Was geschah im November 1964

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1.11.1964, Sonntag

Streitkräfte der Vietcong greifen den nordöstlich von Saigon (Südvietnam) gelegenen Flugplatz Bien Hoa an. Vier US-amerikanische Militärpersonen werden getötet, etwa 40 verwundet. Ein Großteil der Flugzeuge ist nach dem Angriff zerstört oder beschädigt.

In der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) treten die Verordnungen für Milchprodukte und Rindfleisch in Kraft. Damit unterliegen derzeit 85% der landwirtschaftlichen Produkte den EWG-Bestimmungen zur Schaffung eines gemeinsamen Marktes.

2.11.1964, Montag

König Saud Ibn Abd Al Asis von Saudi-Arabien wird entthront. Sein Bruder, Kronprinz Faisal Ibn Abd Al Asis Ibn Saud, wird zum neuen König proklamiert.

Zum ersten Mal seit dem Mauerbau am 13. August 1961 öffnet sich die Grenze für Bürger der DDR. Tausende von älteren Männern und Frauen, ausgestattet mit einer Besuchserlaubnis für Rentner, treffen in der Bundesrepublik Deutschland ein.

Die spritzige Komödie “Seid nett zu Mr. Sloane” des britischen Schriftstellers Joe Orton hat im Theater im Zimmer in Hamburg deutsche Premiere.

3.11.1964, Dienstag

Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hellmuth Heye, tritt zurück. Er stand seit Juni dieses Jahres im Mittelpunkt heftiger öffentlicher Kritik, da er in der Illustrierten “Quick” eine Artikelserie über ein vermeintliches Versagen der Inneren Führung der Bundeswehr veröffentlicht hatte.

Königin Elisabeth II. von Großbritannien und Nordirland hält eine Thronrede, in der sie das Regierungsprogramm von Premierminister Harold Wilson darlegt. Zu den zentralen Punkten gehören Pläne für eine Verstaatlichung der Eisen- und Stahlindustrie, Mietkontrollen und eine Eindämmung der Grundstücksspekulation.

Der amtierende US-Präsident Lyndon B. Johnson gewinnt die Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten von Amerika mit 42,4 Mio. Stimmen gegenüber dem republikanischen Kandidaten Barry Goldwater mit 26,7 Mio. Stimmen.

4.11.1964, Mittwoch

In Bolivien lösen Streiks der Minenarbeiter eine Militärrevolte aus. Präsident Víctor Paz Estenssoro wird gestürzt. Eine Junta unter General René Barrientos Ortuño übernimmt am 5. November die Macht.

Die Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ) schließt den am 18. September demissionierten Innenminister Franz Olah aus der Partei aus. Ihm werden “statutenwidrige, eigenmächtige finanzielle Handlungen vorgeworfen.

5.11.1964, Donnerstag

Der Spion Richard Sorge, der während des Zweiten Weltkrieges in Tokio deutsche Geheimnisse zur Weiterleitung an die UdSSR auskundschaftete und 1944 hingerichtet wurde, wird postum zum “Held der Sowjetunion” erklärt.

In Rhodesien sprechen sich 58 091 Wahlberechtigte für die Erklärung der Unabhängigkeit aus, und zwar unter Beibehaltung der jetzigen Verfassung, die praktisch die Alleinherrschaft der weißen Minderheitsregierung gewährleistet. Dagegen stimmen 6096. Von den fast 4 Mio. schwarzen Einwohnern waren nur knapp 13 000 zur Wahl zugelassen.

6.11.1964, Freitag

Leonid I. Breschnew, Erster Sekretär des Zentralkomitees der KPdSU, betont bei einer Feier aus Anlass des 47. Jahrestages der Oktoberrevolution im Kongresspalast des Kreml in Moskau, dass auch nach der Ablösung von Nikita S. Chruschtschow am 14. Oktober weiterhin unbeirrbar an den Ergebnissen der Parteitage festgehalten werde.

König Baudouin I. von Belgien und Bundespräsident Heinrich Lübke eröffnen den gemeinsamen deutsch-belgischen Autobahnübergang Lichtenbusch bei Aachen. Über die südliche Umgehung von Aachen kann man jetzt vom deutschen Autobahnnetz direkt auf die belgische Autobahn Richtung Lüttich und Antwerpen fahren.

