Was geschah im Mai 1953

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1.5.1953, Freitag

Der Gemeinsame Markt für Stahl im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion) wird eröffnet.

Die Forderungen nach der 40-Stunden-Woche und nach einem Ausbau der Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den Betrieben stehen im Zentrum der Mai-Kundgebungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes.

Die bisher privatrechtlich strukturierte DDR-Nachrichtenagentur ADN (Allgemeiner Deutscher Nachrichtendienst) wird offiziell in eine staatliche Institution umgewandelt, die unmittelbar dem Presseamt des Ministerrats untergeordnet ist.

In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires werden anlässlich der Mai-Feiern sieben Bombenattentate verübt, die sich gegen Regierungseinrichtungen und Veranstaltungen der Anhänger von Präsident Juan Domingo Perón richten.

Im erstmals seit 1943 ausgetragenen Endspiel um den Vereinspokal des Deutschen Fußballbundes besiegt Rot-Weiß Essen im Düsseldorfer Rheinstadion Alemannia Aachen 2:1.

2.5.1953, Samstag

In Jordanien besteigt König Hussein II. den Thron. Aus derselben Herrscherfamilie übernimmt mit Vollendung seines 18. Lebensjahres König Faisal II. im Irak die Regentschaft.

Im Londoner Wembley-Stadion wird Blackpool durch einen 4:3-Sieg über die Bolton Wanderers zum ersten Mal englischer Fußball-Pokalsieger. Bis drei Minuten vor Schluss lag Blackpool noch 2:3 zurück.

3.5.1953, Sonntag

Zu den vier Spielen zum Auftakt der Endrunde um die Deutsche Fußballmeisterschaft in Frankfurt, Kaiserslautern, Dortmund und Berlin (West) kommen insgesamt etwa 250 000 Zuschauer in die Stadien.

Der Erzbischof von Köln, Kardinal Josef Frings, fordert in einem in allen Kirchen des Bistums verlesenen Hirtenbrief den Erhalt der katholischen Bekenntnisschulen.

Mit einer Ansprache von Bundespräsident Theodor Heuss wird in Köln das Programm der Deutschen Welle eröffnet, die Radiosendungen für Deutsche im Ausland ausstrahlt.

Anlässlich der ersten Kommunalwahlen im französischen Protektorat Tunesien kommt es zu gewalttätigen Unruhen und mehreren Attentaten gegen Repräsentanten der Kolonialmacht Frankreich.

Der FDP-Politiker und Rechtsanwalt Ernst Achenbach legt die Verteidigung des verhafteten ehemaligen Staatssekretärs im Propagandaministerium, Werner Naumann, nieder. Achenbach war wegen seiner Verbindung zu der Gruppe früherer Nationalsozialisten um Naumann heftig kritisiert worden.

4.5.1953, Montag

Mit einer Flughöhe von 19 406 m verbessert ein britisches Düsenflugzeug vom Typ “Canberra” den bisherigen Höhenweltrekord um 1300 m.

Für seine Erzählung “Der alte Mann und das Meer” erhält der US-amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway den Pulitzer-Preis.

Unter dem Motto “Sei höflich und hilfsbereit im Straßenverkehr” beginnt bundesweit eine Höflichkeitswoche der Jugend im Straßenverkehr (bis 10. 5.). In vielen bundesdeutschen Städten werden dabei erstmals Schülerlotsen eingesetzt.

In der Bundesrepublik Deutschland wird der freie Devisenverkehr mit der belgischen, französischen, niederländischen und schweizerischen Währung aufgenommen. Bei Über- bzw. Unterschreiten festgesetzter Interventionspunkte kann die Bank deutscher Länder weiterhin in den Devisenhandel eingreifen.

5.5.1953, Dienstag

Bei einer Feier aus Anlass des 135. Geburtstags von Karl Marx erklärt DDR-Parteichef Walter Ulbricht, in der DDR übe der Staat erfolgreich die Diktatur des Proletariats aus. Der Partei komme beim Aufbau des Sozialismus die führende Rolle zu.

Max Frischs Drama “Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie” wird gleichzeitig am Schauspielhaus in Zürich und am West-Berliner Schiller-Theater uraufgeführt.

