Was geschah im Mai 1964

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1.5.1964, Freitag

Der kubanische Regierungschef Fidel Castro gibt auf einer öffentlichen Veranstaltung in der Hauptstadt Havanna bekannt, dass die nationale Flugabwehr auf alle US-Flugzeuge schießen werde, die zu Kontrollzwecken kubanisches Gebiet überfliegen.

Die Bundesregierung übermittelt der Regierung Polens eine ablehnende Antwort zum sog. “Gomulka-Plan”, der das Einfrieren von Kernwaffen in Mitteleuropa vorsieht.

Das Straßenradrennen “Rund um den Henninger Turm” mit Start und Ziel in Frankfurt am Main gewinnt der international kaum bekannte Belgier Clement Roman vor dem Franzosen François Mahe und dem Belgier Yvo Molenaers.

Die italienische Equipe gewinnt beim CHIO-Reitturnier auf der Piazza di Siena in Rom den “Preis der Nationen”. Portugal und die Schweiz belegen gemeinsam den zweiten Platz vor der Bundesrepublik Deutschland.

2.5.1964, Samstag

Einer Expedition von zehn rotchinesischen Bergsteigern gelingt die Erstbesteigung des 8014 m hohen Shisha Pangma an der tibetisch-nepalesischen Grenze. Der Berg ist der niedrigste unter den 14 Achttausendern der Erde und der letzte, der bisher unbestiegen war.

In der DDR werden die neuen “Grundsätze für die Gestaltung des einheitlichen sozialistischen Bildungssystems” veröffentlicht. Sie dienen als Richtlinie für die geplante Schulreform.

3.5.1964, Sonntag

Im Irak wird eine neue provisorische Verfassung verkündet, nach welcher der irakische Staat eine demokratisch-sozialistische Republik und das irakische Volk ein Teil der arabischen Nation ist. Einheitspartei ist die “Sozialistische Arabische Union”.

In der deutschen Illustrierten “Quick” wird ein Interview abgedruckt, das US-Präsident Lyndon B. Johnson exklusiv dem Chefredakteur des Blattes gewährte. Darin äußert sich der Präsident vor allem zu dem Mitte April bekanntgewordenen geplanten Abzug von US-Truppen aus der Bundesrepublik Deutschland, der in der bundesdeutschen Öffentlichkeit teilweise auf heftige Kritik gestoßen war.

Die erste direkte Flugverbindung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjetunion wird eingerichtet. Die “Pakistan International Airlines” fliegt künftig regelmäßig die Strecke Karatschi-Moskau-Frankfurt-London.

Der in Salzburg tagende Internationale Literaturkongress vergibt den “Prix international de Littérature” an die französische Schriftstellerin Nathalie Sarraute für ihr Buch “Die goldenen Früchte”.

4.5.1964, Montag

Das Moskauer Bolschoi-Ballett tritt eine Gastspielreise durch die Bundesrepublik Deutschland an. Die Tournee war erst in Frage gestellt worden, da das Bundesinnenministerium keine Einreisebewilligungen erteilen wollte.

Im Rahmen des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens GATT tagt in Genf erstmals die Kennedy-Runde, benannt nach dem ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy, der dem GATT und der EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) den Plan einer allgemeinen Zollunion vorgelegt hatte.

5.5.1964, Dienstag

Bei einer Volksabstimmung in der britischen Kronkolonie Malta über eine zukünftige Staatsordnung entscheidet sich die Mehrheit für eine klerikal bestimmte Verfassung im Sinne von Premierminister Borg Olivier.

Die italienische Regierung teilt mit, dass sie einer Assoziierung Österreichs zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) ablehnend gegenübersteht.

Die in der Stuttgarter Liederhalle stattfindende Jahrestagung des Bundes deutscher Werbeleiter wird von den beiden Mitgliedern der Gruppe “Subversive Aktion”, Dieter Kunzelmann und Frank Böckelmann, durch das lautstarke Abspielen der Matthäus-Passion und des Schlagers “Surfing Bird” unterbrochen. Als gleichzeitig Flugblätter mit einem “Aufruf an die Seelenmasseure” verteilt werden, verhaftet man die Störenfriede.

6.5.1964, Mittwoch

Im New Arts Theatre in London wird die Komödie “Seid nett zu Mr. Sloane” von Joe Orton uraufgeführt. Die Kritiker loben vor allem die unkonventionellen witzigen Dialoge und die gekonnte Handlungsführung (Deutsche Erstaufführung: 2. 11. 1964, Hamburg).

