Was geschah im September 1953

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1.9.1953, Dienstag

Die Bundesregierung beschließt, beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ein Verbot der rechtsextremistischen Deutschen Reichspartei als verfassungsfeindliche Organisation zu beantragen.

Beim Absturz eines Linienflugzeugs der französischen Fluggesellschaft “Air France” in der Nähe von Nizza kommen alle 33 Passagiere und neun Besatzungsmitglieder ums Leben.

Als erste Luftverkehrsgesellschaft führt die belgische SABENA zwischen Brüssel und mehreren westeuropäischen Städten einen Linienverkehr mit Hubschraubern ein.

In der Bundesrepublik Deutschland treten mehrere Änderungen der Straßenverkehrsordnung in Kraft; u.a. wird die allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung für Pkw aufgehoben. Für Lkw wird das Tempolimit nur auf Autobahnen abgeschafft.

Italienische Truppenkonzentrationen an der Grenze zu Jugoslawien führen zu wachsenden Spannungen zwischen beiden Ländern. Italien weist jugoslawische Proteste mit dem Hinweis zurück, die Truppenbewegungen seien Vorsichtsmaßnahmen, die wegen jugoslawischer Drohungen hinsichtlich der umstrittenen Stadt Triest getroffen worden seien.

Die Hohen Kommissare der westlichen Alliierten in der Bundesrepublik Deutschland erlassen eine Verordnung, nach der Kommissionen mit Vertretern der Alliierten und der Bundesregierung eingesetzt werden, die über die Begnadigung deutscher Kriegsverbrecher entscheiden sollen.

2.9.1953, Mittwoch

Die drei Westmächte übermitteln der Sowjetunion eine Note zur deutschen Frage, in der sie auf der Abhaltung freier Wahlen als erstem Schritt zur Wiedervereinigung bestehen. Die sowjetische Regierung wird zu einer Vier-Mächte-Konferenz der Außenminister am 15. Oktober in Lugano (Schweiz) eingeladen.

3.9.1953, Donnerstag

Die Arabische Liga protestiert in Kairo gegen die ihrer Ansicht nach illegale Absetzung des marokkanischen Sultans durch Frankreich.

Der französische Staatsminister François Mitterrand tritt aus Protest gegen die Politik seiner Regierung in den nordafrikanischen Kolonien zurück.

Die NATO-Staaten beschließen ein gemeinsames Produktionsprogramm für Rüstungsgüter im Wert von 620 Mio. US-Dollar (2,6 Mrd. DM).

Die DDR-Regierung erlässt eine Verordnung, nach der landwirtschaftliche Betriebe enteignet werden, deren Eigentümer nicht bis zum 30. September auf ihren Hof zurückgekehrt sind. Diese Maßnahme betrifft vor allem die Höfe von Landwirten, die in den Westen geflüchtet sind.

Durch das Arbeitsgerichtsgesetz wird die Zuständigkeit bei Streitigkeiten zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern geregelt. Das gleichzeitig in Kraft tretende Sozialgerichtsgesetz regelt das Verfahren bei Auseinandersetzungen im Sozialversicherungsbereich. Als oberste Instanzen werden das Bundesarbeits- und Bundessozialgericht mit Sitz in Kassel geschaffen.

Der US-amerikanische Außenminister John Foster Dulles erklärt, eine Niederlage der amtierenden Bundesregierung bei den bevorstehenden Wahlen zum Deutschen Bundestag würde die Aussichten auf eine Wiedervereinigung Deutschlands und die Aufhebung des Besatzungsstatuts drastisch verschlechtern.

Seit dem 29. August sind an der Grenze zur DDR insgesamt 7240 Personen festgenommen und in die DDR zurückgeschickt worden, die nach Angaben des Bundesinnenministeriums als Agenten der SED und der Freien Deutschen Jugend beabsichtigten, den geregelten Ablauf der Bundestagswahlen zu stören.

Die im Rahmen des Europarates 1950 unterzeichnete Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten tritt in Kraft, nachdem sie bisher von zehn Ländern ratifiziert worden ist.

