Was geschah im Mai 1950

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1.5.1950, Montag

Der sowjetische Staats- und Parteichef Josef W. Stalin nimmt anlässlich der Feiern zum 1. Mai auf dem Roten Platz in Moskau eine Truppenparade ab. Auch in vielen anderen Staaten wird der Tag der Arbeit mit Kundgebungen begangen.

Der König von Kambodscha, Norodom Sihanouk, übernimmt den Posten des Ministerpräsidenten.

In der Volksrepublik China wird ein Gesetz erlassen, das die Kindestötung, die Polygamie sowie die Verheiratung von Kindern verbietet.

In einer Ansprache zum Tag der Arbeit setzt sich Bundespräsident Theodor Heuss mit dem deutschen Nationalismus auseinander. Er warnt vor einem überheblichen, aggressiven Nationalismus und fordert eine nüchterne Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte.

In Berlin (West) demonstrieren mehr als eine halbe Million Menschen gegen das geplante Deutschlandtreffen der Freien Deutschen Jugend (FDJ).

In Düsseldorf endet nach viertägiger Dauer der Bundesparteitag der Freien Demokraten (FDP).

In der Bundesrepublik Deutschland wird die Lebensmittelrationierung aufgehoben.

2.5.1950, Dienstag

In der Klosterkirche Maria Laach wird Lisbeth Adenauer, Tochter von Bundeskanzler Konrad Adenauer, mit Hermann-Josef Werhahn getraut.

Ein römisches Gericht verurteilt Rodolfo Graziani, den ehemaligen Kriegsminister der faschistischen Regierung, die nach dem Waffenstillstand Italiens mit den Alliierten 1943 unter Leitung des “Duce” Benito Mussolini in Norditalien entstanden war, wegen Kollaboration mit den Deutschen zu 19 Jahren Gefängnis. Dem Verurteilten wird ein Großteil der Strafe “wegen besonderer Umstände”, zu denen auch eine Kriegsverwundung zählt, erlassen.

Ein US-amerikanisches Gericht in Berlin (West) verurteilt zwei DDR-Volkspolizisten wegen Tragens der Uniform einer paramilitärischen Organisation und Waffenbesitzes zu je zwei Jahren Gefängnis.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz erlässt einen Appell für das Verbot von Atomwaffen.

Das Parlament in Saarbrücken billigt den Beitritt des Saargebiets als assoziiertes Mitglied zum Europarat.

Das britische Unterhaus beschließt, dass die Insel Helgoland weiter als Bombenübungsziel der Royal Air Force genutzt werden soll.

In Finnland wird ein Teil der für Pensionsforderungen streikenden Lokomotivführer zwangsverpflichtet. Sie erscheinen daraufhin zum Dienst, verweigern aber die Arbeit. Nach dreiwöchigem Ausstand nehmen die Eisenbahner am 8. Mai schließlich ihre Arbeit wieder auf, nachdem ihnen eine 15prozentige Lohnzulage zugesichert worden ist.

Bundesvertriebenenminister Hans Lukaschek veröffentlicht einen Bericht des US-Repräsentantenhauses zum Flüchtlingsproblem in der Bundesrepublik Deutschland. Darin heißt es, Westdeutschland müsse selbst eine Lösung finden. Nach Vorstellungen der US-Amerikaner könnten sieben bis acht Mio. Neubürger in die bundesdeutsche Gesellschaft integriert werden, die übrigen müssten auswandern.

4.5.1950, Donnerstag

Nach Angaben der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS sind alle deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion mit Ausnahme von etwa 14 000 Kriegsverbrechern freigelassen worden.

Der Bundestag in Bonn legt einen Plan fest, nach dem 600 000 Flüchtlinge aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern in andere Bundesländer umgesiedelt werden sollen.

Die Fußballmannschaft des Hamburger SV trifft zu einer Reihe von Freundschaftsspielen in New York ein. Es ist die erste Auslandsreise einer bundesdeutschen Fußballelf seit Kriegsende.

5.5.1950, Freitag

Bhumibol Adulyadej wird in Bangkok als Rama IX. zum König von Thailand gekrönt.

Die frühere Reichsfrauenführerin Gertrud Scholz-Klink wird von einer Spruchkammer in Tübingen als Hauptschuldige eingestuft und zu 30 Monaten Zwangsarbeit verurteilt.

