Was geschah im Mai 1954

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1.5.1954, Samstag

Bei den Maifeiern in der Bundesrepublik fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die Einführung der Fünf-Tage-Woche und eine Wochenarbeitszeit von 40 Stunden.

In Brunsbüttelkoog verhindert die Besatzung einer bundesdeutschen Hafenbarkasse die Flucht eines polnischen Matrosen in die Bundesrepublik.

2.5.1954, Sonntag

Bei den türkischen Parlamentswahlen erringt die Demokratische Partei, die seit Mai 1950 das Land regiert, 504 von 541 Parlamentssitzen.

Bundespräsident Theodor Heuss eröffnet in München den Deutschen Studententag, an dem etwa 4000 Studenten aus 16 Ländern teilnehmen.

Beim Internationalen Tennisturnier in Wiesbaden gewinnen der Schwede Lenard Bergelin und die US-Amerikanerin Maureen Conolly die Einzelwettbewerbe.

3.5.1954, Montag

Der Exekutivausschuss des Internationalen Olympischen Komitees vergibt die Olympischen Sommerspiele 1956 an Melbourne (Australien).

Der italienische Tennisverband sperrt die beiden Tennisspieler Fausto Gardini und Giuseppe Merlo für die bevorstehende Daviscup-Begegnung mit Spanien. Die Spieler hatten für ihren Einsatz überhöhte Geldforderungen gestellt.

Die Gesellschaft britischer Briefmarkensammler zahlt dem französischen Briefmarkenfälscher Jean de Sperati umgerechnet 100 000 DM. Im Gegenzug erklärt sich Sperati bereit, in Zukunft keine Marken mehr zu imitieren.

Der US-Amerikaner Charles Lindbergh erhält für sein autobiographisches Buch “The Spirit of St. Louis” (deutsch: Mein Flug über den Ozean) den Pulitzer-Preis.

Die Demokratische Republik Vietnam wird nachträglich von der Sowjetunion und der Volksrepublik China zur Genfer Konferenz eingeladen.

4.5.1954, Dienstag

Die Regierungen von Dänemark, Schweden, Norwegen und Island verweigern in einer gemeinsamen Erklärung in Kopenhagen der DDR die Anerkennung als souveräner Staat.

Im iranischen Parlament in Teheran kommt es während einer Sitzung zu Sympathiekundgebungen für den 1953 abgesetzten ehemaligen Ministerpräsidenten Mohammad Mossadegh, an der sich drei Viertel der Abgeordneten beteiligen.

5.5.1954, Mittwoch

Bei einem Bergwerksunglück im italienischen Grosseto kommen 43 Bergleute ums Leben.

6.5.1954, Donnerstag

Die SED erklärt in Berlin (West) ihre Absicht, sich an den Wahlen zum Westberliner Abgeordnetenhaus im Dezember zu beteiligen.

Bei der Abstimmung über den Etat von Familienminister Franz Josef-Wuermeling (CDU) im Bundestag stimmen mehrere Abgeordnete der FDP überraschend gegen den Etatentwurf der Regierungskoalition aus CDU, FDP und dem Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE).

Vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe werden die KPD-Funktionäre Horst Reichel und Herbert Beyer zu drei bzw. eineinhalb Jahren Gefängnis wegen Hochverrats verurteilt.

In Paris spricht die französische Nationalversammlung Ministerpräsident Joseph Laniel das Vertrauen aus. Das Parlament will Laniel damit die Möglichkeit geben, den Indochina-Krieg zu beenden.

In Oxford läuft der Brite Roger Bannister in 3:59,4 Minuten als erster die Meile (1609,35 m) unter 4 Minuten.

7.5.1954, Freitag

Beim Internationalen Reitturnier von Rom gewinnt Spanien den “Preis der Nationen” knapp vor der bundesdeutschen Mannschaft.

Der Bundesrat verabschiedet zwei Gesetze zur Neuordnung des Verkehrs, die u.a. die Senkung der Kraftfahrzeug-Steuer um 10% vorsehen.

Die USA, Großbritannien und Frankreich lehnen den von der UdSSR vorgeschlagenen Beitritt der Sowjetunion zum Nordatlantischen Verteidigungsbündnis (NATO) ab.

