Was geschah im Mai 1959

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1.5.1959, Freitag

Auf der größten Maikundgebung, die Berlin je gesehen hat, jubeln 600 000 Menschen aus dem Westteil der Stadt ihrem Regierenden Bürgermeister, Willy Brandt (SPD), zu und fordern ein Ende der Spaltung Berlins.

Zwischen der Bundesrepublik und Berlin (West) wird der Selbstwählferndienst eröffnet. Vorerst ist nur der “Zentralamtsbereich Düsseldorf” angeschlossen.

Die am 26. April in Panama gelandeten Rebellen aus Kuba ergeben sich in dem kleinen Fischerdorf Nombre de Dios. Ihr Versuch, das Volk Panamas zu einem Aufstand gegen die Regierung zu bewegen, war fehlgeschlagen.

Im Ruhrbergbau beginnt die stufenweise Einführung der Fünftagewoche bei vollem Lohnausgleich, die bis zum 1. Mai 1961 abgeschlossen sein soll.

Mit einer Aufführung von Richard Wagners Oper “Siegfried” aus dem Bühnenfestspiel “Ring des Nibelungen” beginnen die Wiener Festwochen. Sie enden am 20. Juni.

Der renovierte Salzburger Dom wird 14 Jahre nach Kriegsende wieder eingeweiht. Im vorletzten Kriegsjahr zerstörte eine Bombe die Kuppel des Doms und riß die Apsis in die Tiefe.

2.5.1959, Samstag

Beim “Kentucky Derby” in Churchill Downs (US-Bundesstaat Kentucky) wird zum ersten Mal der Sieger eines Pferderennens anhand eines Zielfotos in Farbe ermittelt.

Mehr als 400 Neuheiten sind eine Woche lang auf der 14. Deutschen Erfindermesse ausgestellt, die in Hildesheim eröffnet wird.

Die Deutsche Bank, die Dresdner Bank und die Commerzbank nehmen das Geschäft mit Kleinkrediten auf. Gegen Vorlage einer Verdienstbescheinigung und des Personalausweises werden nun Darlehen zwischen 300 und 2000 DM gewährt.

3.5.1959, Sonntag

In Frankfurt am Main eröffnet Bundeslandwirtschaftsminister Heinrich Lübke die 45. Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft. Großes Interesse finden vor allem Firmen, die technische Ausrüstungen anbieten.

4.5.1959, Montag

Der ehemalige Außenminister der USA George C. Marshall erhält in Anerkennung seiner Verdienste um den Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg den Karlspreis der Stadt Aachen. Die Verleihungsurkunde wird dem schwerkranken General im Militärhospital in Washington übergeben.

5.5.1959, Dienstag

Hans Günter Winkler aus Warendorf siegt auf Halla beim Einzelspringen im “Großen Preis von Rom”. Der Olympiasieger aus der Bundesrepublik erringt damit einen der begehrtesten Reitersiege.

Zwischen dem Ruhrgebiet und Süddeutschland wird eine durchgehend elektrifizierte Eisenbahnstrecke eröffnet. Damit können 11,5% des gesamten Eisenbahnnetzes in der Bundesrepublik von E-Loks befahren werden.

Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß (CSU) stellt in Memmingen das Jagdbombergeschwader 34 der Luftwaffe in Dienst. Es handelt sich um das vierte der fünf für die Bundeswehr vorgesehenen Geschwader dieser Art.

6.5.1959, Mittwoch

In Glasgow verliert die bundesdeutsche Fußballelf ein Spiel gegen Schottland 2:3.

In Hollywood übergibt die US-amerikanische Schallplatten-Akademie ihre Auszeichnungen dem italienischen Schlagersänger Domenico Modugno, der Jazzsängerin Ella Fitzgerald, dem Jazzpianisten Count Basie sowie dem Pianisten Van Cliburn (alle USA).

In der Bundesrepublik und Berlin (West) finden Festakte aus Anlass des 100. Todestages des Naturforschers Alexander von Humboldt statt.

