Was geschah im Mai 1908

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Wetterstationen Mai 1908

Der norwegische Ministerrat in Kristiania (Oslo) genehmigt das Abschiedsgesuch des Gesandten in London, Fridtjof Nansen. Damit scheidet der bekannte Polarforscher aus dem diplomatischen Dienst aus.

Der neue britische Panzerkreuzer “Indomitable” stellt mit 28 Knoten (51,85 km/h) einen neuen Geschwindigkeitsrekord für Schlachtschiffe und Kreuzer auf.

König Gustav V. von Schweden trifft in der russischen Stadt Zarskoje Sselo ein. Dort findet am 3. Mai die Hochzeit seines zweiten Sohnes, Prinz Wilhelm mit der Großfürstin Maria Pawlowna statt. Anlässlich der Hochzeitsfeier betonen der schwedische König und Zar Nikolaus II. in Trinksprüchen die gute Beziehung zwischen Russland und Schweden.

Nach einer Umgestaltung in der Winterpause im Wiener Prater wird das Vergnügungsviertel “Venedig in Wien” wiedereröffnet. Wasserstraßen und Gondeln sollen die Atmosphäre der italienischen Lagunenstadt aufkommen lassen.

2.5.1908, Samstag

Wegen der Einmischung fremder Mächte in innere Angelegenheiten des Landes tritt die persische Regierung in Teheran zurück. Großbritannien und Russland haben gegen die beabsichtigte Einführung von Steuern auf Tee und Zucker Einspruch erhoben. Im Petersburger Vertrag von 1907 hatten die beiden Mächte Persien als Interessensgebiet unter sich aufgeteilt.

Die Budgetkommission des Deutschen Reichstags in Berlin lehnt einen sozialdemokratischen Antrag ab, wonach der Norddeutsche Lloyd verpflichtet werden sollte, auf seinen Dampfern keine schwarzen Mannschaften einzusetzen. Begründet wird die Ablehnung mit dem Hinweis auf den gesundheitlichen Schutz der Weißen. Diese vertrügen die Arbeit in den Maschinen-, Kessel- und Kohlenräumen der Dampfer nicht so gut wie die Schwarzen.

3.5.1908, Sonntag

Die französische Journalistin Jeanne Laloë gibt in Paris ihre Kandidatur für die Gemeinderatswahlen bekannt.

In Berlin findet eine Protestversammlung des Goethe-Bundes statt, auf der die Einschränkung der geistigen Freiheit in Preußen angeprangert wird. Der Goethe-Bund ist 1900 im Kampf gegen die sog. Lex Heinze gegründet worden. Das Gesetz erweiterte die Strafvorschriften über Sittlichkeitsverbrechen. Der Goethe-Bund erreichte damals, dass der sog. Kunst- und Theaterparagraph, der sich gegen “unsittliche”” Kunst wendete, wesentlich eingeschränkt wurde.

4.5.1908, Montag

In Lissabon wird die 10. Internationale Telegrafenkonferenz eröffnet. Das wichtigste Ergebnis ist die Einigung der teilnehmenden Staaten über einheitliche Tarife.

Das britische Unterhaus in London genehmigt nach viertägiger Debatte das Schankstättengesetz.

Einer der berühmtesten Edelsteine der Welt, der blaue “Hopesche Diamant”, wechselt in Paris für 2 Mio. Francs (2,5 Mio. Mark) seinen Besitzer. Ein Amerikaner, der durch die Depression in den USA in Geldnöte gekommen ist, verkauft den Diamanten, angeblich an den osmanischen Hof in Konstantinopel.

Vertreter der vier britischen Kolonien in Südafrika – Kapkolonie, Transvaal, Oranjefreistaat und Natal – beraten in Pretoria über die Frage der Bildung eines südafrikanischen Einheitsstaates. Das britische Dominion Südafrikanische Union wird 1910 gegründet.

5.5.1908, Dienstag

Der Deutsche Reichstag in Berlin genehmigt die Gesetzesvorlage über die Kolonialbahnen. Danach sollen für 150 Mio. Mark Eisenbahnen in Ostafrika, Südwestafrika und Kamerun gebaut werden.

