Was geschah im November 1963

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1.11.1963, Freitag

Die polnische Regierung gibt bekannt, dass Studenten der höheren Priesterseminare einen zweijährigen Militärdienst ableisten müssen.

Die Sowjetunion startet das unbemannte Raumschiff “Poliot 1”. Es verfügt über eine neuartige Fernsteuerung, mit deren Hilfe es mit einer anderen Kapsel im Weltraum zusammentreffen kann.

In Arecibo, im Bergland der Insel Puerto Rico, nehmen die USA das größte Radioteleskop der Welt in Betrieb.

2.11.1963, Samstag

In Südvietnam stürzt eine Militärjunta die Regierung von Ngô Dinh Diêm. In den seit dem 1. November andauernden Kämpfen um den Regierungspalast in Saigon sterben Präsident Diem und sein Bruder Ngo Dinh Nhu.

Trotz des Waffenstillstandsabkommens zwischen Algerien und Marokko brechen heftige Gefechte um die marokkanische Oasenstadt Figuig aus, als algerische Artillerie das Feuer eröffnet.

Das Bezirksgericht in Potsdam (DDR) verurteilt die Turnerin Renate Schneider, DDR-Meisterin im Pferdsprung, wegen Zusammenarbeit mit dem Bundesnachrichtendienst zu sechs Jahren Zuchthaus.

3.11.1963, Sonntag

Im Fußball-Länderspiel Bundesrepublik Deutschland gegen Schweden in Stockholm siegen die Gastgeber vor nur 9000 Zuschauern 2:1.

In der Wiener Staatsoper kommt es zu einem Skandal, als fünf Minuten nach dem vorgesehenen Beginn die Aufführung der Oper “La Boheme” von Giacomo Puccini abgesagt wird. Direktor Eugen Hilpert muss dem empörten Publikum mitteilen, dass die Bühnenarbeiter in den Streik getreten sind.

In den spanischen Städten und Dörfern finden seit 1939 erstmals Gemeinderatswahlen statt.

Die griechischen Parlamentswahlen bringen der regierenden Nationalradikalen Union des früheren Ministerpräsidenten Konstandinos Karamanlis eine schwere Niederlage. Ihr Stimmenanteil sinkt von 50,8% auf 39%. Sieger wird die bisherige Opposition, die Zentrumsunion mit 42,1% der insgesamt abgegebenen Stimmen.

Aufgrund von Klopfzeichen werden in der Erzgrube von Lengede elf weitere noch lebende Bergleute entdeckt. Sie waren am 24. Oktober verschüttet worden.

4.11.1963, Montag

Aus dem österreichischen Toplitzsee bergen Taucher eine Kiste mit gefälschten Pfundnoten aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Die österreichische Regierung nimmt Gespräche mit der Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) auf, um die Bedingungen für eine Assoziierung mit der EWG zu erkunden.

Durch einen erneuten Sprengstoffanschlag Südtiroler Extremisten auf Hochspannungsmasten sind weite Teile des Pustertals längere Zeit von der Stromversorgung abgeschnitten.

In Saigon bildet ein aus drei Armeegenerälen bestehendes Triumvirat eine Militärregierung. Sie soll jedoch nur während des Übergangs bis zur Errichtung einer demokratischen Ordnung im Amt bleiben.

Auf der DDR-Autobahn kommt es erneut zu einem Konflikt zwischen Truppen der USA und kontrollierenden Sowjets. Am Grenzkontrollpunkt Marienborn halten sowjetische Offiziere einen US-Militär-Konvoi fest.

Bundesverteidigungsminister Kai Uwe von Hassel (CDU) reagiert mit einem Hausverbot für Vertreter der US-amerikanischen Firma Lockheed auf die Nennung falscher Zahlen der Firma im Zusammenhang mit der Neuanschaffung von mehreren Transportflugzeugen für die Bundeswehr.

5.11.1963, Dienstag

Zur Unterstützung des schon seit zwei Tagen auf der DDR-Autobahn festgehaltenen US-Militärkonvoi schicken die Alliierten Großbritannien und Frankreich ebenfalls Truppen auf den Weg von Berlin (West) in Richtung Marienborn an der Grenze der Bundesrepublik.

