Was geschah im November 1912

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Wetterstationen November 1912

1.11.1912, Freitag

Die rumänische Regierung bekräftigt in einer Erklärung zur außenpolitischen Lage, dass sie weiterhin eine Politik des Friedens verfolge, also vorerst nicht beabsichtige, in den Balkankrieg einzugreifen. Rumänien nimmt allerdings am Zweiten Balkankrieg 1913 gegen Bulgarien teil.

2.11.1912, Samstag

Der im Januar gegründete Deutsche Wehrverein veröffentlicht in allen größeren deutschen Zeitungen einen Aufruf. Darin fordert der Gesamtvorstand die Bevölkerung zum Beitritt auf, denn so könne sie den Aufbau einer schlagkräftigen Armee unterstützen.

Großbritannien mobilisiert wegen der gespannten Balkanlage die siebente Torpedoboot- und die fünfte Zerstörerflottille, um sie zur Unterstützung des dritten Geschwaders ins östliche Mittelmeer zu schicken.

Der türkische Ex-Sultan Abd Al Hamid II., der bisher in Saloniki lebte, wird vom deutschen Stationsschiff “Loreley” in den Palast Beyler Bei auf der asiatischen Seite des Bosporus in Sicherheit gebracht.

In Berlin wird die 25. Ausstellung der Berliner Sezession eröffnet, auf der u.a. grafische Arbeiten von Adolph von Menzel, Max Liebermann, Max Beckmann sowie den Künstlern des “Simplicissimus”, Thomas Theodor Heine und Olaf Gulbransson, zu sehen sind.

3.11.1912, Sonntag

Ein Fußballländerspiel zwischen Ungarn und Österreich endet in Budapest 4:0 für die Gastgeber.

Die drei deutschen Kreuzer “Hertha”, “Vineta” und “Geier”, die sich im Mittelmeer aufhalten, werden zum Schutz von Leben und Eigentum Deutscher in die türkischen Gewässer abkommandiert.

Die türkische Regierung bittet die Großmächte Frankreich und Österreich-Ungarn um Friedensvermittlung. Da dieses Anliegen jedoch nicht auf offiziellem diplomatischem Weg an die Regierungen herangetragen wird, lehnt Frankreich dieses Ansinnen zunächst ab.

4.11.1912, Montag

Noch keine Einigung über ihre Haltung gegenüber der Balkanfrage können die Regierungen der Mächte des Dreibundes (Großbritannien, Frankreich, Russland) erzielen. Die Formel des französischen Ministerpräsidenten Raymond Poincaré, “vollständige Uninteressiertheit”, stößt eher auf Zurückhaltung.

Der russische Zarenhof gibt bekannt, dass Kronprinz Alexei Nikolajewitsch an einer Blutkrankheit leide.

5.11.1912, Dienstag

Die Präsidentenwahlen in den Vereinigten Staaten von Amerika gewinnt Woodrow Wilson mit 42% der abgegebenen Stimmen.

Bulgarische Truppen können die Befestigungen vor Konstantinopel (Istanbul) erobern und schneiden so die Großstadt am Bosporus von der Wasserversorgung ab.

Bei der Reichstagsersatzwahl in Berlin wird der demissionierte Reichstagspräsident Johannes Kaempf wiedergewählt.

6.11.1912, Mittwoch

An der Eröffnungssitzung der österreichischen und der ungarischen Delegationen in Budapest, der gemeinsamen parlamentarischen Vertretung der Doppelmonarchie, nimmt auch Franz Joseph I., österreichischer Kaiser und König von Ungarn, teil. Thema der Zusammenkunft ist die Balkankrise.

Ein in das Londoner Unterhaus eingebrachter Zusatzantrag für das irische Homerule-Gesetz wird mit einer deutlichen Mehrheit von 314 gegen 141 Stimmen abgelehnt. Inhalt des Antrags ist die Einführung des Frauenstimmrechts für die Wahlen des irischen Unterhauses.

Papst Pius X. lässt die Enzyklika über die Pflichten christlicher Gewerkschaften veröffentlichen.

