Was geschah im Oktober 1934

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Wetterstationen Oktober 1934

1.10.1934, Montag

Der spanische Ministerpräsident Ricardo Samper Ibáñez (radikal) tritt zurück, nachdem ihm die Katholische Volksaktion die weitere Unterstützung in der Koalitionsregierung aufgekündigt hat.

Im Deutschen Reich gibt es 5 547 001 Rundfunkteilnehmer. 133 535 mehr als am 1. September.

Die Deutsche Arbeitsfront, die Berliner Handwerkskammer, der Bund Berliner Haus- und Grundbesitzer sowie der Verein gegen das Bestechungswesen beschließen den gemeinsamen Kampf “für die restlose Beseitigung des besonders im Haus- und Grundstückswesen eingerissenen Bestechungsunwesen”. Angeblich stellen Hausverwalter bei der Vergabe von Bau- und Reparaturaufträgen hohe Provisionsansprüche.

In Berlin werden die neuesten Zahlen über Eheschließungen und Geburten im Deutschen Reich veröffentlicht. Danach heiraten im ersten Quartal 1934 46,2% mehr junge Paare als im ersten Quartal 1933. Die Zahl der Geburten ist den Angaben zufolge gestiegen.

Nach einer Verordnung der deutschen Reichsregierung kann der Reichswirtschaftsminister Braunkohleunternehmen zu wirtschaftlichen Pflichtgemeinschaften zusammenfassen. Ziel dieser Maßnahme ist die wirtschaftliche Gewinnung von Benzin und industriellen Ölen aus deutscher Braunkohle.

Im Deutschen Reich tritt die neue Reichs-Straßenverkehrsordnung in Kraft.

Robert Ley (NSDAP), der Leiter der Deutschen Arbeitsfront, erklärt die Neuorganisation der Arbeitsfront in Blocks, Zellen, Betriebsgemeinschaften, Ortsgruppen, Kreise und Gaus für abgeschlossen.

In Polen wird die obligatorische militärische Hilfsdienstpflicht für Männer vom 17. bis zum 60. Lebensjahr eingeführt. Für Frauen vom 19. bis zum 45. Lebensjahr ist sie freiwillig.

2.10.1934, Dienstag

US-Präsident Franklin D. Roosevelt (Demokrat) betont in einer Rundfunkrede seine Entschlossenheit, an der Politik des sog. New Deal festzuhalten. Die amerikanische Nation wolle nicht mehr jene Freiheit, die früher dazu geführt habe, dass einige Mächtige das Volk beherrschten.

Bei einer verheerenden Schlagwetterexplosion im Bergwerk Cresford bei Wrexham in Nordwales kommen 274 Menschen ums Leben.

Über Japan wütet ein Taifun, der mehrere Städte vollkommen verwüstet.

3.10.1934, Mittwoch

Das chinesische Finanzministerium verbietet die Ausfuhr von Gold in Barren und den Ankauf von Gold und Silber.

Der französische Generalstab in Paris beschließt die Verlegung von farbigen Regimentern von Marokko nach Frankreich, da in den kommenden fünf Jahren starke Rekrutierungsausfälle wegen des Geburtenrückgangs während des Ersten Weltkriegs zu erwarten seien.

Der deutsche Reichsbischof Ludwig Müller erklärt in Stuttgart, der Staat und die Deutsche Evangelische Kirche seien eins. Er bedauert, dass noch nicht alle Pastoren den Weg zu Adolf Hitler gefunden hätten. Im Kampf gegen Bolschewismus und Marxismus habe der Nationalsozialismus die Deutsche Evangelische Kirche geschaffen.

4.10.1934, Donnerstag

Anlässlich des Welttierschutztages wendet sich der Deutsche Tierschutzverein mit einem Appell an die deutsche Öffentlichkeit: “Der 4. Oktober gehört den Tieren. An diesem Tag soll jeder Mensch irgendeinem Tier etwas besonders Gutes tun.”

In Berlin beginnt die dreitägige Arbeitstagung des Außenpolitischen Amts der NSDAP, an der auch der nationalsozialistische Bund Deutscher Juristen und Hochschullehrer der Volkswirtschaft teilnehmen. Reichsjustizkommissar Hans Frank (NSDAP) sagt in einer Grundsatzrede: “Die synthetische Zusammenfassung des Nationalsozialismus und des Sozialismus muss daher auch in den Bereichen der Wissenschaft die Idee der Volkseinheit und der Volksgeschlossenheit gegen die Atomisierung stellen, wie sie der Liberalismus auf allen Gebieten hervorgebracht hat.”