Französische Truppenverbände verlieren die entscheidende Schlacht um die Festung Dien Bien Phu in Nordvietnam gegen die Vietminh.

8.5.1954, Samstag

In Los Angeles verbessert der US-Amerikaner Parry O’Brien seinen eigenen Weltrekord im Kugelstoßen auf 18,42 m.

Zwei ehemalige Soldaten der Deutschen Wehrmacht werden in Darmstadt zu drei bzw. vier Jahren Haft verurteilt. Ihnen war die Tötung von mindestens 60 Juden in der sowjetischen Stadt Smolensk während des Zweiten Weltkriegs vorgeworfen worden.

Auf dem Parteitag des Gesamtdeutschen Blocks/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) in Bielefeld wird Theodor Oberländer als Nachfolger von Waldemar Kraft zum Parteivorsitzenden gewählt.

Nach einem Militärputsch übernimmt in Paraguay General Alfredo Stroessner die Macht.

Nach der Niederlage der französischen Truppen in Dien Bien Phu (Vietnam) kommt es in Frankreich zu antikommunistischen Demonstrationen.

9.5.1954, Sonntag

In Paris kommt es anlässlich einer Kranzniederlegung von Charles de Gaulle am Grab des unbekannten Soldaten zu schweren Zusammenstößen zwischen der Polizei und erregten de Gaulle-Anhängern.

In Großbritannien wird die während des Zweiten Weltkriegs vorgenommene Fettrationierung aufgehoben.

Durch einen knappen 14:13-Sieg über den TuS Rheinhausen wird der TuS Lintfort in Duisburg Westdeutscher Feldhandball-Meister.

10.5.1954, Montag

In Hausen im Wiesental erhält der Schriftsteller Otto Flake, der u.a. den Roman “Ein Mann von Welt” (1947) schrieb, den Hebelpreis 1954.

Das Moskauer Bolschoi-Ballett erhält überraschend in Paris Auftrittsverbot. Die französische Regierung begründet ihre Maßnahme mit der Angst vor antikommunistischen Demonstrationen nach der französischen Niederlage in Dien Bien Phu.

In Frankreich wird die zweite Volkszählung nach dem Zweiten Weltkrieg durchgeführt. Gegenüber 1946 ist die Bevölkerung um 2,2 Millionen Einwohner auf 42,7 Millionen gewachsen.

Vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag klagt Italien gegen die drei Westmächte, um die Herausgabe von Münzgold im Wert von umgerechnet 11,76 Millionen DM zu erreichen. Das Gold war nach der deutschen Besetzung Italiens 1943 in Rom von deutschen Truppen beschlagnahmt worden.

11.5.1954, Dienstag

Das DDR-Außenministerium dementiert in Berlin (Ost) Gerüchte, nach denen zwischen der Sowjetunion und der DDR Verhandlungen über einen separaten Friedensvertrag geführt werden.

Der ehemalige italienische Ministerpräsident Alcide De Gasperi wird in Straßburg per Akklamation zum Präsidenten der Montanunion gewählt.

12.5.1954, Mittwoch

Die griechische Halbinsel Peloponnes wird von schweren Erdbeben heimgesucht. Besonders betroffen sind davon die Städte Patras, Pirgos und Tripolis.

In Düsseldorf verabschiedet der nordrhein-westfälische Landtag ein Gesetz zur Schaffung eines eigenständigen Rundfunksenders für Westdeutschland.

13.5.1954, Donnerstag

US-Präsident Dwight D. Eisenhower unterzeichnet ein Abkommen mit Kanada über den Bau eines Kanals, der die Großen Seen über den St. Lorenz-Strom mit dem Atlantik verbinden soll.

In London beginnt die Fünf-Mächte-Abrüstungskonferenz, auf der Vertreter Kanadas, Großbritanniens, Frankreichs, der USA und der Sowjetunion über eine internationale Kontrolle der Verbreitung von Atomwaffen verhandeln. Die Gespräche enden am 22. Juni ergebnislos.

