Was geschah im November 1973

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1.11.1973, Donnerstag

Sierra Leone, Gabun und Kenia brechen ihre diplomatischen Beziehungen zu Israel ab. Als einziges bedeutendes afrikanisches Land unterhält jetzt nur noch die Elfenbeinküste offizielle Kontakte zu Israel.

Mitglieder der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) befreien in einer spektakulären Aktion drei ihrer im Dubliner Mountjoy-Gefängnis inhaftierten Führer.

2.11.1973, Freitag

Der UNO-Sicherheitsrat beschließt die Verstärkung der Friedenstruppe im Nahen Osten. Die Armee, die sich bisher aus Einheiten von vier Ländern zusammensetzt, wird um Soldaten aus weiteren sieben Staaten aufgestockt.

In London endet die am 9. Oktober eröffnete internationale Meeresschutz-Konferenz. Die Teilnehmer aus 79 Ländern verabschieden eine Konvention zum Schutz der Meere vor Verschmutzung durch Schiffe, die schärfere Bestimmungen gegen das Ablassen von Öl enthält.

In Moskau scheitert eine Flugzeugentführung. Bei einem Feuergefecht werden zwei Luftpiraten erschossen.

3.11.1973, Samstag

Die USA starten die Raumsonde “Mariner 10”, die erstmals zum sonnennächsten Planeten Merkur vordringen soll.

Rückwirkend zum 20. Oktober verdoppelt Nigeria den Rohölpreis nahezu.

Bundesaußenminister Walter Scheel erreicht in Moskau Einigung über die Frage der Vertretung von Berlin (West) durch die Bundesrepublik.

4.11.1973, Sonntag

In Athen kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Gegnern des Militärregimes und der Polizei.

Der dritte Parteitag der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) geht in Hamburg nach drei Tagen zu Ende. Für den aus Altersgründen nicht mehr kandidierenden Kurt Bachmann wählen die Delegierten Herbert Mies zum neuen Vorsitzenden.

Etwa 15 000 Menschen demonstrieren in Berlin (West) gegen die Militärjunta in Chile.

5.11.1973, Montag

Das DDR-Finanzministerium verdoppelt den Mindestumtauschsatz für Besucher aus “nichtsozialistischen” Ländern. Vom 15. November an müssen bei einem DDR-Besuch pro Tag 20 Mark, bei einem Besuch in Ostberlin 10 Mark im Verhältnis 1:1 eingetauscht werden.

Die arabischen Erdölausfuhrländer beschließen, ihre Ölförderung um 25% zu drosseln. Die Maßnahme soll so lange gelten, bis die von Israel 1967 besetzten Gebiete befreit und die Rechte des palästinensischen Volks wiederhergestellt sind.

Mit seiner bis zum 10. November dauernden ersten Nahost-Reise beginnt US-Außenminister Henry A. Kissinger die “Pendeldiplomatie”.

6.11.1973, Dienstag

Die EG-Staaten unterbreiten den arabischen Ländern, Israel, der UdSSR und den USA einen Friedensvorschlag. Darin wird Israel zur Räumung der besetzten Gebiete aufgefordert.

Der 67-Jährige Abraham Beane, Mitglied der Demokratischen Partei, wird mit großer Mehrheit zum neuen Oberbürgermeister von New York gewählt. Der bisher älteste Oberbürgermeister der Stadt tritt sein Amt am 1. Januar 1974 an.

Nach offiziellen Angaben sind in den Hochwassergebieten von Bangladesch in den letzten beiden Monaten mindestens 4000 Menschen an der Cholera gestorben.

Der sowjetische Fußballverband verzichtet auf die Teilnahme an der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1974. Die Funktionäre begründen die Absage damit, dass ein Spiel im Stadion von Santiago de Chile ausgetragen werden sollte.

7.11.1973, Mittwoch

Auf Vorschlag des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung, Walter Arendt (SPD), beschließt die Bundesregierung Rentenerhöhungen um mehr als 11% für die 12 Mio. Ruheständler in der Bundesrepublik.