6.5.1908, Mittwoch

Unter dem Jubel der Bevölkerung zieht Abd Al Hafis in Meknès ein und wird dort zum Sultan von Marokko proklamiert.

Im Hofraum eines abgebrannten Hauses in Laporte im US-Bundesstaat Indiana werden die verstümmelten Leichen von neun Männern gefunden. Als deren Mörderin wird Belle Guinness, eine Art weiblicher Blaubart, verhaftet. Mittels Heiratsanzeigen hat sie Männer angelockt, ausgeraubt und dann ermordet.

7.5.1908, Donnerstag

Infolge zweiwöchiger Regenfälle bricht im Oberlauf des Han, eines Nebenflusses des Jangtsekiang, ein Damm. Die Wassermassen reißen an der Mündung des Han bei Hankou (Wahun) Erdhütten und Dschunken, die am Mündungsufer liegen, mit sich. 5000 Menschen kommen ums Leben.

Im Gefängnis der russischen Stadt Samara treten 128 politische und 500 nichtpolitische Gefangene wegen grausamer Behandlung in den Hungerstreik.

König Manuel II. leistet in den Cortes, dem portugiesischen Parlament in Lissabon, den Eid auf die Verfassung.

Kaiser Wilhelm II. und die meisten deutschen Fürsten besuchen den österreichischen Kaiser Franz Joseph I. anlässlich seines 60-Jährigen Regierungsjubiläums auf Schloss Schönbrunn bei Wien.

8.5.1908, Freitag

Der italienische Automobil-Rennfahrer Trucco ist mit einem Durchschnitt von 57,065 km/h auf Isotta-Fraschini Sieger der diesjährigen Targa Florio.

Das Zentrum der Stadt Atlanta im US-Bundesstaat Georgia brennt nach einem verheerenden Hurrikan nieder. Der Schaden wird auf 1,6 Mio. Dollar (6,8 Mio. Mark) geschätzt.

Der kranke Philipp Fürst zu Eulenburg und Hertefeld wird in seinem Schloss Liebenberg bei Templin verhaftet und in das Inquisitenspital nach Berlin gebracht. Er steht unter dem Verdacht, während des Prozesses gegen Maximilian Harden einen Meineid geleistet zu haben.

9.5.1908, Samstag

Nach seiner überraschenden Wahlniederlage am 24. April in Manchester gelingt Handelsminister Winston Churchill nun durch seinen Wahlsieg im schottischen Dundee doch noch der Einzug ins britische Unterhaus. Er gewinnt die Ersatzwahl mit 7079 Stimmen.

Der spanische Senat in Madrid genehmigt mit großer Mehrheit ein Gesetz zur Unterdrückung des Terrorismus.

10.5.1908, Sonntag

Die Gemeinderatswahlen in Frankreich enden mit Erfolgen der Radikalsozialisten, die auch die Regierung unter Georges Clemenceau stellen, und den Parteien der gemäßigten Rechten.

Zwei Abgesandte des Sultans Abd Al Hafis, Ben Nis und Ben Asus, treffen in Berlin ein. Sie wollen von der deutschen Regierung die Anerkennung Abd Al Hafis’ als neuen Regenten von Marokko erreichen, werden aber nicht offiziell empfangen.

11.5.1908, Montag

Zum ersten Mal seit 1870 kommt es wieder zu einem Treffen von französischen und deutschen Freimaurern. Angehörige der Großloge von Frankreich halten in Berlin mit Mitgliedern der deutschen Loge eine gemeinsame Versammlung ab.

12.5.1908, Dienstag

Der Hungerkünstler Sacco wird in Elberfeld von der Berufungsinstanz vom Vorwurf des Betrugs freigesprochen. Sacco hatte sich im Vorjahr gegenüber dem Elberfelder Thalia-Theater verpflichtet, 46 Tage zu fasten. Die Hungerkur wurde aber nach 20 Tagen abgebrochen. Sacco wurde angezeigt und zu 500 Mark Geldstrafe verurteilt, da er von seinem Wärter Bonbons bekommen hatte. Nun konnte er das Gericht davon überzeugen, dass die Bonbons nicht gegen den Hunger, sondern nur als Mittel gegen seinen Husten eingesetzt worden waren.