6.5.1953, Mittwoch

Der französische General Charles de Gaulle löst seine Sammlungsbewegung RPF als politische Partei auf. Die RPF werde bis auf weiteres auf außerparlamentarischer Ebene für die Abschaffung des politischen Systems der Vierten Republik kämpfen.

Der US-amerikanische Außenminister John Foster Dulles warnt davor, dass ein Erfolg der kommunistischen Vietminh-Bewegung in Indochina eine Kettenreaktion im ganzen Fernen Osten und Südasien auslösen könnte. Diese These wird später als Domino-Theorie bekannt.

Das Innenministerium der DDR rechtfertigt die Verfolgung der evangelischen Jungen Gemeinde damit, dass diese dem rechtsextremen Bund Deutscher Jugend als Tarnung für seine Aktivitäten in der DDR diene.

Der frühere Rennfahrer Manfred von Brauchitsch wird in der Nähe von Starnberg unter dem Verdacht des Hochverrats verhaftet, muss jedoch am 15. Mai wegen fehlender Beweise wieder freigelassen werden. Dem Rennfahrer wird seine Tätigkeit für das angeblich von der DDR gesteuerte “Komitee für Einheit und Freiheit des deutschen Sports” vorgeworfen.

Die Verluste, die Besitzer von Sparguthaben durch die Währungsreform 1948 erlitten haben, werden durch ein vom Bundestag verabschiedetes sog. Altsparergesetz teilweise ausgeglichen.

Der Deutsche Bundestag verabschiedet gegen die Stimmen von SPD und KPD die sog. kleine Steuerreform, die eine Senkung der Lohn- und Einkommensteuern um durchschnittlich 15% vorsieht.

7.5.1953, Donnerstag

Die kommunistischen Vietminh-Truppen stellen ihre Mitte April begonnene Offensive in Laos ein und ziehen sich nach Norden zurück.

Ein Wohngebiet für Arbeiter des Eisenhüttenkombinats Ost bei Fürstenberg (DDR) wird in Stalinstadt umbenannt.

Am Broadway in New York wird das Musical “Cancan” von Cole Porter uraufgeführt.

8.5.1953, Freitag

Das Ballett “Die Dame und das Einhorn” von Jean Cocteau wird im Münchner Theater am Gärtnerplatz uraufgeführt.

9.5.1953, Samstag

In New York stellt die US-amerikanische Filmgesellschaft 20th Century Fox das Cinemascope-Verfahren der Öffentlichkeit vor.

Das zwischen Großenbrode in Schleswig-Holstein und dem dänischen Gjedser verkehrende neue Eisenbahnfährschiff “Deutschland” wird in Dienst gestellt. Die Fahrzeit nach Skandinavien verkürzt sich dadurch auf dieser Route um zwei Stunden.

Der US-Amerikaner Parry O’Brien stellt im kalifornischen Fresno mit einer Weite von 18 m einen Weltrekord im Kugelstoßen auf.

10.5.1953, Sonntag

In der Essener Villa Hügel, dem früheren Wohnsitz der Familie Krupp, findet erstmals eine Kunstausstellung statt (bis 30. 9.).

Der Komponist und Dichter Hanns Eisler, der u.a. die Nationalhymne der DDR vertonte, wird vom SED-Zentralorgan “Neues Deutschland” scharf angegriffen. Eisler wird vorgeworfen, der von ihm verfasste Operntext “Johann Faustus” sei “antinational, volksfremd, heimatlos und kosmopolitisch”.

Die Stadt Chemnitz in der DDR wird auf Beschluss der DDR-Regierung in Karl-Marx-Stadt umbenannt.

Sir Frederick Hoyer wird als Nachfolger von Sir Ivone A. Kirkpatrick zum neuen britischen Hohen Kommissar in Deutschland ernannt.

In Düsseldorf wird der “Bund der Deutschen für Einheit, Frieden und Freiheit” gegründet, der die Schaffung eines geeinten, neutralen Deutschlands anstrebt. Zu den Gründern der Partei zählt der frühere Reichskanzler Joseph Wirth.