In einer Fernsehansprache kündigt US-Präsident Richard M. Nixon Maßnahmen zur Eindämmung der Energiekrise an. Hierzu gehört die Absicht, tagsüber den Energieverbrauch zu reduzieren. Weiterhin fordert Nixon ein 50-Meilen-Tempolimit und die Schließung von Tankstellen an Sonntagen. Bis 1980 sollen Ölbohrungen, der Bau einer Pipeline von Alaska sowie die Förderung von Atom- und alternativer Energie die Abhängigkeit von Energieträgern aus dem Ausland beseitigen.

Gegen das Veto von US-Präsident Richard M. Nixon begrenzt der Kongress den “War Powers Act” auf 60 Tage. Dieses Gesetz billigt dem Präsidenten das Recht zu, US-Soldaten ohne Zustimmung des Kongresses außerhalb der Vereinigten Staaten einzusetzen.

Ägypten nimmt die 1967 abgebrochenen diplomatischen Beziehungen zu den USA wieder auf.

8.11.1973, Donnerstag

Regierungskoalition und Opposition des Deutschen Bundestags billigen in erster Lesung den Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen und damit den Verzicht der Bundesrepublik auf Atomwaffen.

In Dänemark tritt die sozialdemokratische Minderheitsregierung von Ministerpräsident Anker Jørgensen nach einer Abstimmungsniederlage im Parlament zurück. Jørgensen setzt für den 4. Dezember Neuwahlen an.

9.11.1973, Freitag

Als 28. afrikanischer Staat bricht die Elfenbeinküste die diplomatischen Beziehungen zu Israel ab.

10.11.1973, Samstag

Das Budget der Europäischen Gemeinschaft für 1974 sieht Ausgaben von 18,4 Mrd. DM vor. Allein auf die Landwirtschaft entfallen 14 Mrd. DM. Der EG-Rat beschließt eine stärkere gemeinsame Bekämpfung der Inflation.

In der Hamburger Kunsthalle wird die bis zum 6. Januar 1974 dauernde Ausstellung “Kunst in Deutschland 1898- 1973” eröffnet. 76 Künstler dokumentieren jeweils ein Jahr dieses Zeitraums.

Von 8.50 Uhr bis 14.15 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ) schiebt sich der Planet Merkur vor die Sonne.

11.11.1973, Sonntag

Die Entführer von Paul Getty III. schicken eine Ohrmuschel ihres Opfers an eine Zeitung, um ihrer Forderung nach Zahlung eines Lösegelds Nachdruck zu verleihen.

Am Kilometerstein 101 der Straße von Kairo nach Suez schließen Israel und Ägypten ein Sechs-Punkte-Abkommen. Die erste gemeinsame Vereinbarung seit 1949 soll die Durchsetzung des Waffenstillstands sicherstellen.

12.11.1973, Montag

Der FDP-Vorsitzende Walter Scheel eröffnet in Wiesbaden den 24. Ordentlichen FDP-Bundesparteitag. Die etwa 400 Delegierten verabschieden während des dreitägigen Treffens u.a. die “Leitlinien einer liberalen Medienpolitik”, die ein größeres Mitspracherecht der Redakteure vorsehen.

Zarah Leander nimmt bei ihrem letzten öffentlichen Auftritt im Theater des Westens Abschied von Berlin.

13.11.1973, Dienstag

Der Sportpalast an der Potsdamer Straße in Berlin-Schöneberg wird abgerissen. Das Gebäude wurde für Massenveranstaltungen aller Art wie Revuen, Sechstagerennen und politische Versammlungen genutzt. Traurige Berühmtheit erlangte es durch die 1943 dort gehaltene Rede des NS-Propagandaministers Joseph Goebbels.

In New York wird das Musical “Gigi” von Frederick Loewe uraufgeführt.

Wegen der Energiekrise und anhaltender Streiks ruft die britische Regierung den wirtschaftlichen Notstand aus.

Zwei Ölgesellschaften geben zu, den Fonds zur Wiederwahl des US-Präsidenten Richard M. Nixon illegal unterstützt zu haben. Zwei Tage später gestehen zwei weitere große US-Firmen ähnliche Zahlungen.

