Was geschah im März 1931

  • < 1930
  • 3.1931
  • 1932 >

Wetterstationen März 1931

1.3.1931, Sonntag

Im Deutschen Reich tritt rückwirkend vom 4. März eine Änderung des Reichspressegesetzes von 1874 in Kraft. Personen, die durch Immunität vor der Strafverfolgung geschützt sind (wie z. B. Abgeordnete), dürfen nicht mehr verantwortliche Redakteure periodisch erscheinender Publikationen sein.

Bei den Skispielen am Holmenkollen bei Oslo ist in der Kombinationswertung aus Langlauf und Sprunglauf zum siebten Mal der Norweger Johan Gröttumsbraaten erfolgreich.

In Berlin enden die Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften mit Siegen von Karl Schäfer (Österreich), Sonja Henie (Norwegen) und Emilie Rotter/Laszlo Szollas (Ungarn)

Beim zehnten Wasa-Skilanglauf von Sälen nach Mora über 90 km gewinnt der Schwede Anders Ström.

Im Berliner Varieté-Theater Scala tritt die ungarische Sängerin und Tänzerin Marika Rökk auf.

Die deutsche Zigarettenindustrie führt die Fünftagewoche mit 42,5 Arbeitsstunden ein. Den 28 000 Beschäftigten dieser Branche werden 45 Arbeitsstunden bei der Lohnzahlung angerechnet.

Als Nachfolger von Lauri Relander (seit 1925) tritt der am 19. Februar gewählte Pehr Evind Svinhufvud sein Amt als Staatspräsident der Republik Finnland an. Vorsitzender des Verteidigungsrates wird General Carl Gustaf Emil Freiherr von Mannerheim.

Der britische Außenminister Arthur Henderson beendet seinen am 26. Februar begonnenen Besuch in Rom. Es ist ihm gelungen, die italienische Regierung zu einer Zustimmung zur Flottenabrüstung zu bewegen.

2.3.1931, Montag

Der zum linken Flügel der Labour Party zählende britische Unterrichtsminister Sir Charles Trevelyan tritt zurück. Anlass ist die Ablehnung des Schulgesetzes mit dem die Pflichtschulzeit bis zum 15. Lebensjahr verlängert werden sollte, am 18. Februar im Oberhaus.

Die Verwaltung der Gutehoffnungshütte gibt die Schließung von zwei Zechen in Oberhausen mit 2321 Arbeitern und 140 Angestellten zum 31. März bekannt.

3.3.1931, Dienstag

Bei einer Kundgebung des Bürgertums gegen den Marxismus ist die NSDAP in Hamburg erstmals gleichberechtigter Mitveranstalter neben DNVP und DVP und einigen Mittelstandsverbänden.

Der US-Kongress erhebt das 1814 während eines britischen Angriffs auf Baltimore von Francis Scott Key geschriebene Gedicht “The Star-Spangled Banner”, unterlegt mit der von John Stafford Smith um 1780 komponierten Melodie des Liedes “To Anacreon in Heaven” zur Nationalhymne der USA.

4.3.1931, Mittwoch

Die britische Regierung zieht das von ihr eingebrachte Gewerkschaftsgesetz zurück, nachdem der zuständige Ausschuss des Unterhauses am 26. Februar einen Zusatzantrag der Liberalen angenommen hat, nach dem die Zulässigkeit von Streiks noch stärker eingeschränkt werden soll als durch das konservative Gesetz von 1927.

Der britische Vizekönig Edward Wood Lord Irwin of Kirby Underdale und der indische Freiheitskämpfer Mohandas Karamchand (Mahatma) Gandhi einigen sich auf einen Kompromiss, der die Situation in Indien entspannen soll.

5.3.1931, Donnerstag

Die SPD-Reichstagsfraktion beschließt, die Billigung des Wehretats und des Baues des Panzerschiffes B von der Haltung der Reichsregierung und des Reichstages zu ihren Finanzierungsvorschlägen abhängig zu machen. Die SPD fordert eine Zusatzsteuer auf hohe Vermögen und Einkommen.

Im Deutschen Theater in Berlin wird das “deutsche Märchen” von Carl Zuckmayer “Der Hauptmann von Köpenick” uraufgeführt.