4.9.1953, Freitag

Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Wilhelm Pieck, ruft die bundesdeutsche Bevölkerung in einer Rundfunkansprache auf, bei der Bundestagswahl für die Gegner der Politik von Bundeskanzler Konrad Adenauer zu stimmen.

5.9.1953, Samstag

In den Westberliner Ausgabestellen sind im Rahmen der Spendenaktion für die DDR-Bevölkerung bisher 3,5 Mio. Lebensmittelpakete verteilt worden.

Die USA stellen der neuen iranischen Regierung unter Generalmajor Mohammad Fazlollah Zahedi Wirtschaftshilfe in Höhe von 45 Mio. US-Dollar (189 Mio. DM) zur Verfügung.

Der Norweger Sverre Strandli verbessert in Oslo den von ihm selbst gehaltenen Weltrekord im Hammerwerfen auf 62,36 m.

6.9.1953, Sonntag

Der Augsburger Motorradrennfahrer Werner Haas gewinnt die Weltmeisterschaft in den Klassen bis 125 ccm und bis 250 ccm. Bereits beim vorletzten Saisonrennen, dem Großen Preis von Italien, sichert er sich als erster Deutscher die beiden Weltmeistertitel.

In Korea wird der Austausch der rückkehrwilligen Kriegsgefangenen beendet. Insgesamt sind seit Juli 75 799 Nordkoreaner und Chinesen sowie 12 760 Soldaten des UN-Kommandos freigelassen worden.

Bei der Wahl zum zweiten Deutschen Bundestag erzielt die CDU/CSU einen deutlichen Erfolg; die Unionsparteien verbessern ihren Stimmenanteil von 31% auf 45,2% und erreichen damit die absolute Mehrheit der Mandate. Mit 28,8% bleibt die SPD zweitstärkste Partei.

7.9.1953, Montag

Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion beschließt, der bisher vernachlässigten Entwicklung der Landwirtschaft stärkeres Gewicht zu geben; u.a. sollen die Bauern auf den Kolchosen das Recht erhalten im größeren Rahmen als bisher das in ihrem Privatbesitz befindliche Land zu bewirtschaften.

8.9.1953, Dienstag

In Österreich werden sämtliche von den Alliierten verfügten Reisebeschränkungen für Bürger der Bundesrepublik Deutschland aufgehoben.

Die Tschechoslowakei und Polen vereinbaren den Bau einer Kanalverbindung zwischen Oder und Donau.

Die deutsche Erstaufführung von Samuel Becketts Drama “Warten auf Godot” findet unter der Regie von Karlheinz Stroux im Westberliner Schlosspark-Theater statt.

9.9.1953, Mittwoch

Die Katholische Arbeitnehmerbewegung erklärt, sie werde eine eigene christliche Gewerkschaft gründen, falls der Deutsche Gewerkschaftsbund seine “materialistisch-sozialistische” Haltung nicht ändere und weiterhin einseitig die SPD unterstütze.

Weltbank und Internationaler Währungsfonds sprechen sich auf ihrer Jahrestagung in Washington dafür aus, die Konvertierbarkeit der Währungen wiederherzustellen.

10.9.1953, Donnerstag

Das von der jugoslawischen Nationalversammlung verabschiedete Gesetz für die Wahl eines neuen Parlaments im November verbietet mit Ausnahme des Bundes der Kommunisten die Bildung politischer Parteien.

Durch ein schweres Erdbeben werden an der Westküste der Mittelmeerinsel Zypern 30 Menschen getötet.

11.9.1953, Freitag

In Marokko scheitert ein Anschlag auf den neuen Sultan Sidi Muhammad VI. Ben Arafa. Der Attentäter, der den zu Pferde sitzenden Sultan mit einem Auto rammt und anschließend zu erstechen versucht, wird von dessen Leibgarde erschossen.

12.9.1953, Samstag

Die “Neue Zeitung”, das Organ der US-amerikanischen Hohen Kommission in Deutschland, stellt ihre in Frankfurt am Main erscheinende Ausgabe (tägliche Auflage rd. 150 000) ein. Die Berliner Ausgabe der Tageszeitung erscheint weiterhin.