Israels Ministerpräsidentin Golda Meir erklärt vor der Knesseth, dem israelischen Parlament in Jerusalem, die Truppen ihres Landes sollten nicht auf Dauer in den Stellungen jenseits des Suezkanals verbleiben. Ein Rückzug auf die Waffenstillstandslinie vom 22. Oktober komme aber nicht in Frage.

14.11.1973, Mittwoch

Bundespräsident Gustav Heinemann (SPD) verzichtet aus Altersgründen auf eine erneute Kandidatur für das höchste Staatsamt der Bundesrepublik.

In Japan wird die längste Brücke Asiens eröffnet. Das 1068 m lange Bauwerk verbindet die Städte Shimonoseki auf Honshu und Moji im Norden Kiushus.

Die britische Prinzessin Anne heiratet in der Westminster Abbey in London den Hauptmann Mark Philipps.

Evelyn Jahn, die Tochter des “Wienerwald”-Besitzers, wird entführt und gegen die Zahlung eines Lösegelds in Höhe von 3 Mio. DM freigelassen.

In Glasgow trennen sich die Fußball-Nationalteams aus Deutschland und Schottland 1:1.

15.11.1973, Donnerstag

Im Westberliner “Arsenal” findet das erste internationale Frauenfilm-Seminar statt. Bis zum 18. November werden “Dokumentar- und Zielgruppenfilme zur Situation der Frau” aus sechs Ländern gezeigt.

In den bundesdeutschen Kinos läuft Johannes Schaafs Spielfilm “Traumstadt” an. Das Werk geht auf den 1909 entstandenen phantastischen Roman “Die andere Seite” von Alfred Kubin zurück.

In Frankreich streiken die Einzelhändler gegen die Festpreiskontrolle der Regierung. 580 000 Läden, Cafés und Tankstellen bleiben geschlossen.

Zwischen Ägypten und Israel beginnt der Austausch von Kriegsgefangenen. Bis zum 22. November werden 8301 ägyptische und 238 israelische Soldaten freigelassen.

16.11.1973, Freitag

US-Präsident Richard M. Nixon unterzeichnet das Gesetz zum Bau der 789 Meilen (1262 km) langen Alaska-Pipeline zum Öltransport in die übrigen US-Bundesstaaten. Von Umweltgruppen attackiert, bezeichnet Nixon das Projekt als ersten wichtigen Schritt zur Unabhängigkeit der USA bei der Energieversorgung.

Die US-Raumsonde “Jupiter 10” übermittelt erste Farbbilder des Planeten Jupiter zum Forschungszentrum im kalifornischen Mountain View.

Taiwan darf nicht an den asiatischen Spielen teilnehmen. Dies beschließen die Vertreter der Sportverbände Asiens auf ihrer Sitzung in Teheran. Zugleich wird die Volksrepublik China als ordentliches Mitglied aufgenommen. Der Konflikt zwischen China und Taiwan dauert seit 1950 an und spiegelt sich auf internationaler Ebene in politischen, wirtschaftlichen und kulturpolitischen Streitigkeiten.

17.11.1973, Samstag

Frankreich und Großbritannien unterzeichnen ein Abkommen über den gemeinsamen Bau und Betrieb eines Ärmelkanaltunnels.

In Griechenland wird das Kriegsrecht ausgerufen, nachdem bei blutigen Zusammenstößen in der Hauptstadt Athen 13 Menschen getötet und mehr als 100 schwer verletzt worden waren. Es kommt zu Massenverhaftungen.

18.11.1973, Sonntag

In Hamburg beginnt der dreitägige 22. CDU-Bundesparteitag, an dem 694 Delegierte teilnehmen.

Bei zwei Taifunen in den südvietnamesischen Küstenprovinzen sterben 70 Menschen, 150 000 werden obdachlos.

19.11.1973, Montag

Auf der Grundlage des am 9. November verabschiedeten Energiesicherungsgesetzes erlässt Bundeswirtschaftsminister Hans Friderichs (FDP) ein befristetes (vierwöchiges) Fahrverbot an Sonntagen.