7.11.1912, Donnerstag

Dem Berliner Piloten Ellery von Gorrissen gelingt mit seinem Otto-Doppeldecker ein Weltrekord im Passagierflug. In der auf dem Flugplatz Johannisthal gestarteten Maschine befinden sich außer Gorrissen noch fünf Passagiere. Das mit 428,5 kg beladene Flugzeug steigt um 15.41 Uhr auf und kann sich immerhin bis 16.04 Uhr in der Luft halten.

Mit dem “Meistersinger-Vorspiel” von Richard Wagner wird in Duisburg das neue Stadttheater am König-Heinrich-Platz eröffnet.

In Charlottenburg bei Berlin wird das neue Deutsche Opernhaus mit einer Aufführung von Ludwig van Beethovens Werk “Fidelio” eröffnet.

Die türkische Presse fordert die Bevölkerung auf, ein nationales Verteidigungskorps zu bilden, denn die Rettung der Türkei hänge von der Verteidigung der gefährdeten Tschataldscha-Linie ab.

Der Rat des Großherzogtums Mecklenburg in Rostock verbietet dem Vorsitzenden der Bürgervertretung, einen Beschluss der Abgeordneten auszuführen. Die Bürger hatten ihn mit der Übergabe einer Petition an den Deutschen Reichstag beauftragt, um die Einführung einer mecklenburgischen Verfassung sowie des Reichswahlrechts zu erreichen.

8.11.1912, Freitag

Wegen Verbreitung von Grammophonplatten mit unzüchtigen Texten wird ein Berliner Schankwirt zu einer Geldstrafe verurteilt. Er hatte die Platten von der Deutschen Grammophongesellschaft bezogen und in seiner Gaststätte abgespielt.

Unter der Schirmherrschaft des britischen Königs Georg V. wird in der Londoner Olympic Hall die Automobilausstellung eröffnet.

In Saloniki kapitulieren die Truppen des Osmanischen Reiches.

Der verantwortliche Redakteur der sozialdemokratischen Zeitung “Vorwärts”, Albert Wachs, wird aufgrund eines Artikels vom 28. April wegen Beleidigung des Abgeordnetenhauses zu einer Geldstrafe von 200 Mark verurteilt. Der Artikel über den Reichstag war mit der Titelzeile “Eine reaktionäre Affenkomödie” überschrieben.

9.11.1912, Samstag

Die Parlamentswahlen in Russland enden mit einem Erfolg für die konservativen Kräfte. Sie erlangen 150 von den insgesamt 444 Sitzen in der Reichsduma. Das sind 97 mehr als sie in der letzten, der dritten Duma innehatten.

Auf den seit dem Weggang Paul Schlenthers im Jahr 1910 vakanten Intendantenposten des Wiener Burgtheaters wird der Schauspieler Hugo Thimig berufen.

10.11.1912, Sonntag

In der neuesten Nummer der “Sozialistischen Monatshefte” richtet der Sozialdemokrat Eduard Bernstein heftige Angriffe gegen seinen Parteigenossen Karl Kautsky. Anlass dafür ist der Ausschluss von Georg Hildebrand auf dem Parteitag der SPD in Chemnitz am 15. September.

Der Schriftsteller Ernst von Wolzogen äußert sich in der “Frankfurter Zeitung” skeptisch über eine geplante Zusammenarbeit des Verbandes deutscher Bühnenschriftsteller mit der Filmindustrie, da das Kino den Massengeschmack befriedige, der jedoch wenig mit literarischer Qualität zu tun habe.

11.11.1912, Montag

Das britische Unterhaus verabschiedet einen Zusatz zum irischen Homerule-Gesetz, der von dem Unionisten Frederic Banbury eingereicht wurde und eine Einschränkung der finanziellen Mittel für die Realisierung des Homerule-Gesetzes beinhaltet.

Die südamerikanischen Länder Chile und Peru nehmen ihre 1879 abgebrochenen diplomatischen Beziehungen wieder auf.

Das Schweizerische Olympische Komitee wird gegründet.