In Spanien vereinigen sich die Radikaldemokratische Partei und die Radikalsozialistische Partei zur Republikanischen Union unter der Führung des früheren Ministerpräsidenten Diego Martínez Barrio.

Gaston Doumergue, der Ministerpräsident des französischen Kabinetts der Nationalen Einheit, warnt in einer Rundfunkrede vor der sozialistisch-kommunistischen Gefahr. Wer Sozialisten und Kommunisten bei den Provinzwahlen am 7. Oktober seine Stimme gebe, stimme für “Bankrott, Enteignung, Verelendung, Diktatur, Zwang, Bürgerkrieg, Weltkrieg”.

China und die Türkei schließen einen Freundschaftsvertrag und vereinbaren die Errichtung von Gesandtschaften.

Alejandro Lerroux y García wird zum vierten Mal spanischer Ministerpräsident.

5.10.1934, Freitag

In Spanien beginnt ein Generalstreik, den die Gewerkschaften und Linksparteien als Protest gegen das Kabinett des neuen Ministerpräsidenten Alejandro Lerroux y García ausgerufen haben.

In Athen wird eine antifaschistische Einheitsfront gebildet zwischen der kommunistischen, der sozialdemokratischen, der sozialistischen und weiteren linksgerichteten griechischen Parteien sowie den Gewerkschaften Griechenlands.

Die von Waldemar Gurian und Otto Michael Knap herausgegebenen “Deutschen Briefe. Private Berichte aus dem religiösen, kulturellen und politischen Leben im neuen Deutschland” erscheinen. Sie zählen zu den bedeutenden periodischen Werken der deutschen Exilpublizistik.

6.10.1934, Samstag

Nach Angaben der Deutschen Reichsbahn ist der “Fliegende Hamburger” der schnellste Zug der Welt.

In Telgte bei Münster wird die erste Arbeitsgauführerschule eröffnet.

Der italienische Duce und Ministerpräsident, Benito Mussolini, hält auf dem Domplatz in Mailand eine Rede, in der er u.a. die Verstaatlichung der Wirtschaft ablehnt.

Der spanische Staatspräsident Niceto Alcalá Zamora y Torres verhängt wegen blutiger Unruhen über das ganze Land den Kriegszustand.

In Barcelona wird die Unabhängige Katalanische Republik ausgerufen.

7.10.1934, Sonntag

Bei den Provinzwahlen in Frankreich verbuchen die rechten Parteien zum Teil erhebliche Gewinne, während Sozialisten und Kommunisten Verluste hinnehmen müssen.

8.10.1934, Montag

Der Schweizer Arthur Schwab verbessert in Riga die seit 1870 bestehenden Weltbestzeit im Gehen über 20 Meilen.

Das griechische Parlament in Athen verabschiedet ein Wahlrechtsgesetz, durch das die Opposition bei den Neuwahlen am 4. November weitgehend ausgeschaltet werden soll.

Der deutsche Führer und Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP), besichtigt die Strafanstalt Landsberg am Lech, in der er 1923/24 inhaftiert war. Die Zellen Hitlers und seiner damals ebenfalls inhaftierten Mitkämpfer sind seit 1933 nicht mehr belegt, sondern mit Blumen geschmückt und zur Besichtigung freigegeben.

Die deutsche Presse meldet eine “freche Herausforderung” Londoner Kommunisten. Auf dem Dach der Deutschen Botschaft in London wurde eine weiße Fahne mit der Inschrift “Laßt Thälmann frei!” entrollt. Der deutsche KPD-Führer ist seit 3. März 1933 in NS-Haft.

Der deutsche Reichsminister des Innern, Wilhelm Frick (NSDAP), fordert in Berlin den Ausbau der Standesämter zu Sippenämtern.

9.10.1934, Dienstag

Theophil Wurm, der Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, wird in den Ruhestand versetzt. Wurm zählt zu den Wortführern des Widerstands gegen die Eingriffe der nationalsozialistischen Regierung in kirchliche Angelegenheiten.

Der deutsche Führer und Reichskanzler, Adolf Hitler (NSDAP), eröffnet das Winterhilfswerk 1934/35.

