Was geschah im März 1954

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1.3.1954, Montag

Auf dem Bikini-Atoll, das zu den pazifischen Marshallinseln gehört, wird die bisher stärkste US-amerikanische Wasserstoffbombe gezündet.

Während einer Sitzung des US-amerikanischen Repräsentantenhauses schießen vier puertoricanische Nationalisten von der Galerie in den Sitzungssaal. Bei dem Anschlag werden fünf Abgeordnete zum Teil schwer verletzt.

In der sudanesischen Hauptstadt Khartum kommt es anlässlich der ersten Parlamentssitzung zu blutigen Ausschreitungen zwischen Befürwortern und Gegnern eines Anschlusses an Ägypten. 30 Menschen werden getötet, über 100 werden verletzt.

Der indische Ministerpräsident Jawaharlal Nehru wendet sich in Neu-Delhi gegen die geplante militärische Unterstützung der USA für Pakistan und lehnt gleichzeitig jede US-amerikanische Militärhilfe für Indien ab.

2.3.1954, Dienstag

In Belgrad erklärt der jugoslawische Staatspräsident Josip Tito den “Kalten Krieg” zwischen Ost und West für beendet. Eine neue Phase diplomatischer Verhandlungen sei im Begriff, die ideologische Sturheit abzulösen.

Aus verschiedenen Teilen der Bundesrepublik werden neun weitere Selbstmordfälle mit dem Pflanzenschutzmittel E 605 bekannt.

3.3.1954, Mittwoch

In dem britischen Stahlwerk Appleby-Prodingham wird der größte Hochofen Europas angeblasen.

Der US-amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower übt an den Untersuchungsmethoden des republikanischen Senators Joseph Raymond McCarthy scharfe Kritik. McCarthy ist Vorsitzender eines Ausschusses des Senats, der “unamerikanische Umtriebe” in den USA aufdecken soll.

4.3.1954, Donnerstag

Drei Jahre nach dem Tod des irischen Schriftstellers George Bernard Shaw wird seine politische Groteske “Genf” im österreichischen Graz erstmals in deutscher Sprache aufgeführt.

5.3.1954, Freitag

US-Präsident Dwight D. Eisenhower ernennt den Rechtsanwalt Ernest Wilkins zum stellvertretenden Arbeitsminister. Wilkins ist der erste Farbige im US-Kabinett.

Auf den Sultan von Marokko, Mohammad Ben Arafa, wird innerhalb eines halben Jahres das zweite Attentat von Nationalisten verübt.

In Paris nennt der französische Ministerpräsident Joseph Laniel die Bedingungen Frankreichs für einen sofortigen Waffenstillstand in Indochina; er fordert die Evakuierung von Laos, Kambodscha und des Tongking-Deltas durch die kommunistischen Vietminh-Rebellen.

6.3.1954, Samstag

Im Zusammenhang mit dem Attentat im US-Repräsentantenhaus am 1. März werden in Puerto Rico die Parteivorsitzenden und zahlreiche Mitglieder der Kommunistischen Partei und der rechten Nationalisten verhaftet.

7.3.1954, Sonntag

Auf dem fünften Bundesparteitag der FDP wird Thomas Dehler als Nachfolger von Franz Blücher zum Parteivorsitzenden gewählt.

Mit einem 6 km langen Schweigemarsch protestieren in Hannover ca. 50 000 Katholiken gegen die Einführung von “christlichen Gemeinschaftsschulen” in Niedersachsen.

Die Sowjetunion wird in der schwedischen Hauptstadt Stockholm Eishockey-Weltmeister durch einen 7:2-Sieg über die kanadische Auswahl.

8.3.1954, Montag

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Karl Arnold fordert in Bochum die Rückgabe der Gebiete von Eupen und Malmedy, die 1949 unter vorläufige niederländische und belgische Verwaltung gestellt worden waren.

In Kairo wird der ägyptische Ministerpräsident Gamal Abd an Nasser nach nur elftägiger Amtszeit von seinem Vorgänger Muhammad Ali Nagib im Amt abgelöst.

