1.5.1966, Sonntag
Bei strahlendem Sonnenschein finden in den meisten Städten der Bundesrepublik und in West-Berlin Kundgebungen zum Maifeiertag statt. Vor dem Berliner Reichstagsgebäude erklärt Bundespräsident Heinrich Lübke im Hinblick auf das anhaltend konfliktgeladene Verhältnis zur DDR, die westdeutsche Demokratie müsse sich “der Herausforderung durch ein Regime stellen, das im Volk kein Vertrauen hat”. Der DGB-Vorsitzende Ludwig Rosenberg betont im Anschluss, es sei die Pflicht der Bundesrepublik, “Gedanken zu entwickeln, die auf friedlichem Wege die Wiedervereinigung herbeiführen” könnten.