Was geschah im November 1961

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1.11.1961, Mittwoch

David Ben Gurion bleibt Ministerpräsident in Israel. In der Nacht zum Mittwoch einigten sich die Mapai-Partei, die Religiösen, die Ahdut Havoda und die Paolei-Agudat-Israel-Partei über eine Koalitionsregierung in Jerusalem.

Der frühere Bundesvorsitzende der Deutschen Partei (DP) und ehemalige niedersächsische Ministerpräsident Heinrich Hellwege, tritt der CDU bei. Andere führende Mitglieder der DP schließen sich Heinrich Hellwege an.

Bis Ende 1961 sollen nach einer Mitteilung der Deutschen Bundesbahn rund 8000 km Hauptstrecke und 1800 Triebfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn mit automatischen Bremsgeräten ausgerüstet sein. Wenn eine Haltesignal-Ankündigung nicht beachtet, nicht ausreichend gebremst oder wenn ein auf “Halt” gestelltes Hauptsignal passiert wird, tritt die automatische Bremsvorrichtung in Funktion.

Bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe der brasilianischen Stadt Recife kommen 32 Menschen ums Leben.

2.11.1961, Donnerstag

Am Schauspielhaus in Zürich wird das Stück “Andorra” des Schweizer Schriftstellers Max Frisch uraufgeführt.

In Milch- und Lebensmittelgeschäften der Bundesrepublik und Berlin (West) werden von Mitte November an Spendenscheine zum Werte von je einer DM verkauft. Der Erlös ist zum Ankauf von deutschem Milchpulver bestimmt, das dann vom Weltkinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) an hungernde Kinder in notleidenden Gebieten verteilt werden soll.

Die kongolesische Armee ist 60 km tief in die abtrünnige Provinz Katanga einmarschiert. Dies teilt der Oberbefehlshaber der kongolesischen Streitkräfte, General Joseph Désiré (Sésé Séko) Mobutu, in Léopoldville (Kinshasa) mit.

Aufgrund einer Fahndungsausschreibung von 1941 wird in München der Jugoslawe Lazar Vracaric unter dem Verdacht von Kriegsverbrechen verhaftet. Die Verhaftung unter Berufung auf eine Fahndung aus der Zeit des Nationalsozialismus löst in Jugoslawien heftige Empörung und Proteste der Regierung aus. Das Verfahren gegen Vracaric wird am 7. November eingestellt.

Nach langwierigen Verhandlungen wird zwischen der CDU/CSU und der FDP der Koalitionsvertrag vereinbart.

3.11.1961, Freitag

Prinzessin Margaret, Schwester der britischen Königin Elisabeth II. bringt einen Sohn zur Welt.

Zum neuen Generalsekretär der UNO wird der Botschafter von Birma bei der Weltorganisation in New York Sithu U Thant, gewählt.

4.11.1961, Samstag

Der Führer der in den griechischen Parlamentswahlen vom 29. Oktober siegreichen Nationalen Radikalen Union (ERE), Konstandinos Karamanlis, bildet die neue Regierung. Oppositionspolitiker Georgios Papandreou weigert sich, die Regierung anzuerkennen, da ihr Wahlsieg auf Fälschung und Stimmenkauf zurückzuführen sei.

5.11.1961, Sonntag

Fallschirmjägereinheiten der separatistischen Provinz Katanga werfen die in den letzten Tagen auf ihre Gebiete vorgedrungenen Truppen der kongolesischen Zentralregierung wieder bis an die Grenzen zurück.

Rund 95% aller Reisenden, die an den DDR-Grenzübergängen Helmstedt, Bebra, Herleshausen und Wolfsburg abgefertigt werden, geben als Reiseziel Berlin (West) an oder kommen von dort. Insgesamt passierten im Oktober 488 000 Reisende die Grenzübergänge in beiden Richtungen. Der größte Teil davon wurde am Autobahnkontrollpunkt Helmstedt-Marienborn und auf dem Bahnhof Helmstedt registriert.

