Was geschah im Oktober 1983

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1.10.1983, Samstag

In Moskau findet eine staatlich gelenkte Friedensdemonstration statt. Nach Angaben der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS nehmen 800 000 Menschen teil. Sie fordern “effektive Gegenmaßnahmen” bei einer Raketenstationierung in Westeuropa.

Innerhalb der Europäischen Gemeinschaft tritt das Einfuhrverbot für Jungrobbenfelle in Kraft.

Der SPD-Landesverband Rheinland-Pfalz und mehrere sozialdemokratische Bezirksverbände schließen sich den Nachrüstungsgegnern an. Es folgen die Landesverbände Bayern und Saarland.

Der internationale Schriftstellerverband “PEN-Club” fordert auf seiner 46. Jahrestagung in Caracas (Venezuela) die Freilassung inhaftierter Schriftsteller in aller Welt.

2.10.1983, Sonntag

Der 41-Jährige Neil Kinnock wird auf dem Parteitag der britischen Labour Party zum Vorsitzenden gewählt. Er wird Nachfolger von Michael Foot, der nach dem schlechten Wahlergebnis im Juni eine erneute Kandidatur für dieses Amt abgelehnt hatte. Kinnock wird dem linken Labour-Flügel zugerechnet.

In Syrien werden alle arafattreuen Fatah-Büros geschlossen und den Gegnern des PLO-Führers übergeben. 14 Tage später werden die PLO-Verbände dem Arafat-Gegner Abu Mussa unterstellt.

3.10.1983, Montag

Bei einer öffentlichen Übung der Bundeswehr kommen auf dem Truppenübungsplatz bei Münsingen in Baden-Württemberg durch eine Granatexplosion drei Soldaten ums Leben. Es gibt mehrere Schwerverletzte, darunter Zivilisten.

Zu einem knapp zweiwöchigen Staatsbesuch trifft Bundespräsident Karl Carstens zusammen mit seiner Frau Veronika in den USA ein. Als erstes Staatsoberhaupt der Bundesrepublik spricht er vor der UN-Vollversammlung in New York. Carstens nimmt auch an den Feierlichkeiten zum 300. Jahrestag der Gründung von Germantown teil.

4.10.1983, Dienstag

Zur Schaffung von 7000 bis 8000 überbetrieblichen Ausbildungsplätzen beschließt die Bundesregierung ein Sonderprogramm von 160 Mio. DM.

Franz Alt, Fernsehjournalist und Moderator des ARD-Magazins “Report”, wird bis auf weiteres vom Intendanten des Südwestfunks Willibald Hilf von seinen Aufgaben entbunden. Alt wird vorgeworfen, die satzungsgemäße Ausgewogenheit des ARD-Programms in Friedensfragen verletzt zu haben.

5.10.1983, Mittwoch

Der diesjährige Friedensnobelpreis wird dem polnischen Arbeiterführer Lech Walesa für seinen Kampf um die Rechte der Arbeiter zuerkannt. Der polnische Rundfunk kommentiert die Entscheidung des Nobelkomitees als “antipolnische Aggression”.

Mehrere hunderttausend Menschen folgen einem Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), die Arbeit niederzulegen, um “fünf Mahnminuten für den Frieden” abzuhalten.

Der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker kündigt gegenüber österreichischen Journalisten den Abbau sämtlicher Selbstschussanlagen an der innerdeutschen Grenze an.

Bundeskanzler Helmut Kohl tritt eine sechstägige Nahostreise nach Jordanien, Ägypten und Saudi-Arabien an. In Gesprächen mit dem saudiarabischen König Ibn Abd Al Asis Fahd kann Kohl keine Einigung über die gewünschte Lieferung des deutschen Kampfpanzers “Leopard 2” erzielen. Mit Rücksicht auf Israel hat sich die Bundesregierung bisher geweigert, diese Angriffswaffe an Saudi-Arabien zu verkaufen.

6.10.1983, Donnerstag

Der Literaturnobelpreis wird dem Briten William Golding zugesprochen. Der Erzähler wurde durch seinen 1954 erschienenen Roman “Herr der Fliegen” bekannt.