Nach Berichten US-amerikanischer Wissenschaftler vor dem Kongressausschuss für Radioaktivität ist aufgrund von Kernwaffenversuchen für die nächsten Monate eine Verdopplung der Radioaktivität nördlich des 40. Breitengrades zu erwarten. Der 40. Grad nördlicher Breite zieht sich mitten durch Amerika, Spanien, Süditalien, Griechenland und die Türkei.

König Hussein von Jordanien vereidigt das neue Kabinett des Ministerpräsidenten Hazza Madschjali, nachdem der bisherige “starke Mann” Jordaniens, Samir el Rifai, am 5. Mai überraschend zurückgetreten war.

7.5.1959, Donnerstag

Vertreter der Bundesländer unterzeichnen in Mainz ein Abkommen über den Finanzausgleich zwischen den Landesrundfunkanstalten und die Koordinierung des Fernsehprogramms.

In Stuttgart geht eine sechswöchige Ausstellung mit Plastiken und Zeichnungen des italienischen Künstlers Emilio Greco zu Ende.

8.5.1959, Freitag

Die Mannschaft der USA gewinnt den Großen Preis der Nationen beim internationalen Reitturnier CHIO in Rom. Die USA gehen aus dem Stechen mit null Fehlerpunkten als Sieger hervor. Zweiter wird Italien (8 Fehlerpunkte).

Wegen der Ermordung eines Polizisten wird in London der 25-Jährige Arbeiter Ronald Marwood durch den Strang hingerichtet. In der britischen Hauptstadt kommt es zu Protestdemonstrationen gegen die Hinrichtung.

Der ägyptische Ausflugsdampfer “Dandara” sinkt auf dem Nil nördlich von Kairo mit 300 Personen an Bord. 150 Menschen ertrinken.

In Wiesbaden werden bis zum 14. Mai anlässlich der Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes Internationale Kunstfilmtage abgehalten.

Drei Tage vor Beginn der Genfer Außenministerkonferenz zur deutschen Frage tritt US-Außenminister Christian A. Herter im US-Fernsehen entschieden für die deutsche Wiedervereinigung ein.

9.5.1959, Samstag

Die Bundesregierung weist in einer Antwortnote an die Regierung der Sowjetunion deren Kritik vom 1. April zurück, die sich entschieden gegen eine atomare Bewaffnung der Bundeswehr gewandt hatte.

In Berlin (West) wird der Grundstein zur neuen Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gelegt, die nach Entwürfen des Karlsruher Architekten Egon Eiermann neues Wahrzeichen der Stadt werden soll. Die alte Gedächtniskirche war 1943 völlig zerstört worden.

Der Verkehrssicherheitstag 1959 in der Bundesrepublik steht unter dem Motto: “Komm gut heim!”

10.5.1959, Sonntag

In Zürich geht die vom Berliner Senat veranstaltete Ausstellung “Berliner Panorama” zu Ende. Sie zeigte “Berliner Motive mit Berliner Augen gesehen und Berliner Pinsel gemalt”.

Die Neuwahlen zum österreichischen Nationalrat bringen keine großen Veränderungen. Stärkste Fraktion mit 79 Abgeordneten ist wieder die Österreichische Volkspartei von Bundeskanzler Julius Raab, allerdings nur noch mit einem Mandat Vorsprung vor der sozialistischen Partei.

11.5.1959, Montag

In Genf beginnt die Außenministerkonferenz der vier Siegermächte über die Deutschlandfrage und Berlin. Als “Berater” nehmen auch Delegationen der Bundesrepublik und der DDR an den Verhandlungen teil.

Der Stadtrat von Johannesburg (Südafrikanische Union) beschließt, in Bussen und Straßenbahnen, die von Schwarzen benutzt werden, nun auch farbige Fahrer einzusetzen. Diese erhalten allerdings einen geringeren Lohn als ihre weißen Kollegen.

Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht die Ergebnisse der ersten Volkszählung, die in der UdSSR seit 1939 vorgenommen wurde. Danach beträgt der Anteil der weiblichen Bevölkerung 55% (114,8 Millionen), derjenige der männlichen Bevölkerung folglich nur 45% (94 Millionen).

12.5.1959, Dienstag

In Moskau erscheint eine Neufassung der offiziellen Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU). Sie ersetzt die bisher gültige Parteigeschichte aus der Stalin-Ära.