Aufständische in Spanien beschießen das Zentralregierungsgebäude in Madrid und greifen das Ministerium für öffentliche Arbeiten an.

Der jugoslawische König Alexander I. und der französische Außenminister Louis Barthou werden in der südfranzösischen Hauptstadt Marseille ermordet.

10.10.1934, Mittwoch

Der frühere spanische Ministerpräsident Manuel Azaña y Díaz wird in Barcelona verhaftet als einer der Anführer des Aufstands in Katalonien.

11.10.1934, Donnerstag

Die jugoslawische Nationalversammlung in Belgrad leistet dem neuen elfjährigen König Peter II. und dem Regentschaftsrat den Treueeid.

Die evangelische Kirche Bayerns wird in die Reichskirchengebiete Franken mit Bischofssitz in Nürnberg und Alt-Bayern mit Bischofssitz in München aufgeteilt. Hans Meisner, der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, wird abberufen.

12.10.1934, Freitag

Der deutsche Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels (NSDAP), erklärt auf einer Tagung des Gaus Groß-Berlin, die “Boykotthetzer” müssten nicht glauben, dass das Deutsche Reich wegen Devisenschwierigkeiten oder wegen des bevorstehenden Winters klein beigeben werde.

13.10.1934, Samstag

Die deutschen Zeitungen veröffentlichen eine amtliche Mitteilung, in der die Bevölkerung gebeten wird, bei Aufenthalten in Berlin sich nicht länger als nötig vor der Reichskanzlei aufzuhalten. Das Bestreben großer Teile der Volksgenossen, “dem Führer und den Mitgliedern der Reichsregierung ihre Verehrung und Anhänglichkeit zum Ausdruck zu bringen”, führe immer öfter “zu erheblichen Behinderungen”.

Die Reichsrundfunkgesellschaft und die polnische Rundfunkgesellschaft schließen ein Abkommen über den Austausch kultureller Sendungen.

Die nationalsozialistische deutsche Reichsregierung kündigt den Handelsvertrag mit den USA von 1923. Er läuft damit am 13. Oktober 1935 aus.

Der frühere französische Ministerpräsident Pierre Laval (parteilos) wird im Kabinett von Gaston Doumergue zum Außenminister ernannt als Nachfolger des am 9. September in Marseille ermordeten Louis Barthou. Paul Marchandeau wird neuer Innenminister, nachdem Albert Sarraut als politisch Verantwortlicher für das Attentat zurückgetreten ist.

14.10.1934, Sonntag

Am heutigen Eintopfsonntag dürfen deutsche Gaststätten nur eines der drei folgenden Gerichte anbieten: 1. Löffelerbsen mit Einlage (Wurst, Schweineohr oder Pökelfleisch), 2. Nudelsuppe mit Rindfleisch, 3. Gemüsetopf mit Fleischeinlage (zusammengekocht).

Der Jahreskongress der Gewerkschaften der USA beschließt, für die Einführung der fünftägigen Arbeitswoche mit 30 Arbeitsstunden einzutreten.

Der konservative australische Ministerpräsident Joseph Alois Lyons von der Vereinigten Australischen Partei bleibt trotz der Wahlschlappe vom 15. September als Chef einer Minderheitsregierung im Amt. Koalitionsverhandlungen mit der Vereinigten Landwirtepartei sind gescheitert.

Rund zwei Millionen Menschen nehmen am Eucharistischen Kongress in Buenos Aires teil.

An den Gemeindewahlen in Norwegen beteiligt sich erstmals die faschistische Partei Nasjonal Samling von Vidkun Abraham Lauritz Quisling und erringt mehrere Mandate. 47% aller Stimmen gehen jedoch an die Linke (Venstre).

15.10.1934, Montag

In der Freien Stadt Danzig wird nach dem Vorbild des Deutschen Reichs das Winterhilfswerk 1934/35 eröffnet.

Der deutsche Staatssekretär und Chef der Reichskanzlei, SS-Gruppenführer Hans Heinrich Lammers, spricht vor der Verwaltungsakademie in Berlin über “Die Staatsführung im Dritten Reich”. Durch die Vereinigung der Ämter des Reichspräsidenten und Reichskanzlers auf Adolf Hitler (NSDAP) sei das Staatsoberhaupt rechtlich dem Reichstag nicht mehr verantwortlich. Hitler leite nicht die Staatsgeschäfte, er “führt heute den Staat”.