Das Verwaltungsgericht in München entscheidet, dass der Bayerische Rundfunk keinen Gebührenanteil an das hochverschuldete Zweite Deutsche Fernsehen in Mainz zu zahlen hat und hebt damit eine Anordnung des bayerischen Kultusministeriums auf.

Der Vizepräsident der Europäischen Wirtschaftskommission, Sicco Mansholt, gibt auf einer Pressekonferenz in Brüssel den Plan der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) bekannt, einheitliche Getreidepreise einzuführen. Deren Höhe liegt noch nicht fest.

Im Prozess gegen die “Freese-Bande”, die 250 begangener schwerer Straftaten beschuldigt wird, verurteilt das Koblenzer Schwurgericht den 24-Jährigen Hauptangeklagten zu einer lebenslänglichen Zuchthausstrafe.

6.11.1963, Mittwoch

US-amerikanische Wissenschaftler und Techniker stellen eine vollautomatische Setzmaschine mit Silbentrennung der Öffentlichkeit vor.

Am dritten Tag der Blockade des US-Militärkonvois durch sowjetisches Militär können die US-amerikanischen Truppen ihren Weg vom Grenzübergang Marienborn nach Berlin (West) nun ungehindert fortsetzen.

Als erstes europäisches Staatsoberhaupt trifft Bundespräsident Heinrich Lübke (CDU) mit seiner Frau Wilhelmine zu einem zehntägigen Staatsbesuch in Japan ein. Kaiser Hirohito und Kaiserin Nagaho empfangen ihre deutschen Gäste auf dem Flughafen von Tokio.

7.11.1963, Donnerstag

In Lengede gelingt am frühen Morgen den Rettungsmannschaften der Durchbruch zu den noch elf überlebenden Bergleuten. Seit dem 24. Oktober waren sie in der Erzgrube “Mathilde” verschüttet.

In Bonn konstituiert sich der parlamentarische Ausschuss zur Aufklärung der Telefonüberwachungsaffäre in Anwesenheit von Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier (CDU).

In Protestnoten an die sowjetische Regierung in Moskau fordern die alliierten Westmächte, die Behinderung des alliierten Verkehrs auf DDR-Autobahnen “ein für allemal zu beenden”.

8.11.1963, Freitag

Die Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien, Australien, Japan sowie die Bundesrepublik Deutschland erkennen die neue Regierung in Südvietnam an.

Der algerische Staatspräsident Ahmed Ben Bella teilt dem SPD-Bundestagsabgeordneten Hans-Jürgen Wischnewski mit, dass Algerien die DDR auch in Zukunft “in keiner Weise” anerkennen wird. Wischnewski hält sich anlässlich des algerischen Nationalfeiertages in dem nordafrikanischen Land auf.

9.11.1963, Samstag

In zahlreichen Orten der Bundesrepublik gedenkt man der sog. Reichskristallnacht, mit der vor 25 Jahren die Vernichtung des jüdischen Volkes durch die Nationalsozialisten in Deutschland einen ersten Höhepunkt erreichte.

Das US-amerikanische Handelsministerium in Washington teilt mit, dass Ungarn von den USA 100 000 t Weizen zu einem Preis von 7,5 Millionen US-Dollar (23,4 Millionen DM) geliefert bekommt.

Bei einer schweren Grubenexplosion in der südjapanischen Stadt Fukuoka auf der Insel Kiuschu kommen 171 Bergleute ums Leben.

10.11.1963, Sonntag

Der höchste Vulkan Europas, der 3280 m hohe Ätna auf Sizilien, bricht aus. Der Lavastrom fließt 1,5 km an den Berghängen hinunter, Gestein und Asche werden 400 m hoch in die Luft geschleudert.

In der belgischen Stadt Antwerpen demonstrieren 100 000 Flamen für die Autonomie der flämisch und französisch sprechenden Landesteile in einer belgischen Föderation.

11.11.1963, Montag

In Berlin (West) übergibt Bundesschatzminister Werner Dollinger (CSU) an Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier (CDU) den Schlüssel für den wiederhergestellten Südflügel des Reichstagsgebäudes.

In Anwesenheit seines Vorsitzenden Walter Ulbricht ratifiziert in Berlin (Ost) der Staatsrat der DDR das Moskauer Abkommen über den begrenzten Teststopp für Kernwaffen vom 5. August.