6.3.1931, Freitag

Der Reichstag lehnt einen Misstrauensantrag von der KPD gegen den u.a. wegen seiner restriktiven Kulturpolitik umstrittenen Reichsinnenminister Joseph Wirth (Zentrum) mit 271 gegen 66 Stimmen bei 38 Enthaltungen ab.

7.3.1931, Samstag

Ein Erdbeben auf dem Balkan zerstört über 2000 Häuser und fordert 65 Menschenleben. Stark betroffen ist das jugoslawisch-bulgarische Grenzgebiet bei Strumiza.

Die Liga der freien Wohlfahrtspflege richtet einen dringenden Aufruf an die deutsche Bevölkerung, durch Sach- und Geldspenden die Not der Arbeitslosen zu lindern und vor allem deren Kinder vor einer drohenden Unterernährung und Rachitis zu bewahren.

Die katholischen Bischöfe der Kölner Kirchenprovinz warnen in einer öffentlichen Erklärung vor dem Nationalsozialismus.

8.3.1931, Sonntag

Die Volkszählung in Frankreich ergibt eine Wohnbevölkerung von 41 834 923 Menschen auf 550 986 km². Auf 1 km leben damit 75,93 Menschen (im Deutschen Reich am 16.6. 1925 auf 1 km² 133,14 Menschen)

In der Berliner Akademie der Künste wird eine Ausstellung über das Werk des Architekten Hans Poelzig mit einer Rede des Malers und Graphikers Max Liebermann eröffnet.

9.3.1931, Montag

Der britische Filmschauspieler und Regisseur Charlie Chaplin trifft auf seiner Europareise in Berlin ein.

Eine Delegation hochrangiger Vertreter der deutschen Industrie verlässt nach der Besichtigung von Industrieanlagen in Leningrad und Moskau und Gesprächen mit dem Obersten Wirtschaftsrat die UdSSR.

In Moskau endet der am 1. März eröffnete Menschewistenprozess mit Haftstrafen gegen frühere Repräsentanten des rechten Flügels der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands.

Der preußische Disziplinarhof für nichtrichterliche Beamte stellt in einer Entscheidung fest, das Ziel der NSDAP sei der “gewaltsame Umsturz der bestehenden Staatsform”.

10.3.1931, Dienstag

Der Bundesausschuss des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes fordert erneut die Einführung der Fünftage- bzw. 40-Stunden-Woche als Mittel gegen die Arbeitslosigkeit.

Die britische Labour Party schließt Sir Oswald Ernald Mosley aus. Der Unterhausabgeordnete hatte ein Programm für eine Partei mit rechtsextremem Charakter vorgelegt.

11.3.1931, Mittwoch

In London wird eine Übereinkunft zwischen Großbritannien, Frankreich und Italien über eine Begrenzung der Flottenrüstung veröffentlicht.

12.3.1931, Donnerstag

Der Bezirk III (Hamburg) des Norddeutschen Fußballverbandes legt als Neuerung im Regelwerk fest, dass ein Spieler nach zwei Feldverweisen automatisch für vier Wochen gesperrt wird.

Der Reichstag billigt ein neues Kraftfahrzeugsteuergesetz. Es sieht u.a. für Pkw mit Verbrennungsmotoren eine jährliche Steuer von 12 Reichsmark (RM) pro 100 cm Hubraum vor, bei Kraftomnibussen oder Lkw beträgt die Abgabe 30 RM je 200 kg Eigengewicht.

Das Bezirksgericht in Rybnik (Polen) verurteilt zwei polnische Staatsangehörige wegen der Überfälle auf sieben deutsche Familien am 6. November 1930 in Hohenbirken (Oberschlesien) zu je vier Monaten Gefängnis.

13.3.1931, Freitag

In der Nähe von Berlin gelingt dem deutschen Erfinder Karl Poggensee der erste erfolgreiche Abschuss einer Feststoffrakete in Europa.

Im Zuge einer liberalen Handhabung der Zollgesetze gestattet der US-Zoll die Einfuhr von fünf Werken der erotischen Weltliteratur, darunter sind die “Memoiren” von Giacomo Girolamo Casanova.

Die französische Deputiertenkammer spricht mit 340 gegen 215 Stimmen der Regierung von Pierre Laval das Vertrauen aus. Anlass war die Kritik der Sozialisten an Finanzminister Pierre Etienne Flandin wegen der- Finanzhilfe für die in Konkurs gegangene private Fluglinie Aero Postale.