Robert Ley, der Leiter der Deutschen Arbeitsfront (DAF), hebt die Aufnahmesperre für die DAF auf. Zugleich ordnet er an, dass der Begriff “Führer” für politische Leiter der Partei nicht mehr verwendet werden darf.

Der schweizerische Bundesrat wird durch Bundesbeschluss ermächtigt, Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu treffen.

Aus Spanien wird die Verhaftung des früheren Arbeitsministers Francisco Largo Caballero gemeldet, der seit 1918 Generalsekretär des spanischen Gewerkschaftsverbands UGT ist. Largo Caballero war einer der Führer des Aufstands in Asturien.

Zu Beginn des Wintersemesters werden an den österreichischen Hochschulen staatliche Universitätswachen aufgestellt.

16.10.1934, Dienstag

Im autoritär regierten Königreich Bulgarien wird ein dem Ministerpräsidenten unterstelltes Amt für die Erneuerung des Staats geschaffen. Es soll auf die Bevölkerung erzieherisch einwirken und Propagandafunktionen übernehmen.

Die deutsche Reichsregierung in Berlin verabschiedet neue Steuergesetze, die u.a. kinderreiche Familien begünstigen.

Das deutsche Reichskabinett in Berlin nimmt das Gesetz über den Eid der Reichsminister an.

30 000 Industriearbeiter streiken gegen das Terrorregime des Präsidenten Gabriel Terra in Uruguay. Der Streik wird durch Einsatz von Militär niedergeschlagen.

Der Lange Marsch der chinesischen Roten Armee unter dem Kommunistenführer Mao Zedong beginnt. Die 90 000 Soldaten ziehen sich vor den Truppen des Generals Chiang Kai-shek zurück.

17.10.1934, Mittwoch

Durch Bundesgesetz wird der Bund der österreichischen Industriellen gegründet als Interessenvertretung der Industrie- und Bergbauunternehmungen bei der Vorbereitung des berufsständischen Aufbaus.

In Rumänien wird eine antifaschistische Einheitsfront gegründet.

18.10.1934, Donnerstag

Erwin Guido Kolbenheyer dramatisiert in dem Schauspiel “Gregor und Heinrich” den Gang des römisch-deutschen Königs Heinrich IV. nach Canossa im Jahr 1077. Das Stück wird im Staatlichen Schauspielhaus in Dresden uraufgeführt.

Paula Wessely als Erzherzogin Marie-Louise, Gustaf Gründgens als Fürst Metternich und Willi Forst als Herzog von Modena sind die Hauptdarsteller in Karl Hartls historischem Liebesfilm “So endete eine Liebe”, der in Berlin uraufgeführt wird.

19.10.1934, Freitag

In Estland werden 27 Estländer deutscher Nationalität zu mehrmonatigen Haftstrafen wegen Zugehörigkeit zu einer “vom Ausland geleiteten” illegalen politischen Vereinigung verurteilt. Die Männer waren Mitglieder der Vereinigung Baltische Brüder in Estland.

Durch österreichisches Bundesgesetz wird der Berufsstand der öffentlichen Bediensteten gegründet. Ihm gehören Bundes- und Landesbeamte, Richter, öffentliche Lehrpersonen u.a. an.

Die griechische Nationalversammlung in Athen wählt Alexander Zaimis erneut zum Staatspräsidenten. Zaimis hat dieses Amt seit 1929 inne.

20.10.1934, Samstag

Die zweite Reichsbekenntnissynode der Bekennenden Kirche verkündet in Berlin-Dahlem das kirchliche Notrecht. Sie will der Gleichschaltung der Kirche Widerstand entgegensetzen.

Der deutsche Rennfahrer Hans Stuck stellt auf der Avus in Berlin mit einem Porsche-Rennwagen der Auto-Union fünf Rekorde, darunter einen Avus-Rundenrekord, auf.

21.10.1934, Sonntag

Aus Zistersdorf in Österreich wird gemeldet, das dritte in der Umgebung der Stadt angebohrte Ölvorkommen liefere täglich 30 bis 36 t Schweröl. Die erste Bohrung, die 1930 niedergebracht wurde, liefert nur noch 5 t täglich.

20 000 Menschen nehmen in Böhmisch-Leipa (Ceská Lípa) an der ersten Großkundgebung der Sudetendeutschen Heimatfront (SHF) Konrad Henleins teil.