Das Zeiss-Planetarium in Bochum wird offiziell eröffnet. In seiner 20 m weiten Kuppelwölbung können nahezu alle natürlichen Vorgänge am Sternenhimmel in wirklichkeitsgetreuer Illustration demonstriert werden.

7.11.1964, Samstag

Den Internationalen Straßenpreis von Argentinien, eines der schwersten Autorennen der Welt, gewinnt das deutsche Team Eugen Böhringer und Klaus Kaiser auf Mercedes.

An 24 Stellen der Stadt Ulm findet die Aufführung des Happenings von Wolf Vostell “In Ulm, um Ulm und um Ulm herum” (Untertitel: Die Überlebenden des nackten Einkaufspreises) statt.

8.11.1964, Sonntag

Der deutsche Altbundeskanzler Konrad Adenauer trifft zu einem Besuch in Paris ein, wo er als CDU-Vorsitzender mit Staatspräsident Charles de Gaulle Gespräche über deutsch-französische Unstimmigkeiten führt. Vorausgegangen waren außenpolitische Meinungsverschiedenheiten innerhalb der CDU/CSU.

Im Jemen tritt ein Waffenstillstand in Kraft, auf den sich die feindlich gesinnten Republikaner und Royalisten am 2. November geeinigt hatten.

In der brasilianischen Stadt Piracicaba stürzt ein 15stöckiger Neubau in sich zusammen. 50 Menschen werden getötet, etwa 60 verletzt.

9.11.1964, Montag

In Hamburg beginnt der zweitägige Kulturpolitische Kongress der CDU/CSU unter dem Leitwort “Bildung in der modernen Welt”. Im Mittelpunkt der Tagung steht die Forderung nach einem Ausbau des Bildungswesens und einer vorausschauenden Bildungsplanung.

Altbundeskanzler Konrad Adenauer widerfährt die Ehre, als erster Deutscher seit 1865 in die französische “Akademie der moralischen und politischen Wissenschaft” aufgenommen zu werden.

Eisaku Sato wird für den aus Krankheitsgründen zurückgetretenen Hajato Ikeda zum neuen Ministerpräsidenten von Japan gewählt.

10.11.1964, Dienstag

Prinz Samdech Norodom Sihanouk, Staatspräsident von Kambodscha, drückt seine Befürchtung aus, dass der Krieg in Vietnam auch sein Land nicht verschonen werde. Die US-amerikanisch-südvietnamesischen Übergriffe auf kambodschanisches Gebiet am 20. und 24. Oktober seien nur ein erster Vorgeschmack.

Der Dirigent Herbert von Karajan ist nach Ansicht seiner Landsleute der prominenteste Österreicher. Dies ergibt eine Umfrage unter 500 bekannten Österreichern. Karajan erhielt mehr als 64% der Stimmen. An zweiter Stelle steht der Wiener Erzbischof Franz Kardinal König, gefolgt von dem Altkanzler Leopold Figl und von Bundespräsident Adolf Schärf.

11.11.1964, Mittwoch

Großbritannien gibt Burma die seit 1890 in London aufbewahrten burmesischen Kronschätze zurück.

Die Bundesregierung beschließt, die für den 31. Dezember 1965 vorgesehene Freigabe der Mieten um zwei Jahre zu verschieben. In großen Städten mit einem Wohnungsdefizit von mehr als 3% soll die Wohnungszwangswirtschaft bis zum 31. Dezember 1967 bestehen bleiben.

Der Staatssekretär Karl-Günther von Hase gibt auf einer Pressekonferenz bekannt, dass die Bundesregierung zu der Überzeugung gekommen ist, dass eine Verlängerung der Verjährungsfrist für NS-Verbrechen nicht mit dem Grundgesetz zu vereinbaren sei.

12.11.1964, Donnerstag

Die Großherzogin Charlotte von Luxemburg dankt ab. Am selben Tag tritt ihr Sohn Jean als Großherzog von Luxemburg die Nachfolge an.

In der Tschechoslowakei wird der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei, Antonín Novotný, erneut zum Staatspräsidenten gewählt.

Im Rahmen der Passierscheinvereinbarung erfolgte im ersten Besuchszeitraum des Jahres 1964 (30. 10.-12. 11.) die Ausgabe von rund 600 000 Passierscheinen an Westberliner zum Verwandtenbesuch in Ostberlin.