Die SPD verabschiedet auf einem Wahlkongress in Frankfurt am Main in zwölf Thesen ihr Programm für die Bundestagswahl. Im Mittelpunkt stehen die Forderungen nach “Friede und Sicherheit durch Verständigung” und nach “Einheit in Freiheit für Deutschland”.

11.5.1953, Montag

Die SPD reicht beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eine Normenkontrollklage ein, um die Verfassungsmäßigkeit der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft und des Deutschland-Vertrags überprüfen zu lassen.

In einer außenpolitischen Grundsatzrede vor dem Unterhaus spricht sich der britische Premierminister Sir Winston Churchill für eine Vier-Mächte-Konferenz aus. Churchill regt außerdem den Abschluss eines Abkommens zwischen den europäischen Staaten an, das auch die Sicherheitsinteressen der Sowjetunion berücksichtigt.

Ein Tornado, der die texanischen Städte Waco und San Angelo verwüstet, fordert etwa 200 Todesopfer.

12.5.1953, Dienstag

Das sowjetische Parteiorgan “Prawda” bezeichnet die kollektive Führung als das “höchste Prinzip” bei der Leitung der Partei, da individuelle Beschlüsse stets einseitig seien. Der Artikel wird als Kritik am Führungsstil des verstorbenen Josef W. Stalin gewertet.

General Alfred M. Gruenther wird auf Vorschlag von US-Präsident Dwight D. Eisenhower als Nachfolger von General Matthew B. Ridgway zum neuen NATO-Oberbefehlshaber in Europa ernannt.

13.5.1953, Mittwoch

Das Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) fordert eine generelle Erhöhung der Arbeitsnormen um 10%. Auf der bis zum 14. Mai dauernden ZK-Tagung in Berlin (Ost) wird der bisherige Sekretär für Kaderfragen, Franz Dahlem, sämtlicher Parteiämter enthoben.

Der Ausenpolitische Ausschuss in der französischen Nationalversammlung beschließt, die Beratung über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) erst dann wieder aufzunehmen, wenn die von Frankreich gewünschten Zusatzprotokolle unterzeichnet sind.

14.5.1953, Donnerstag

In der Innenstadt von Hannover kommt es in der Nacht zum Freitag zu einer mehrstündigen Straßenschlacht zwischen etwa 10 000 überwiegend jugendlichen Personen und der Polizei. Die Krawalle entstehen, als die Polizei mehrere Jugendliche vertreibt, die in einem Brunnen vor dem Hauptbahnhof baden.

In einer Stellungnahme zu den Vorschlägen des britischen Premierministers Sir Winston Churchill vom 11. Mai äußert der US-amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower seine Bereitschaft zu einem Treffen mit der sowjetischen Führung, verlangt jedoch zuvor Beweise für die Verständigungsbereitschaft der UdSSR.

Bundeskanzler Konrad Adenauer trifft zu einem dreitägigen Besuch in London ein. Im Mittelpunkt seines Aufenthalts steht eine Unterredung mit dem britischen Premierminister Sir Winston Churchill.

15.5.1953, Freitag

Die deutsch-alliierten Verträge über die Gründung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) passieren den Bundesrat. Die Ratifizierungsgesetze gelten als verabschiedet, da der Bundesrat innerhalb der verfassungsmäßig vorgeschriebenen Frist keinen Einspruch eingelegt hat.

Rocky Marciano (USA) verteidigt in Chicago seinen Titel als Boxweltmeister im Schwergewicht durch einen K. o.-Sieg in der ersten Runde über seinen Landsmann Jersey Joe Walcott.

16.5.1953, Samstag

Im Norden Nigerias kommt es zu schweren Unruhen zwischen moslemischen und christlichen Bevölkerungsgruppen. Bei den bis zum 18. Mai andauernden Ausschreitungen werden 20 Personen getötet.

Die von Max Brod dramatisierte Fassung von Franz Kafkas Roman “Das Schloss” wird im West-Berliner Schlossparktheater uraufgeführt.

17.5.1953, Sonntag

Jean Monnet, der Präsident der Hohen Behörde der Montanunion, erhält den Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen.

