Was geschah im September 1912

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Wetterstationen September 1912

1.9.1912, Sonntag

Die chinesische Regierung in Peking lehnt die von Großbritannien geforderte Selbständigkeit für Tibet ab.

In Paris, an der Comédie Française, feiert die berühmte französische Schauspielerin Sarah Bernhardt ihr 50-Jähriges Bühnenjubiläum.

2.9.1912, Montag

In Konstantinopel (Istanbul) tagt der Kongress der Jungtürken. Zu den Teilnehmern zählen 27 ehemalige Parlamentsabgeordnete als Vertreter des Klubs für Einheit und Fortschritt, die dem jungtürkischen Komitee angehörenden ehemaligen Minister sowie etwa 100 Provinzdelegierte. Beraten werden u.a. die Möglichkeiten einer erneuten Beteiligung an der Regierung.

Als einen Skandal bezeichnet die “Vossische Zeitung” das Vorgehen des Direktors des Deutschen Schauspielhauses Berlin, Adolf Lantz. Lantz verbot dem Theaterkritiker Siegfried Jacobsohn den Besuch seines Hauses da dieser sich äußerst geringschätzig über die “Egmont”-Aufführung am 31. August geäußert hatte. Jacobsohn ist Herausgeber der Zeitschrift “Die Schaubühne”.

In der bayerischen Metropole München findet bis 5. September der 16. internationale Freidenkerkongress statt.

3.9.1912, Dienstag

Die berühmte russische Tänzerin Anna Pawlowa lädt mehrere prominente Berliner zum Fünfuhrtee in das Hotel “Esplanade” in der Reichshauptstadt ein. Die Pawlowa beabsichtigt, im kommenden Winter bei “Kroll” in Berlin zu gastieren.

Mehr als 30 000 Berliner protestieren auf Versammlungen in allen Stadtgebieten gegen die hohen Lebensmittelpreise. Zur gleichen Zeit finden auch in anderen deutschen Städten hauptsächlich von den Sozialdemokraten veranstaltete Protestkundgebungen statt.

4.9.1912, Mittwoch

Ohne auf nennenswerten militärischen Widerstand zu stoßen, können Soldaten der aufständischen Mexikaner die Stadt Ojenaga einnehmen.

5.9.1912, Donnerstag

Die Telegrafenstation auf der Zugspitze ist fertiggestellt und wird dem öffentlichen Funkverkehr übergeben. Verbindungen von dort sind bis nach Nauen, einem Ort nordwestlich von Berlin, Norddeich und Paris möglich.

6.9.1912, Freitag

Die Oberpostdirektion Berlin beschließt, einem Rechtsanwalt den Telefonanschluss zu sperren Der Teilnehmer hatte die Telefonistinnen mehrmals wegen schlechter Verbindungen beschimpft und auf Ermahnungen von seiten der Post nicht reagiert.

In Zürich beginnt die erste Internationale Soziale Woche. Parallel dazu findet in der schweizerischen Stadt die Delegiertenkonferenz der Internationalen Vereinigung zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit statt.

Das osmanische Innenministerium annulliert die von der ehemaligen jungtürkischen Regierung vorgenommene Wahlkreiseinteilung und ordnet die sofortige Ausarbeitung neuer Wahllisten an.

Zum Abschluss eines dreitägigen Aufenthaltes in der Schweiz besucht der deutsche Kaiser Wilhelm II. die Stadt Bern. Auf seiner Reise beobachtete Seine Majestät die Herbstmanöver der schweizerischen Armee.

Mit 470 gegen 424 Stimmen sprechen sich die Delegierten des deutschen Juristentages in Wien für die Beibehaltung der Todesstrafe aus.

7.9.1912, Samstag

In ihrer neuesten Ausgabe berichtet die Zeitschrift “Die Woche” von der Erfindung eines Tauchgerätes. In Paris stellt der Erfinder Maurice Fernez den Vorläufer des Schnorchels vor, ein Apparat, der in der Hauptsache aus einer mit Ausatmungsventilen bestehenden Röhre besteht.