In Rom beauftragt Staatspräsident Antonio Segni den Generalsekretär der Christdemokratischen Partei, Aldo Moro, mit der Bildung einer neuen Regierung für Italien.

12.11.1963, Dienstag

In Brüssel beginnt die Debatte der Mitgliedstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) über die künftige Agrarpolitik des Gemeinsamen Marktes.

Auf dem kleinen Parteitag der CDU in der Bonner Beethovenhalle spricht sich Bundeskanzler Ludwig Erhard gegen langfristige Kredite an die UdSSR aus.

13.11.1963, Mittwoch

Das Bundeskabinett in Bonn beschließt die Gewährung einer Bundesfinanzhilfe von 1,793 Milliarden DM an Berlin (West) für das Haushaltsjahr 1964.

Der Dritte Strafsenat des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe verwirft die Beschwerde des “Spiegel”-Verlages aus Hamburg, nach welcher der Durchsuchungsbefehl des Ermittlungsrichters im Bundesgerichtshof vom Oktober 1962 als rechtswidrig erklärt werden sollte.

In der Kernwaffenfabrik der US-amerikanischen Atomenergiekommission in Medina (Texas) explodieren 27 t chemischen Sprengstoffs. Drei Beschäftigte erleiden schwere Verletzungen.

Der 70-Jährige US-amerikanische Schriftsteller William Willis erreicht auf einem Floß nach 130-tägiger stürmischer Seereise Westsamoa. Willis war am 5. Juli von Peru aufgebrochen.

14.11.1963, Donnerstag

Das US-amerikanische Verteidigungsministerium gibt in Washington die Absicht bekannt, die Zahl der in Europa stationierten Transportflugzeuge insgesamt um 40% zu verringern.

Der Bundestag in Bonn verabschiedet eine Gesetzesvorlage, nach der mit Wirkung vom 1. Januar 1964 die Altersrenten um 8,2% und die Unfallrenten um 8,6% erhöht werden.

15.11.1963, Freitag

Alle Fraktionen des deutschen Bundestages in Bonn stimmen dem Antrag der CDU/CSU zu, von einer unabhängigen Kommission die Situation von Presse Fernsehen und Rundfunk eingehend untersuchen zu lassen.

Der US-amerikanische Senat verabschiedet das von Präsident John F. Kennedy vorgelegte Auslandshilfegesetz mit einer Kürzung von mehr als 827 Millionen US-Dollar, das sind umgerechnet 3,308 Milliarden DM.

Durch den Ausbruch eines Vulkans auf dem Meeresboden südlich von Island bildet sich eine neue Insel von 200 m Länge und 10 m Höhe.

16.11.1963, Samstag

Der in Stockholm wohnende deutsche Maler und Schriftsteller Peter Weiss erlebt in Berlin (West) die Uraufführung seiner ersten Theaterarbeit, “Nacht mit Gästen” und die Eröffnung einer Ausstellung mit seinen Collagen.

Vier Angehörige der DDR-Volksarmee, drei Unteroffiziere und ein Unterfeldwebel fliehen bei Eschwege aus der DDR in die Bundesrepublik. In voller Uniform durchschwimmen sie die eiskalte Werra.

17.11.1963, Sonntag

Aus Anlass des Volkstrauertages findet in Anwesenheit von Bundeskanzler Ludwig Erhard (CDU) im Plenarsaal des Bundeshauses in Bonn eine offizielle Trauerstunde des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge statt.

Der bundesdeutschen Firma Hochtief AG in Essen wird die Leitung der Rettung der beiden durch den Staudammbau bei Assuan in Ägypten bedrohten Felsentempel von Abu Simbel am westlichen Nilufer übertragen.

Die Europabrücke, ein 815 m langes Teilstück der Tiroler Autobahn, eröffnet der österreichische Handelsminister Fritz Bock.

18.11.1963, Montag

Ein über der Nordsee tobender Orkan bringt den gesamten Schiffsverkehr im Ärmelkanal zum Erliegen.

Hassan II., König von Marokko, eröffnet feierlich das erste Parlament des Königreiches. Es wurde am 17. Mai gewählt, nachdem die Verfassung am 2. Dezember 1962 durch eine Volksabstimmung gebilligt worden war.

