäischen Union für eine umfassende Reform nutzen und fordert vor allem einen radikalen Abbau der “sinnlosen” Agrarsubventionen.

Ankara: Der als “Kalif von Köln” bekannt gewordene Metin Kaplan wird vor einem türkischen Gericht wegen Hochverrats zu lebenslanger Haft verurteilt. Dem Gründer der Organisation “Kalifatstaat” wird vorgeworfen, 1998 einen Terroranschlag auf die türkische Staatsspitze befohlen zu haben. In Deutschland hatte Kaplan eine vierjährige Haftstrafe abgesessen, weil er zur Ermordung eines rivalisierenden Predigers aufgerufen hatte und nach jahrelangem Rechtsstreit im Oktober 2004 aus Deutschland abgeschoben worden.

Chroniknet