Als erste deutsche Universität richtet die Münchner Hochschule einen Lehrstuhl für soziale Hygiene ein, auf den Ignaz Kanup von der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg berufen wird.

In Russland finden Feiern anlässlich des 100. Jahrestages der Schlacht bei Borodino statt. Bei Borodino wurden 1812 die Truppen des französischen Kaisers Napoleon I. geschlagen.

Die evangelische Kirche veröffentlicht ein kirchliches Disziplinarurteil gegen den Pfarrer Gottfried Traub, der z. Z. in Dortmund tätig ist. Traub, dem Beleidigung des Konsistoriums in Münster vorgeworfen wird, muss aus dem Kirchendienst ausscheiden.

Der deutsche Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg trifft in Wien zu zweitägigen Gesprächen mit dem Außenminister von Österreich-Ungarn, Leopold Graf Berchtold, ein. Thema ist der Vorschlag Berchtolds, wegen der Lage auf dem Balkan eine internationale Konferenz einzuberufen. Die Großmächte jedoch halten dies für unnötig.

8.9.1912, Sonntag

Auf der Hauptversammlung des konservativen Alldeutschen Verbandes in Erfurt formulieren die Teilnehmer ihr Bedauern über das “verlorengegangene” Marokko.

9.9.1912, Montag

In Kötschenbroda stirbt die Schriftstellerin Wilhelmine Heimburg (eigtl. Berta Behrens) im Alter von 64 Jahren. Sie hat vor allem durch ihre in der Zeitschrift “Gartenlaube” veröffentlichten Romane Popularität erlangt.

Die französische Armee kann etwa 20 km nördlich von Marrakesch einen Sieg über die Truppen des Gegensultans El Hiba erringen. El Hiba verlässt daraufhin Marrakesch, so dass am 15. September Mulai Jusuf, Bruder und Nachfolger des Sultans Abd Al Hafis, auch hier zum Oberhaupt ausgerufen wird.

Auf einer Massenveranstaltung in Athen fordern die Teilnehmer die Gleichberechtigung aller im Osmanischen Reich lebenden Griechen mit den Türken.

In Oschatz bei Riesa beginnen die Herbstmanöver der kaiserlichen Armee, zu deren Beobachtung auch Wilhelm II. angereist ist. Die militärischen Übungen dauern bis zum 13. September.

10.9.1912, Dienstag

Der mexikanische Senat ermächtigt Präsident Francisco Indalecio Madero zu Verhandlungen mit den USA über Hilfsmöglichkeiten seitens der USA im Kampf gegen die Aufständischen. u.a. beabsichtigt Madero, Truppentransporte über das Territorium der USA zu führen.

11.9.1912, Mittwoch

In Wien versammeln sich etwa 20 000 katholische Christen aus dem In- und Ausland zum Eucharistischen Weltkongress. Er dauert bis zum 15. September.

Nach zwei Tagen, 36 Stunden früher als geplant, werden die Herbstmanöver in Ungarn abgebrochen, da die eine Partei aufgeben musste.

In der Stadt Hagen wird das Krematorium in Betrieb genommen. Dieses Ereignis ist Anlass für eine Diskussion über die Feuerbestattung, die vor allem von der katholischen Kirche abgelehnt wird.

12.9.1912, Donnerstag

Die badische Landesregierung setzt das Einfuhrverbot für Rinder und Ziegen aus der Schweiz außer Kraft. Diese Maßnahme soll eine bessere Fleischversorgung sichern.

Die bulgarische Regierung richtet ein Memorandum an Großbritannien, Frankreich, Österreich-Ungarn und an das Deutsche Reich, in dem sie u.a. die Forderung nach der Unabhängigkeit Makedoniens vom Osmanischen Reich erläutert.

Vor den Parlamentswahlen in Russland am 23. September wird die bisher bestehende Duma aufgelöst. Das neue Abgeordnetenhaus nimmt am 27. November die Arbeit auf.