John F. Kennedy, 36-Jähriger demokratischer Senator des US-amerikanischen Bundesstaates Massachusetts, heiratet in Newport die 23-Jährige Millionärstochter Jacqueline Bouvier.

13.9.1953, Sonntag

Nikita S. Chruschtschow wird zum Ersten Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion gewählt.

Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Pella schlägt vor, die Bevölkerung Triests über den zukünftigen Status der zwischen Italien und Jugoslawien umstrittenen Stadt abstimmen zu lassen.

14.9.1953, Montag

Der DDR-Ministerrat beschließt, die Konsumgüterproduktion gegenüber den im laufenden Fünf-Jahres-Plan vorgesehenen Planzielen deutlich zu erhöhen. Die Entwicklung der Schwerindustrie soll gleichzeitig weniger stark forciert werden als bisher.

Nach Berechnungen der Bundesregierung sind 500 000 Fernsehteilnehmer erforderlich, um die Kosten für das Fernsehprogramm durch Gebühren decken zu können. Bisher wurden in der Bundesrepublik Deutschland nur rd. 3500 Fernsehgenehmigungen erteilt.

In den USA erscheint der zweite sog. Kinsey-Report, eine empirische Untersuchung des Sexualwissenschaftlers Alfred C. Kinsey über “Das sexuelle Verhalten der Frau”.

15.9.1953, Dienstag

Die ägyptische Regierung gibt die Aufdeckung einer angeblich für 1954 geplanten Verschwörung gegen Präsident Ali Muhammad Nagib bekannt. Mehrere hohe Offiziere sowie der Kriegsminister werden verhaftet.

Die tschechoslowakische Regierung beschließt, mehr Mittel für die Entwicklung der Landwirtschaft und der Konsumgüterindustrie sowie für die Förderung des Wohnungsbaus bereitzustellen. Das Entwicklungstempo der Schwerindustrie soll hingegen gedrosselt werden.

Die in New York beginnende achte Vollversammlung der Vereinten Nationen lehnt den sowjetischen Antrag ab, die Volksrepublik China anstelle von Taiwan in die UNO aufzunehmen.

16.9.1953, Mittwoch

Die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte im Westberliner Stadtteil Wilmersdorf wird von Bundesarbeitsminister Anton Storch (CDU) offiziell eröffnet.

17.9.1953, Donnerstag

Vorstand, Bundestagsfraktion und Landesminister der SPD beraten in Bonn über die Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden der SPD bei den Bundestagswahlen. In einer Entschließung wird vor allem eine grundlegende Verbesserung der Organisationsstruktur und der Öffentlichkeitsarbeit der Partei gefordert.

DDR-Parteichef Walter Ulbricht kündigt auf einer Tagung des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) die Aufhebung der Rationierungen sowie umfassende Preissenkungen für Mitte 1954 an.

Der Axel-Springer-Verlag übernimmt die Tageszeitung “Die Welt”, das bisherige Organ der britischen Besatzungsbehörde in der Bundesrepublik Deutschland.

18.9.1953, Freitag

Nach einer von der Bundesregierung veröffentlichten Bilanz fehlen in der Bundesrepublik Deutschland noch etwa 4 Mio. Wohnungen. Seit Kriegsende wurden etwa 2,2 Mio. Wohnungen gebaut, im laufenden Jahr werden voraussichtlich mehr als 500 000 Wohnungen fertiggestellt.

19.9.1953, Samstag

Die für 1953 vorgesehenen Wahlen zu einer Zentralen Volksversammlung in der Volksrepublik China werden auf Beschluss der Regierung auf 1954 verschoben.

Die sowjetische Regierung sichert dem nordkoreanischen Präsidenten Kim Il Sung bei dessen Besuch in Moskau Wiederaufbauhilfe in Höhe von 1 Mrd. Rubel (1,05 Mrd. DM) für sein Land zu.

In Fulda beginnt ein zweitägiges europäisches Jugendtreffen. An der vom Bund Europäischer Jugend organisierten Veranstaltung nehmen 5000 Jugendliche aus den Mitgliedsländern des Europarats teil.

In Grevenvicht (Niederlande) beginnt unter dem Motto “Junggesellen aller Länder, vereinigt Euch” der erste europäische Junggesellenkongress (bis 21.9.) mit 700 Teilnehmern aus acht Ländern. Er endet am 21. September.