6.11.1961, Montag

Für ein Verbot aller Atomwaffenversuche spricht sich die Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York aufgrund einer indischen Resolution mit 71 gegen 20 Stimmen – unter denen sich die Atommächte befanden – aus. Die Vereinigten Staaten und Großbritannien fordern für einen solchen Stopp ein Abkommen über die Kontrolle.

7.11.1961, Dienstag

Konrad Adenauer (CDU) wird vom Deutschen Bundestag in Bonn mit 258 gegen 206 Stimmen zum vierten Mal zum Bundeskanzler gewählt.

Bei einem Besuch auf Korsika deutet der französische Staatspräsident Charles de Gaulle seine Bereitschaft zu Gesprächen mit der algerischen Befreiungsfront über die Unabhängigkeit Algeriens an.

8.11.1961, Mittwoch

Der deutsche Bundestag wählt einstimmig den CDU-Abgeordneten Vizeadmiral a. D. Hellmuth Heye zum neuen Wehrbeauftragten.

Der senegalesische Staatspräsident Leopold Sedar Senghor, einer der führenden Männer des schwarzen Afrika, trifft zu einem Staatsbesuch in Bonn ein. Die Bundesregierung wertet diesen Besuch als Anerkennung des deutschen Willens zu einer engen europäisch-afrikanischen Zusammenarbeit.

Nach dem Rücktritt der Regierung von Präsident Velasco Ibarra in Ecuador wählt der Kongress in Quito Carlos Arosemena Monroy zum Präsidenten. Die Heeresleitung ernennt den Obersten Richter des Landes, Carlos Galegos, zum Gegenpräsidenten.

Zwischen der EWG und Großbritannien beginnen in Paris die Verhandlungen über den Beitritt Großbritanniens zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG).

9.11.1961, Donnerstag

Nach tagelangen Unruhen und einem zweimaligen Präsidentenwechsel übernimmt in Ecuador der bisherige Vizepräsident Carlos Arosemena Monroy nun endgültig das Amt des Staatspräsidenten.

Königin Elisabeth II. von Großbritannien und ihr Mann, Prinz Philipp, treffen in Ghana zu einem elftägigen Staatsbesuch ein.

Alle 74 Passagiere und drei der fünf Besatzungsmitglieder kommen beim Absturz eines Flugzeugs in der Nähe der US-amerikanischen Stadt Richmond ums Leben.

10.11.1961, Freitag

Der Vernehmungsrichter beim Berliner Amtsgericht erlässt Haftbefehle gegen acht Personen, die in die schweren Verlustgeschäfte der August-Thyssen-Bank verwickelt sind. Den verhafteten Bankangestellten wird Betrug vorgeworfen.

Die Sicherheitsfrage und die wirtschaftliche Einigung Europas stehen im Mittelpunkt der sechsten deutsch-französischen Konferenz, die Bundespräsident Heinrich Lübke in Bad Godesberg eröffnet.

11.11.1961, Samstag

Die früheren Spitzenfunktionäre Georgi Malenkow und Lasar Kaganowitsch werden im Zuge der Entstalinisierung aus der KPdSU ausgeschlossen.

12.11.1961, Sonntag

In Berlin (West) siegt die Schweiz in einem Fußball-Länderspiel gegen Schweden 2:1.

Die sowjetische Stadt Stalingrad wird in Wolgograd umbenannt. Auch andere Städte in der Sowjetunion, die nach Josef Stalin benannt sind, erhalten neue Namen.

Im diktatorisch regierten Portugal und seinen überseeischen Provinzen finden Scheinwahlen zur Nationalversammlung statt.

Bei den Wahlen zur Hamburger Bürgerschaft erhält die SPD 57,4% der Stimmen, die CDU kommt auf 29,1 und die FDP auf 9,6%. Damit bekommt die SPD 72 Sitze, die CDU 36 und die FDP 12.

13.11.1961, Montag

Die Wiederaufnahme der Verhandlungen über eine kontrollierte Einstellung aller Atomwaffenversuche schlagen Großbritannien und die USA der Sowjetunion vor. Sie stützen sich dabei auf eine von ihnen in der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York mit großer Mehrheit durchgesetzte Resolution.