Der Globetrotter Hans Hauslian trifft in Hamburg ein. Am 12. September 1900 hatte er nach einer Wette Wien verlassen und in einem Sportkarren seine Frau und seine Tochter um die ganze Erde geschoben. Er hat in den vergangenen acht Jahren 49 800 km zurückgelegt und dabei 104 Paar Schuhe verbraucht. Seine Frau ist auf der Reise gestorben.

Der Oberkommissar von Kreta gibt in Chania bekannt, dass sich alle internationalen Schutztruppen ab dem Sommer nach und nach von der Insel zurückziehen werden. Kreta strebt die Loslösung vom Osmanischen Reich und den Anschluss an Griechenland an.

Die Großherzöge von Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz legen in Schwerin dem gemeinsamen Landtag einen Entwurf für eine Verfassungsreform vor. Diese sieht die Ersetzung der bisherigen ständischen Verfassung durch eine Repräsentativverfassung vor.

13.5.1908, Mittwoch

In Casablanca nimmt die in der Algeciras-Akte von 1906 geforderte internationale Polizei ihre Tätigkeit auf. Die spanische Truppe versieht innerhalb und die französische außerhalb der marokkanischen Stadt ihren Dienst.

In Gegenwart des deutschen Kaiserpaares wird die renovierte Hohkönigsburg bei Schlettstadt in Elsass-Lothringen mit einem Festzug und einem Festspiel feierlich eingeweiht. Die Burg in den Vogesen war im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden und wurde nun auf Staatskosten restauriert.

14.5.1908, Donnerstag

Der Prinz von Wales eröffnet in London eine große französisch-britische Ausstellung, die alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche umfasst und in 25 eigens erbauten Pavillons untergebracht ist.

Indische Truppen unter britischem Kommando beginnen an der indisch-afghanischen Grenze einen Feldzug gegen den aufständischen Stamm der Mohmand.

Der französische Maler Claude Monet vernichtet in Paris zwölf seiner Bilder, da er mit deren künstlerischem Wert nicht zufrieden ist.

Mit der Ausstellung “München 1908” wird das neue Münchner Ausstellungsgelände eröffnet.

An der Universität Graz kommt es zu Schlägereien zwischen freiheitlichen Studenten und 200 Bauern, die sich Zutritt zur Promotion eines katholischen Studenten verschaffen wollen. Die von einem christlichsozialen Reichstagsabgeordneten geleitete Aktion wird als Provokation der Klerikalen aufgefasst und hat ein parlamentarisches Nachspiel in Wien.

In Addis Abeba, der Hauptstadt von Abessinien (Äthiopien), wird zwischen Italien und Abessinien ein Vertrag unterzeichnet, der die Grenze zu Italienisch-Somaliland festsetzt. Gleichzeitig wird ein Handelsvertrag zwischen der italienischen Kolonie und dem afrikanischen Kaiserreich abgeschlossen.

17.5.1908, Sonntag

Ein Erlass der Präfektur verbietet das Orgelspielen in den Straßen von Paris.

18.5.1908, Montag

In Wien wird der 8. Internationale Architekturkongress eröffnet, der bis 24. Mai dauert. Präsident des Kongresses ist der österreichische Architekt Otto Wagner.

Wegen wiederholter Studentenunruhen wird die Universität Innsbruck vorübergehend geschlossen. Die Gründe für die Tumulte bildet die Affäre um den Kirchenrechtslehrer Ludwig Wahrmund. Dieser hatte den Papst und dessen Modernismus-Enzyklika massiv kritisiert. Zwischen den Gegnern und den Anhängern Wahrmunds kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen. Diese enden erst im Herbst mit Wahrmunds Versetzung nach Prag.

Die Armee des marokkanischen Sultans Abd Al Asis, die sich auf dem Weg von Rabat nach Fès befindet, wird von Truppen seines Bruders und Gegners Abd Al Hafis eingeschlossen.

19.5.1908, Dienstag

Der russische Bassist Fjodor Schaljapin tritt in seiner Glanzrolle als “Boris Godunow” zum ersten Mal in Paris auf.