In Großbritannien werden zum zweiten Mal im laufenden Jahr die jedem Bürger zustehenden wöchentlichen Fleischrationen erhöht. Insgesamt sind in Großbritannien noch fünf Lebensmittel (u.a. Zucker und Butter) rationiert.

18.5.1953, Montag

Bundesinnenminister Robert Lehr (CDU) fordert zum Schutz der innerdeutschen Grenze eine Verstärkung des Bundesgrenzschutzes auf 50 000 Mann. Seit Mai 1952 sei es zu 244 Grenzverletzungen durch sowjetische Truppen oder DDR-Einheiten gekommen.

Das wiedererrichtete Deutsche Eck am Zusammenfluss von Rhein und Mosel in Koblenz wird als Mahnmal zur deutschen Einheit in einer Feierstunde eingeweiht.

19.5.1953, Dienstag

Die Generalstaatsanwaltschaft der DDR lehnt den Antrag des Vorsitzenden der evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Otto Dibelius, ab, ein Strafverfahren wegen Verleumdung gegen das Organ der Freien Deutschen Jugend “Junge Welt” einzuleiten.

Der bisherige japanische Ministerpräsident Shigeru Yoshida wird mit den Stimmen seiner Liberalen Partei erneut zum Regierungschef gewählt.

20.5.1953, Mittwoch

Der französische Außenminister Georges Bidault und der saarländische Ministerpräsident Johannes Hoffmann unterzeichnen in Paris neue Konventionen über den Status der Saar.

Auf einer gemeinsamen Sitzung von Volks- und Länderkammer schlägt DDR-Regierungschef Otto Grotewohl die Bildung einer gesamtdeutschen Regierung und die anschließende Abhaltung freier Wahlen vor.

21.5.1953, Donnerstag

Der französische Ministerpräsident René Mayer wird durch ein Misstrauensvotum der Nationalversammlung gestürzt. Anlass der Vertrauensabstimmung war die Forderung Mayers nach Sondervollmachten für die Durchführung eines Sparprogramms.

22.5.1953, Freitag

Nach Angaben des mit der Vorbereitung der Wiederbewaffnung beauftragten Amtes Blank melden sich gegenwärtig 3000 Freiwillige pro Woche für die Aufstellung deutscher Einheiten im Rahmen der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG).

SPD, FDP und der Gesamtdeutsche Block verständigen sich auf eine Fortsetzung ihrer Koalitionsregierung in Baden-Württemberg. Zuvor hatte die Entscheidung von Ministerpräsident Reinhold Maier (FDP), im Bundesrat nicht gegen die deutsch-alliierten Verträge zu stimmen, eine Regierungskrise ausgelöst. Justizminister Viktor Renner (SPD) war deshalb zurückgetreten.

23.5.1953, Samstag

Im Deutschen Theater in Berlin (Ost) wird unter der Regie von Bertolt Brecht Erwin Strittmatters Schauspiel “Katzgraben” uraufgeführt.

24.5.1953, Sonntag

Auf der Jahrestagung der Schriftstellervereinigung Gruppe 47 in Mainz erhält die österreichische Lyrikerin Ingeborg Bachmann für ihren Gedichtband “Die gestundete Zeit” den jährlich vergebenen Literaturpreis der Gruppe.

Bei der Box-Europameisterschaft der Amateure in Warschau gewinnt der Deutsche Meister Dieter Wemhöner den Titel im Mittelgewicht.

25.5.1953, Montag

Eine Maschine der skandinavischen Fluggesellschaft SAS fliegt als erstes Passagierflugzeug auf der Route über den Nordpol von Europa nach Japan. Gegenüber der Flugstrecke über Indien und Thailand verkürzt sich der Weg um 4600 km, die Zeitersparnis beträgt rd. 20 Flugstunden.

In der Wüste von Nevada testet die US-amerikanische Armee erstmals ein Artilleriegeschoss mit atomarer Sprengladung. Die mit einem 280-mm-Geschütz abgefeuerte Granate, die etwa die Sprengkraft der über Hiroshima abgeworfenen Uranbombe hat, explodiert in 10 km Entfernung von der Abschussstelle.