Im Hamburger Polizeipräsidium schießt der Polizeihauptwachtmeister Friedrich Franz Pohl bei einer Vernehmung wegen seiner nationalsozialistischen Betätigung Regierungsrat Oswald Lassally mit der Dienstpistole nieder und verletzt ihn schwer.

Die Fraktion der Deutschen Volkspartei (DVP) im Landtag von Thüringen erklärt die im Januar 1930 geschlossene Regierungskoalition mit der NSDAP für beendet.

14.3.1931, Samstag

Im Plenarsaal des Reichswirtschaftsrates in Berlin wird die Reichshandwerkswoche eröffnet.

Auf seiner am 16. Januar begonnenen Südamerikareise eröffnet der britische Thronfolger Edward Prinz von Wales in Buenos Aires eine britische Industrieausstellung.

Im Berliner Rowohlt Verlag veröffentlicht das frühere NSDAP-Mitglied Weigand von Miltenberg die polemische Biographie “Adolf Hitler. Wilhelm III.”

15.3.1931, Sonntag

In Paris unterliegt die deutsche Fußballnationalmannschaft der französischen Auswahl 0:1 (0:1).

In Rom wird die Komische Oper “Die schalkhafte Witwe” (La vedova scaltra) des deutsch-italienischen Komponisten Ermanno Wolf-Ferrari nach einer Vorlage des Komödiendichters Carlo Goldoni uraufgeführt.

Die Zahl der Arbeitslosen im Deutschen Reich erreicht mit 4,980 Millionen den Höchststand im Winter 1931/32.

In einem Referendum werden in der Schweiz eine Verringerung der Sitze im Nationalrat (mit 296 053 gegen 253 382 Stimmen) und eine Verlängerung der Amtsdauer des National- und Bundesrates von drei auf vier Jahre (297 938 gegen 256 919 Stimmen) gebilligt.

Ein Attentat auf den sowjetischen Handelsattaché in Tokio, Paul Anikieff, führt zu einer Verschlechterung der sowjetisch-japanischen Beziehungen.

In Hamburg wird der kommunistische Bürgerschaftsabgeordnete Ernst Henning von drei SA-Leuten ermordet.

16.3.1931, Montag

Beim erstmals in Mürren ausgetragenen Arlberg-Kandahar-Rennen mit 93 Herren und 27 Damen aus sieben Ländern siegt bei den Herren in Abfahrt und Kombination Otto Furrer.

In Hamburg werden bis auf weiteres Zeitungen von NSDAP und KPD sowie Kundgebungen dieser Parteien verboten. Am gleichen Tag werden dort die Mörder des KPD-Abgeordneten Ernst Henning verhaftet.

Der Deutsche Reichstag billigt mit 231 gegen 106 Stimmen bei 31 Enthaltungen einen SPD-Antrag, der die Reichsregierung zur Einbringung eines Gesetzentwurfes zur wirksamen Bekämpfung von politischem Mord und dem Handel mit Waffen und Munition auffordert.

17.3.1931, Dienstag

Der Deutsche Reichstag nimmt mit den Stimmen der Fraktionen von SPD und KPD eine Entschließung an, in der die Verankerung der 40-Stunden-Woche durch ein Reichsgesetz verlangt wird.

In Moskau endet der am 8. März begonnene VI. Sowjetkongress. In dem neugewählten Zentralexekutivkomitee sind mit Nikolai I. Bucharin, Alexei I. Rykov, Michail P. Tomski und Nadeschda K. Krupskaja auch Vertreter der ehemaligen “rechten” Opposition vertreten.

18.3.1931, Mittwoch

Der zu 18 Monaten Festungshaft verurteilte frühere Reichswehrleutnant und Hitler-Anhänger Richard Scheringer erklärt seinen Übertritt zur kommunistischen Bewegung.

Die Berliner Film-Oberprüfstelle verbietet den Film “Das Lied vom Leben” des sowjetischen Regisseurs Alexis Granowsky. Der Film, der sich u.a. mit den Themen Schwangerschaft und Geburt auseinandersetzt, stellt nach Ansicht der Zensoren eine “Herabwürdigung der Ehe” dar.