6.5.1950, Samstag

Die Bundesregierung überreicht den Hochkommissaren der westlichen Besatzungsmächte eine Protestnote gegen die am 3. März zwischen Frankreich und dem Saargebiet geschlossenen Verträge.

Im US-amerikanischen Beverly Hills heiratet die Filmschauspielerin Elizabeth Taylor den Hotelbesitzersohn Conrad “Nick” Hilton jr.

7.5.1950, Sonntag

Nach dem Rücktritt von Nguyen Van Long am 27. April wird Tran Van Huu Ministerpräsident von Südvietnam.

Frankreichs Staatspräsident Vincent Auriol vertritt in einer Rede in Paris die Ansicht, Deutschland dürfe weder eine eigene Armee noch Waffen besitzen und müsse einer alliierten Militärkontrolle unterworfen bleiben.

8.5.1950, Montag

Die alliierten Hochkommissare veröffentlichen ein Gesetz zur Verhinderung der deutschen Wiederaufrüstung, das u.a. eine Liste der weiter verbotenen Produktionszweige enthält.

Die sowjetische Kontrollkommission in der DDR stellt freie Wahlen in ganz Berlin in Aussicht, falls die Besatzungsmächte ihre Truppen abziehen würden. Der Vorschlag wird von den Westalliierten abgelehnt.

US-Außenminister Dean Acheson sichert Frankreich zu, die Vereinigten Staaten würden den halbautonomen Staaten Vietnam, Laos und Kambodscha in der ehemaligen französischen Kolonie Indochina Wirtschafts- und Militärhilfe gewähren.

9.5.1950, Dienstag

Griechenland und Jugoslawien vereinbaren die Wiederaufnahme voller diplomatischer Beziehungen. Das Verhältnis der Nachbarstaaten war gestört, weil Griechenland Jugoslawien vorgeworfen hatte, im 1949 beendeten Bürgerkrieg die kommunistischen Rebellen gegen die Regierungstruppen unterstützt zu haben.

Die Zusammenfassung der deutsch-französischen Kohleproduktion und der Eisen- und Stahlindustrie als ersten Schritt zu einer europäischen Wirtschaftsgemeinschaft schlägt der französische Außenminister Robert Schuman vor.

10.5.1950, Mittwoch

In einem Interview mit der US-amerikanischen Tageszeitung “New York Times” fordert Bundeskanzler Konrad Adenauer Sicherheitsgarantien der Westalliierten für die Bundesrepublik Deutschland, die Erlaubnis zur Bildung eines Außenministeriums, größere Exportfreiheit und die Ersetzung der Hochkommissare der Westmächte durch Botschafter.

Der KPD-Parteivorstand enthebt auf einer außerordentlichen Sitzung in Frankfurt am Main den zweiten Parteivorsitzenden, Kurt Müller, als “Trotzkisten” mit sofortiger Wirkung aller Parteiämter.

Der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) wendet sich mit der Forderung an den Bayerischen Landtag, die Verwendung von Stoppuhren zur Feststellung der Geschwindigkeit von Fahrzeugen zu verbieten. In Bayern mussten Autofahrer in jüngster Zeit häufig Geldbußen bezahlen, weil sie wegen überhöhter Geschwindigkeit von der Polizei angehalten worden waren.

11.5.1950, Donnerstag

Am Théâtre des Noctambules in Paris wird Eugène Ionescos “La Cantatrice Chauve” (“Die kahle Sängerin”) uraufgeführt. Das “Anti-Theaterstück” gilt als erstes großes Werk des absurden Theaters.

39 Bergleute kommen bei einem Grubenunglück in einem belgischen Kohlebergwerk bei Trazegnies, 75 km südwestlich von Brüssel, ums Leben. Ursache des Unglücks ist eine Kohlenstaubexplosion in 750 m Tiefe.

Im Prozess um Korruptionsfälle bei der Entnazifizierung in Württemberg-Baden verurteilt das Stuttgarter Kriminalgericht zwei Angeklagte wegen Bestechung zu zwölf bzw. acht Monaten Haft, ein dritter wird freigesprochen.