Das deutsche Elektronensynchrotron DESY in Hamburg-Bahrenfeld, die derzeit leistungsstärkste Elektronen-Beschleunigungsanlage der Welt, wird dem Leiter des Zentrums, Professor Willibald Jentschke, übergeben.

13.11.1964, Freitag

Die Single “Little Red Rooster” der britischen Popgruppe “The Rolling Stones” wird veröffentlicht.

Das britische Institut für strategische Studien veröffentlicht eine Untersuchung über die militärische Stärke der USA, UdSSR, VR China und anderer Länder. Das Institut geht davon aus, dass die USA der Sowjetunion strategisch überlegen ist. Die VR China wird trotz der jüngsten Zündung einer Atombombe als militärisch schwacher Staat eingestuft.

Die Bundesregierung gibt eine neue Europa-Initiative bekannt, die sie bereits den anderen fünf Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft übermittelt hat. Die deutschen Vorschläge betreffen die Fortführung der europäischen Einigung auf den Gebieten der Außen-, Verteidigungs-, Kultur- sowie der Wirtschafts- und Sozialpolitik.

14.11.1964, Samstag

Der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Heinrich von Brentano, stirbt im Alter von 60 Jahren in Darmstadt.

Italienische Wissenschaftler teilen der Öffentlichkeit mit, dass ihren Untersuchungen zufolge der Schiefe Turm von Pisa jederzeit umfallen könne.

Das neuerbaute Ruhrpark-Einkaufszentrum bei Bochum wird eröffnet. Die Ladenfläche von 23 000 m² teilen sich ein Kaufhaus, ein Supermarkt und 25 Spezialgeschäfte. Der Supermarkt gilt mit einer Ladenfläche von 2300 m² als der bislang größte in der Bundesrepublik Deutschland.

Aus Südvietnam verlautet, dass bei Überschwemmungen in den Provinzen Quang Tin, Phu Bon, Phu Yen und Kuy Nhon etwa 10 000 Menschen ums Leben gekommen sind. Hunderttausende verloren ihr Obdach.

15.11.1964, Sonntag

Ibrahim Abbud tritt von seinem Amt als Staats- und Regierungschef des Sudan zurück. Bereits im Oktober hatte er das Militärregime aufgelöst und eine zivile Regierung eingesetzt.

Im Amerika-Haus in Frankfurt am Main beginnt eine einwöchige Ausstellung mit Gegenständen aus dem Besitz des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy (15. 11.-18. 11.). Die Schaustücke reichen von politischen Dokumenten über Kennedys Schaukelstuhl bis hin zu Strichmännchen, die der Präsident beim Telefonieren malte.

16.11.1964, Montag

Die neue Trisannabrücke der Arlbergbahn in Österreich wird dem Verkehr übergeben.

Vor dem Wiener Landgericht beginnt der Prozess gegen den ehemaligen SS-Hauptsturmführer Franz Novak, den Gehilfen Adolf Eichmanns und Erfinder fahrbarer Gaskammern. Novak soll an der Ermordung von 400 000 ungarischen Juden beteiligt gewesen sein.

Die Kennedy-Zollrunde kann einen ersten Erfolg verbuchen. Die 15 wichtigsten Teilnehmerländer deponieren in Genf Listen jener Erzeugnisse, die von einer allgemeinen Zollsenkung ausgenommen sein sollen.

17.11.1964, Dienstag

US-Verteidigungsminister Robert McNamara gibt bekannt, dass die USA im Laufe der kommenden 18 Monate eine Reihe militärischer Anlagen in Europa schließen werden. Die Einsparungen infolge dieser Maßnahme sollen sich jährlich auf insgesamt rund 500 Mio. US-Dollar (2 Mrd. DM) belaufen.

Die deutsche Mineralölwirtschaft bietet der Bundesregierung eine Begrenzung des Angebots von Heizöl und Raffineriegas an. Dieser Vorschlag ist eine Reaktion auf die Ankündigung der Regierung, alles tun zu wollen, um einen Absatzrückgang der Ruhrgebietskohle zu verhindern.

18.11.1964, Mittwoch

Die USA und die UdSSR unterzeichnen in Moskau ein Abkommen über eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Verfahren zur Entsalzung von Meerwasser mit Hilfe von Kernenergie oder auf chemischem Wege.