In Moskau verteidigt der sowjetische Schachspieler Michail M. Botwinnik seinen Titel als Schachweltmeister.

14.5.1954, Freitag

Bernhard Grzimek bringt für den von ihm geleiteten Frankfurter Zoo ein Okapi von einer Afrika-Expedition mit; das giraffenähnliche Tier gilt als zoologische Rarität.

Zur Förderung des Touristenverkehrs senkt die belgische Regierung die Benzinpreise für Ausländer, die sich länger als drei Tage in Belgien aufhalten.

In Düsseldorf eröffnet Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard (CDU) die “Internationale Messe für Druck und Papier” (DRUPA). Die Messe geht am 30. Mai zu Ende.

Die belgische Regierung beschließt die Herabsetzung der Militärdienstzeit von 21 auf 18 Monate. Sie erfüllt damit ein Wahlversprechen.

Im Revisionsverfahren der Ärzte Otto Bickenbach und Eugen Haagen, denen vorgeworfen wird, während des Zweiten Weltkriegs medizinische Experimente an Häftlingen im KZ Struthof durchgeführt zu haben, verurteilt ein Militärgericht in Lyon (Frankreich) die Angeklagten zu 20 Jahren Haft.

Die SPD fordert in Bonn die Schließung des Rekrutierungsbüros der Fremdenlegion und ein Werbungsverbot für “diese verdammte Legion”.

In einer Presseverlautbarung lehnt die Bundesregierung in Bonn die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur Sowjetunion ab. Die Regierung sei hingegen “fest entschlossen” die bestehende Zusammenarbeit zu Ländern des “freien Westens” weiter auszubauen.

15.5.1954, Samstag

Königin Elisabeth II. von Großbritannien kehrt nach einer fast sechsmonatigen Weltreise nach Großbritannien zurück.

An der Kölner Universität wird die Pflichtsemesterzahl für Studenten der Studiengänge Volkswirtschaft, Diplom-Kaufmann und Diplom-Handelslehrer von sechs auf acht Semester heraufgesetzt, um eine bessere Ausbildung der Akademiker zu gewährleisten.

16.5.1954, Sonntag

Vor der Küste der chinesischen Provinz Zhe Kiang kommt es zu einem kleineren Seegefecht zwischen nationalchinesischen und rotchinesischen Kriegsschiffen.

17.5.1954, Montag

Der FDP-Bundesvorstand stimmt dem Vorschlag von Karl Georg Pfleiderer zu, eine Delegation von Bundestagsabgeordneten in die Sowjetunion zu entsenden, um erste Gespräche über zwischenstaatliche Kontakte beider Länder miteinander zu führen.

In Washington erklärt der Oberste Gerichtshof der USA die Rassentrennung in öffentlichen Schulen für verfassungswidrig.

In Japan registrieren Wissenschaftler der Universitäten Osaka und Niigaka starke radioaktive Verseuchung des Regenwassers. Grund dafür sind die zahlreichen H-Bombenversuche der USA im Südpazifik.

18.5.1954, Dienstag

Bei einer Versteigerung in Stuttgart kauft die Stadt Frankfurt am Main das Originalmanuskript von Heinrich Hoffmanns “Struwwelpeter” für 41 000 DM.

Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften wird in Bonn eingerichtet.

In Rom trifft ein Protestmarsch von 600 Blinden ein, die am 8. Mai in Florenz aufgebrochen waren. Mit dem “Marsch des Elends” demonstrieren sie für eine Erhöhung ihrer Renten.

In Schweden werden riesige Uranvorkommen gefunden, die nach amtlichen Angaben die Energieversorgung des skandinavischen Landes für “mehrere Jahrtausende” decken können.

Das Bundesverkehrsministerium kündigt in Bonn den Ausbau bundesdeutscher Autobahnen im Frühjahr 1955 an.

19.5.1954, Mittwoch

In der pakistanischen Hauptstadt Karatschi unterzeichnen Vertreter Pakistans und der USA ein gegenseitiges Militärhilfe-Abkommen.

Die bayerische Landesregierung beschließt, bei Staatsfeierlichkeiten neben der bayerischen Nationalflagge künftig auch die schwarz-rot-goldene Bundesflagge zu hissen.