12.11.1912, Dienstag

Der spanische Ministerpräsident José Canalejas y Méndez wird in Madrid von einem Anarchisten auf offener Straße erschossen.

Österreich-Ungarn gibt die Mobilisierung der Kriegsflotte im Mittelmeer und auf der Donau bekannt.

Der Großwesir des Osmanischen Reiches, Mehmet Kamil Pascha, verhandelt mit der bulgarischen Botschaft in Konstantinopel (Istanbul) über direkte Friedensgespräche.

13.11.1912, Mittwoch

Während eines Gesprächs mit Vertretern der französischen Wirtschaft erklärt Ministerpräsident Raymond Poincaré, dass von der Formel der Desinteressiertheit gegenüber dem Balkanproblem nicht mehr die Rede sein könne. Er verweist in diesem Zusammenhang auf die ökonomischen Interessen Frankreichs in Gebieten des Osmanischen Reiches.

Die Nationalisten Albaniens protestieren gegen Gewaltmaßnahmen serbischer Truppen gegenüber Albanern islamischen Glaubens in Kossovo.

Die russische Regierung trifft Vorbereitungen für eine Mobilisierung der Armee. Zuvor hatte Ministerpräsident Wladimir N. Kokowzew öffentlich erklärt, dass Russlands Interessen mit denen Bulgariens und Rumäniens stärker verknüpft seien als mit denen Serbiens.

Durch das Eingreifen der albanischen Mirditen in die Kämpfe auf türkischer Seite werden die bis nach Alessio am Adriatischen Meer vorgedrungenen Truppen Montenegros zum Rückzug gezwungen.

Der chinesische Außenminister Liang Men-tin tritt von seinem Amt zurück, da er es ablehnt, mit Russland über die Unabhängigkeit der Mongolei zu verhandeln. Nach seiner Auffassung würden solche Gespräche bereits die Anerkennung der mongolischen Autonomie bedeuten.

14.11.1912, Donnerstag

Zum Nachfolger des am 12. November ermordeten spanischen Ministerpräsidenten wird Alvaro Figueroa y Torres Graf Romanones ernannt.

Die beiden bedeutendsten Telegrafengesellschaften Europas, die deutsche Telefunken- und die britische Marconi-Gesellschaft, geben der Öffentlichkeit bekannt, dass sie ihre Patentstreitigkeiten beilegen.

15.11.1912, Freitag

Zu seinem 50. Geburtstag erhält der deutsche Dramatiker Gerhart Hauptmann die Nachricht, dass er den diesjährigen Nobelpreis für Literatur erhält.

In einer Ansprache vor den Delegierten des internationalen Kirchenvereins in Rom wendet sich Papst Pius X. gegen jeden Zweifel an der Autorität des Papstes in Kirchenkreisen.

16.11.1912, Samstag

Bei den Landtagswahlen in Württemberg erringen die Zentrums-Partei 21, der Bund der Landwirte 17, die Sozialdemokraten 13, die Volkspartei 15 und die Nationalliberalen neun Mandate.

In Gegenwart des deutschen Kaisers wird in dem schlesischen Ort Mauer die Bobertalsperre eingeweiht. Die Grundsteinlegung zur gegenwärtig größten Talsperre Deutschlands fand im Juni 1908 statt. Die Sperrmauer hat eine Länge von 280 und eine Höhe von 60 Metern.

17.11.1912, Sonntag

In Leipzig gewinnt die holländische Fußballnationalmannschaft ein Länderspiel gegen Deutschland 3:2.

Auf dem Parteitag der Konservativen in Berlin einigen sich die Mitglieder u.a. darüber, den antisemitischen Passus des sog. Tivoli-Programms nicht abzuändern.

Etwa 7000 Menschen kommen zur Eröffnung des zweiten Allgemeinen Hansatages in den Berliner Admiralspalast. Das Hauptreferat hält der Historiker und Sozialpolitiker Hans Delbrück zum Thema “Sozialpolitik und Unternehmertum”.

