Was geschah im September 1954

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1.9.1954, Mittwoch

In Großbritannien plädiert die britische Regierung für die Aufnahme der Bundesrepublik in das Nordatlantische Verteidigungsbündnis (NATO).

Vertreter der Bundesbahn, der kommunalen Verkehrsbetriebe und privater Busunternehmen einigen sich in Bonn auf eine Erhöhung der Bustarife um 25%. Fahrgäste müssen künftig pro Kilometer 7,5 Pfennige zahlen.

2.9.1954, Donnerstag

Die rotchinesische Artillerie beginnt mit der Beschießung der zu Taiwan (Formosa) gehörenden Insel Quemoy, die rund 7 km vor dem chinesischen Festland liegt.

Die irakische Regierung verabschiedet in Bagdad ein Gesetz, das Mitgliedern von kommunistischen Organisationen die sofortige Aberkennung der Staatsbürgerschaft sowie Ausweisung oder Internierung androht.

3.9.1954, Freitag

In den USA werden erstmals Radargeräte, die mit Fotoapparaten gekoppelt sind, im Kampf gegen Verkehrssünder eingesetzt.

In Frankreich muss Ministerpräsident Pierre Mendès-France nach dem Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) im Parlament eine Kabinettsumbildung vornehmen, nachdem Minister, die sich für die EVG eingesetzt hatten, von ihren Ämtern zurückgetreten sind.

4.9.1954, Samstag

Über Sibirien wird ein US-Aufklärungsflugzeug von sowjetischen Abfangjägern abgeschossen.

In Rio de Janeiro wird der neue brasilianische Staatspräsident João Cafe Filho vom Parlament vereidigt.

Der Kommandant der Dschungelfestung Dien Bien Phu, Christian de la Croix de Castries, wird im Rahmen des gegenseitigen Gefangenenaustauschs vom Vietminh freigelassen.

5.9.1954, Sonntag

Beim “Großen Preis von Italien” siegt der bereits als Automobilweltmeister in der Formel 1 feststehende Argentinier Juan Manuel Fangio auf Mercedes.

Bei der Schwimm-Europameisterschaft in Turin (Italien) gewinnt die Dortmunderin Ursel Happe den Titel über 200 m Brust in 2:54,9 Minuten.

In Offenbach (bis zum 11. September) Köln und Leipzig (beide bis zum 14. September) werden die traditionellen Herbstmessen eröffnet.

Der ehemalige Leiter der Gestapo-Leitstelle Danzig, Günther Venediger, wird in Heilbronn von der Anklage der Beihilfe zum vierfachen Mord an britischen Kriegsgefangenen freigesprochen. Venediger hatte sich vor Gericht auf den Befehlsnotstand berufen.

6.9.1954, Montag

Königin Elisabeth II. von Großbritannien gibt der Polizei von London Anweisung, in Zukunft zu unterbinden, dass die königlichen Wachen von Touristinnen geküßt werden.

7.9.1954, Dienstag

In Wiesbaden fordert Bundeswohnungsbauminister Victor-Emanuel Preusker (FDP) die Wiedereinführung eines Außenministeriums. Bisher hatte Bundeskanzler Konrad Adenauer diese Aufgaben übernommen.

Der französische Generalkommissar und Oberbefehlshaber in Indochina, Paul Ely übergibt in Saigon den Norodom-Palast, Symbol der französischen Kolonialherrschaft in Vietnam, an die vietnamesische Regierung.

Nationalchinesische Truppenverbände führen im Rahmen der Auseinandersetzung um Quemoy einen Vergeltungsschlag gegen die rotchinesische Insel Amoy.

Der Bundestagsabgeordnete Rudolf Meyer-Ronnenberg tritt aus Unzufriedenheit mit der Mittelstandspolitik seiner Partei vom Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) zur CDU über. Damit verfügt die CDU/CSU-Fraktion wieder über die absolute Mehrheit im Bundestag.

8.9.1954, Mittwoch

In Manila (Philippinen) schließen Australien, Frankreich, Großbritannien, Neuseeland, Pakistan, die Philippinen, Thailand und die USA den Südostasienpakt (SEATO).

In Düsseldorf streiken 423 Schüler einer Volksschule gegen die Errichtung einer katholischen Konfessionsschule im gleichen Gebäude.

In Paris stirbt der französische Maler André Derain an den Folgen eines Autounfalls. Derain war ein führender Vertreter des klassischen Realismus.

9.9.1954, Donnerstag

Die Karibik-Insel Trinidad wird unter Quarantäne gestellt, weil auf der Insel Fälle von Gelbfieber aufgetreten sind. Die durch eine Mückenart übertragene Infektionskrankheit endet in den meisten Fällen tödlich.

Bei einem schweren Erdbeben in Algerien kommen über 1500 Menschen ums Leben.

Die DDR-Volkspolizei öffnet mehrere Kontrollpunkte zwischen der DDR und Berlin (West), um ihren Bürgern, die im Westteil der Stadt arbeiten, den Weg zum Arbeitsplatz zu erleichtern.