Die beiden Geschwader der französischen Marine im Atlantischen Ozean werden von Brest in den Mittelmeerhafen Toulon verlegt. In Brest verbleiben nur drei Panzerkreuzer und eine Abteilung Torpedoboote.

13.9.1912, Freitag

Im Deutschen Theater Berlin wird das Stück “Don Juan” von Carl Sternheim uraufgeführt.

In Japan finden die Beisetzungsfeierlichkeiten für den am 30. Juli verstorbenen Kaiser Mutsuhito statt. Während des Begräbnisses verübt der japanische General Nogi aus Dankbarkeit für seinen ehemaligen Herrscher Selbstmord.

In Ehrwald (Tirol) stirbt der ehemalige Berliner Oberbürgermeister Martin Kirschner im Alter von 70 Jahren. Kirschner war erst im Juli aus dem Amt geschieden; sein jetziger Nachfolger, Adolf Wermuth, trat am 1. September offiziell den Posten an, obwohl er schon zuvor die Pflichten des Amtes wahrnahm.

Die Hamburger Bürgerschaft wählt Karl August Schröder zum Nachfolger des am 6. September verstorbenen Bürgermeisters Johann Heinrich Burchard.

Die bulgarische Militärführung verhängt. ein Urlaubsverbot für Soldaten und Offiziere.

14.9.1912, Samstag

Nach einem Zusammenstoß mit dem Linienschiff “Zähringen” während eines Manövers sinkt südwestlich von Helgoland das deutsche Torpedoboot “G 171”. Sieben Angehörige der 82 Mann starken Mannschaft ertrinken.

In Port Augusta beginnen die Arbeiten für den Bau einer australischen Eisenbahnlinie. Sie soll über 1700 km bis nach Kalgorli führen.

Während eines Fußballspiels zwischen einem katholischen und einem protestantischen Klub in Belfast kommt es unter Zuschauern zu Auseinandersetzungen.

Mit einem Festspielprogramm wird in Stuttgart das neue Königliche Hoftheater eröffnet.

Die Berliner Borsig-Fabriken feiern in diesen Tagen das 75-Jährige Bestehen der Firma. 1837 hatte August Borsig das Unternehmen gegründet.

In Zürich beginnt die siebte Delegiertenversammlung der Internationalen Vereinigung für gesetzlichen Arbeitsschutz (bis 16.9.).

Portugal und Spanien treffen eine Vereinbarung, wonach sich Spanien bereit erklärt, die Führer des royalistischen Aufstandes von Anfang Juli an Lissabon auszuliefern.

15.9.1912, Sonntag

In Chemnitz beginnt der Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), der bis zum 21. September dauert.

16.9.1912, Montag

Aufgrund der ständigen Unruhen zwischen rivalisierenden militärischen Gruppen verhängt die chinesische Regierung den Ausnahmezustand über die Mandschurei.

Am Tag der Wiedereröffnung des ungarischen Reichstags in Budapest geben die Fraktionen der oppositionellen Parteien bekannt, dass sie eine Teilnahme an den Delegationen, der gemeinsamen parlamentarischen Vertretung von Österreich-Ungarn in Wien, ablehnen. Mit dem Singen des Kossuth-Liedes im Sitzungssaal demonstrieren sie ihren Willen zur Bildung einer ungarischen Republik.

Wilhelm II. nimmt an Bord der “Deutschland” vor Wilhelmshaven die Parade der Hochseeflotte des Deutschen Reiches ab. Die Parade steht am Anfang der Flottenmanöver.

17.9.1912, Dienstag

Die Teilnehmer des in München stattfindenden vierten deutschen Bankiertages heben die Bedeutung der Privatbankiers für die privaten großen und kleinen Unternehmen hervor.

Mit einem Blériot-Eindecker erreicht der französische Pilot Legagneux einen neuen Höhenweltrekord. Bei seinem Flug von Issy-les-Moulineaux nach Versailles steigt er bis auf 5720 m.