20.5.1954, Donnerstag

Das Internationale Olympische Komitee beschließt, bei künftigen Olympischen Schwimmwettbewerben den Schmetterlingsstil zuzulassen.

Bei den Parlamentswahlen in Irland verliert die Regierungspartei Fianna Fáil von Ministerpräsident Eamon de Valera ihre Mehrheit.

Nicaragua bricht die diplomatischen Beziehungen zu Guatemala ab. Die Beziehungen beider Länder sind bereits seit Anfang des Jahres gespannt: Die guatemaltekische Regierung beschuldigt Nicaragua, den Sturz der Regierung unter Präsident Jacobo Arbenz Guzmán planmäßig vorzubereiten.

Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) und der stellvertretende französische Ministerpräsident Pierre-Henri Teitgen erzielen in Straßburg Einigung über die Saarfrage. Danach soll das Saargebiet einen europäischen Status erhalten, über den die saarländische Bevölkerung abstimmen soll.

21.5.1954, Freitag

Bei den Parlamentswahlen in Korea gewinnt die Liberale Partei von Ministerpräsident Syngman Rhee die absolute Mehrheit.

Die Bundesbahn beschließt die Vereinheitlichung der Zuschlagstarife für Schnellzüge. Für alle Klassen und Entfernungen wird in Zukunft ein Aufschlag von 2 DM erhoben.

22.5.1954, Samstag

In Kiew (Sowjetunion) erzielt die sowjetische Speerwerferin Nadjeschda Konjajewa mit 55,11 m Weltrekord.

Beim internationalen Reitturnier im schweizerischen Luzern gewinnt die bundesdeutsche Springreiter-Mannschaft den “Preis der Nationen”.

In London besuchen 120 000 Menschen die Kundgebung des US-amerikanischen Evangelisten und Predigers Billy Graham im Wembley-Stadion.

Papst Pius XII. ernennt Kardinal Celso Constantini zum “Großkanzler der heiligen römischen Kirche”. Das Amt war seit 1942 unbesetzt. Der Großkanzler fertigt Erlasse und Bullen des Papstes an.

Regierungsvertreter aus Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland unterzeichnen in Kopenhagen ein Abkommen zur Bildung eines gemeinsamen Arbeitsmarktes.

23.5.1954, Sonntag

Mit einem 5:1-Sieg (1:1) über den 1. FC Kaiserslautern wird Hannover 96 in Hamburg überraschend Deutscher Fußballmeister.

In London kündigt der britische Premierminister Winston Churchill die Abreise der britischen Delegation bei der Genfer Konferenz für den Fall an, dass in zehn Tagen keine Einigung über die Indochina-Frage erreicht wird.

24.5.1954, Montag

Das US-amerikanische Außenministerium beschließt, Ländern, die für Verzögerungen bei der Bildung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) verantwortlich sind, keine Finanzhilfe mehr zu gewähren.

In der Bundesrepublik werden eine Reihe von kommunistischen Politikern verhaftet, darunter die ehemaligen Bundestagsabgeordneten Walter Fisch und Friedrich Rische.

In London wird der US-amerikanische Komponist und Dirigent Igor Skawinski von den Einwanderungsbehörden an der Einreise nach Großbritannien gehindert, weil er keine Arbeitsgenehmigung vorweisen kann.

25.5.1954, Dienstag

In Vietnam wird der US-amerikanische Fotoreporter Robert Capa durch eine Mine getötet.

In einer weltweiten Aktion gegen Geldfälscher erklärt das US-amerikanische Verteidigungsministerium den sog. Militärdollar für alle Militärstützpunkte außerhalb der USA für ungültig. Die Militärdollars wurden bislang in den außerhalb der USA gelegenen Stützpunkten der US-Streitkräfte anstatt regulärer Zahlungsmittel ausgegeben.

Die US-amerikanische Einstufen-Rakete “Wiking” erreicht auf dem Versuchsgelände von White Sands (Neu Mexiko) mit einer Höhe von 254 km einen neuen Rekord. Der alte Rekord lag bei 218 km.