Italienische und britische Marinesoldaten landen in Pera, dem Ausgangspunkt der anatolischen Eisenbahn. Ziel der Aktion ist der Schutz der Linie vor der Vereinnahmung durch die Bulgaren.

Unter der Losung “Krieg dem Krieg” veranstalten die Sozialdemokraten in Berlin und anderen deutschen Städten Friedensdemonstrationen. Einer der Redner in Berlin ist der französische Sozialistenführer Jean Jaurès.

18.11.1912, Montag

Infolge der Belagerung der Stadt und der abgeschnittenen Wasserzufuhr verbreiten sich in Konstantinopel (Istanbul) Krankheiten. Immer häufiger treten Cholerafälle auf.

Serbische Truppen besetzen Monastir. Am gleichen Tag weigert sich Präsident Nikola Pa c, zum gegenwärtigen Zeitpunkt über den albanischen Küstenstrich an der Adria Verpflichtungen einzugehen.

Großbritanniens Premierminister Herbert Henry Asquith und das Unterhaus in London einigen sich auf einen Kompromiss bezüglich des Homerule-Gesetzes für Irland.

19.11.1912, Dienstag

In ihren Waffenstillstandsbedingungen an das Osmanische Reich fordern die Balkanstaaten den vollständigen Rückzug der Türken aus Europa. Lediglich ein schmaler Landstrich westlich des Bosporus soll türkisches Gebiet bleiben.

20.11.1912, Mittwoch

An der bulgarisch-türkischen Front vor Tschataldscha wird auf beiden Seiten eine Waffenruhe wegen der bevorstehenden Waffenstillstandsverhandlungen angeordnet.

21.11.1912, Donnerstag

Thema der in Berlin tagenden 14. Hauptversammlung der Schiffsbautechnischen Gesellschaft ist die Verwendung von Dieselmotoren für Schiffe.

Großen Beifall erhält die Aufführung des “Ballets Russes” in der neuen Oper in Berlin. Gezeigt wird das Ballett “Der Feuervogel” des bisher noch wenig bekannten Komponisten Igor Strawinsky.

In Anwesenheit der Herzöge Albrecht und Albrecht Philipp von Württemberg wird in Tübingen die neue Universitätsbibliothek eingeweiht.

22.11.1912, Freitag

Über Berlin erreicht die russische Pilotin Alexandra Galantschikow einen Höhenflugrekord der Frauen. Mit einem Fokker-Eindecker fliegt sie 2400 m hoch.

In Springe bei Hannover trifft der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand zur Hofjagd des deutschen Kaisers ein.

Die chinesische Regierung gibt die Bildung eines Rechnungshofes bekannt. Dessen Aufgabe ist die Überprüfung der Einnahmen und Ausgaben von Zentralregierung und Provinzverwaltungen.

23.11.1912, Samstag

Deutsche Zeitungen berichten von Judenverfolgungen und Gewalt gegen islamische Bewohner in der von den Griechen eingenommenen Stadt Saloniki.

Im Hamburger Operettentheater findet die Uraufführung der Operette “Die elfte Muse” von Jean Gilbert statt.

24.11.1912, Sonntag

Auf der Generalversammlung des Preußischen Landesvereins für Frauenstimmrecht in Berlin legt Minna Cauer, Begründerin und Vorsitzende des Verbands, vorübergehend ihr Amt nieder. Grund dafür sind Meinungsverschiedenheiten mit anderen Mitgliedern, die Cauer eine zu radikale Politik vorwerfen.

Nach einer Protestversammlung gegen den Balkankrieg kommt es in den Straßen der ungarischen Hauptstadt Budapest zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten.

In Basel beginnt der zweitägige Außerordentliche Internationale Sozialistenkongress, der Kongress der II. Internationale. 550 Delegierte vertreten hier etwa 3,3 Mio. Mitglieder sozialdemokratischer Parteien aus den europäischen Ländern.

25.11.1912, Montag

Zur Außerordentlichen Konferenz der sozialistischen Jugendorganisationen treffen sich in Basel 21 Delegierte aus 17 Ländern.