In Berlin (West) finden Gedenkfeiern zum 10. Jahrestag der Aufhebung der sowjetischen Blockade und zu Ehren der fast einjährigen US-Luftbrücke zur Versorgung der Westberliner statt.

Hinrich Wilhelm Kopf (SPD) wird in Hannover zum neuen niedersächsischen Ministerpräsidenten einer Regierung aus SPD, FDP und BHE (Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten) gewählt.

13.5.1959, Mittwoch

Mit großen Feierlichkeiten wird in Algier der Erhebung der Algerien-Franzosen vor einem Jahr gedacht. Dieser Putsch hatte 1958 zur Rückkehr de Gaulles nach Frankreich geführt.

14.5.1959, Donnerstag

Die Münchener Staatsanwaltschaft erhebt Anklage in der “Spielbanken-Affäre” gegen drei Politiker der Bayernpartei. Der Vorwurf lautet auf Bestechung und Meineid.

Bei einer Kundgebung des Allgemeinen Irakischen Industrieverbandes in Bagdad kündigt Ministerpräsident Abd Al Karim Kasim die Eisenhower-Doktrin auf. Danach kann der US-Präsident im Nahen Osten auf das Hilfeersuchen eines Staates hin militärisch intervenieren, auch wenn kein unmittelbarer Angriff auf die USA bevorsteht.

Die bundeseigenen Kieler Howaldtswerke erhalten von der Sowjetunion einen Auftrag zum Bau von Frachtschiffen im Wert von rund 40 Millionen DM.

15.5.1959, Freitag

Der sowjetische Außenminister Andrei A. Gromyko schlägt den Westmächten in Genf erneut vor, einen Friedensvertrag mit beiden Teilen Deutschlands abzuschließen. Das Problem der Wiedervereinigung müssten die Bundesrepublik und die DDR dann untereinander verhandeln.

Das schwedische Parlament in Stockholm verabschiedet ein Pensionsgesetz, das jedem Schweden ein Altersruhegeld bis zu zwei Dritteln seines höchsten Einkommens zusichert.

In Cannes gehen die zwölften Filmfestspiele zu Ende. Die Goldene Palme erhält der französische Film “Orfeu Negro” (“Der Schwarze Orpheus”) in der Regie von Marcel Camus.

16.5.1959, Samstag

In Mailand wird zum 42. Mal das Radrennen “Giro d’Italia” gestartet. Die letzte Etappe wird am 7. Juni gefahren.

In Wien findet ein Sudetendeutscher Tag statt, an dem rund 300 000 Vertriebene aus Böhmen, Mähren und Schlesien teilnehmen.

17.5.1959, Sonntag

Der kubanische Ministerpräsident Fidel Castro unterzeichnet in Havanna ein Agrargesetz, wodurch der Besitz an Grundeigentum in Kuba neu geregelt wird. Landwirtschaftlich nutzbares Land dürfen künftig nur noch kubanische Staatsangehörige besitzen und erben.

Einem 21-Jährigen Postangestellten aus der Mark Brandenburg (DDR) gelingt die Flucht in den Westen Berlins mit einem Postomnibus. Die Volkspolizisten lassen ihn anstandslos die Sektorengrenze überqueren.

18.5.1959, Montag

Europameister Wassili Kusnezow (UdSSR) verbessert den Zehnkampf-Weltrekord (nach der Wertungstabelle von 1952) auf 8014 Punkte.

An den Pfingstfeiertagen kommen auf den Straßen der Bundesrepublik mehr als 100 Menschen ums Leben. Die größte Zahl von Todesopfern meldet Nordrhein-Westfalen.

Die Regierungen der Volksdemokratien Nordvietnam und China protestieren gegen das Vorgehen der Regierung von Laos gegen die kommunistischen Verbände der ehemaligen Partei Pathet Lao (Kommunistische Partei von Laos). Diese waren am 11. Mai von der laotischen Regierung zur Aufgabe gezwungen worden.

Weit über 10 000 Ostpreußen fordern in der Westberliner Waldbühne noch einmal ihr Recht auf Selbstbestimmung und Rückkehr in die Heimat.