18.9.1912, Mittwoch

Unter der Führung des konservativen Sprechers der sog. Ulsterbewegung, Edward Carson, demonstrieren in London mehrere tausend Anhänger der “Orange-Bewegung” gegen eine Selbständigkeit Irlands. Als Reaktion darauf versammeln sich in Belfast irische Nationalisten, wo es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern der Homerule kommt.

19.9.1912, Donnerstag

In einem Artikel weist die französische Zeitung “Le Matin” auf die Gesundheitsgefährdung durch den Umgang mit Schießpulver in den Pulverkammern auf Kriegsschiffen hin. Die dort entstehenden Gase erforderten den Einbau von Ventilatoren.

20.9.1912, Freitag

Ein seit vier Monaten andauernder Bäckerstreik in Stockholm wird durch die Vermittlung der Regierung beigelegt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer einigten sich über einen Kompromiss in der Lohn- und Arbeitszeitfrage.

21.9.1912, Samstag

Nach einer Protestversammlung gegen die von Großbritannien vorgesehene eingeschränkte Unabhängigkeit Irlands kommt es in den Straßen von Londonderry zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Befürwortern der Homerule.

Das preußische Innenministerium erlässt eine Brandschutzordnung für die Theater. Dies ist eine Reaktion auf das Großfeuer im Berliner Theater des Westens am 25. August, bei dem das Bühnenhaus zerstört wurde.

Aus Anlass der in München tagenden Versammlung Deutscher Architekten und Ingenieure veranstaltet das Münchner Künstlertheater eine Aufführung des Schauspiels “Circe” von Pedro Calderón de la Barca im Schloss Schleißheim bei München.

22.9.1912, Sonntag

Auf der Insel Samos landen 350 kretische Freischärler, um den dortigen Kampf gegen die osmanische Vorherrschaft zu unterstützen.

In Düsseldorf beginnt ein bis zum 26. September dauernder Kongress des Städtewesens. Eines der Hauptthemen ist die Entwicklung des städtischen Nahverkehrs.

Tödlich endet der Versuch des 20-Jährigen Berliners Erich Bittner, mit einem selbstgebauten Fallschirm von der Siegessäule auf dem Platz vor dem Reichstag zu springen. Zuvor hatte er mit einem Kameramann einer Kinematographenfilmfabrik vereinbart, dass sein waghalsiger Sprung gefilmt werden sollte.

23.9.1912, Montag

Auf dem 16. Ordentlichen Rudertag des Deutschen Ruderverbandes in Königsberg beschließen die Teilnehmer neue organisatorische Maßnahmen und Wettbewerbsmodifikationen. u.a. will man auf die Deutsche Meisterschaftsregatta verzichten. An ihre Stelle rückt die Europameisterschaftsregatta.

Der gefeierte italienische Tenor Enrico Caruso gibt im Königlichen Hof- und Nationaltheater München zwei Vorstellungen.

In Saloniki kommt es wiederholt zu Kämpfen zwischen Griechen und dem osmanischen Militär. Die Griechen fordern die Anerkennung ihrer Nationalität, u.a. durch die Zulassung des Griechischen als Amtssprache.

Der türkische Ministerrat lehnt einen italienischen Friedensvorschlag ab, der die Zulassung eines türkischen Paschas in Libyen als Würdenträger vorsieht und spricht sich für die Fortsetzung des Krieges aus.

24.9.1912, Dienstag

Papst Pius X. bestimmt in der Enzyklika “Singulari quadam”, dass in einem katholischen Arbeiterverein Organisierte christlichen Gewerkschaften angehören dürfen.

In Genf beginnt der bis zum 28. September dauernde 19. Weltfriedenskongress. Die Delegierten verabschieden u.a. eine Resolution gegen den wachsenden Chauvinismus in den europäischen Ländern.

In Serbien werden die Reservisten des ersten Aufgebots zu einer 15-tägigen Übung eingezogen. Am gleichen Tag fordern Frankreich und Großbritannien Serbiens Ministerpräsident Nikola Pašic auf, jede Maßnahme zu unterlassen, die einer Erhaltung des Friedens auf dem Balkan entgegenwirkt.