Die “Vossische Zeitung” berichtet über neueste Beobachtungen im Weltraum und eine daraus resultierende Theorie, dass im Universum dunkle Materie vorhanden sein muss, die das Licht mancher Sterne und Nebelflecke verdeckt oder absorbiert.

26.11.1912, Dienstag

Direkte Gespräche über einen Waffenstillstand zwischen dem Osmanischen Reich und Bulgarien scheitern, da die Regierung in Konstantinopel (Istanbul) die Räumung der Stadt Adrianopel (Edirne) ablehnt.

27.11.1912, Mittwoch

Das spanische Abgeordnetenhaus nimmt einstimmig einen Gesetzentwurf an, durch den der Witwe des ermordeten Ministerpräsidenten José Canalejas y Méndez und deren Kindern der Herzogtitel verliehen wird. Außerdem beinhaltet das Gesetz die Zahlung einer Pension.

Regierungsdelegationen aus Frankreich und Spanien unterzeichnen in Madrid den französisch-spanischen Marokkovertrag.

Bulgarien zieht die im Jahr 1914 wehrpflichtig werdenden Rekruten vorzeitig zum Kriegsdienst ein.

Das sächsische Abgeordnetenhaus befürwortet einen Antrag, der den Religionsunterricht an den Schulen ohne Bindung an eine Konfession zuläßt. Die Regierung kündigt daraufhin ihren Einspruch an.

Bei der Präsidentenwahl im Deutschen Reichstag wird Johannes Kaempf wiedergewählt.

28.11.1912, Donnerstag

Im Berliner Krematorium findet die erste Einäscherung in der deutschen Hauptstadt statt.

In Berlin stirbt der bekannte Theaterleiter Otto Brahm im Alter von 56 Jahren. Brahm gilt als der Wegbereiter des naturalistischen Dramas. Zuletzt leitete er das Berliner Lessingtheater (seit dem Jahr 1904).

Etwa 3000 Einwohner Wiens nehmen an einer patriotischen Kundgebung des Gemeinderats der Stadt teil. Dabei bekunden sie ihre Loyalität gegenüber dem kaiserlichen Haus und dessen Haltung zur Balkankrise, die ein eventuelles Eingreifen in den Krieg einkalkuliert.

Der britische Marineminister Winston Churchill gibt in einer in London gehaltenen Rede der Hoffnung Ausdruck, dass Österreich und Russland sich über ihre Meinungsverschiedenheiten auf dem Balkan friedlich einigen werden.

Großbritanniens Außenminister Edward Grey schlägt den Großmächten eine Botschafterkonferenz vor, auf der die Balkanfrage behandelt werden soll.

29.11.1912, Freitag

Die Zweite Kammer des Landes Sachsen fasst einige wichtige Beschlüsse in der Bildungspolitik, darunter die Einführung des obligatorischen Fortbildungsunterrichts für Mädchen. Die Abschaffung der körperlichen Züchtigung von Schülern durch die Lehrer wird jedoch abgelehnt.

Die Nationalversammlung Albaniens verkündet in Valona die Unabhängigkeit des Landes.

Weiße US-Amerikaner ermorden in Shreveport (US-Bundesstaat Louisiana) drei wegen Schlägerei verhaftete, aber noch nicht verurteilte Farbige.

Schaden in einer Höhe von etwa 1 Mio. Mark entsteht durch ein Großfeuer in der Kaiserlichen Werft von Wilhelmshaven.

30.11.1912, Samstag

Die Regierung der Insel Samos proklamiert die Vereinigung mit Griechenland.

Der russische Botschafter in Wien übermittelt der österreichischen Regierung das Einverständnis des Zaren mit der Haltung Wiens in der Albanienfrage. Russland wendet sich gegen den Territorialanspruch Serbiens in Albanien.

In Berlin trifft der dänische Polarforscher Einar Mikkelsen ein, wo er vor der Geographischen Gesellschaft einen Vortrag über seine Reisen halten wird. Demnächst wird auch ein Buch von ihm im Leipziger Brockhaus-Verlag erscheinen.

Chroniknet