Neuer deutscher Botschafter beim Vatikan wird der bisherige Botschafter in Pakistan, Wolfgang Jaenicke. “Leichtes Befremden” löst nach Presseberichten die Tatsache aus, dass Jaenicke Protestant ist.

In Tokio unterzeichnen Regierungsvertreter Japans und der USA ein Verteidigungsabkommen zur Unterstützung der japanischen Wiederaufrüstung.

9.3.1954, Dienstag

In Paris verhandelt Bundeskanzler Konrad Adenauer mit dem französischen Außenminister Georges Bidault über die Saarfrage. Im Anschluss an seine Gespräche in Paris reist Adenauer zu Staatsbesuchen nach Griechenland, Italien und in die Türkei.

In dem vom DDR-Kulturminister Johannes R. Becher neu gebildeten künstlerisch-wissenschaftlichen Rat fehlen Hanns Eisler, Anna Seghers und Paul Dessau. Eisler und Dessau werden von der SED-Parteileitung “formalistische Tendenzen” vorgeworfen.

In Rom protestieren Vertreter der Evangelisch-Lutherischen Kirche scharf gegen einen vom Vatikan veröffentlichten Hirtenbrief, in dem die Gläubigen zum Kampf gegen alle “nichtkatholischen Bewegungen” aufgefordert wurden. Nach Ansicht der Protestanten werden darin “Kommunisten und Protestanten schlicht in einen Topf geworfen”.

10.3.1954, Mittwoch

In Paris verbietet die französische Regierung jede Demonstration für oder gegen die geplante Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG).

Bundesinnenminister Gerhard Schröder (CDU) beendet den in der Bundesrepublik schwelenden Streit um die Neuregelung des Eheschließungsgesetzes, indem er den Gesetzentwurf der Bundesregierung zurückzieht.

In Nordrhein-Westfalen wird auf Antrag der CDU das Wahlgesetz geändert. Künftig haben es kleinere Parteien schwerer, in den Landtag zu kommen.

11.3.1954, Donnerstag

In der schwedischen Stadt Uppsala entwickelt der Chirurg Tord Skoog eine Methode, menschliche Haut bis zu zwei Monaten zu konservieren.

Eine Kampfabstimmung im Parlament beendet in Italien eine Regierungskrise. Ministerpräsident Mario Scelba wird mit 300:283 Stimmen im Amt bestätigt.

In Genf wird der 24. Internationale Automobilsalon eröffnet. Die Ausstellung endet am 18. März.

Zum ersten Mal kann der Zuckerbedarf der Bundesrepublik fast völlig aus der eigenen Erzeugung gedeckt werden. Bisher musste ein Drittel der Gesamtverbrauchsmenge eingeführt werden.

Bundesfinanzminister Fritz Schäffer kündigt vor dem Bundestag eine Steuerreform an, die vor allem die Einkommenssteuer-Tarife senken soll.

In Bonn wendet sich der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, gegen die Bezeichnung “Ostzone” für das Staatsgebiet der DDR. Das deutsche Land im Osten liege jenseits der Oder-Neiße-Linie.

12.3.1954, Freitag

In der Bundesrepublik wird die Ehescheidung erschwert. Eine vom schuldigen Ehepartner beantragte Scheidung soll in Zukunft gegen den Willen des unschuldigen nicht mehr möglich sein.

An der Kölner Universitätsklinik wird die erste “Radiumkanone” zur Krebsbehandlung in Betrieb genommen.

In Hamburg wird Arnold Schönbergs Oper “Moses und Aron” konzertant uraufgeführt.

Erstmals seit Kriegsende gewinnt die bundesdeutsche Spring-Reitermannschaft beim Internationalen Reitturnier in Dortmund den “Preis der Nationen”.

13.3.1954, Samstag

In der iranischen Hauptstadt Teheran wird der ehemalige persische Außenminister Hussein Fatemi verhaftet. Nach dem Sturz von Ministerpräsident Mohammad Mossadegh im August 1953 war Fatemi in den Untergrund gegangen.

In Vietnam beginnen die Kämpfe um die “Dschungelfestung” Dien Bien Phu zwischen französischen Truppen und der kommunistischen Vietminh.

In Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, endet die zehnte Panamerikanische Konferenz zwischen den USA und den südamerikanischen Ländern, auf der Maßnahmen zur Eindämmung des Kommunismus beschlossen werden. Die Konferenz begann am 1. März.

14.3.1954, Sonntag

In Ungarn wird der ehemalige Leiter des Staatssicherheitsdienstes Gabor Peter wegen angeblicher “Verbrechen gegen Staat und Volk” zu lebenslanger Haft verurteilt.

Die von der “Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit” organisierte “Woche der Brüderlichkeit” beginnt in der Bundesrepublik.

Nach dem Abfahrtslauf gewinnt die bundesdeutsche Mirl Buchner in Garmisch-Partenkirchen auch den Slalom und die Kombinationswertung des Kandahar-Rennens.

15.3.1954, Montag

In Japan kehren 23 Fischer mit Anzeichen radioaktiver Strahlenverseuchung heim. Sie hatten sich während der Zündung einer US-amerikanischen H-Bombe auf dem Bikini-Atoll im Pazifischen Ozean ca. 100 km von der Explosionsstelle entfernt aufgehalten.

In Washington gibt der US-Verteidigungsminister Charles Wilson die Reduzierung der Heeres- und Marinestreitkräfte um 400 000 Mann bekannt. Die Luftstreitkräfte sollen bis Juli 1955 um 57 000 Mann verstärkt werden.

16.3.1954, Dienstag

Mit Blick auf die rückläufigen Geburtenzahlen seit 1900 spricht Bundesfamilienminister Franz-Josef Wuermeling (CDU) in Fulda davon, dass “Deutschland bereits ein sterbendes Volk” sei.

Bei einem Überfall in der Nähe der ägyptischen Stadt Ismailia am Suezkanal werden zwei britische Soldaten von ägyptischen Nationalisten getötet. Großbritannien hält seit 1882 die Zone um den Suezkanal besetzt.

Die sowjetische Regierung schränkt ihr Entwicklungsprogramm für die Wasserstoffbombe wegen zu hoher Kosten und technischer Schwierigkeiten ein.

17.3.1954, Mittwoch

Großbritannien gibt die Tantiemen-Guthaben deutscher Musiker für die Jahre 1950 bis 1952 frei. Sie waren nach dem Zweiten Weltkrieg als Feindvermögen beschlagnahmt worden.

Bei einem Überfall bewaffneter Araber auf einen Autobus werden in der Wüste Negev (Israel) elf Israelis getötet.

18.3.1954, Donnerstag

Auf einer Kundgebung der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) fordert Bundespräsident Theodor Heuss Hilfe für geistige Berufe weil “ein Staat und eine Wirtschaft, die ihre besten geistigen Kräfte verkümmern lassen, eines Tages nicht mehr wettbewerbsfähig sein werden.”

Wegen der schlechten Absatzlage im Bergbau werden auf neun Schachtanlagen im Ruhrgebiet erstmals seit 22 Jahren Feierschichten eingelegt.

Das norwegische Parlament entscheidet sich mit 138:12 Stimmen für die Verlängerung der Wehrpflicht von zwölf auf achtzehn Monate.

In Kairo werden sieben Frauen der Organisation “Töchter des Nils” nach einem siebentägigen Hungerstreik für das Frauenwahlrecht in Ägypten ins Krankenhaus eingeliefert.

In der DDR übernimmt die Liberal-Demokratische Partei (LDP) als erste bürgerliche Partei die Organisationsstruktur der SED.

19.3.1954, Freitag

In Bonn stimmt der Bundesrat der sog. Wehrergänzungsvorlage zum Grundgesetz zu.

In Polen wird Józef Cyrankiewicz vom Zentralkomitee der Kommunistischen Vereinigten Arbeiterpartei zum Nachfolger des zurückgetretenen Ministerpräsidenten Boleslaw Bierut gewählt.

Die italienische Regierung beschließt eine Reihe von Maßnahmen zur Kontrolle kommunistischer Aktivitäten. Unter anderem soll die Finanzierung der Kommunistischen Partei Italiens einer strengen Kontrolle unterworfen werden.

Das von Bertolt Brecht und Helene Weigel gegründete Berliner Ensemble bezieht das Theater am Schiffbauerdamm.