Auf der siebten Jahrestagung von NATO-Parlamentariern aus 15 Ländern steht die Berlin-Frage im Mittelpunkt. Die Tagung in Paris dauert bis zum 17. November.

Der Vorsitzende des sowjetischen Komitees für Staatssicherheit Alexandr Schelepin, wird durch Wladimir Semitschastny ersetzt.

Der evangelische Bischof von Berlin-Brandenburg, Otto Dibelius, vertritt in Dallas/Texas die Ansicht, dass die Tage des Kommunismus gezählt seien. Vor 9200 Menschen, die der Verleihung der Ehrendoktorwürde der methodistischen Universität in Dallas an den Bischof beiwohnen, sagt Dibelius: “Wie jede andere atheistische Ideologie ihren Anfang und ihr Ende hatte, so wird es auch mit dem Kommunismus sein.”

Auf den Philippinen finden Präsidentschaftswahlen statt. Diosdado Macapagal, der Kandidat der Liberalen Partei, wird neuer Präsident der Philippinen. Der 51-Jährige Rechtsanwalt und Diplomat wird sein Amt am 30. Dezember antreten.

Die Auseinandersetzungen im kommunistischen Lager, die auf dem XXII. Parteitag der KPdSU in Moskau deutlich wurden, dauern an. Der albanische Parteichef Enver Hodscha bezeichnet wiederholt den sowjetischen Regierungschef Nikita Chruschtschow als “Revisionisten”. Albanien wird bei seiner Kontroverse mit Moskau von der Volksrepublik China unterstützt.

In New York wird der offizielle Bericht der Kommission der Vereinten Nationen, die den Tod des ehemaligen kongolesischen Ministerpräsidenten Patrice Lumumba untersuchen sollte, vorgelegt. Die Kommission sieht die Ermordung Lumumbas durch die Regierung von Katanga als erwiesen an.

Der finnische Staatspräsident Urho Kaleva Kekkonen löst den finnischen Reichstag auf und schreibt Neuwahlen für den 4. und 5. Februar 1962 aus.

Das vierte Kabinett unter Konrad Adenauer wird in Bonn vereidigt.

15.11.1961, Mittwoch

Der Politische Spezialausschuss der UN-Vollversammlung in New York berät vorerst ergebnislos über die Südtirolfrage.

16.11.1961, Donnerstag

Die Rekordsumme von 2,3 Millionen US-Dollar (rund 9,2 Millionen DM) für ein Gemälde wird bei einer Versteigerung in New York erzielt. Das Gemälde “Aristoteles betrachtet die Büste Homers”, das der niederländische Maler Rembrandt 1653 malte, wird innerhalb von dreieinhalb Minuten versteigert.

Die ständige Delegation der Sowjetunion bei der Internationalen Atomenergieorganisation in Wien gibt bekannt, dass Wjatscheslaw Molotow der ehemalige Außenminister der Sowjetunion, im Zuge der Entstalinisierung als Delegationsleiter durch Alexandr Alexandrow ersetzt wird.

In Paris beginnt die erste Sitzung des Ministerrats der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Auf der Tagesordnung stehen die Abstimmung der Wirtschaftspolitik, handelspolitische Fragen und die Entwicklungshilfe.

17.11.1961, Freitag

Flugzeuge der UNO bombardieren drei Stützpunkte meuternder Soldaten im Kongo in der Gegend von Kivu, wo am 11. November 13 italienische Soldaten der UNO-Truppen ermordet worden sind.

Eine beträchtliche Ausweitung aller wissenschaftlichen Institutionen wollen die Kultusminister der Bundesrepublik ihren Kabinetten empfehlen, wie sie auf einer zweitägigen Konferenz in Berlin (West) beschließen. Insgesamt sollen 335 Stellen für Professoren, 731 Stellen für wissenschaftliche Räte und 1276 Stellen für wissenschaftliche Assistenten und Oberärzte eingerichtet werden.