Nach der Verbindlichkeitserklärung eines Schiedsspruchs des bayerischen Arbeitsministeriums über eine bis zum 30. September 1931 befristete Lohnsenkung um 5,5% endet die am 11. März vom Verband der bayerischen Metallindustriellen verfügte Aussperrung von über 40 000 Arbeitnehmern.

19.3.1931, Donnerstag

In Wien endet die am Vortag eröffnete 6. mitteleuropäische Wirtschaftskonferenz mit Vertretern aus Österreich, dem Deutschen Reich, Jugoslawien, Rumänien, Ungarn und der Tschechoslowakei.

Die Regierungen des Deutschen Reiches und Österreichs billigen Richtlinien für eine Zollunion zwischen den beiden Nachbarländern.

20.3.1931, Freitag

Der Reichstag billigt bei weitgehender Stimmenthaltung der SPD-Abgeordneten den Weiterbau bzw. Bau der Panzerschiffe A und B.

In Berlin stirbt 54jährig der SPD-Politiker Hermann Müller, Reichsaußenminister von Juni 1919 bis März 1920 und Reichskanzler von März bis Juni 1920 und von Juni 1928 bis März 1930.

Im Berliner Theater am Schiffbauerdamm wird das Schauspiel “Italienische Nacht” des Österreichers Ödön von Horváth uraufgeführt.

21.3.1931, Samstag

Beim 83. Rennen der Universitätsachter von Oxford und Cambridge auf der Themse siegt zum 42. Mal das Boot von Cambridge.

Der “L’Osservatore Romano” veröffentlicht ein Dekret des Santo officio, der obersten richterlichen Behörde der römisch-katholischen Kirche, gegen jede geschlechtliche Aufklärung Heranwachsender und gegen die Eugenik (Erbgesundheitslehre)

Die US-Regierung veröffentlicht die Ergebnisse einer Befragung über die Höhe der Arbeitslosigkeit in 19 Großstädten. Hochgerechnet auf die Bevölkerung der USA ergibt sich eine Zahl von 6,05 Millionen Erwerbslosen.

Die deutsche Reichsregierung gibt den Inhalt des Plans einer Zollunion mit Österreich bekannt.

22.3.1931, Sonntag

In Beuthen wird eine offizielle Feier der Regierungen des Reiches und Preußens zum 10. Jahrestag des Oberschlesienreferendums veranstaltet.

Das KPD-Organ “Die Rote Fahne” erklärt zur Haltung gegenüber der “sozialfaschistischen” SPD, es gebe in der KPD “keinen Menschen mit solchen Illusionen, dass im Bunde mit dem Sozialfaschismus der Faschismus geschlagen werden könne”.

Im Berliner Ullstein-Verlag erscheint als erstes Runkfunkprogrammheft in Europa das Wochenblatt “Sieben Tage, Funkblätter mit Programm” zum Preis von 20 Reichspfennig.

23.3.1931, Montag

Der Reichstag billigt die von der SPD als Vorbedingung für die Tolerierung des Panzerschiffbaus geforderten Steuererhöhungen. Vorgesehen ist die Anhebung der Tantiemensteuer von 10 auf 20% und die Erhöhung des Steuerzuschlages von 5 auf 10% bei Einkünften von mehr als 20 000 Reichsmark im Jahr.

24.3.1931, Dienstag

In seiner Zeitschrift “Die Weltbühne” ruft der Publizist Carl von Ossietzky unter Hinweis auf die blutigen Ereignisse in Hamburg dazu auf, den Führern der NSDAP “diese elende, feige Phrase von der Legalität” aus “der wohlgepflegten Hand” zu schlagen.

Die Dresdner Bank und Discontogesellschaft legt die Bilanz für das Geschäftsjahr 1930 vor. Bei einem um 14,66 Millionen auf 17,49 Millionen Reichsmark gesunkenen Reingewinn werden 6% statt 10% Dividende gezahlt.

25.3.1931, Mittwoch

Als erster Schweizer Rundfunk-Landessender geht die 25-Kilowatt-Sendeanlage in Sottens in Betrieb.

Nach der Hinrichtung von drei der Tötung eines britischen Polizeioffiziers bezichtigten Hindus in Lahore werden bei Unruhen in der Stadt Cawnpore 89 Mohammedaner und 35 Hindus getötet.