Das SED-Zentralorgan “Neues Deutschland” meldet eine schlechte Versorgungslage für Gebrauchsgüter in der DDR. So fehle es in vielen Städten in den staatseigenen Läden an Haushaltsartikeln wie Kannen, Bestecken und Sieben.

Äthiopiens Kaiser Haile Selassie I. trifft zu einem siebenwöchigen Staatsbesuch in den USA ein.

Die US-amerikanische Regierung liefert Honduras und Nicaragua Waffenmaterial, um die beiden Staaten für eine mögliche kriegerische Auseinandersetzung mit Guatemala zu stärken.

In Marokko werden während des Abschiedsbesuchs des abberufenen französischen Generalresidenten General Augustin Guillaume 36 Menschen durch ein Bombenattentat verletzt. Der Anschlag wird marokkanischen Nationalisten zugeschrieben, die mit Terroraktionen den Abzug der französischen Kolonialtruppen herbeiführen wollen.

Der Aufsichtsrat der “Luftverkehrsbedarfs AG/Luftag” beschließt die Umbenennung des Unternehmens in “Deutsche Lufthansa Aktiengesellschaft.”

26.5.1954, Mittwoch

In Bonn und München wird der Verkauf der “Münchener Illustrierten” von den zuständigen Amtsgerichten untersagt, weil auf dem Titelbild die US-amerikanische Schauspielerin Jane Russell in “einem die Jugend gefährdenden Aufzug” abgebildet ist.

In Kiel konstituiert sich mit dem “Schleswig-Holstein Block” eine neue Landespartei. Die Partei will alle “rechtsstehenden” politischen Kräfte sammeln, die mit der Politik der CDU in Schleswig-Holstein unzufrieden sind.

Bei einem Großbrand auf dem US-amerikanischen Flugzeugträger “Bennington” vor der Küste von Rhode Island (USA) kommen über 100 Besatzungsmitglieder ums Leben, 200 werden verletzt.

27.5.1954, Donnerstag

In München verurteilt ein US-amerikanisches Distriktgericht den ehemaligen stellvertretenden Lagerkommandanten des Internierungslagers Budweis, Wenzel Hrnecek, wegen Misshandlung von Sudetendeutschen zu acht Jahren Gefängnis.

28.5.1954, Freitag

Der Bundestag verabschiedet ein neues Diätengesetz. Danach erhalten Abgeordnete eine Aufwandsentschädigung von 750 DM und eine Unkostenpauschale von 700 DM monatlich.

In der Nähe der Cheopspyramide bei Gise (Ägypten) wird ein über 4000 Jahre altes “Sonnenboot” von König Cheops gefunden, der um 2530 v. Chr. lebte.

29.5.1954, Samstag

In Ägypten löst Gamal Abd an Nasser den bisherigen Parteivorsitzenden Ali Muhammad Nagib auch als Parteivorsitzenden der Nationalen Befreiungsbewegung ab.

In Tunis wird auf den tunesischen Ministerpräsidenten Salah M’Zali von Unbekannten ein Mordanschlag verübt.

Der ehemalige Papst Pius X. (Amtszeit von 1903 bis 1914) wird in Rom heiliggesprochen.

30.5.1954, Sonntag

Bulgarien und Griechenland nehmen die seit 1941 unterbrochenen diplomatischen Beziehungen wieder auf.

Bei den Internationalen Tennismeisterschaften von Frankreich gewinnen die US-Amerikaner Tony Trabert bei den Herren und Maureen Conolly bei den Damen die Einzelwettbewerbe.

Emil Zatopek (CSR) Läuft in Paris mit 13:57,2 min einen Weltrekord über 5000 m.

31.5.1954, Montag

In Rom warnt Papst Pius XII. 39 Kardinäle und 350 Erzbischöfe, die anlässlich der Heiligsprechung von Papst Pius X. nach Rom gekommen sind, die Bewegung der sog. Laientheologie zu tolerieren. Die rechtmäßigen Nachfolger der heiligen Apostel seien der Papst und die Bischöfe. Andere – “weltliche” – Christen hätten nach göttlichem Recht keine Befugnis als Kirchenlehrer.

Chroniknet