18.11.1961, Samstag

Der tunesische Staatspräsident Habib Burgiba erklärt, Tunesien werde einen neuen Angriff gegen den französischen Flottenstützpunkt Biserta unternehmen, wenn kein zufriedenstellendes Räumungsabkommen mit der Regierung in Paris erzielt werden kann.

Die französische Regierung leitet umfassende Maßnahmen gegen die rechtsgerichtete Organisation OAS ein. Premierminister Michel Debré erteilt den Präfekten aller französischen Departements die Anweisung, jegliche Sympathiekundgebung für die OAS zu unterbinden.

19.11.1961, Sonntag

Mit einem feierlichen Gottesdienst, der rund 1500 protestantische, anglikanische und orthodoxe Christen aus mehr als 50 Ländern der Erde vereint, wird in Neu-Delhi die dritte Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen eröffnet.

In Zagreb gewinnt Jugoslawien das Fußball-Länderspiel gegen Österreich 2:1.

20.11.1961, Montag

Für sein Buch “La Pitié de Dieu” (Die Barmherzigkeit Gottes) wird dem französischen Journalisten und Schriftsteller Jean Cau der “Prix Goncourt” verliehen.

Die Firma Fried. Krupp in Essen feiert ihr 150-Jähriges Bestehen.

Ismet Inönü, der Führer der Republikanischen Volkspartei, wird zum dritten Mal Ministerpräsident der Türkei. Inönü steht einer Koalition seiner Partei mit der Gerechtigkeitspartei vor.

Die in Frankreich inhaftierten 5000 Algerier haben ihren Hungerstreik beendet. Sie werden in Zukunft als politische Gefangene behandelt.

21.11.1961, Dienstag

Die französischen Automobilwerke Renault und die italienische Alfa-Romeo-Gesellschaft gründen eine gemeinsame französisch-italienische Automobilfirma, die Sviluppo Automobilistico Meridionale (SAM). Sie soll in Süditalien die neuen Renault-Kleinwagen R 4 produzieren.

22.11.1961, Mittwoch

Eine friedliche Lösung der Berlin-Krise durch Verhandlungen ist möglich.” Dies ist die Übereinstimmung, mit der die am 20. November begonnenen Besprechungen zwischen Bundeskanzler Konrad Adenauer und US-Präsident John F. Kennedy in Washington zu Ende gehen.

Rund 88% aller Bauern und rund 95% aller Bäuerinnen in der Bundesrepublik haben in ihrem Leben noch nie Urlaub gemacht. Der niedersächsische Landvolkverband widerspricht gleichzeitig mit dieser Mitteilung der Ansicht, dass der Gesundheitszustand der Landbevölkerung im Hinblick auf die “Arbeit im Freien” überdurchschnittlich gut sei.

23.11.1961, Donnerstag

Von einer Hungersnot sind in der afrikanischen Republik Somalia 600 000 Menschen bedroht. Der größte Teil der Ernte ist durch schwere Überschwemmungen vernichtet worden.

Brasilien nimmt nach 14 Jahren die diplomatischen Beziehungen zur Sowjetunion wieder auf.

24.11.1961, Freitag

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit wird errichtet. Ihm obliegt die Koordinierung der Entwicklungspolitik. Die sachlichen Kompetenzen verbleiben beim Auswärtigen Amt, Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerium.

Mit großer Mehrheit wird der ehemalige Außenminister Heinrich von Brentano zum Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewählt.

Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle trifft zu einem dreitägigen Besuch in London ein. Er führt mit dem britischen Premierminister Harold Macmillan vertrauliche Gespräche über künftige Berlin-Verhandlungen mit der Sowjetunion. Als zweiter wichtiger Punkt der Besprechungen werden Fragen der europäischen Integration genannt.

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York erklärt die Verwendung von Atomwaffen zum “Verbrechen gegen die Menschheit” und zu einer Verletzung der UNO-Charta. Die Vollversammlung billigt außerdem eine Resolution, in der die Anerkennung Afrikas als atomwaffenfreie Zone gefordert wird.