20.5.1908, Mittwoch

Der Landtag des Herzogtums Braunschweig genehmigt die Einführung der direkten Wahl nach einem Dreiklassenwahlrecht. Danach haben die Wähler der dritten Klasse so viele Stimmen wie jene der ersten und zweiten zusammen.

Die italienische Abgeordnetenkammer in Rom nimmt einen Gesetzentwurf an, der das unbefugte Tragen von Stichwaffen bei schweren Strafen verbietet. Das Gesetz soll das Überhandnehmen von Gewaltverbrechen eindämmen.

In Indonesien wird die Vereinigung “Budi Utomo” (“Edle Ziele”) von westlich denkenden Intellektuellen gegründet. Ihr Ziel ist die Förderung des wirtschaftlichen Fortschritts und die Entwicklung des kulturellen Lebens. Mit diesem Verein beginnt der Widerstand gegen die Herrschaft der Niederländer in Indonesien.

21.5.1908, Donnerstag

Auf der Station Contich in der Nähe von Antwerpen fährt ein Eilzug auf einen im Bahnhof haltenden Personenzug auf. Dabei werden 39 Menschen getötet und etwa 100 verletzt.

In Paris findet der erste “lnternationale Kongress zur Bekämpfung der Pornographie” statt.

25 Mitglieder der Duma, des russischen Parlaments in Petersburg (1924- 1991 Leningrad), treten eine dreimonatige Gefängnisstrafe an, zu der sie wegen des sog. Wyborger Aufrufs verurteilt worden sind. Nach der Auflösung der ersten Duma durch Zar Nikolaus II. im Jahr 1906 hatten 120 Duma-Mitglieder einen Appell an die russische Bevölkerung veröffentlicht, die Steuern zu verweigern und sich der Einberufung zum Militärdienst zu entziehen, bis die Rechte der Duma wieder hergestellt seien.

22.5.1908, Freitag

Die amerikanischen Brüder Orville und Wilbur Wright erhalten auf ihre “Flying Machine” ein US-Patent.

Der britische Passagierdampfer “Lusitania” stellt mit 4 Tagen, 20 Stunden und 22 Minuten einen neuen Rekord für die Strecke zwischen Amerika und Europa auf.

23.5.1908, Samstag

Im Beleidigungsprozess des Grafen Kuno von Moltke gegen den Journalisten Maximilian Harden wird das Urteil des Reichsgerichts Berlin vom 3. Januar aufgehoben und an die Vorinstanz zurückverwiesen.

In den Räumen der Charité in Berlin findet die Gründungssitzung einer internationalen Vereinigung für Krebsforschung statt. 13 Staaten, darunter Frankreich, Österreich-Ungarn, die USA, Japan und das Deutsche Reich, haben Vertreter entsandt.

In der britischen Kolonie Uganda sind infolge einer Bananenmissernte bereits 4000 Menschen an Hunger gestorben.

In Berkeley im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien stürzt das Luftschiff “Great Morell” ab.

Ein Brand im New Yorker Verlagshaus Harper vernichtet an die 150 000 Manuskripte, u.a. von Mark Twain.

24.5.1908, Sonntag

Das Militärgericht in Petersburg (1924- 1991 Leningrad) verurteilt zehn Mitglieder der Kampforganisation der Sozialrevolutionäre. Für eine Reihe terroristischer Aktionen werden vier zum Tod, vier zu Zwangsarbeit und zwei zur Verbannung verurteilt.

Etwa 15 000 Sozialisten veranstalten auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise eine Kundgebung und enthüllen ein Denkmal für den Verfasser der “Internationale”, Eugène Pottier.

25.5.1908, Montag

Der französische Staatspräsident Armand Fallieres besucht König Eduard VII. von Großbritannien.

Eine Abordnung österreichischer Slawen unter der Führung des Jungtschechen Karel Kramár trifft in Petersburg zur Teilnahme an einem allslawischen Kongress ein. Dessen Ziel ist die Förderung der kulturellen Beziehungen aller Slawen, nicht deren politischer Zusammenschluss.