Mats Wilander, schwedischer Tennisspieler, wird von der UNESCO mit der Fair-Play-Trophäe für 1982 ausgezeichnet. Bei einem Tennisturnier hatte er auf einen ihm irrtümlich zugesprochenen Punkt verzichtet.

7.10.1983, Freitag

Für ein Zwischenlager von abgebrannten Brennstäben aus Kernreaktoren in Ahaus (Münsterland) wird die Baugenehmigung erteilt. Ab 1987 soll es 1500 t radioaktives Uran aufnehmen.

René Weller wird in Frankfurt am Main durch einen K. -o. -Sieg über James Ortega (USA) Weltmeister im Superfedergewicht des neugegründeten Boxverbands WAA.

8.10.1983, Samstag

In Zürich demonstrieren mehrere hundert Vivisektionsgegner gegen die Tierversuche der Pharma-Industrie.

9.10.1983, Sonntag

Bei einem Bombenanschlag anlässlich eines Staatsbesuches des südkoreanischen Präsidenten Chun Doo Hwan kommen in Rangun (Birma) 20 Menschen ums Leben. Darunter befinden sich vier südkoreanische Minister und elf weitere Regierungsvertreter. Seoul macht Nordkorea für den Terrorakt verantwortlich.

Trotz massiver Drohungen des Irans, die Öllieferungen durch die Straße von Hormos zu unterbinden, liefert Frankreich an den Irak fünf Kampfflugzeuge des Typs “Super-Etendard”. Sie sind mit Exocet-Raketen ausgestattet. Die französische Regierung hat über die Lieferung eine Nachrichtensperre verhängt.

10.10.1983, Montag

Neuer israelischer Ministerpräsident wird Yitzhak Schamir, der nun den sog. Likud-Block, die rechts-konservative Parteienallianz, als Nachfolger von Menachem Begin anführt. Schamir kündigt ein drastisches Sparprogramm an.

Barbara McClintock, 81-Jährige US-amerikanische Botanikerin, wird der Nobelpreis für Physiologie/Medizin zugesprochen.

11.10.1983, Dienstag

Ein von den bundesdeutschen Fernfahrern durchgeführter Warnstreik wird nach einem Aufruf der ÖTV beendet. Ziel des Streiks war es, verbesserte Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Blockaden an Autobahnraststätten und Grenzübergängen hatten zu Staus und erheblichen Behinderungen im Fernverkehr geführt.

Gegen die Stimmen der Grünen befürworten die Fraktionen von CDU/CSU, SPD und FDP eine Diätenerhöhung für die Bundestagsabgeordneten. Die zum letzten Mal 1977 angehobenen Diäten sollen rückwirkend vom 1. Juli an um 320 DM heraufgesetzt werden. Die Grünen lehnen einen Zuschlag ab, solange im Sozialbereich gespart wird.

Fast 100 000 Menschen nehmen an einer von der chilenischen Militärjunta zugelassenen Kundgebung in der Hauptstadt Santiago teil. Auch an diesem sechsten “Nationalen Protesttag” werden zahlreiche Personen durch Schüsse verletzt.

Die 35. Frankfurter Buchmesse wird eröffnet. 5800 Verlage aus 77 Ländern nehmen teil. Knapp 300 000 Buchtitel werden präsentiert.

12.10.1983, Mittwoch

Neuer Vorsitzender der IG Metall ist Hans Mayr. Auf dem 14. Ordentlichen Gewerkschaftstag in München wird er zum Nachfolger von Eugen Loderer gewählt.

Der Freistaat Bayern und die DDR unterzeichnen einen Vertrag über die Wasserverbesserung des fränkisch-thüringischen Flusses Röden. Bayern und die Bundesrepublik beteiligen sich mit je 9 Mio. DM an einem Abwasserbeseitigungssystem bei Sonneberg in Thüringen. Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann betrachtet das Abkommen als Modellfall für weitere innerdeutsche Regelungen zur Luft- und Wasserreinhaltung.