Das Drama “Das Leben des Horace A. W. Tabor” von Carl Zuckmayer, eine naiv-opernhafte Heldenballade aus Amerikas Pioniertagen, wird am Zürcher Schauspielhaus uraufgeführt.

Der französische Agentenfilm “Der Tiger liebt nur frisches Fleisch” von Claude Chabrol hat in Paris Weltpremiere.

19.11.1964, Donnerstag

Die Erste Große Strafkammer des Flensburger Landgerichts verurteilt Peter Selle zu einem Jahr Gefängnis. Selle hatte im Mai 1964 die 17-Jährige Dorothea Voß nach Berlin (Ost) gelockt und mit ihrem Passseine Frau in die Bundesrepublik Deutschland geschleust.

Die Universität in Abidjan, Hauptstadt der Republik Elfenbeinküste, wird feierlich eröffnet.

20.11.1964, Freitag

Der Taifun “Louise”, der über dem Gebiet der Philippinen wütet, richtet schwere Schäden vor allem auf der Insel Mindanao an. Über 300 Menschen kommen ums Leben.

In Lima wird ein Kulturabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der südamerikanischen Republik Peru unterzeichnet.

21.11.1964, Samstag

Die USA schicken vom Luftstützpunkt Vandenberg aus zwei Forschungssatelliten vom Typ “Explorer” mit Hilfe einer fast 25 m hohen “Scout”-Rakete in eine Umlaufbahn in die obere Erdatmosphäre. Es ist das erstemal, dass die US-Amerikaner mit einer einzigen Trägerrakete zwei Satelliten starten.

In New York wird die bisher größte Hängebrücke der Welt, die Verrazano Bridge, eingeweiht.

Aus Angst vor einer zu erwartenden Abwertung des Pfund Sterling ziehen US-Amerikaner und Europäer beträchtliche Guthaben aus Großbritannien ab. Die ernste Schwäche des Pfund resultiert aus dem mangelnden Vertrauen des Auslands in die Wirtschaftsmaßnahmen der Regierung von Premierminister Harold Wilson.

Fussach im österreichischen Bundesland Vorarlberg ist Ort einer überraschenden und ungewöhnlichen Demonstration. Mehr als 20 000 Menschen verhindern den Stapellauf eines neuen Bodenseeschiffes, das auf den Namen “Karl Renner” (ehemaliger österreichischer Bundespräsident) getauft werden soll. Sie wünschen den Namen “Vorarlberg”.

Nach zweieinhalbmonatiger Arbeit schließt Papst Paul VI. die dritte Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanischen Konzils.

22.11.1964, Sonntag

In der südvietnamesischen Hauptstadt Saigon demonstrieren vor allem Jugendliche gegen die neue Regierung unter der Führung von Tran Van Huong. Es kommt zu heftigen Zusammenstößen mit Polizeikräften. Als Reaktion proklamiert Staatspräsident Phan Khac Su am 27. November für einen Monat das Kriegsrecht.

Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle richtet in einer Rede vor etwa 10 000 Menschen in Straßburg einen dringenden Appell an die Bundesrepublik Deutschland, gemeinsam mit Frankreich ein “europäisches Europa” zu schaffen.

In den USA finden zahlreiche offizielle Gedenkfeiern zum ersten Jahrestag der Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy statt. Rund 120 000 Menschen besuchen das Grab in Arlington (US-Bundesstaat Virginia).

23.11.1964, Montag

Der bedeutendste französische Literaturpreis, der Prix Goncourt, geht an den Schriftsteller Georges Conchon für seinen Roman “L’Etat Sauvage”.

Der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer setzt eine Summe von 100 000 DM für Hinweise aus, die zur Ermittlung des Aufenthaltes von Martin Bormann, dem ehemaligen Leiter der Parteikanzlei Adolf Hitlers, führen. Bormann war 1954 für tot erklärt worden, mehrere Personen behaupten jedoch, ihn zusammen mit dem KZ-Arzt Josef Mengele in Paraguay gesehen zu haben.

24.11.1964, Dienstag

US-amerikanische Flugzeuge setzen belgische Fallschirmtruppen im Kongo (Léopoldville) ab, die dort die in Stanleyville von Rebellen als Geiseln festgehaltenen über 1000 weißen Zivilisten befreien sollen. Obwohl die Rettungsaktion insgesamt erfolgreich verläuft, fallen doch etwa 30 Geiseln einem Massaker zum Opfer.