In Königswinter schließen sich die Landesverbände der CDU zu einer gesamtdeutschen Partei zusammen. Bundeskanzler Konrad Adenauer wird zum vorläufigen Vorsitzenden gewählt.

12.5.1950, Freitag

In Hamburg beginnt ein Tennisvergleichskampf zwischen Australien und der Bundesrepublik Deutschland.

13.5.1950, Samstag

In London endet eine dreitägige Konferenz der Außenminister Großbritanniens, Frankreichs und der USA.

14.5.1950, Sonntag

Die Träger des Müttergenesungswerkes rufen zum Muttertag erstmals zu einer Spendenaktion auf.

Mit der Linie Kiel-Kors_r (Dänemark) wird die erste regelmäßige Schiffsverbindung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Ausland eröffnet.

In Köln geht eine Foto- und Kinoausstellung, die erste nach 15-Jähriger Pause, zu Ende (seit 6.5.). Die gezeigten Produkte sind gegenüber dem Vorkriegsstand deutlich weiterentwickelt worden und können auch international konkurrieren. Die optische Industrie gehört zu den ertragreichsten Devisenquellen der bundesdeutschen Wirtschaft.

Bei den Parlamentswahlen in der Türkei erhält die bislang oppositionelle Demokratische Partei die absolute Mehrheit der Sitze.

15.5.1950, Montag

UN-Generalsekretär Trygve Lie wird in Moskau vom sowjetischen Staats- und Parteichef Josef W. Stalin zu Gesprächen empfangen.

Nach 100 Tagen beenden die rund 89 000 Arbeiter in den 25 Werken des US-amerikanischen Automobilbauers Chrysler ihren Streik. Sie konnten sich u.a. mit ihrer Forderung nach Pensionszahlungen der Arbeitgeber in Höhe von 100 US-Dollar (rund 420 DM) pro Monat durchsetzen.

Der bisherige Oberregierungsrat im niedersächsischen Kultusministerium, Werner Pleister, wird neuer Programmdirektor des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR).

16.5.1950, Dienstag

Die Sowjetunion erlässt der DDR einen Teil ihrer Reparationsforderungen. Die verbleibenden 3,171 Mrd. US-Dollar (etwa 13,3 Mrd. DM) sollen bis 1966 gezahlt werden.

Der Landtag von Rheinland-Pfalz beschließt die Verlegung der Landeshauptstadt von Koblenz nach Mainz.

Die alliierten Hochkommissare in Deutschland ziehen ihr Veto gegen das im April vom Bundestag verabschiedete Beamtengesetz zurück, nachdem die Regierung eine Reihe von Änderungen zugesagt hat.

17.5.1950, Mittwoch

Die alliierten Hochkommissare erlassen ein Dekartellisierungsgesetz für die Bundesrepublik Deutschland.

Die DDR-Volkskammer setzt das Volljährigkeitsalter von 21 auf 18 Jahre herab.

18.5.1950, Donnerstag

Mit einer Vorstellung vor 6000 geladenen Gästen werden die Oberammergauer Passionsspiele eröffnet.

In der Nähe der polnischen Stadt Krakau beginnen die Bauarbeiten an der neu zu errichtenden Industriestadt Nowa Huta.

Der Europapolitiker Richard Nicolas Graf Coudenhove-Kalergi erhält in Aachen den Internationalen Karlspreis. Die mit 5000 DM dotierte Auszeichnung für besondere Verdienste um die europäische Einigung wird zum ersten Mal verliehen.

Die Außenminister Frankreichs, Großbritanniens und der USA geben bekannt, dass die österreichische Regierung mit mehr Kompetenzen ausgestattet werden soll.

19.5.1950, Freitag

In London endet eine fünftägige Konferenz des Atlantikrats, des obersten Gremiums des westlichen Militärbündnisses NATO. Die Mitgliedsländer haben u.a. beschlossen, die Verteidigungsbereitschaft durch vermehrte Militärhilfen der USA an die westeuropäischen Staaten zu stärken.

Die Sowjetunion gibt 23 ihrer Aktiengesellschaften in der DDR in deutsche Hände zurück.

Ein Programm von US-Präsident Harry S. Truman zur Vermeidung jeder rassischen Diskriminierung erreicht im Senat nicht die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit.