19.11.1963, Dienstag

Die Bundesregierung beschließt, den Weizenpreis durch Subventionen aus dem Etat des Ernährungsministeriums im laufenden Jahr mit insgesamt 15 Millionen DM zu stützen.

Eine offiziell als Volkskongress bezeichnete Versammlung von 2000 Vertretern der kambodschanischen Bevölkerung stimmt in Phnom Penh für die sofortige Ablehnung aller US-amerikanischen Wirtschafts- und Militärhilfe.

20.11.1963, Mittwoch

Bei Straßenkämpfen zwischen kommunistischen Gruppierungen und der Polizei in der venezolanischen Hauptstadt Caracas kommen 22 Menschen ums Leben.

Die Wiener Polizeibehörden teilen mit, dass der vom Dienst suspendierte Wiener Kriminalinspektor Karl Silberbauer gestanden hat, als Mitglied des deutschen Sicherheitsdienstes 1944 in Amsterdam das jüdische Mädchen Anne Frank verhaftet zu haben.

Mit der Rückkehr der 2. US-Panzerdivision in die USA findet das US-amerikanische Manöver “Big Lift” seinen Abschluss. Es hatte am 24. Oktober mit umfangreichen Truppen- und Materialtransporten vorrangig auf dem Luftweg aus den USA nach Europa begonnen.

21.11.1963, Donnerstag

Bundeskanzler Ludwig Erhard (CDU) trifft zu einem zweitägigen offiziellen Besuch in Paris ein, wo er mit dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle und anderen Regierungsmitgliedern u.a. Fragen der gemeinsamen Agrarpolitik erörtern wird.

In einer Entfernung von 25 km zur sowjetischen Grenze schießen sowjetische Düsenjäger nahe der persischen Grenzstadt Darreh Gaz ein iranisches Passagierflugzeug ab.

20 Jahre nach der Zerstörung wird das Bayerische Nationaltheater München in Anwesenheit des Ministerpräsidenten Alfons Goppel (CSU) feierlich wiedereröffnet.

22.11.1963, Freitag

Auf der alten Autorennbahn von Miramas bei Marseille stellt der französische Fahrer Michel Garamond mit einem Ford “12m” einen Weltrekord auf. Für die Distanz von 300 000 km benötigt er bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 106,49 km/h 117 Tage.

Das im Münchener Prinzregentstadion stattfindende Eishockey-Länderspiel zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz wird nach der Meldung von der Ermordung John F. Kennedys beim Stand von 6:0 abgebrochen.

Das Attentat auf US-Präsident John F. Kennedy löst auf den Aktienmärkten der New Yorker Effektenbörse eine extreme Unruhe aus.

Als Nachfolger des ermordeten 35. US-Präsidenten John F. Kennedy wird eine Stunde und 38 min nach dem Attentat Vizepräsident Lyndon B. Johnson vereidigt.

Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, John F. Kennedy, wird durch ein Attentat ermordet. Bei einer Fahrt im offenen Wagen durch Dallas in Texas werden die tödlichen Schüsse auf den Präsidenten abgegeben.

23.11.1963, Samstag

Wegen des Todes von US-Präsident John F. Kennedy wehen die Flaggen auf allen öffentlichen Gebäuden der Bundesrepublik auf Halbmast. In Berlin (West) wird der Rudolf-Wilde-Platz vor dem Rathaus Schöneberg in John-F.-Kennedy-Platz umbenannt.

Nach einem zehnstündigen Verhör teilt der Polizeichef von Dallas mit, dass gegen den 24-Jährigen kurz nach dem Attentat auf US-Präsident John F. Kennedy verhafteten Lee Harvey Oswald Anklage wegen Mordes erhoben werden wird.

Das 2. Vatikanische Konzil in Rom billigt mit 2158 gegen 19 Stimmen das gesamte Schema über die Liturgie, das u.a. den Gebrauch der modernen Sprachen bei der Messe und dem Spenden von Sakramenten gestattet.