19.5.1959, Dienstag

Der neue Landtag von Rheinland-Pfalz wählt in Mainz den Landesvorsitzenden der CDU, Peter Altmeier, erneut zum Ministerpräsidenten. Die Koalition aus CDU und FDP wird damit fortgesetzt.

In Düsseldorf fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund die Einführung eines neunten und zehnten Schuljahres in allen Ländern der Bundesrepublik. Die beiden neuen Schuljahre sollen nicht der Berufsvorbereitung dienen, sondern die Schüler vor allem auf ihre gesellschaftliche Rolle im Alltag vorbereiten.

20.5.1959, Mittwoch

Das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Polen im Hamburger Volksparkstadion endet 1:1 (0:1). Es ist die erste offizielle Begegnung zwischen beiden Ländern seit 1938.

Einen Langstreckenweltrekord für Passagierflugzeuge stellt eine sowjetische Turbopropmaschine vom Typ TU 114 auf. Sie legt die 6800 km lange Strecke zwischen Moskau und Chabarowsk in Ostsibirien in 8 Stunden und 42 Minuten zurück.

Das von Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß (CSU) erwirkte Ermittlungsverfahren gegen den Kirchenpräsidenten von Hessen-Nassau, Martin Niemöller, wird von der Staatsanwaltschaft in Kassel eingestellt. Strauß hatte am 28. Januar Strafantrag gegen Niemöller wegen Beleidigung der Bundeswehr gestellt.

21.5.1959, Donnerstag

Der Bundesparteitag der Freien Demokraten in Berlin (West) nominiert Max Becker als Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl am 1. Juli.

Das Bezirksgericht Erfurt (DDR) verurteilt einen Bauern und einen Gastwirt zu sieben Jahren Zuchthaus, weil sie den Empfang bundesdeutscher Fernsehsender organisiert und Jugendliche dazu eingeladen haben.

Auf der Genfer Außenministerkonferenz droht der sowjetische Partei- und Regierungschef Nikita S. Chruschtschow erneut damit, dass die Sowjetunion einen separaten Friedensvertrag mit der DDR abschließen werde, falls die Genfer Konferenz über Deutschland scheitern sollte.

Der US-amerikanische Atomwissenschaftler Edward Teller sagt in Milwaukee (Wisconsin) voraus, dass die UdSSR in zehn Jahren “der unumstrittene Führer der Welt auf dem Gebiet der Wissenschaft” sein werde.

Die in Großbritannien lebenden Farbigen bilden ein “Verteidigungskomitee”, nachdem in London ein Schwarzer ermordet worden war. Premierminister Harold Macmillan und Innenminister Richard A. Butler erkennen das Komitee offiziell an.

In Stuttgart beschließen die bundesdeutschen Rundfunkanstalten, ein gemeinsames Musikprogramm während der ganzen Nacht auszustrahlen.

22.5.1959, Freitag

Unzureichende Kenntnisse der deutschen Sprache sind nach Mitteilung der Industrie- und Handelskammer in Bielefeld der Hauptgrund für die schlechten Prüfungsergebnisse der Lehrlinge. Die Leistungen der Jugendlichen ließen ständig nach, beklagt sich die Selbstverwaltungsorganisation der gewerblichen Wirtschaft.

Bundespostminister Richard Stücklen (CSU) eröffnet in Hamburg die Briefmarkenausstellung “Interposta 1959”.

Das Bundesarbeitsministerium lehnt die Zulassung von Selbstbedienungstankstellen, wie sie in Schweden eingeführt wurden, aus Sicherheitsgründen ab.

Bundestagsvizepräsident Carlo Schmid (SPD) äußert in Bonn die Auffassung, dass es angesichts der nach dem Krieg geschaffenen Tatsachen kaum möglich sein werde, das Heimatrecht der Vertriebenen zu verwirklichen.

Auf dem Bundesparteitag der Freien Demokraten in Berlin (West) wird Reinhold Maier zum dritten Mal zum Parteivorsitzenden gewählt.

23.5.1959, Samstag

Der zehnte Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes wird in Bonn feierlich begangen. Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) betont seine Hoffnung, dass eine von einer gesamtdeutschen Nationalversammlung geschaffene Verfassung das Grundgesetz eines Tages ablösen werde.

