Was geschah im März 1994

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1.3.1994, Dienstag

Die Verhandlungen der Europäischen Union (EU) mit Finnland, Schweden und Österreich über einen Beitritt können erfolgreich abgeschlossen werden.

Das Parlament von Georgien billigt den Beitritt zur Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) als elftes Mitglied.

2.3.1994, Mittwoch

Das Bundeskabinett beschließt eine erste Anwendungsstrecke der Magnetschwebebahn Transrapid zwischen Hamburg und Berlin.

3.3.1994, Donnerstag

Das Bundesverfassungsgericht (BVG) schränkt die Möglichkeiten zur Annahme einer Verfassungsbeschwerde ein. Künftig muss “grundsätzliche verfassungsrechtliche Bedeutung” vorliegen, damit die Verfassungsrichter tätig werden.

4.3.1994, Freitag

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ermächtigt die UNO-Truppen in Bosnien, zur Wiederherstellung des öffentlichen Lebens Waffengewalt einzusetzen und Blockaden gewaltsam zu durchbrechen.

5.3.1994, Samstag

Die Tarifpartner der westdeutschen Metallindustrie vereinbaren für die rd. 3,6 Mio. Beschäftigten 2% mehr Lohn für sieben Monate ab dem 1. Juni sowie eine flexiblere Arbeitszeitregelung.

6.3.1994, Sonntag

Die Arbeitgebervereinigung Gesamtmetall und die IG Metall einigen sich auf Gehaltserhöhungen von 2%.

Bei Bürgermeisterwahlen in 26 bayerischen Städten und Gemeinden erzielt die SPD in Aschaffenburg, Bayreuth, Hof, Rothenburg ob der Tauber, Eichstätt und Freising Erfolge zu Lasten der CSU.

7.3.1994, Montag

Die Anhänger des Staatspräsidenten Nursultan Nasarbajew gehen mit rd. drei Viertel der Mandate als Sieger aus der Parlamentswahl in Kasachstan hervor.

8.3.1994, Dienstag

In seinem Jahresbericht äußert sich der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Alfred Biehle (CSU), besorgt über die Verunsicherung der Soldaten und die hohe Zahl von Wehrdienstverweigerern.

9.3.1994, Mittwoch

Nachdem die Regierung des Homelands Bophuthatswana die Teilnahme an den Wahlen in Südafrika abgelehnt hat, kommt es zu Streiks und bewaffneten Auseinandersetzungen.

Beim Amoklauf eines Angeklagten sterben im Amtsgericht der Kreisstadt Euskirchen in der Eifel sieben Menschen, darunter auch der 39-Jährige Attentäter.

10.3.1994, Donnerstag

Muslimische Extremisten stürmen das Gefängnis der algerischen Stadt Tazoult und verhelfen rd. 900 Häftlingen zur Flucht. Die Polizei tötet mindestens 24 der Entflohenen und verhaftet über 100.

11.3.1994, Freitag

Mit großer Mehrheit billigt der Deutsche Bundestag den Kompromiss zur Pflegeversicherung.

12.3.1994, Samstag

Die anglikanische Kirche von England weiht die ersten 32 Priesterrinnen. Zahlreiche orthodoxe Gläubige erklären daraufhin ihren Austritt aus der Kirche.

13.3.1994, Sonntag

Bei der Landtagswahl in Niedersachsen erreicht die SPD unter Ministerpräsident Gerhard Schröder mit 44,3% der Stimmen die absolute Mehrheit.

Beim Zusammenstoß des Öltankers “Nacciea” mit dem Frachter “Ship Broker” kommen 29 Besatzungsmitglieder ums Leben.

14.3.1994, Montag

Als Ergebnis einer Kooperation der Computerhersteller IBM, Apple und Motorola stellt Apple den ersten sog. Power-PC vor.

15.3.1994, Dienstag

Der Bundesgerichtshof hebt ein Urteil gegen den NPD-Bundesvorsitzenden Günter Deckert, der den Holocaust leugnet, als “zu pauschal” auf.

16.3.1994, Mittwoch

Die deutsche Olympiasiegerin Katja Seizinger gewinnt die alpinen Weltcups in der Abfahrt und im Super-G. Die Gesamt-Weltcups gehen an Kjetil-André Aamodt (Norwegen) und die Schweizerin Vreni Schneider.

Die Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und Norwegen über einen Beitritt zum 1. Januar 1995 werden erfolgreich abgeschlossen.

17.3.1994, Donnerstag

Der stellvertretende CSU-Vorsitzende Gerold Tandler tritt von seinem Amt zurück. Anlass ist ein Privatdarlehen des sog. Bäderkönigs Eduard Zwick.

18.3.1994, Freitag

Vertreter von Bosnien und Kroatien unterzeichnen in Washington die “Verfassung einer Föderation von Bosnien und Herzegowina”, die einen Bundesstaat nach schweizerischem Vorbild vorsieht.

19.3.1994, Samstag

Bei Kurden-Protesten gegen ihre Unterdrückung in der Türkei kommt es in Augsburg zu Krawallen.

Der UNO-Sicherheitsrat verurteilt das Massaker von Hebron.

20.3.1994, Sonntag

Aus den ersten Wahlen in El Salvador nach dem Ende des Bürgerkriegs geht die rechtsgerichtete ARENA-Partei mit 44% der Stimmen als Siegerin hervor.

Bei den Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein bleibt die SPD mit 39,5% landesweit stärkste Partei.

21.3.1994, Montag

US-Verteidigungsminister William Perry unterzeichnet in Kiew ein Abkommen, mit dem die USA den Abbau der Atomraketen in der Ukraine mit 235 Mio. Dollar (415 Mio. DM) unterstützen.

Steven Spielbergs Film “Schindlers Liste” wird mit sieben Oscars geehrt.

23.3.1994, Mittwoch

Auf einer Wahlkundgebung in Tijuana wird der Präsidentschaftskandidat der in Mexiko regierenden Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI), Luis Donaldo Colosio, ermordet.

24.3.1994, Donnerstag

15 somalische Bürgerkriegsparteien unterzeichnen in der Hauptstadt Kenias ein Versöhnungsabkommen.

25.3.1994, Freitag

Bei einem Brandanschlag auf die Synagoge in Lübeck entsteht erheblicher Sachschaden.

Die Europäische Kommission verhängt wegen der Schweinepest ein Handelsverbot über Niedersachsen.

26.3.1994, Samstag

Henry Maske (Frankfurt an der Oder) verteidigt seinen Titel als Halbschwergewichtsweltmeister des Boxverbandes IBF durch einen Abbruchsieg in der neunten Runde gegen Ernesto Magdaleno (USA).

27.3.1994, Sonntag

Bei den zweitägigen Parlamentswahlen in Italien erreicht das von dem Medienunternehmer Silvio Berlusconi angeführte Rechtsbündnis die absolute Mehrheit.

28.3.1994, Montag

Bei Zusammenstößen zwischen Anhängern des ANC und der Inkatha-Partei sterben in Südafrika 30 Menschen.

30.3.1994, Mittwoch

An Bord des französischen Atom-U-Bootes “Emeraude” sterben zehn Seeleute, als ein Dampfrohr platzt. Der Atomreaktor bleibt intakt.

31.3.1994, Donnerstag

Die NATO-Staaten beschließen die Auflösung der CoCom-Überwachungsstelle, die den Export von Waffen und Hochtechnologie in den früheren Ostblock kontrollierte.

Chroniknet