20.3.1954, Samstag

In Frankfurt am Main veranstaltet der Deutsche Leichtathletik-Verband erstmals die Deutsche Hallenmeisterschaft.

Die USA erweitern das Sperrgebiet rund um das Bikini-Atoll auf einen Radius von 1400 km, nachdem bei der H-Bombenexplosion am 1. März mehrere japanische Fischer, die sich ca. 100 km von der Explosionsstelle entfernt aufgehalten hatten, radioaktiv verseucht worden waren.

21.3.1954, Sonntag

Die Unabhängige Deutsche Partei (UDP) erklärt in Essen ihre Auflösung und empfiehlt ihren Mitgliedern den Beitritt zur Freien Demokratischen Partei (FDP).

In Cuxhaven eröffnet die Bundespost das 100. Fernschreibamt in der Bundesrepublik.

In der Dortmunder Westfalenhalle erreicht die bundesdeutsche Hallenhandball-Nationalmannschaft ein 5:5 gegen Weltmeister Schweden.

22.3.1954, Montag

In Essen gewinnt ein 63-Jähriger Rentner beim West-Süd-Toto die Rekordsumme von 738 115 DM.

In der brandenburgischen Stadt Wittstock (DDR) brennt das 700 Jahre alte Rathaus ab, nachdem ein Nachtwächter über seiner Zigarette eingeschlafen war. Die örtliche SED-Leitung sowie bundesdeutsche Zeitungen benutzen den Vorfall zu politischer Agitation.

Auf der Pazifikinsel Iwo Jima wird ein Massengrab mit Leichen von 2000 gefallenen japanischen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt.

Auf Taiwan (Formosa) wird Chiang Kai-shek für weitere sechs Jahre zum Staatspräsidenten gewählt.

In einem Rundfunkinterview spricht sich Jugoslawiens Staatspräsident Josip Tito für die uneingeschränkte Gleichberechtigung der Bundesrepublik mit anderen Völkern aus. So müsse der Bundesrepublik z.B. das Recht auf Landesverteidigung zugestanden werden.

In Duisburg konstituiert sich der “Freie Demokratische Arbeitnehmerverband”. Nach eigenen Angaben soll er sich an Arbeitnehmer wenden, die “weder marxistisch noch konfessionell” gebunden sind.

23.3.1954, Dienstag

Das Präsidium des Deutschen Ärztetages warnt vor der Aufnahme eines Medizinstudiums, weil zu wenig Arbeitsstellen für Ärzte vorhanden seien.

Im gesamten Bundesgebiet wird die Nummer 13 der Illustrierten “Revue” beschlagnahmt, die eine Reportage über angebliche unsachgemäße Tierversuche an der Zweiten Medizinischen Klinik der Universität München enthält.

In Washington wird vom Oberkommando der US-Armee eine Überprüfung aller Offiziere auf ihre “politische Zuverlässigkeit” angeordnet. Die Masnahme steht in Zusammenhang mit dem Streit zwischen der US-Armee und Senator Joseph Raymond McCarthy, dem Vorsitzenden des Senatsausschusses zur Untersuchung “unamerikanischer Umtriebe”.

Bayern beschließt als letztes Bundesland das Ende der Entnazifizierung.

24.3.1954, Mittwoch

Der Hohe Kommissar Frankreichs in der Bundesrepublik, André François-Poncet, erhält vom französischen Außenministerium die Anweisung, der Wehrergänzung zum Bonner Grundgesetz nicht zuzustimmen.

In New York verleiht die US-amerikanische Akademie der Schönen Künste dem Schriftsteller Ernest Hemingway ihren Ehrenpreis 1954. Der Preis wird alljährlich abwechselnd an den besten Maler, Bildhauer, Schriftsteller und Dramatiker verliehen.

In Berlin (Ost) legt der DDR-Kulturminister Johannes R. Becher einen Zehn-Punkte-Katalog für die kulturelle Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik und der DDR vor. Darin regt Becher u.a. den Austausch von Orchestern an, die Schaffung eines gesamtdeutschen Urheberrechts sowie enge Zusammenarbeit zwischen den Theatern in beiden deutschen Staaten.