Vor dem Auswärtigen Ausschuss der ungarischen Kammervertretung, der Delegation, gibt Leopold Graf Berchtold eine Einschätzung der außenpolitischen Lage ab. Dabei verleiht er der Hoffnung Ausdruck, dass seine Friedensbemühungen auf dem Balkan Erfolg haben.

25.9.1912, Mittwoch

Guillermo Billinghurst, der neue Präsident der Republik Peru, tritt sein Amt an und löst Augusto Bernardino Leguía ab.

US-amerikanische Marinesoldaten besetzen die nicaraguanische Stadt Granada und nehmen Aufständische gefangen.

In Leipzig gründet der Börsenverein der Deutschen Buchhändler die Deutsche Bücherei, die ab 1. Januar 1913 ihre Arbeit aufnehmen soll. Ihre Aufgabe ist es, sämtliche im In- und Ausland erscheinende deutschsprachige Literatur zu sammeln.

Guglielmo Marchese Marconi, der Erfinder der drahtlosen Telegrafie, wird in der Nähe der italienischen Stadt La Spezia bei einem Autounfall verletzt. Infolge des Unglücks verliert er ein Auge.

26.9.1912, Donnerstag

Der Bund der Landwirte veröffentlicht eine Erklärung gegen die “Fleischteuerungsagitation”. Diese wende sich gegen die Interessen der Landwirtschaft.

Die Mehrheit der Abgeordneten im bayerischen Landtag stimmt einem Lotterievertrag mit Preußen zu.

Griechenland und Bulgarien protestieren bei der Regierung in Konstantinopel gegen Angriffe auf Schiffe und Grenzsoldaten durch türkisches Militär.

27.9.1912, Freitag

Nach Baden trifft nun auch Preußen Maßnahmen für eine Erleichterung der Fleischeinfuhr.

Vor dem Berliner Landgericht wird die Beleidigungsklage des Dramaturgen Herbert Ihering gegen seinen früheren Vorgesetzten, den Direktor des Deutschen Schauspielhauses, Adolf Lantz, verhandelt. Lantz und Ihering einigen sich auf einen Vergleich.

Das berühmte Berliner Varietetheater “Wintergarten” feiert sein 25-Jähriges Bestehen.

28.9.1912, Samstag

Der sozialdemokratische Abgeordnete des preußischen Landtages, Julian Borchardt, wird wegen Hausfriedensbruchs und Widerstands gegen die Staatsgewalt zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt. Das Urteil bezieht sich auf eine Auseinandersetzung vom Mai im Landtag. Borchardt hatte sich geweigert, den Landtag trotz Verweises durch den Präsidenten freiwillig zu verlassen.

29.9.1912, Sonntag

In Stockholm markiert der 32-Jährige Olympiasieger Eric Lemming mit 62,32 m (den ersten offiziellen) Weltrekord im Speerwerfen. Für Lemming, der 1902 erstmals die 50-m-Marke übertraf, ist es die zehnte Weltbestleistung seit 1899.

Nach mehreren Protestversammlungen gegen die hohen Lebensmittelpreise kommt es in Berlin zu einer Demonstration in der Innenstadt. Dabei werden mehrere Teilnehmer vorübergehend festgenommen. Unter ihnen befindet sich auch der Sozialdemokrat Karl Liebknecht.

Infolge der verstärkten Spannungen auf dem Balkan bricht der griechische König Georg I. seinen Staatsbesuch in Dänemark ab.

30.9.1912, Montag

Serbien, Montenegro, Bulgarien und Griechenland – die durch den Balkanbund verbündeten Staaten – geben die Mobilmachung ihrer Truppen bekannt. Gleichzeitig gibt es in Russland eine sog. Probemobilisierung, und Österreich-Ungarn erhöht den Mannschaftsstand seiner Armee.

In Köln geht die im Mai eröffnete Ausstellung des “Sonderbundes” zu Ende. Sie ist eine der wichtigsten Präsentationen moderner Kunst.

Chroniknet