Argentiniens Präsident Juan Domingo Perón unterzeichnet ein Abkommen über die Grenze zu Uruguay. Seit der Unabhängigkeit beider Staaten Anfang des 19. Jahrhunderts hatte der nicht festgelegte Grenzverlauf immer wieder zu Konflikten geführt. Die jetzt gefundene Lösung legt eine Mittellinie zwischen den Ufern des Rio de la Plata fest und überträgt Argentinien bzw. Uruguay die Hoheit über je eine Insel.

20.11.1973, Dienstag

Die Regierung von Bahrein kündigt zum 1. Oktober 1974 das im Dezember 1971 mit den USA geschlossene Abkommen über die Bereitstellung eines militärischen Stützpunkts für die amerikanische Marine.

21.11.1973, Mittwoch

In Wien kündigt die Generalversammlung der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ein System für den Rohölpreis an, das stärker an Angebot und Nachfrage orientiert ist.

Aufgrund der Ölpreissteigerungen erlässt der schweizerische Bundesrat ein dreimonatiges Sonntagsfahrverbot.

22.11.1973, Donnerstag

Das Bundeskabinett beschließt ein Programm zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr.

In Nordirland verständigen sich Katholiken und Protestanten darauf, ihre Provinz in einer Koalition künftig gemeinsam zu regieren.

In einer Erklärung zur Nahostkrise sowie in Reden auf einer anschließenden Reise von Ministerpräsident Kakuei Tanaka macht sich Japan weitgehend den arabischen Standpunkt zu eigen. Um Erdöllieferungen aus diesem Gebiet sicherzustellen, vereinbart Japan mit den arabischen Staaten die Zusammenarbeit auf Kreditbasis.

23.11.1973, Freitag

Der Gemeinderat von Groß-London beschließt ein Renovierungsprogramm für alle alten Häuser und historischen Stätten in der britischen Hauptstadt.

Dem Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan, wird die Ehrenbürgerschaft von Berlin verliehen.

Unter der Regie von Joachim Herz wird Hermann Meyers erste Oper, “Reiter der Nacht”, an der Ostberliner Staatsoper uraufgeführt.

Nach halbjähriger Dauer endet der Bummelstreik der Fluglotsen.

Die Bundesregierung erlässt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter, die nicht aus den EG-Ländern kommen.

In Moskau unterzeichnen Vertreter einer US-Firma das Abkommen über den Bau einer 100 Mio. US-Dollar (260 Mio. DM) teuren petrochemischen Fabrik in der Sowjetunion.

Der Präsident Pakistans, Fasal Elahi Chandhry, stattet Ministerpräsident Zulfikar Ali-Khan Bhutto mit umfangreichen Sondervollmachten aus, um gegen “antinationale Elemente” vorgehen zu können. Bhutto kann jetzt Parteien verbieten und Einzelpersonen verhaften, die die Abspaltung von Landesteilen anstreben.

24.11.1973, Samstag

In ihrem zehnten und letzten Länderspiel 1973 besiegt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die Auswahl Spaniens 2:1. Die Jahresbilanz des DFB-Teams lautet sechs Siege, ein Unentschieden und drei Niederlagen.

Ein Gesellschaftsereignis ersten Ranges ist die Uraufführung von Merce Cunninghams “Ein Tag oder zwei” an der Pariser Oper. Die vom neuen Intendanten Rolf Liebermann in Auftrag gegebene Choreographie ist mit einem Musikstück von John Cage unterlegt. Das Bühnenbild schuf der US-amerikanische Maler Jasper Johns.

In einer Fernsehansprache appelliert Bundeskanzler Willy Brandt an die Bürger, mit “viel Schweiß, Sparsamkeit und Solidarität” zur Bewältigung der Energiekrise beizutragen.

In der tansanischen Stadt Daressalam endet die viertägige Konferenz der Außenminister von 16 ost- und zentralafrikanischen Staaten. Sie drohen u.a. den USA, Großbritannien, Frankreich, der Bundesrepublik Deutschland und Japan mit wirtschaftlichen und diplomatischen Maßnahmen, wenn sie die Unterstützung Südafrikas nicht aufgeben.