Experten des Schneiderhandwerks verkünden auf einer Veranstaltung des Deutschen Modeinstituts in Frankfurt am Main, dass der deutsche Mann recht unvorteilhaft angezogen sei. Die Kleidung, zwar korrekt und sauber, sei viel zu schwer und steif.

Das Laborschiff “Max Prüss”, das die Wasserqualität des Rheins und der westdeutschen Kanäle kontrollieren soll, wird in Düsseldorf von der Landesregierung Nordrhein-Westfalens in Dienst gestellt.

Israel führt die erste versuchsweise Ableitung von Jordan-Wasser aus dem See Genezareth zur Bewässerung der Negev-Wüste durch.

7.5.1964, Donnerstag

Der italienische Präsident Antonio Segni weilt zu einem Besuch in Aachen (6. 5.-7. 5.), wo er den Karlspreis für besondere Verdienste um die europäische Einigkeit entgegennimmt.

Die süße Haut”, ein Spielfilm von François Truffaut über einen Mann, der sich in ein junges Mädchen verliebt, später aber zu seiner Ehefrau zurückkehren will, wird in Cannes uraufgeführt.

8.5.1964, Freitag

Herbert von Karajan legt die künstlerische Leitung der Wiener Staatsoper nieder.

Ein sensationelles Urteil spricht ein britisches Gericht in einem Verfahren, in dem sich der Arzt und ehemalige Auschwitz-Häftling Wladislaw Dering mit einer Beleidigungsklage gegen die Anschuldigung des Schriftstellers Leon Uris zur Wehr setzt, er hätte im KZ Auschwitz auf grausame Weise medizinische Experimente durchgeführt. Das Gericht spricht dem Arzt für die erlittene Beleidigung eine Entschädigung von einem halben Penny (rund 2,5 Pfennig) zu.

Die Sowjetunion und der westafrikanische Staat Ghana schließen ein Abkommen, demzufolge die Sowjetunion für Ghana einen Fischereihafen baut und dafür besondere Schifffahrtsrechte erhält.

9.5.1964, Samstag

Als Reaktion auf eine Wirtschaftskrise und innenpolitische Unruhen tritt die südkoreanische Regierung zurück. Staatspräsident Pak Chung Hee beauftragt den bisherigen Außenminister Chung Il Kwon mit der Bildung eines neuen Kabinetts.

Der 1. FC Köln wird nach Beendigung der ersten Bundesligasaison Deutscher Fußballmeister 1964.

10.5.1964, Sonntag

Das Grand-Prix-Autorennen in Monte Carlo gewinnt der britische BRM-Fahrer Graham Hill überlegen vor dem US-Amerikaner Richie Ginther (BRM).

Seinen eigenen Weltrekord im Kugelstoßen verbessert der US-amerikanische Leichtathlet Dallas Long in Fresno (US-Bundesstaat Kalifornien) um 20 cm auf 20,30 m.

Durch die Wahl des Regionalparlaments wird die fünfte italienische autonome Region Friaul/Julisch Venetien konstituiert. Sie setzt sich aus den alten Provinzen Triest, Udine und Görz zusammen.

11.5.1964, Montag

Die tunesische Nationalversammlung beschließt die Verstaatlichung des ausländischen Grundbesitzes, der zum größten Teil Franzosen gehört.

Die USA stellen in Palmdale (US-Bundesstaat Kalifornien) den Prototyp des B-70, des bisher schnellsten und größten Bombers der Welt, vor.

Mit der Tauchkugel “Archimède” erreichen die drei französischen Tiefseeforscher George Houot, Pierre Drach und Henri Delanze die tiefste Stelle des Atlantischen Ozeans. Sie lassen sich im Puerto-Rico-Graben auf 8358 m hinab.

Das neue deutsche Botschaftsgebäude in Washington (USA) wird feierlich seiner Bestimmung übergeben. Architekt des sechsstöckigen, terrassenförmig abgestuften Gebäudes ist Egon Eiermann aus Karlsruhe.

12.5.1964, Dienstag

Mit einem 2:2 trennen sich in Hannover die Fußball-Nationalmannschaften der Bundesrepublik Deutschland und Schottlands.