Ein Sprengstoffanschlag zerstört in Puerto Corinto (Nicaragua) ein Treibstoffdepot. In den letzten Wochen haben antisandinistische “Contra”-Rebellen, die von den USA unterstützt werden, mehrfach Hafenanlagen angegriffen. Regierungschef Daniel Ortega Saavedra kündigt ein umfassendes Notstandsprogramm an.

Wegen Annahme von Bestechungsgeldern des US-Flugzeugkonzerns Lockheed wird der ehemalige japanische Ministerpräsident Kakuei Tanaka zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Zusätzlich muss er eine Geldstrafe von umgerechnet 5 Mio. DM bezahlen. Dennoch behält Tanaka seinen Sitz im Parlament.

13.10.1983, Donnerstag

Wegen Differenzen über einen geplanten Währungsanschluss an den US-Dollar tritt der israelische Finanzminister Joram Aridor von seinem Amt zurück. Sein bislang geheimgehaltener Plan sah vor, die israelische Wirtschaft an die US-amerikanische Währung anzubinden. Der gesamte israelische Haushalt wäre in US-Dollar berechnet worden. Der Plan hatte Empörung und Angst über Israels Unabhängigkeit hervorgerufen.

Rund 3000 Friedensdemonstranten blockieren die Carl-Schurz-Kaserne in Bremerhaven und den Midgard-Hafen in Nordenham.

Zum Präsidenten des deutschen Bundesverfassungsgerichtes wird als Nachfolger von Ernst Benda (CDU) der bisherige Vizepräsident Wolfgang Zeidler (SPD) gewählt.

14.10.1983, Freitag

Auf ihrer Herbstkonferenz in Sofia erklären die Außenminister der Warschauer-Pakt-Staaten ihre Bereitschaft, die Genfer Verhandlungen über das Jahresende hinaus weiterzuführen. Bedingung dafür ist, dass die NATO den Zeitplan für die Stationierung der Mittelstreckenraketen in Westeuropa zurücknimmt.

US-Präsident Ronald Reagan kündigt seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit an. Zuvor muss er von der Republikanischen Partei zum Kandidaten für die Präsidentenwahl im November 1984 nominiert werden.

Der Ministerpräsident der Karibikinsel Grenada, Maurice Bishop, wird von Putschisten aus dem Militär und den Reihen seiner eigenen Partei unter Hausarrest gestellt.

15.10.1983, Samstag

Bundesweit startet eine Aktionswoche der Friedensbewegung. Bei Gottesdiensten, Demonstrationen und Blockaden versammeln sich Hunderttausende Nachrüstungsgegner.

Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher trifft in Wien zu Gesprächen mit seinem sowjetischen Amtskollegen Andrei A. Gromyko zusammen. Genscher versucht vergeblich, Gromyko zu einer Fortführung der Genfer Verhandlungen auch nach vollzogener Stationierung in Westeuropa zu bewegen.

Gegen Massenverhaftungen und Hinrichtungen von Tibetern durch die Volksrepublik China demonstrieren tibetische Organisationen in Zürich. Die Exil-Tibeter haben mehrere Demonstrationen vor der chinesischen Botschaft in Neu-Delhi durchgeführt. Sie fordern China auf, das seit 1950 besetzte Tibet zu verlassen.

16.10.1983, Sonntag

In Abwesenheit wird dem Schriftsteller Manès Sperber in der Frankfurter PaUlskirche der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Für den erkrankten Literaten hält der französische Politikwissenschaftler Alfred Grosser die Dankesrede.

Mit dem Sieg im Automobilrennen um den Großen Preis von Südafrika auf dem Kyalami-Kurs gewinnt der Brasilianer Nelson Piquet die Formel-1-Weltmeisterschaft.

17.10.1983, Montag

In Maputo (Moçambique) zerstört ein südafrikanischer Kampfverband Einrichtungen des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC). Es ist seit Januar 1981 der dritte Überfall Südafrikas auf die Hauptstadt Moçambiques.

Die erste große deutsche Windanlage, GROWIAN in Dithmarschen, nimmt den Betrieb auf.

Dem aus Frankreich stammenden und in den USA lebenden Wirtschaftswissenschaftler und Mathematiker Gérard Debreu wird der Nobelpreis für Nationalökonomie für seine Forschungen auf dem Gebiet der marktwirtschaftlichen Gleichgewichtstheorie zuerkannt.