25.11.1961, Samstag

Die ungarische Stadt Sztalinvaros (Stalinstadt) wird im Zuge der Entstalinisierung auf Anordnung der Regierung in Budapest in Dunaujvaros (Donaustadt) umbenannt.

In Stuttgart kommt es zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen kroatischen Emigranten und jugoslawischen Gastarbeitern.

26.11.1961, Sonntag

Mit der Zusicherung, auf die in der Note vom 30. Oktober geforderten Militärverhandlungen bis auf weiteres zu verzichten, kehrt der finnische Staatspräsident Urho Kaleva Kekkonen von seinem am 23. November begonnenen Besuch in der UdSSR nach Helsinki zurück.

Mit neuen Vorschlägen an die Bundesregierung setzt der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, seine Bemühungen um die Anerkennung der Existenz zweier deutscher Staaten fort.

27.11.1961, Montag

Die Zahl der Haushalte im Bundesgebiet, in denen besondere Vorräte für Notzeiten angelegt werden, hat sich nach Erhebungen des Instituts für Demoskopie in Allensbach am Bodensee seit dem Mai von 13 auf 24% erhöht. Insgesamt 4,4 Millionen Haushalte verfügen jetzt über derartige Notvorräte. Besonders stark war die Zunahme in Berlin (West), wo 47% der Haushalte Notvorräte anlegten, sowie in Baden-Württemberg mit 33%. Die geringste Vorratshaltung wurde in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein festgestellt.

Die Firma Chemie Grünenthal GmbH zieht das Schlafmittel “Contergan” aus dem Handel.

Die Ministerkonferenz von 34 Mitgliedsstaaten des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT) beginnt in Genf. Zollsenkungen und die Liberalisierung des Welthandels stehen im Mittelpunkt der Tagung.

28.11.1961, Dienstag

Zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten verlängert die Bundesregierung zur “Stärkung der Verteidigungsbereitschaft” den zwölfmonatigen Grundwehrdienst durch eine Wehrübung.

Die seit dem 9. September unterbrochene Konferenz zur Einstellung der Atomwaffenversuche tritt in Genf mit den Delegierten der USA, Großbritanniens und der Sowjetunion wieder zusammen.

Zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen steht Frankreich vor einem Streik. Rund 500 000 Arbeiter im Verkehrs- und Versorgungswesen legen die Arbeit nieder.

Die indisch-chinesischen Beziehungen verschlechtern sich durch die Errichtung von drei neuen Militärstützpunkten durch die Chinesen im Gebiet von Ostladakh.

29.11.1961, Mittwoch

Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard verliest für den erkrankten Bundeskanzler Konrad Adenauer die Regierungserklärung.

30.11.1961, Donnerstag

Die Genfer Verhandlungen über die kontrollierte Einstellung der Atomwaffenversuche geraten endgültig in eine Sackgasse. Die beiden westlichen Delegationsleiter werden die Konferenz am Freitag verlassen und nach Washington bzw. London zurückkehren. Die Verhandlungen werden jedoch noch nicht vollständig abgebrochen.

Die Sowjetunion lehnt im UN-Sicherheitsrat die Aufnahme des Ölscheichtums Kuwait in die Vereinten Nationen ab.

Die 14 Arbeitgeberverbände der Metallindustrie kündigen die bestehenden Lohn- und Tarifverträge in sämtlichen Bundesländern zum 31. Dezember 1961. Damit erklären zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg die Arbeitgeber und nicht die Gewerkschaften Tarifverträge vorzeitig für ungültig. Die Arbeitgeber wollen mit dieser Taktik einheitlich geführte Tarifverhandlungen erzwingen.

Der evangelische Kirchenpräsident Martin Niemöller wird als Nachfolger des evangelischen Bischofs von Berlin-Brandenburg, Otto Dibelius, von der Vollversammlung des Weltkirchenrates in Neu-Delhi zu einem der sechs neuen ökumenischen Präsidenten gewählt.

Chroniknet