25.3.1954, Donnerstag

Vor dem Verfassungsausschuss des bayerischen Landtags protestieren Frauen einer Damenringer-Riege gegen das Verbot von Frauenringkämpfen.

In Hollywood (USA) erhält der US-amerikanische Film “Verdammt in alle Ewigkeit” acht “Oscars”. Audrey Hepburn und William Holden werden als beste Schauspieler für ihre Rollen in “Ein Herz und eine Krone” bzw. “Stalag 17” ausgezeichnet.

In Kairo beschließt das ägyptische Parlament, sich nach dem Zusammentritt der Verfassunggebenden Versammlung am 23. Juli aufzulösen.

Der ehemalige Leiter des Nachrichtendienstes der Dienststelle Blank, Friedrich Wilhelm Heinz, wird verhaftet. Ihm wird Spionage für den sowjetischen Geheimdienst vorgeworfen. Die Dienststelle Blank ist für Sicherheitsfragen der Bundesrepublik zuständig.

In Köln spricht sich die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände gegen die einheitliche Einführung der Fünf-Tage-Woche in deutschen Unternehmen aus.

Die drei westlichen Hohen Kommissare fordern ihren sowjetischen Kollegen Wladimir S. Semjonow auf, Hafterleichterungen für die sieben noch im Gefängnis von Berlin-Spandau einsitzenden Nürnberger Kriegsverbrecher schnellstmöglich zuzustimmen.

Die Sowjetunion erkennt die DDR offiziell als souveränen Staat an.

Mit der Unterzeichnung des Wehrverfassungsgesetzes durch Bundespräsident Theodor Heuss schafft die Bundesrepublik die Voraussetzung für den Aufbau der Bundeswehr.

27.3.1954, Samstag

In verschiedenen griechischen Städten demonstrieren Studenten für die Wiedervereinigung der britischen Kronkolonie Zypern mit Griechenland. Die Mehrheit der griechischen Inselbevölkerung fordert seit Jahrzehnten den Anschluss an Griechenland, während Großbritannien Zypern langfristig Autonomie gewähren will.

28.3.1954, Sonntag

Die bundesdeutsche Fußball-Nationalmannschaft schafft in Saarbrücken durch einen 3:1-Sieg über das Saarland die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft.

Bei seinem ersten Kampf in den USA besiegt der bundesdeutsche Mittelgewichts-Boxer Bubi Scholz im New Yorker Madison Square Garden den US-Amerikaner Al Andrews nach Punkten.

29.3.1954, Montag

Bei einem Überfall auf das jordanische Dorf Nahalin töten israelische Soldaten acht Menschen.

In Bonn unterzeichnet Bundespräsident Theodor Heuss das Abkommen zur Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) und den Deutschlandvertrag, der das alliierte Besatzungsstatut ablösen soll.

In Ägypten ruft der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Hakim Amer, den Belagerungszustand aus, nachdem am Wochenende erneut Machtkämpfe zwischen rivalisierenden Gruppen um Staatspräsident Ali Muhammad Nagib und seinem Widersacher Gamal Abd an Nasser ausgebrochen waren.

30.3.1954, Dienstag

Der britische Premierminister Winston Churchill lehnt in London eine Unterbrechung der US-amerikanischen H-Bomben-Versuche ab.

Der US-amerikanische Außenminister John Foster Dulles spricht sich in New York für ein “vereintes Vorgehen der freien Welt zur Verhinderung einer kommunistischen Eroberung Indochinas und ganz Südostasiens” aus.

Der ehemalige US-amerikanische Konteradmiral Robert A. Theobald wirft dem 1945 gestorbenen Ex-Präsidenten Franklin D. Roosevelt vor, die US-Flotte bei dem japanischen Angriff 1941 auf den US-Stützpunkt Pearl Harbor bewusst geopfert zu haben, um den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg zu ermöglichen.

31.3.1954, Mittwoch

Die Sowjetunion schlägt den Westmächten ihren Beitritt zum Nordatlantischen Verteidigungspakt (NATO) vor, wenn sich die Westmächte an einem europäischen Sicherheitspakt beteiligen.

Chroniknet