20.9.1953, Sonntag

Der Niederländer Marius van der Goes van Naters legt einen im Auftrag des Europarats erarbeiteten Plan für die zukünftige Europäisierung des Saargebiets vor.

21.9.1953, Montag

In einem Abrüstungsvorschlag, den ihr UNO-Chefdelegierter Andrei J. Wyschinski der Generalversammlung der Vereinten Nationen vorlegt, verlangt die sowjetische Regierung ein generelles Atomwaffenverbot.

Der Franzose Léon Marchal wird als Nachfolger seines im Sommer tödlich verunglückten Landsmannes Jacques-Camille Paris zum neuen Generalsekretär des Europarats gewählt.

Ein nordkoreanischer Pilot flieht mit einem sowjetischen Kampfflugzeug vom Typ “Mig 15” nach Korea (Süd). Er erhält dafür die Prämie von 100 000 US-Dollar (420 000 DM), die von den USA für den ersten Piloten eines kommunistischen Landes ausgesetzt worden war, der die USA in den Besitz einer “Mig 15” bringt.

22.9.1953, Dienstag

Bei den ersten Parlamentswahlen in Dänemark nach der Verfassungsreform bleiben die Sozialdemokraten mit 74 von 175 Mandaten stärkste Fraktion im Folketing. Die Agrarpartei erringt 42 Sitze, die Konservativen stellen 30 Abgeordnete. Neuer Ministerpräsident wird Heinz Hedtoft, der eine sozialdemokratische Minderheitsregierung bildet.

In Bonn konstituiert sich der Deutsche Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen, der sämtliche staatlichen Stellen in pädagogischen Fragen beraten soll. Dem Ausschuss, der keinen Weisungen unterliegt, gehören 20 Wissenschaftler, Pädagogen und Elternvertreter an.

23.9.1953, Mittwoch

Auf ihrer Jahresversammlung in Hamburg protestieren die Deutschen Zeitungsverleger in einer Entschließung gegen die vom Nordwestdeutschen Rundfunk geplante Einführung von Werbesendungen im Fernsehen.

Eine von der britischen Regierung eingesetzte Kommission spricht sich für das Erhängen als das am besten geeignetste Mittel zur Vollstreckung der Todesstrafe aus. Die in den USA üblichen Verfahren wie der elektrische Stuhl und die Gaskammer böten keinerlei Vorteile in humanitärer Hinsicht.

Das von dem Architekten Gerhard Graubner konzipierte neue Bochumer Schauspielhaus wird eröffnet.

24.9.1953, Donnerstag

Auf der in Frankfurt am Main beginnenden sechstägigen Buchmesse präsentieren rd. 1000 Verlage ihr aktuelles Sortiment.

Mehr als 6 Mio. Italiener beteiligen sich an einem 24stündigen Generalstreik, mit dem die Gewerkschaften ihre Forderungen nach deutlichen Lohnerhöhungen durchsetzen wollen.

Die NATO wird nach einem Bericht ihres Generalsekretärs Lord Hastings Lionel Ismay bis Ende des Jahres über 120 Flugplätze in Westeuropa verfügen, darunter 30 in der Bundesrepublik Deutschland.

25.9.1953, Freitag

Rocky Marciano (USA) verteidigt in New York seinen Titel als Profi-Boxweltmeister im Schwergewicht durch einen K. o.-Sieg in der elften Runde über seinen Landsmann Roland La Starza.

Schwere Taifune mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 140 km/h fordern in Indochina sowie auf der japanischen Hauptinsel Hondo mehr als 1000 Todesopfer.

In New York findet erstmals eine großangelegte Übung statt, bei der Schutzmaßnahmen für den Fall eines Atomwaffenangriffs auf die Stadt geprobt werden. Für eine Viertelstunde ruhen aus diesem Grund der Verkehr und das gesamte Geschäftsleben.

Bundeskanzler Konrad Adenauer erklärt, er beabsichtige nicht, ein Informationsministerium einzurichten. Entsprechende Berichte waren zuvor u.a. von der Bundespressekonferenz kritisiert worden; die Journalisten sahen durch ein solches Ministerium die Unabhängigkeit der Presse gefährdet.