26.5.1953, Dienstag

Dem iranischen Schah Mohammed Resa Pahlawi wird durch ein vom Parlament verabschiedetes Gesetz jede Verfügungsgewalt über die iranischen Streitkräfte entzogen.

27.5.1953, Mittwoch

In zwei sog. volkseigenen Betrieben in Finsterwalde (DDR) kommt es zu Streiks gegen die angekündigte Erhöhung der Arbeitsnormen in der DDR.

In der Bundesrepublik Deutschland wurden bisher 2041 Genehmigungen für den Empfang des Fernsehprogramms erteilt. Fernsehteilnehmer gibt es bislang lediglich in neun nord- und westdeutschen Städten.

28.5.1953, Donnerstag

In einer Volksabstimmung in Dänemark wird eine vom Parlament verabschiedete Verfassungsreform mit knapper Mehrheit angenommen. Durch die Verfassungsänderung wird u.a. die weibliche Thronfolge ermöglicht und die zweite Parlamentskammer abgeschafft.

Die sowjetische Kontrollkommission in der DDR wird auf Beschluss der sowjetischen Regierung aufgelöst. Statt dessen wird, dem Vorbild der westlichen Alliierten folgend, das Amt eines Hohen Kommissars der UdSSR für Deutschland geschaffen, das von Wladimir S. Semjonow übernommen wird.

Der Ministerrat der DDR beschließt eine Erhöhung der Arbeitsnormen in sämtlichen volkseigenen Betrieben um mindestens 10% bis zum 30. Juni. Diese Maßnahme, die mit der Notwendigkeit begründet wird, die Arbeitsproduktivität der DDR-Wirtschaft zu erhöhen, stößt auf heftige Proteste.

29.5.1953, Freitag

Über den Fernsehsender Feldberg im Taunus strahlt der Hessische Rundfunk erstmals ein Fernsehprogramm aus. Künftig soll täglich von 20 bis 22 Uhr das Programm des Nordwestdeutschen Rundfunks übernommen werden.

Der Zapfenstreich für US-amerikanische Soldaten in Europa wird aufgehoben. Bisher mussten die Angehörigen der US-Armee außer an Samstagen und vor Feiertagen um 24 Uhr zurück in den Kasernen sein.

Großbritannien und die Bundesrepublik Deutschland schließen ein Abkommen über die Pkw-Einfuhr. Im laufenden Jahr dürfen bundesdeutsche Autos im Wert von 23,5 Mio. DM nach Großbritannien eingeführt werden. Die britische Industrie darf Pkws im Wert von 32 Mio. DM in die Bundesrepublik exportieren.

Die Deutsche Partei (DP) verabschiedet auf ihrer Bundesdelegiertentagung in Hamburg (bis 31. 5.) ein Programm für die Bundestagswahl, in dem sie sich zur Außenpolitik der Bundesregierung bekennt. Außerdem wenden sich die Delegierten gegen die angebliche Diskriminierung ehemaliger Nationalsozialisten.

Der neuseeländische Bergsteiger Edmund P. Hillary und der Nepalese Tenzing Norgay besteigen als erste Menschen den Mount Everest, mit 8846 m der höchste Berg der Erde.

30.5.1953, Samstag

Das tschechoslowakische Parlament beschließt eine Währungsreform. Die im Umlauf befindlichen Geldnoten werden im Verhältnis 1:50 umgetauscht. Gleichzeitig wird die Rationierung von Lebensmitteln, Schuhen und Textilien aufgehoben.

Die südkoreanische Regierung teilt mit, dass sie die Waffenstillstandsverhandlungen im Koreakrieg boykottieren werde, da sie die Vorschläge des Kommandos der Vereinten Nationen über den Gefangenenaustausch ablehne.

31.5.1953, Sonntag

Die Bundesregierung beschließt, einen Sonderbotschafter zu der für Juni geplanten Konferenz der drei Westmächte auf den Bermudas zu entsenden, der dort die Wahrung der deutschen Interessen gewährleisten soll.

SED-Parteichef Walter Ulbricht legt auf dem Dresdner Altmarkt den Grundstein für den Neuaufbau des im Krieg weitgehend zerstörten Stadtzentrums.

Chroniknet