20.5.1950, Samstag

Im Karl-Rauch-Verlag erscheint die deutsche Übersetzung des Buches “Der kleine Prinz” von Antoine de Saint-Exupéry, das zuerst 1943 veröffentlicht wurde.

78 Bergleute kommen bei einer Schlagwetterexplosion auf der Zeche Dahlbusch in Gelsenkirchen-Rotthausen ums Leben.

21.5.1950, Sonntag

Aus den Präsidentschaftswahlen in Nicaragua geht Anastasio Somoza García mit großer Mehrheit als Sieger hervor. Er war schon einmal – von 1937 bis 1947 – nach einem Staatsstreich Präsident des Landes und hatte das Amt zu diktatorischem Vorgehen genutzt.

Mit einer Großkundgebung endet in Hamburg die Ostdeutsche Heimatwoche. Zum Abschluss der Veranstaltung stimmen die rund 25 000 Teilnehmer die erste Strophe des Deutschlandliedes an.

Der stellvertretende US-amerikanische Hochkommissar in Deutschland, Benjamin Buttenwieser, teilt mit, dass im Zuge der Entnazifizierung rund 13,3 Mio. Menschen in der US-amerikanischen Zone überprüft wurden. Davon hätten knapp 3,5 Mio. nähere Verbindungen zum Nationalsozialismus gehabt; gegen 2,5 Mio. von ihnen sei dennoch kein Verfahren eröffnet worden, weil sie sich als minderbelastet erwiesen hätten.

Ein schweres Erdbeben zerstört einen Großteil der peruanischen Stadt Cuzco der alten Hauptstadt des Inka-Reiches, 100 Menschen kommen ums Leben. dass nicht mehr Todesopfer zu beklagen sind, wird vor allem darauf zurückgeführt, dass zur Zeit des Bebens etwa 15 000 der 45 000 Einwohner Cuzcos ein Fußballspiel in einem außerhalb gelegenen Stadion besuchten.

22.5.1950, Montag

Der Oberste Gerichtshof der Südafrikanischen Union erklärt die Vorschriften über die Rassentrennung, die von der Regierung Daniel Malan erlassen wurden, für ungesetzlich.

In London werden die “Vier letzten Lieder” des 1949 verstorbenen Komponisten Richard Strauss nach Texten von Hermann Hesse und Joseph von Eichendorff uraufgeführt. Ausführende sind das Philharmonische Orchester London unter Leitung von Wilhelm Furtwängler und die norwegische Sopranistin Kirsten Flagstad.

23.5.1950, Dienstag

An Bord des französischen Frachters “Frank Delmas” trifft die erste Tierfangexpedition, die der Hamburger Zoo Hagenbeck nach dem Krieg ausgerichtet hat im Hamburger Hafen ein. Die meisten der über 100 exotischen Tiere sollen im Tierpark Hagenbeck bleiben.

Das australische Parlament verabschiedet ein Gesetz zur zwangsweisen Auflösung der Kommunistischen Partei.

In der CSR wird ein Ministerium für Nationale Sicherheit eingerichtet.

Iran und die Vereinigten Staaten schließen ein Abkommen, das den Export von US-amerikanischem Kriegsmaterial in den Iran vorsieht.

Die drei Westmächte fordern von der sowjetischen Regierung die Auflösung der Volkspolizei in der DDR, da diese militärischen Charakter habe.

24.5.1950, Mittwoch

Vor belgischen Journalisten in Bonn erklärt Bundeskanzler Konrad Adenauer die Bundesrepublik Deutschland habe nicht die Absicht dem westlichen Militärbündnis NATO beizutreten.

Das Parlament in Wien beschließt die Abschaffung der Todesstrafe in Österreich.

In einem Brief an Bundeskanzler Konrad Adenauer sprechen sich die alliierten Hochkommissare gegen das Wiederaufleben des Deutschen Turnerbundes aus, weil dessen Name eng mit dem Nationalsozialismus verknüpft sei. Die Gründung einer bundesdeutschen Sportorganisation wird dagegen grundsätzlich befürwortet.

Die Schauspielerin Ingrid Bergman und der Regisseur Roberto Rosselini lassen sich in Mexiko trauen.