In der DDR und der Bundesrepublik Deutschland treffen 598 von der Sowjetunion freigelassene Kriegsgefangene ein. In Verhandlungen mit der DDR-Führung hatte die sowjetische Regierung im August die Entlassung Gefangener zugesichert. Bis zum 1. Oktober kehren insgesamt 3554 deutsche Kriegsgefangene in ihre Heimat zurück.

26.9.1953, Samstag

Spanien und die USA unterzeichnen ein Abkommen, durch das die USA das Recht erhalten, Flotten- und Luftwaffenstützpunkte in Spanien zu errichten. Als Gegenleistung erhält Spanien von den USA umfassende Wirtschafts- und Militärhilfe.

Nach einem vom Bielefelder EMNID-Institut veröffentlichten Umfrageergebnis fühlen sich 41% der Bundesbürger im Alltag durch Lärm belästigt. Vor allem der vom Straßenverkehr verursachte Lärm wird als störend empfunden.

27.9.1953, Sonntag

Bundestagspräsident Hermann Ehlers (CDU) fordert auf der Generalversammlung des Evangelischen Bundes in Nürnberg, dass der evangelische Bevölkerungsteil in der neuen Bundesregierung stärker als bisher repräsentiert sein müsse.

Der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber erhält auf der Frankfurter Buchmesse den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

28.9.1953, Montag

Dem Erzbischof von Warschau, Kardinal Stefan Wyszynski, wird von der polnischen Regierung die Amtsausübung verboten. Dem Kardinal wird vorgeworfen sein Amt zu staatsfeindlichen Aktivitäten missbraucht zu haben.

Die sowjetische Regierung schlägt den Westmächten in einer Note vor, zwei internationale Konferenzen abzuhalten: Die Außenminister der vier Siegermächte des Weltkriegs sollen über das Deutschland-Problem verhandeln, daneben soll eine Konferenz über den Abbau internationaler Spannungen stattfinden, an der auch die Volksrepublik China teilnehmen soll.

Die Hamburger Landesverbände von CDU, FDP und Deutscher Partei schließen sich für die Bürgerschaftswahlen im November zum “Hamburg-Block” zusammen.

29.9.1953, Dienstag

Der Regierende Berliner Bürgermeister Ernst Reuter (SPD) stirbt im Alter von 64 Jahren in Berlin (West) an den Folgen einer Bronchitis.

Der Hohe Kommissar der Sowjetunion in Deutschland, Wladimir S. Semjonow, wird zum Botschafter der UdSSR in der DDR ernannt. Er nimmt außerdem weiterhin die Aufgaben des Hohen Kommissars wahr.

30.9.1953, Mittwoch

Gebhard Müller (CDU) wird als Nachfolger des zurückgetretenen Reinhold Maier (FDP) zum neuen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg gewählt. Müller bildet eine aus vier Parteien bestehende Koalitionsregierung.

Die US-amerikanische Regierung stellt Frankreich bis zum Jahresende weitere 385 Mio. US-Dollar (1,62 Mrd. DM) für die Kriegsführung in Indochina zur Verfügung. Das Geld soll vor allem für den Aufbau der Streitkräfte Vietnams, Kambodschas und Laos’ verwendet werden.

Hans Hedtoft wird an der Spitze einer sozialdemokratischen Minderheitsregierung neuer Ministerpräsident von Dänemark.

Der Spiegel” meldet, dass die Proteste gegen den Skandalfilm “Die Sünderin” (1951) mit Hildegard Knef anhalten. Die Stadt Kelmis (Belgien) griff jetzt zu einer eigenwilligen Methode, um den Film zu verhindern: Kurz vor Beginn der Aufführung schalteten die Elektrizitätswerke den Strom ab.

Der Schweizer Physiker Auguste Piccard und sein Sohn Jacques erreichen in der von ihnen konstruierten Tauchkugel “Trieste” im Tyrrhenischen Meer in der Nähe der italienischen Insel Ponza eine Tiefe von 3150 m und stellen damit einen Weltrekord auf.

Chroniknet