22.10.1934, Montag

Das deutsche Reichsministerium der Justiz und das preußische Justizministerium werden vereinigt. Franz Gürtner führt ab heute die Amtsbezeichnung “Der Reichs- und preußische Justizminister”.

Der dänische Ministerpräsident Thorvald Stauning (Sozialdemokrat) lehnt im Folketing, dem Parlament in Kopenhagen, den schwedischen Vorschlag ab, Dänemark und Schweden sollten gemeinsam den Öresund befestigen. Stauning betont, das Verhältnis zwischen Dänemark und dem Deutschen Reich sei günstig und es gebe keinen Grund zum Misstrauen.

Der Deutsche Gottfried Freiherr von Cramm führt die aktuelle Tennisweltrangliste der Amateure an.

23.10.1934, Dienstag

Der schweizerische Physiker Jean Piccard erreicht mit einem Stratosphärenballon eine Höhe von knapp 17 500 m.

Aus Mexiko werden alle römisch-katholischen Bischöfe ausgewiesen. Sie sollen Demonstrationen gegen die Schulpolitik der Regierung unterstützt haben.

Nach Meldungen spanischer Zeitungen sind bei den Unruhen in der spanischen Provinz Asturien 2500 Menschen ums Leben gekommen.

Otto Heider (NSDAP) wird neuer Regierender Bürgermeister von Bremen als Nachfolger des am 13. Oktober zurückgetretenen Dr. Markert.

24.10.1934, Mittwoch

Mohandas Karamchand Gandhi legt die Führung des Indian National Congress nieder.

Der deutsche Führer und Reichskanzler, Adolf Hitler (NSDAP), erlässt die Verordnung über Wesen und Ziel der Deutschen Arbeitsfront (DAF)

25.10.1934, Donnerstag

Der österreichische Innenminister und Generalstaatskommissär Emil Fey (Heimwehr) erklärt, der Heimatschutz sei der Vater des Gedankens vom neuen Staat gewesen.

26.10.1934, Freitag

Durch österreichisches Bundesgesetz wird an jeder Hochschule eine aus Hochschullehrern zusammengesetzte Disziplinarkammer errichtet.

Das Deutsche Reich und Polen erheben ihre Gesandtschaften in den Rang von Botschaften.

27.10.1934, Samstag

Der Erzbischof von Freiburg im Breisgau, Conrad Gröber, dementiert Meldungen der saarländischen Presse, nach denen er sich in Rom bei einer Rede vor Geistlichen negativ über den Nationalsozialismus geäußert habe.

28.10.1934, Sonntag

Nach offiziellen Angaben nehmen 100 000 Menschen am Reichshandwerkstag in Braunschweig teil.

29.10.1934, Montag

Die im Verlag Scherl erscheinende Berliner Tageszeitung “Der Tag” stellt ihr Erscheinen ein.

Das französische Innenministerium verschärft die Bestimmungen für die Ausweisung von Ausländern. Allen Ausländern wird die Einmischung in die französische Politik verboten.

30.10.1934, Dienstag

Der deutsche Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht (parteilos), der auch mit der Leitung des Reichswirtschaftsministeriums beauftragt ist, erklärt vor einer Versammlung der thüringischen Industriellen in Weimar, das Deutsche Reich befinde sich in einem verlängerten Krieg, der mit wirtschaftlichen Mitteln geführt werde.

31.10.1934, Mittwoch

Der österreichische Bundeskanzler Kurt Schuschnigg (Vaterländische Front) hält eine Rede über den ständischen Aufbau Österreichs. Er rechtfertigt die Abschaffung der parlamentarischen Demokratie damit, dass die Volksgemeinschaft durch Parteidogmen auseinandergerissen werde. Das Gemeinwohl sei nur durch eine autoritäre Führung zu erreichen.

Französische und britische Zeitungen melden übereinstimmend, die französische Regierung habe die Armeekommandos in Metz und Nancy angewiesen, Vorbereitungen zum Einmarsch in das Saargebiet zu treffen. Vorausgegangen waren Meldungen über einen geplanten Handstreich der Nationalsozialisten in diesem Gebiet.

Oswald Ernald Mosley, der Führer der British Union of Fascists (Faschistische Union Großbritanniens), kündigt in London die Teilnahme seiner Partei an den nächsten Wahlen an. Er betont, dass die Partei niemanden wegen seiner Rasse oder Religion diskriminiere.

Chroniknet