Die Arabische Liga verhängt einen Importboykott über die Londoner Regenmantel-Firma Burberry’s, weil Lord Mancroft, eines der Vorstandsmitglieder, jüdischen Glaubens ist. Ein Sprecher der Firma teilt mit, dass es in arabischen Ländern ohnehin selten regne und bisher “lächerlich wenige” Regenmäntel dorthin exportiert worden seien.

13.5.1964, Mittwoch

Die brasilianische Regierung bricht die diplomatischen Beziehungen zu Kuba ab. In Lateinamerika erkennen nun nur noch Bolivien, Chile, Mexiko und Uruguay Kuba an.

In Anwesenheit des sowjetischen Ministerpräsidenten Nikita S. Chruschtschow wird die Fertigstellung der 1. Baustufe des Hochdammes von Assuan in Ägypten feierlich begangen.

Die Bundesregierung beschließt eine Reihe von Zollsenkungen, die zur Herstellung eines besseren Außenhandelsausgleichs Importerleichterungen bringen sollen. Der Bundestag stimmt am 25. Juni der Regierungsvorlage zu.

In Cannes enden die XVII. Internationalen Filmfestspiele (29. 4.-13. 5.). Mit der “Goldenen Palme” für den besten Spielfilm wird der französische Beitrag “Die Regenschirme von Cherbourg” (Regie: Jacques Demy) prämiert.

14.5.1964, Donnerstag

In Den Haag geht die dreitägige Ministerratstagung der NATO (Nordatlantikpakt) zu Ende. Hauptthemen waren die Deutschlandfrage, der Zypernkonflikt und der Krieg in Vietnam.

Ein Verbot von drei Szenen in Ingmar Bergmans Film “Das Schweigen” ordnet der stellvertretende Landrat des Moselkreises Bernkastel an. In einer Erklärung heißt es, die drei “anstößigen Szenen” seien geeignet, die Moralbegriffe vor allem junger Menschen zu verwirren.

Die Ruhrfestspiele 1964 m Recklinghausen (14. 5.-28. 6.) werden mit “Fiesko” von Friedrich von Schiller eröffnet.

15.5.1964, Freitag

Sporting Lissabon gewinnt den Europacup der Pokalsieger im Wiederholungsspiel gegen MTK Budapest in Antwerpen mit 1:0.

Einer der größten italienischen Mafia-Bosse, der 38-Jährige Luciano Liggio, genannt “Die rote Primel der Mafia”, wird nach 16-Jähriger Fahndung von der sizilianischen Polizei gefasst. Er ist bereits in Abwesenheit wegen dreifachen Mordes und verbrecherischer Geheimbündelei zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Bundespräsident Heinrich Lübke beendet seine offizielle Besuchsreise durch Südamerika (23. 4.-15. 5.). Er bereiste Peru, Chile, Argentinien und Brasilien.

16.5.1964, Samstag

In Laos starten prokommunistische Pathet-Lao-Truppen einen Großangriff zur Eroberung der Ebene der Tonkrüge (in der Nähe von Vientiane).

Rund eine halbe Mio. Jugendliche der DDR besuchen das von der FDJ (Freie Deutsche Jugend) organisierte Pfingsttreffen (16. 5.-18. 5.) in Berlin (Ost). Auch im westlichen Teil der Stadt kommen fast 100 000 Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet zu verschiedenen Pfingstveranstaltungen zusammen.

Das Schauspiel “Die Mutter” von Stanislaw Ignacy Witkiewicz wird am Stary Teatr in Krakau uraufgeführt. Das 1924 entstandene Stück des polnischen Dichters (1885-1939), dessen groteskes, surrealistisches Werk erst seit Mitte der 50er Jahre allmählich bekannt wird, handelt vom Verfall der bürgerlichen Welt und der Schwäche der Intellektuellen.

17.5.1964, Sonntag

Zwei Welt- und fünf Europarekorde gibt es im Schwimmvergleichskampf zwischen der DDR und der Sowjetunion in Berlin (Ost). Weltrekorde erzielen die 15-Jährige Galina Prosumenschikowa mit 2:45,4 min über 200 m Brust und der 27 Jahre alte Georgi Prokopenko (beide UdSSR) mit 2:29,6 min im gleichen Wettbewerb.

Der thailändische König Bhumibol eröffnet bei Tak im Norden seines Landes den bisher größten Mehrzweck-Staudamm Südostasiens. Die neuen Anlagen erlauben die Bewässerung einer Fläche von 240 000 ha. Das angeschlossene Kraftwerk hat eine Kapazität von 560 000 kW.