In Cartago, der Hauptstadt von Costa Rica, wird unter der Teilnahme von nordamerikanischen Gesandten ein zentralamerikanisches Schiedsgericht eröffnet.

In dem polnischen Dorf Czernichow bei Tarnopol kommt es zu blutigen Zusammenstößen zwischen Bauern und der Gendarmerie. Diese war mit der Untersuchung von Fällen unbefugten Fischens im Dorfteich beauftragt. Als die Bauern Verhaftungen verhindern wollen, schießen Polizisten in die Menge und töten zwei Männer, zwei Frauen und ein Kind.

26.5.1908, Dienstag

Die französische Regierung in Paris fasst den Entschluss, die militärischen Aktionen in Marokko einzuschränken und nicht weiter ins Landesinnere vorzudringen.

Mit North Carolina wird ein weiterer US-amerikanischer Bundesstaat “trocken”: Das Prohibitionsgesetz verbietet die Herstellung und den Verkauf von alkoholischen Getränken.

Im Rahmen der 14. Kieler Woche, die bis 28. Mai dauert, gewinnt das deutsche Boot “Maria Augusta” den Preis der Ostsee für Motorboote.

27.5.1908, Mittwoch

Unter der Führung des Oberhofpredigers Ernst von Dryander treffen 130 deutsche Geistliche zu einem Besuch in London ein. Am 30. Mai werden sie von König Eduard VII. im Buckingham-Palast empfangen.

Auf der Insel Samos, die seit dem 15. Jahrhundert zum Osmanischen Reich gehört, bricht ein Aufstand gegen die türkische Herrschaft aus. Die Regierung in Konstantinopel (Istanbul) entsendet Kriegsschiffe nach Samos, um den Fürsten Kopassis Effendi zu schützen. Die Revolte ist in wenigen Tagen niedergeschlagen. 1912 wird Samos Griechenland angegliedert.

28.5.1908, Donnerstag

Verhandlungen zwischen den Besitzern der englischen Werften an der Nordostküste und Vertretern der Arbeiterschaft enden in Carlisle mit einem Kompromiss. Am 1. Juni wird die Arbeit nach wochenlangem Streik wieder aufgenommen.

29.5.1908, Freitag

Auf dem Exerzierfeld in Döberitz spricht Kaiser Wilhelm II. in einer Ansprache an die Truppe von einer Einkreisung Deutschlands.

Bei den Präsidentschaftswahlen in Peru wird der frühere Finanzminister und Ministerpräsident Augusto Bernardino Leguía ohne Gegenkandidaten zum Staatspräsidenten gewählt. Er tritt am 24. September als Nachfolger von José Pardo y Barreda das Amt an.

30.5.1908, Samstag

Der 22-Jährige Brite Harold Wilson ist der erste Läufer, der über 1500 m unter vier Minuten bleibt. Er läuft in London eine Zeit von 3:59,8 min.

Der französische Pilot Léon Delagrange stellt in Rom mit einer Flugdauer von 15 Minuten und 26 Sekunden, während der er 12,75 km zurücklegt, einen neuen Weltrekord auf.

Die USA und Japan einigen sich in einem Notenaustausch über die Aufrechterhaltung des Status quo im Stillen Ozean.

Der US-amerikanische Kongress in Washington verabschiedet den “Aldrich-Vreeland-Act”, der den Banken größere Freiheiten gewährt. Gleichzeitig wird der erzkonservative Nelson W. Aldrich zum Chef der Nationalen Währungskommission ernannt. Er soll die zerrüttete Finanzstruktur des Landes erneuern.

31.5.1908, Sonntag

Bei den Wahlen zur Skupschtina, dem serbischen Parlament in Belgrad, erlangt die radikale Regierungspartei mit 85 Sitzen eine knappe Mehrheit. Die Opposition erhält 75 Sitze.

Das letzte deutsche Traber-Derby in Berlin-Westend findet statt. Danach werden die Rennen in Berlin-Mariendorf ausgetragen. Sieger des diesjährigen Derbys ist M. Helmus mit Möwe aus dem Stall Klein-Helle.

Chroniknet