25.5.1950, Donnerstag

In Berlin (West) wird ein Kino eröffnet, das mit Polsterbänken für Liebespaare ausgestattet ist.

Die drei Westmächte erklären, dass sie künftig an Israel und die arabischen Staaten Waffen liefern wollen, die der Verteidigung und der Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit dienen.

In Hamburg endet der Bundesparteitag der SPD (seit 21.5.).

26.5.1950, Freitag

Die israelische Regierung sichert den Vereinten Nationen zu, 54 000 US-Dollar (rund 227 000 DM) als Sühne für die Ermordung des UNO-Vermittlers Folke Bernadotte Graf von Wisborg zu zahlen. Graf Bernadotte wurde am 17. September 1948 in Jerusalem von jüdischen Extremisten getötet, als er im Auftrag der UN im Palästinakonflikt vermittelte.

In Großbritannien wird die Rationierung für Benzin aufgehoben.

27.5.1950, Samstag

Der Schriftsteller Max Tau wird in Würdigung seiner persönlichen und literarischen Verdienste um Frieden und Völkerverständigung mit dem erstmals verliehenen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

Die dritte Strafkammer des Landgerichts Kiel verurteilt einen 24-Jährigen Kunststudenten zu zwei Jahren Gefängnis und 20 000 DM Geldstrafe. Der Angeklagte wurde für schuldig befunden, etwa 1500 Kunstwerke aus Museen in Stettin und Schwerin an sich gebracht und in Hamburg verkauft zu haben.

In Berlin (Ost) beginnt das dreitägige Deutschlandtreffen der Freien Deutschen Jugend (FDJ).

28.5.1950, Sonntag

Der republikanische US-Senator Robert Taft vertritt in einer Rundfunkansprache die Ansicht, das westliche Militärbündnis NATO erhöhe die Kriegsgefahr, da die Sowjetunion die Waffenlieferungen der USA an westeuropäische Staaten als Aggressionsakt empfinden müsse.

Bei Parlamentswahlen in Albanien erhält die von Ministerpräsident Enver Hoxha geführte Nationale Front 98,18% der Stimmen.

Der Fuhrunternehmer Wilhelm Ochs gründet in Kassel die Deutsche Jedermann-Partei. Erster Programmpunkt der neuen Gruppierung ist die Forderung nach einer Anpassung der Gehälter von Staatsbeamten und Ministern an den allgemeinen Lebensstandard.

Der Deutsche Schwergewichtsmeister der Berufsboxer, Hein ten Hoff, unterliegt in Mannheim dem US-Amerikaner Jersey Joe Walcott nach Punkten.

29.5.1950, Montag

Das US-amerikanische Außenministerium in Washington stellt fest, dass es Senator Josef McCarthy nicht gelungen sei, die Anwesenheit eines einzigen Kommunisten oder einer der Kommunistischen Partei nahestehenden Person im Außenamt nachzuweisen.

30.5.1950, Dienstag

In der japanischen Hauptstadt Tokio kommt es zu Protestkundgebungen gegen die Besatzungsmacht USA.

Nach fünftägiger Dauer endet in Baguio auf den Philippinen eine Konferenz von sieben nichtkommunistischen Staaten Südostasiens, an der neben dem Gastgeberland Australien, Indien, Pakistan, Ceylon (Sri Lanka), Thailand und Indonesien beteiligt waren. Zum Abschluss betonen die Teilnehmerstaaten zwar ihren Willen zur Zusammenarbeit, die geplante Gründung eines Antikommunismuspaktes ist jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

Bei Wahlen in Südkorea erhalten diejenigen Parteien eine Mehrheit, die Staatspräsident Syngman Rhee unterstützen.

31.5.1950, Mittwoch

Die polnische Regierung beruft ihren Botschafter aus Belgrad ab. Polen war der letzte Ostblockstaat, der noch diplomatische Beziehungen zu Jugoslawien unterhielt, nachdem dieses sich mit der Sowjetunion ideologisch überworfen hatte.

Im niedersächsischen Visselhövede kommen sieben Kinder bei der Explosion einer Granate ums Leben. Die Kinder hatten die 50 kg schwere 15-cm-Werfergranate im Wald gefunden und wollten sie an einen Schrotthändler verkaufen.

Chroniknet