In den südenglischen Badeorten Margate und Brighton kommt es über die Pfingsttage zu blutigen Zusammenstößen von mehreren tausend Jugendlichen.

Der Sprecher der sudetendeutschen Landsmannschaft, Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm (CDU), bezeichnet in einer Rede auf dem Sudetendeutschen Tag in Nürnberg das Münchner Abkommen von 1938 als völkerrechtlich einwandfrei zustande gekommen.

18.5.1964, Montag

Die Schwetzinger Festspiele 1964 des Süddeutschen Rundfunks (18. 5.-5. 6.) werden im Rokokotheater des Schwetzinger Schlosses mit einem Konzert des Südwestfunk-Sinfonieorchesters unter der Leitung von Hans Müller-Kray feierlich eröffnet.

Am Burgtheater in Wien wird vom 18. bis 22. Mai der Königsdramen-Zyklus des englischen Dramatikers William Shakespeare aufgeführt.

19.5.1964, Dienstag

Mindestens 630 DM benötigt eine vierköpfige Familie im Bundesgebiet monatlich, um die Kosten für Lebenshaltung, Kleidung und Wohnung bestreiten zu können. Dies ergibt eine Umfrage des Allensbacher Instituts für Demoskopie.

Ernesto Guevara (genannt Che Guevara), Industrieminister von Kuba, warnt die kubanische Bevölkerung in einer Rundfunkrede vor einer bevorstehenden, von den USA gesteuerten neuerlichen Invasion von Exilkubanern auf der Insel. Am 20. Mai werden die Streitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt.

20.5.1964, Mittwoch

Die Friedenstruppe der Vereinten Nationen (UN) auf Zypern hat seit Übernahme ihrer Aufgabe am 27. März ihr erstes Todesopfer zu beklagen: Der Finne Juhani Matikainen wird von türkischen Zyprioten erschossen.

Das neue Planetarium im Wiener Prater, das über eine Projektionskuppel von 20 m Durchmesser verfügt, wird eröffnet.

In Kopenhagen siegt eine europäische Fußballauswahl gegen eine gemischte skandinavische Mannschaft mit 4:2.

21.5.1964, Donnerstag

König Mahendra und Königin Ratna des Himalayastaates Nepal treffen zu einem einwöchigen Staatsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland ein. Sie werden zum Empfang auf dem Bonner Flughafen mit 21 Salutschüssen geehrt und anschließend von Bundespräsident Heinrich Lübke in der Villa Hammerschmidt empfangen.

Die Bundesrepublik Deutschland und das Scheichtum Kuwait nehmen diplomatische Beziehungen auf.

22.5.1964, Freitag

Die Präsidenten von Kamerun, Niger, Nigeria und Tschad unterzeichnen in Fort Lamy (heute: N’Djamena) im Tschad ein Abkommen über die gemeinsame Nutzung des Tschad-Beckens (ca. 580 000 km²), insbesondere hinsichtlich des Verkehrswesens.

In Neuherberg bei München wird die Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF) gegründet.

23.5.1964, Samstag

Ein US-amerikanischer Satellit verliert über der Westküste Afrikas etwa ein Kilo radioaktives Plutonium 238 im Wert von fast 1 Mio. US-Dollar. Nach Angaben eines Pentagon-Sprechers ist nicht mit einem Zurückfallen der Ladung auf die Erde zu rechnen.

Die UdSSR schließt sich dem von Frankreich zwei Tage zuvor unterbreiteten Vorschlag an, angesichts der kritischen Lage in Laos die Genfer Vierzehn-Mächte-Konferenz über Laos wieder einzuberufen.

24.5.1964, Sonntag

Der erste Außenminister der DDR, Georg Dertinger, wird durch einen Gnadenakt des Staatsratsvorsitzenden der DDR, Walter Ulbricht, aus dem Zuchthaus entlassen. Dertinger war am 8. Juni 1954 wegen Landesverrats zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Anlässlich eines Fußballspiels zwischen den Nationalmannschaften von Argentinien und Peru in Lima kommen bei einer Panik über 300 Menschen ums Leben.

Der Darmstädter Hans-Joachim Klein schwimmt über 200 m Kraul in 1:58,2 min Weltrekord.