Auf dem Landesparteitag der Westberliner Sozialdemokraten wählen die Delegierten den Regierenden Bürgermeister Willy Brandt für weitere zwei Jahre zu ihrem Vorsitzenden.

Mit einer Festansprache von Bundestagsvizepräsident Carlo Schmid (SPD) werden in Recklinghausen die Ruhrfestspiele 1959 eröffnet.

24.5.1959, Sonntag

Der Erste Sekretär der SED, Walter Ulbricht, schlägt vor dem SED-Zentralkomitee in Berlin (Ost) den Abschluss eines Nichtangriffspaktes zwischen der Bundesrepublik und der DDR vor.

Der ehemalige US-Außenminister John Foster Dulles stirbt im Washingtoner Walter-Reed-Krankenhaus im Alter von 71 Jahren.

25.5.1959, Montag

Wegen der Annahme von Bestechungsgeldern verurteilt das Bonner Landgericht sieben ehemalige Beamte des Besatzungsschädenamtes zu langjährigen Freiheitsstrafen.

In Mannheim beginnt die 7. Kultur- und Dokumentarfilmwoche. Die internationale Schau, zu der mehr als 150 Filme gemeldet sind, wird erstmalig um die beiden Sonderveranstaltungen “Industriefilme” und “Internationale Kinder- und Jugendfilme” erweitert.

Im zerstörten alten Zeitungsviertel an der Kochstraße in Berlin (West) – in unmittelbarer Nähe der Sektorengrenze – legt der Hamburger Verleger Axel Springer den Grundstein zu einem neuen Verlagsgebäude.

26.5.1959, Dienstag

Auf der Internationalen Dentalschau in Frankfurt am Main werden luftgetriebene Turbinenbohrer und Schleifmaschinen vorgestellt, die bei 400 000 Umdrehungen pro Minute kaum noch Geräusche und damit angeblich keine Schmerzen mehr verursachen.

27.5.1959, Mittwoch

Die Gesellschaften, die in der Bundesrepublik auf dem Gebiet der zivilen Nutzung von Kernenergie tätig sind, gründen das “Deutsche Atomforum”.

In Katmandu vereidigt König Mahendra Bir Bikram Schah die erste gewählte Regierung des Königreichs Nepal.

Anlässlich der Begräbnisfeierlichkeiten für den ehemaligen US-Außenminister John Foster Dulles weilt Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) in Washington und erörtert dort mit US-Präsident Dwight D. Eisenhower den bisherigen Verlauf der Genfer Deutschlandkonferenz der Siegermächte.

Der Stichtag des sowjetischen Berlin-Ultimatums von 27. November 1958 verstreicht, ohne dass es zu politischen Konsequenzen kommt.

28.5.1959, Donnerstag

Das US-Repräsentantenhaus in Washington bewilligt ein Verteidigungsbudget von umgerechnet 160 Milliarden DM. Das entspricht dem vierfachen Gesamthaushalt der Bundesrepublik.

In München schließt das Internationale Olympische Komitee das Nationale Komitee Formosas (Taiwan) aus, da es nicht mehr das gesamte chinesische Volk repräsentiere.

In der Nähe der Karibik-Insel Antigua gelingt es der US-amerikanischen Armee zum ersten Mal, zwei Affen nach einem Weltraumflug mit einer “Jupiter”-Rakete lebend und unverletzt zu bergen.

Die dritte Bundesfrauenkonferenz des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bremen fordert gleiche Löhne für Männer und Frauen.

29.5.1959, Freitag

Auf der Deutschlandkonferenz in Genf treten die Delegationen der Westmächte und der Sowjetunion zum ersten Mal zu Geheimverhandlungen ohne deutsche Berater zusammen.

30.5.1959, Samstag

Streiks und Umsturzversuche sorgen in den lateinamerikanischen Ländern Peru, Paraguay, Ecuador und Nicaragua für Unruhe.

31.5.1959, Sonntag

Bei den Senatswahlen in der französischen Kolonie Algerien setzen sich erneut die konservativen Kreise der Großgrundbesitzer durch, die gegen die gaullistische Politik einer Versöhnung zwischen einheimischer Bevölkerung und Franzosen sind.

Chroniknet