Im mexikanischen Bundesland Chiapas wird die Netzahualcoyotl-Talsperre eröffnet. Sie gehört zu den bisher größten der Welt und soll als Grundlage für den Bau von Elektrizitätswerken dienen, die etwa 22% der mexikanischen Energieerzeugung sichern sollen.

Das Gemälde “Tahiterin und Knabe” von dem impressionistischen Maler Paul Gauguin wird bei Sotheby’s in London für den Rekordpreis von umgerechnet 1 Mio. DM versteigert.

Die nunmehr dritte Fassung des Stückes “Die Ehe des Herrn Mississippi” von Friedrich Dürrenmatt kommt mit Elisabeth Flickenschildt als Anastasia zum ersten Mal an den Städtischen Bühnen in Münster zur Aufführung.

25.11.1964, Mittwoch

König Hussein II. von Jordanien trifft zu einem achttägigen Freundschaftsbesuch in Bonn ein. Er wird u.a. von Bundespräsident Heinrich Lübke und Bundeskanzler Ludwig Erhard empfangen.

Elf Zentralbanken stellen der Bank von England einen Kredit von 12 Mrd. DM zur Verfügung, um den Verfall des Pfund Sterling aufzuhalten.

Sieger der Schach-Mannschafts-Weltmeisterschaft in Tel Aviv wird die Sowjetunion vor Jugoslawien und der Bundesrepublik Deutschland.

26.11.1964, Donnerstag

Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm gibt die Autobahnteilstrecke von Würzburg-Ost nach Schlüsselfeld für den Verkehr frei. Damit ist nach einer Gesamtbauzeit von neuneinhalb Jahren die Autobahn Frankfurt- Würzburg- Nürnberg- München durchgehend befahrbar.

Die Mitgliedsstaaten des GATT (Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen) billigen zum Abschluss einer Sondertagung in Genf Maßnahmen zur Förderung des Handels mit den Entwicklungsländern.

Mehrere 100 Demonstranten stürmen aus Protest gegen das belgisch-US-amerikanische Eingreifen im Kongo (Léopoldville) am 24. November die US-Botschaft in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Auch in Prag (Tschechoslowakei), Sofia (Bulgarien) und Nairobi (Kenia) kommt es zu Demonstrationen gegen die USA und Belgien.

27.11.1964, Freitag

Willy Brandt wird vom XI. Ordentlichen Bundesparteitag der SPD in Karlsruhe mit 314 von insgesamt 329 abgegebenen Stimmen erneut zum Vorsitzenden gewählt.

28.11.1964, Samstag

Zwei Einakter des US-Amerikaners Lewis John Carlino werden unter dem Titel “Käfige” an den Städtischen Bühnen Freiburg zum ersten Mal in deutscher Sprache aufgeführt.

Der US-amerikanische Raumflugkörper “Mariner 4” startet ins All. Er soll am Mars vorbeifliegen und per Funk Bilder von der Oberfläche des Planeten zur Erde senden.

Die IG Bergbau und Energie verkündet in Dortmund ein Sechs-Punkte-Programm zur Beruhigung des Energiemarktes und zur endgültigen Behebung der seit sechs Jahren anhaltenden Kohlenkrise.

In Hannover erfolgt die Gründung der rechtsextremen Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). Erster Vorsitzender wird Adolf von Thadden.

29.11.1964, Sonntag

In Moskau kommt es am Wochenende zu Protesten gegen die US-amerikanisch-belgische Befreiungsaktion im Kongo.

Großbritannien gibt einen 1945 erbeuteten deutschen Raketenjäger vom Typ “Me 163 B Komet” an die Bundesrepublik Deutschland zurück. Es ist geplant, ihn im Deutschen Museum in München auszustellen.

Der Schwede Kjell Johannsson wird in Malmö (Schweden) neuer Tischtennis-Europameister im Herreneinzel. Bei den Damen siegt Eva Földi aus Ungarn.

30.11.1964, Montag

Glückwünsche aus aller Welt erhält der ehemalige britische Premierminister Winston Churchill zu seinem 90. Geburtstag. Die Zahl der Karten und Briefe, die den greisen Staatsmann in seinem Londoner Haus erreichen, beläuft sich auf rund 60 000.

Chroniknet