Die Leitung der KPdSU und die Sowjetregierung verbieten die Mobilisierung von Produktionsarbeitern und technischem und Verwaltungspersonal in Industrie und Transportwesen zur Teilnahme an Kampagnen von Partei und Gewerkschaft.

Der preußische Landtag beschließt mit 213 gegen 40 Stimmen bei 153 Enthaltungen die Schließung der Krolloper in Berlin.

Der britische Botschafter in Berlin, Sir Horace Rumbold, interveniert wegen der geplanten deutsch-österreichischen Zollunion.

Der Deutsche Reichstag billigt mit 275 gegen 65 Stimmen bei 14 Enthaltungen der Wirtschaftspartei den Reichshaushalt 1931/32. Er sieht Ausgaben in Höhe von 6,815 Milliarden Reichsmark vor.

26.3.1931, Donnerstag

Die Darmstädter- und Nationalbank (Danatbank) veröffentlicht die Bilanz für 1930. Bei einem um 3,63 Millionen auf 8,17 Millionen gesunkenen Reingewinn werden 8% statt 12% Dividende gezahlt.

Über Kurzwelle wird die erste eigens für deutsche Hörer gestaltete Rundfunksendung aus New York übertragen.

Der Deutsche Reichstag billigt das mit der sog. Brotpreis-Klausel verbundene Zollermächtigungsgesetz und das Osthilfegesetz.

27.3.1931, Freitag

Die Deutsche Reichsbank gewährt der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung einen Kredit von 83 Millionen Reichsmark.

Die Commerzbank veröffentlicht die Bilanz für 1930. Bei einem um 3,44 Millionen auf 7,42 Millionen Reichsmark gesunkenen Reingewinn werden 7% statt 11% Dividende gezahlt.

Mit einer Feierstunde in der Preußischen Akademie der Künste in Berlin begeht der Schriftsteller Heinrich Mann seinen 60. Geburtstag.

In Großbritannien startet Alfred Hitchcocks Kriminalfilm “Sir John greift ein” (Murder) mit Herbert Marshall und Norah Baring in den Hauptrollen.

28.3.1931, Samstag

Vor der Rekordzahl von 129 810 Besuchern in Glasgow schlägt die Fußball-Nationalmannschaft von Schottland das englische Team 2:0.

Das Reichsfinanzministerium veröffentlicht das durch mehrere Gesetzesnovellen geänderte Biersteuergesetz. Es sieht nach dem Jahresausstoß der Brauereien gestaffelte Abgaben in Höhe von 9,50 bis 12 Reichsmark je Hektoliter vor.

Reichspräsident Paul von Hindenburg schränkt mit einer Notverordnung zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen das Versammlungsrecht und die Pressefreiheit erheblich ein.

29.3.1931, Sonntag

Im Deutschen Reich tritt das am Vortag verabschiedete Gesetz gegen den Waffenmissbrauch in Kraft. Es bedroht Personen, die ohne ausdrückliche Genehmigung in der Öffentlichkeit Hieb- und Stoßwaffen bei sich führen, mit einer Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr.

In einem Fußball-Länderspiel trennen sich die Schweiz und Italien vor 20 000 Zuschauern in Bern 1:1 (0:0).

30.3.1931, Montag

Das preusische Landesgesetz über die vorläufige Gemeindeverfassung für Berlin tritt in Kraft. Es stärkt die Position des Oberbürgermeisters und zielt durch die Einführung des Stadtgemeindeausschusses auf eine größere Effektivität der Verwaltung.

Der Hauptausschuss des Allindischen Nationalkongresses in Karatschi billigt mit 300 gegen zwei Stimmen den Gandhi-Irwin-Pakt vom 4. März.

31.3.1931, Dienstag

Vor dem Reichsrat erläutert Reichsaußenminister Julius Curtius die wirtschaftliche Bedeutung einer Zollunion mit Österreich.

Im Münchener “Völkischen Beobachter” ruft NSDAP-Führer Adolf Hitler alle Parteimitglieder dazu auf, die Notverordnung vom 28. März streng zu beachten.

Im ersten Vierteljahr 1931 verzeichnet Berlin 474 Selbstmorde gegenüber 421 im ersten Quartal 1930.

Die nicaraguanische Hauptstadt Managua (28 000 Einwohner) wird durch ein Erdbeben größtenteils zerstört. Die Zahl der Todesopfer geben die Behörden mit 2500 an.

Chroniknet