25.11.1973, Sonntag

Mit einem unblutigen Staatsstreich stürzt das Militär in Griechenland Präsident Georgios Papadopoulos. Neuer Staatschef wird Phädon Gisikis. Das Amt des Ministerpräsidenten übernimmt Adamantios Androutsopulos.

Ein irakischer Regierungssprecher ruft die arabischen Staaten auf, US-amerikanische Ölförderanlagen auf ihrem Gebiet zu verstaatlichen und ihr Guthaben bei US-Banken aufzulösen. Dies solle die USA für ihr israelfreundliches Engagement im Nahen Osten bestrafen.

26.11.1973, Montag

Die bis zum 28. November in Algier stattfindende 6. Arabische Gipfelkonferenz erklärt, die Feuereinstellung bedeute kein Ende des Kampfes gegen Israel. Als unabdingbare Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden bezeichnet sie den vollständigen Rückzug Israels aus den 1967 besetzten Gebieten und die Wiederherstellung der nationalen Rechte der Palästinenser. Die “Ölwaffe” soll weiterhin zur Durchsetzung der politischen Forderungen eingesetzt werden. Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) wird als einzige legitime Vertretung des palästinensischen Volkes anerkannt.

Der Pariser Rond Point Bugeaud wird in Place du Chancelier Adenauer (Platz des Kanzlers Adenauer) umbenannt.

27.11.1973, Dienstag

Die schwedische Nationalelf qualifiziert sich gegen Österreich für die Fußball-Weltmeisterschaft 1974.

Mit der Verkündung des vierten Gesetzes zur Reform des Strafrechts werden erstmals in der deutschen Rechtsgeschichte Schriften und andere Darstellungen zur Verherrlichung von Gewalt und zur Anstachelung des Rassenhasses einem Herstellungs- und Vertreibungsverbot unterworfen.

Als neue Chefunterhändler für die Folgevereinbarungen aus dem Grundlagenvertrag nehmen der Staatssekretär im Bundeskanzleramt Günter Gaus und der stellvertretende DDR-Außenminister Kurt Nier Gespräche auf.

28.11.1973, Mittwoch

Die Grundsätze für eine neue Struktur der Bundeswehr sehen u.a. vor, den Personaleinsatz zu rationalisieren und Betriebskosten zugunsten von Investitionen für Waffen und Gerät einzuschränken. Die bestehenden Waffensysteme werden modernisiert (Flugzeuge, Panzer, Fregatten, Frühwarnsystem AWACS).

Drei arabische Terroristen ergeben sich in Dubai am Persischen Golf den Behörden. Sie hatten am 26. November in Beirut eine niederländische Boeing 747 in ihre Gewalt gebracht und starteten zu einer Odyssee quer durch den Nahen Osten.

29.11.1973, Donnerstag

Das vom österreichischen Nationalrat nach 25stündiger Debatte mit knapper Mehrheit beschlossene neue Strafrecht enthält die mit den Stimmen der Sozialistischen Partei Österreichs (SPÖ) durchgesetzte Fristenlösung bei Abtreibung.

Als 100. Staat nimmt Madagaskar diplomatische Beziehungen zur DDR auf.

Zur Energiekrise erklärt Bundeskanzler Willy Brandt vor dem Deutschen Bundestag, die Sicherung von Arbeitsplätzen sei wichtiger als privater Komfort.

Bundesverteidigungsminister Georg Leber (SPD) gibt vor dem Deutschen Bundestag eine Erklärung zur neuen Wehrstruktur ab, die bis 1978 verwirklicht sein soll. Hauptziel ist die Verringerung der Verteidigungslasten, ohne die Kampfkraft zu beeinträchtigen. So soll die Präsenzstärke der Bundeswehr um 30 000 Soldaten reduziert und durch Reservisten ersetzt werden.

30.11.1973, Freitag

Die UN-Vollversammlung ächtet die Apartheid und verurteilt NATO-Staaten, die Portugal und andere rassistische Regime in Afrika unterstützen.

Die Regierungschefs des Bundes und der Länder einigen sich über die Neuverteilung der Umsatzsteuer ab dem 1. Januar 1974.

Chroniknet