18.10.1983, Dienstag

In Französisch-Guayana startet eine europäische Trägerrakete vom Typ Ariane zum zweiten Mal erfolgreich in den Weltraum. Sie bringt den US-amerikanischen Fernmeldesatelliten Intelsat-5 auf eine Erdumlaufbahn.

Eine Erhebung der Bundesregierung ergibt, dass ein Drittel des deutschen Waldes erkrankt ist. Bundeslandwirtschaftsminister Ignaz Kiechle konstatiert, dass sich die Schäden gegenüber 1982 vervierfacht haben. Er fordert private Initiativen gegen das Waldsterben, der Staat sei überfordert

Vor dem österreichischen Strafgericht wird ein Prozess gegen neun Neonazis eröffnet.

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe beginnt mit den Verhandlungen über die Volkszählung, die durch eine einstweilige Anordnung verhindert worden war.

Neuer Sicherheitsberater von US-Präsident Ronald Reagan wird der bisherige Nahost-Beauftragte Robert McFarlane. Sein Vorgänger war William Clark, der ins Innenministerium gewechselt ist.

19.10.1983, Mittwoch

Den US-amerikanischen Astrophysikern Subrahmanyan Chandrasekhar und William Fowler wird der Nobelpreis für Physik zuerkannt. Der US-Amerikaner Henry Taube erhält den Nobelpreis für Chemie.

20.10.1983, Donnerstag

Auf der Karibikinsel Grenada übernimmt das Militär unter der Führung von General Austin Hudson die Macht. Einen Tag zuvor war der unter Hausarrest stehende sozialistische Ministerpräsident Maurice Bishop nach einem Befreiungsversuch umgebracht worden.

21.10.1983, Freitag

Im Abschlusskommunique zweitägiger Gespräche in London lehnen die britische Premierministerin Margaret Thatcher und der französische Staatspräsident François Mitterrand eine Einbeziehung ihrer Nukleararsenale in die Genfer Abrüstungsverhandlungen ab.

22.10.1983, Samstag

Die Metropolitan Opera in New York feiert mit einem Sängerfest ihr 100-Jähriges Bestehen.

Als Höhepunkt der Aktionswoche gegen die Nachrüstung beteiligen sich 1,3 Mio. Menschen an einem bundesweiten Massenprotest. Ähnliche Kundgebungen finden im Ausland statt.

23.10.1983, Sonntag

Bombenanschläge auf die Beiruter Hauptquartiere der US-amerikanischen und französischen Friedenstruppen im Libanon fordern fast 300 Todesopfer.

24.10.1983, Montag

Das Herbstgutachten der fünf großen bundesdeutschen Konjunktur-Forschungsinstitute sagt für 1984 ein reales Wachstum des Bruttosozialproduktes von 2% und eine Preissteigerungsrate um 3% voraus. Die Arbeitslosenzahl soll danach auf 2,4 Mio. ansteigen.

25.10.1983, Dienstag

Rockmusiker Udo Lindenberg gibt mit seinem Panikorchester ein Konzert in Ost-Berlin.

550 österreichische Rekruten legen auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen ihr Gelöbnis ab. Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager will auf diese Weise einen Beitrag zur Bewältigung der österreichischen Vergangenheit leisten. Bei Militärs und Veteranenorganisationen, die ihren Einsatz im Zweiten Weltkrieg in Misskredit gebracht sehen, stößt die Veranstaltung auf Kritik.

Ohne Überraschung enden die Nationalratswahlen in der Schweiz. Die bürgerlichen Parteien können geringfügige Gewinne verzeichnen. Stärkste Fraktion im Parlament bleibt die Freisinnig-Demokratische Partei (FDP), gefolgt von den Sozialdemokraten. Die rechtsextreme Nationale Aktion verfügt wieder über Fraktionsstärke.

US-Marinesoldaten besetzen die mittelamerikanische Insel Grenada.