Beim Formel-II-Rennen auf der Avus in Berlin (West), der schnellsten Rennstrecke der Welt, gewinnt der Brite Tony Hegbourne auf Cooper-Cosworth den “Großen Preis von Berlin”.

25.5.1964, Montag

Die südafrikanische Regierung gibt bekannt, dass die Sanktionen gegen den Friedensnobelpreisträger (1960) und Präsidenten des verbotenen African National Congress (ANC) Albert Luthuli um weitere fünf Jahre bis zum 31. Mai 1969 verlängert werden. Luthuli darf sich nur sehr begrenzt frei bewegen, Veröffentlichungen jeder Art sind ihm verboten.

Der sowjetische Partei- und Regierungschef Nikita S. Chruschtschow beendet seinen 14-tägigen Besuch in der Vereinigten Arabischen Republik (VAR/Ägypten). Er sagt der VAR weitere Finanzhilfe zu.

26.5.1964, Dienstag

Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, unterbreitet Bundeskanzler Ludwig Erhard in einem Brief erneut Vorschläge zur Denuklearisierung der DDR und der Bundesrepublik Deutschland.

In Trier weihen die Staatsoberhäupter von Luxemburg, Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland die Grosschifffahrtsstraße Mosel ein.

27.5.1964, Mittwoch

Im Wiener Praterstadion gewinnt Internazionale Mailand den Europapokal der Landesmeister.

In der US-Mission der Vereinten Nationen in New York wird der “Selznick-Filmpreis” für den “besten Beitrag zur gegenseitigen Verständigung und zum guten Willen zwischen den Völkern der freien Welt” verliehen. Ausgezeichnet werden u.a. der japanische Autor und Regisseur Akira Kurosawa und der italienische Schauspieler Marcello Mastroianni.

Im Alter von 74 Jahren stirbt in Delhi Indiens Premierminister Jawaharlal Nehru.

28.5.1964, Donnerstag

Der Gewerkschaftsjournalist Heinz Brandt, der vor wenigen Tagen aus der Haft im DDR-Gefängnis Bautzen entlassen wurde, kehrt in die Bundesrepublik Deutschland zurück.

Die Freien Demokraten (FDP) nominieren Bundesjustizminister Ewald Bucher für die Wahl des Bundespräsidenten.

Das Bundesgesundheitsamt veröffentlicht einen Bericht zum Thema “Rauchen und Gesundheitsschäden”, in dem auf den Zusammenhang von Zigarettenkonsum und Lungenkrebs hingewiesen wird.

29.5.1964, Freitag

Der Deutsche Automobilclub veröffentlicht eine Umfrage, wonach Italien das bei deutschen Urlaubern beliebteste Reiseland ist. 18,5% der Bundesbürger, die eine Ferienfahrt ins Ausland planen, geben Italien als Ziel an. Dicht auf folgt Spanien (17,6%) vor Österreich, Frankreich, der Schweiz und Jugoslawien (je 10%).

Truppen der kongolesischen Nationalarmee erobern die Stadt Albertville in der Provinz Katanga zurück, die zwei Tage zuvor von Aufständischen aus der Provinz Kivu eingenommen wurde. Etwa 150 Menschen kommen bei den Kämpfen ums Leben.

30.5.1964, Samstag

Über die vom Typhus heimgesuchte schottische Stadt Aberdeen wird eine Teil-Quarantäne verhängt. Die Bevölkerung wird aufgefordert, die Stadt möglichst nicht zu betreten oder zu verlassen.

Die Gimpel Fils Gallery in London eröffnet eine Ausstellung (30. 5.-15. 8.) mit z.T. noch nie öffentlich gezeigten Bildern des spanischen Malers, Grafikers und Bildhauers Pablo Picasso.

31.5.1964, Sonntag

Zum Höhepunkt der 800-Jahr-Feiern für die Kathedrale Notre-Dame in Paris zelebriert der päpstliche Legat Kardinal Morella ein Hochamt. Neben Staatspräsident Charles de Gaulle und Mitgliedern des diplomatischen Korps nehmen auch mehrere Kardinäle, unter ihnen der Erzbischof von Köln, Joseph Kardinal Frings, an der Zeremonie teil.

Das 1000-km-Automobilrennen auf dem Nürburgring gewinnt der Italiener Ludovico Scarfiotti auf Ferrari. An den beiden vorausgegangenen Tagen war jeweils ein Rennfahrer beim Training ums Leben gekommen.

Chroniknet