24.11.1963, Sonntag

Bei der Überführung in das Stadtgefängnis von Dallas erschießt der Nachtklubbesitzer Jack Ruby den 24-Jährigen Lee Harvey Oswald. Oswald war dringend verdächtig, die tödlichen Schüsse auf den US-Präsidenten John F. Kennedy abgegeben zu haben.

Mit einem Kriegsopferkongress in Wiesbaden beginnt der Verband der Kriegsgeschädigten seine angekündigte Protestwelle gegen die Verschleppungstaktik in der Frage der Kriegsopferversorgung durch die Regierung.

25.11.1963, Montag

Der 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, John Fitzgerald Kennedy, wird auf dem Heldenfriedhof Arlington in der Hauptstadt Washington feierlich beigesetzt.

Der neue US-amerikanische Präsident, Lyndon B. Johnson, versichert dem sowjetischen Ministerpräsidenten Nikita S. Chruschtschow in einem Telegramm, dass er die Außenpolitik seines Vorgängers konsequent fortsetzen werde.

26.11.1963, Dienstag

In Neu-Delhi unterzeichnet der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Walter Scheel (FDP), ein Abkommen über eine Wirtschaftshilfe für Indien in Höhe von 398 Millionen DM.

Bundeskanzler Ludwig Erhard (CDU), Außenminister Gerhard Schröder (CDU) und Bundespräsident Heinrich Lübke (CDU), die anlässlich der Trauerfeierlichkeiten für John F. Kennedy in Washington weilen, treffen am Nachmittag zu politischen Gesprächen mit US-Präsident Lyndon B. Johnson zusammen.

27.11.1963, Mittwoch

Vom Raketenversuchsgelände Cape Canaveral in Kalifornien wird eine “Inter planetarische Beobachtungsplattform” (IPM) gestartet. Sie soll in einer Entfernung von 280 000 km die Erde umkreisen und dabei Daten über Gasausbrüche auf der Sonne liefern.

In der Kongresshalle von Berlin (West) beginnt die Jahrestagung des Kuratoriums Unteilbares Deutschland, an der 1400 Delegierte aus der Bundesrepublik teilnehmen. Die Tagung steht unter dem Motto “Wiedervereinigung Deutschlands in der öffentlichen Meinung”.

In seiner ersten Ansprache vor dem US-amerikanischen Kongress unterstreicht der neue Präsident der USA, Lyndon B. Johnson, die Kontinuität der US-amerikanischen Politik auch für die Zukunft “von Südvietnam bis West-Berlin”.

28.11.1963, Donnerstag

In Anwesenheit von Bundesschatzminister Werner Dollinger (CSU) und dem Regierenden Bürgermeister der Stadt, Willy Brandt (SPD), findet in Berlin (West) die Grundsteinlegung für das Europa-Center statt. Das repräsentative Geschäfts-, Kultur- und Vergnügungszentrum soll etwa 70 Millionen DM kosten.

Bewaffnete Angehörige einer venezolanischen Untergrundorganisation zwingen die Besatzung eines venezolanischen Verkehrsflugzeuges zu einer Kursänderung auf die Antilleninsel Trinidad.

29.11.1963, Freitag

Die Regierungschefs der Länder beschließen in Bonn, bei Stimmenenthaltung von Bayern, für das hochverschuldete Zweite Deutsche Fernsehen die Bürgschaft für einen Kredit in Höhe von 130 Millionen DM zu übernehmen.

Zum Gedenken an den ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy wird das Raketenversuchsgelände in Kalifornien (USA) in Cape Kennedy umbenannt.

Karl Mildenberger besiegt in der ausverkauften Festhalle in Frankfurt am Main den US-amerikanischen Weltranglistenboxer im Schwergewicht, Billy Daniels, durch K. o. in der dritten Runde.

30.11.1963, Samstag

Der sowjetische Botschafter in den USA, Anatoli F. Dobrynin, übergibt dem Statedepartment in Washington die sowjetischen Konsularunterlagen über den vermutlichen Mörder von John F. Kennedy, Lee Harvey Oswald.

Der Absturz eines kanadischen Düsenflugzeuges vom Typ “DC-8”, 30 km nördlich der Stadt Montreal, fordert 118 Menschenleben.

Der Song “She loves you” von den “Beatles” ist zum dritten Mal in der britischen Hitliste Nummer eins.

Chroniknet