26.10.1983, Mittwoch

Laut Beschluss des Bundeskabinetts in Bonn sollen mit der Einführung bleifreien Benzins zum 1. Januar 1986 auch die Abgaswerte für neue Kraftfahrzeuge den US-amerikanischen Normen angepaßt werden. Eine ähnliche Regelung will die Bundesregierung der EG offiziell vorschlagen.

Ekkehard Voigt, CSU-Bundestagsabgeordneter, tritt nach 20-Jähriger Mitgliedschaft aus seiner Partei aus. Er ist der zweite Abgeordnete, der aufgrund des Milliardenkredits und aus Unzufriedenheit über den Parteivorsitzenden Franz Josef Strauß die CSU verläßt.

CDU, CSU, SPD und FDP geben bekannt, dass sie sich über eine Neuregelung der Parteienfinanzierung geeinigt haben. Künftig sollen die Parteien steuerrechtlich wie gemeinnützige Vereine behandelt werden. Spendenskandale wie die Flickaffäre sollen auf diese Weise in Zukunft verhindert werden.

27.10.1983, Donnerstag

Die Islamische Republik Iran erlaubt wieder das Studium im Ausland. Dies war seit der Machtübernahme Ajatollah Ruhollah Khomeinis 1979 erheblich erschwert worden, da die Jugend im Ausland “verdorben” werde. Grund für die Lockerung ist, dass der Iran für die Entwicklung seiner Wirtschaft im Ausland ausgebildete Fachkräfte benötigt.

Nach Meldungen des Grenzkommandos Nord in Hannover baut die DDR an mehreren Stellen im Grenzabschnitt zu Niedersachsen neuartige Zäune auf. Nach Meinung des Bonner Innenministeriums errichtet die DDR überall dort, wo die Selbstschussanlagen entfernt worden sind, zur Sicherung der Grenze diese neuen Anlagen.

28.10.1983, Freitag

Ein türkisches Militärgericht im Südosten des Landes verurteilt 94 Kurden wegen der von ihnen gestellten Forderung nach einem eigenen Staat. Der Hauptangeklagte erhält eine Strafe von 24 Jahren Haft. 84 Angeklagte werden freigesprochen.

Beim siebten “Nationalen Protesttag” in Chile, zu dem das Nationalkomitee der Arbeiter und marxistische Parteien aufgerufen hatten, kommt es erneut zu Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Im Präsidialpalast wird eine Bittschrift für Lohnerhöhungen, die Wiedereinstellung entlassener Gewerkschaftsmitglieder und eine Änderung des Arbeitsrechts überreicht.

29.10.1983, Samstag

In zahlreichen Städten der Schweiz finden Demonstrationen gegen die US-amerikanische Invasion auf der Karibikinsel Grenada statt.

Als Nachfolger von Bruno Kreisky übernimmt der österreichische Bundeskanzler Fred Sinowatz den Vorsitz der Sozialistischen Partei Österreichs.

Libyen weist überraschend den PLO-Vertreter und sämtliche im Land befindlichen PLO-Führungskräfte aus. Sie müssen innerhalb von 48 Stunden das Land verlassen.

US-Truppen nehmen auf Grenada die Putschisten Bernard Coard, Stellvertreter des ermordeten Ministerpräsidenten Maurice Bishop, und General Austin Hudson gefangen.

30.10.1983, Sonntag

Sieger bei den Wahlen in Argentinien wird die Radikale Bürgerunion (Union Civica Radical) unter Raúl Alfonsín. Es sind die ersten Wahlen nach fast achtjähriger Militärdiktatur.

Ein schweres Erdbeben mit der Stärke sechs auf der Richterskala erschüttert die Osttürkei. Mehr als 1200 Menschen kommen ums Leben.

Der Finne Hannu Mikkola und der Schwede Arne Hertz werden auf Audi-Quattro Rallye-Weltmeister 1983. Der zweite Platz bei der Rallye Elfenbeinküste genügt für den Sieg in der Jahreswertung.

31.10.1983, Montag

Mit 362 gegen 218 Stimmen spricht sich das britische Unterhaus für die Stationierung der US-amerikanischen Cruise-Missiles aus.

DDR-Staatschef Erich Honecker empfängt eine Delegation des Bundesvorstandes und der Bonner Fraktion der Grünen.

Chroniknet