In Bonn empfängt Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard (CDU) die chilenischen Minister für Wirtschaft und Siedlung, Jorge Silva Guerra und Mario Montero Schmidt. Während des achttägigen Besuchs werden mehrere bilaterale Handelsabkommen geschlossen.

10.9.1954, Freitag

In Bad Homburg einigen sich die Tarifpartner des Öffentlichen Dienstes auf einen neuen Tarifvertrag, der unter anderem eine Erhöhung der Ecklöhne um 6 Pfennige vorsieht.

Aus Angst vor einem Ermittlungsverfahren wegen verbotener Schwangerschaftsabbrüche, begeht ein Arzt zusammen mit seiner vierköpfigen Familie in Gelnhausen bei Hanau Selbstmord.

Die USA und Libyen unterzeichnen in Tripolis einen Vertrag, in dem der USA Luftstützpunkte in dem nordafrikanischen Land gegen die Erhöhung der Wirtschaftshilfe um umgerechnet 4,3 Millionen DM eingeräumt werden.

Die Handschrift des “Hildebrandsliedes”, eines der bedeutendsten Dokumente deutscher Literaturgeschichte aus dem 9. Jahrhundert, wird der Bundesrepublik von den USA in Washington zurückgegeben, nachdem sie während des Zweiten Weltkriegs aus der Landesbibliothek Kassel verschwunden war.

In Stuttgart beginnt der Weltkongress der Internationalen Union der Familienorganisation (UIOF), auf dem 500 Delegierte aus 26 Nationen bis zum 19. September über aktuelle Familienprobleme diskutieren.

Frankreich, Großbritannien und die USA stimmen dem sowjetischen Vorschlag einer Konferenz über die europäische Sicherheit unter der Bedingung zu, dass die Sowjetunion zuvor den österreichischen Staatsvertrag unterzeichnet und freie Wahlen in ganz Deutschland zuläßt.

11.9.1954, Samstag

Der britische Außenminister Robert Anthony Eden startet in London zu einer Reise in sechs europäische Hauptstädte, um die politischen Konsequenzen nach dem Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) zu erörtern.

Auf Java werden 26 Bewohner der christlichen Minderheit eines Dorfes von fanatischen Moslems gelyncht.

Beim Training zum Großen Preis von Italien in Monza verunglückt der österreichische Motorradweltmeister Rupert Hollau tödlich.

In Paris gewinnt die bundesdeutsche Leichtathletik-Nationalmannschaft den ersten Länderkampf gegen Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg 121:83.

12.9.1954, Sonntag

In der Dortmunder Westfalenhalle besiegt der bundesdeutsche Box-Europameister im Schwergewicht, Heinz Neuhaus, den US-Amerikaner Dan Bucceroni nach Punkten.

In Kassel wird das Bundessozialgericht von Bundesarbeitsminister Anton Storch (CDU) eröffnet.

Bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein erhält die SPD 33% der abgegebenen Stimmen; sie stellt damit die stärkste Fraktion im künftigen Landtag.

13.9.1954, Montag

In Moskau erklärt der sowjetische Außenminister Wjatscheslaw M. Molotow, dass die Sowjetunion zur Wiederherstellung diplomatischer Beziehungen mit Japan bereit sei.

Die tschechoslowakische Regierung in Prag gibt die Freilassung von 300 Griechen bekannt, die während des griechischen Bürgerkriegs (1946-1949) als Gefangene der kommunistischen Aufständischen in die Tschechoslowakei verschleppt worden waren.

In Hessen beschließt die Landesregierung zwei Wohnungsbau- und Wirtschaftsförderungsprogramme in Höhe von 45 Millionen DM; damit sollen u.a. Maßnahmen zur Bekämpfung des Wohnraummangels finanziert werden.

In der DDR kritisiert das SED-Zentralkomitee die Produktionsleistungen in den Betrieben und fordert die Arbeiter erstmals seit dem Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 zur Erhöhung der Arbeitsnorm auf.

Die iranische Regierung ordnet ohne Angabe von Gründen ein Einfuhrverbot für bundesdeutsche Waren an.

14.9.1954, Dienstag

Die im sog. Oradour-Prozess 1953 zum Tode verurteilten SS-Mitglieder Karl Lenz und Georg Boos werden vom französischen Staatspräsidenten René Coty zu lebenslanger Haft begnadigt. Der französische Ort Oradour-sur-Glane (bei Limoges/Zentralfrankreich) war am 10. Juni 1944 von SS-Verbänden zur Vergeltung für Partisanenaktionen dem Erdboden gleichgemacht worden.

15.9.1954, Mittwoch

Die DDR-Volkskammer beschließt in Berlin (Ost) ein Paßgesetz, nach dem die Behörden in der DDR allen Deutschen einen Passausstellen können.

In Denver (USA) erklärt der US-amerikanische Atomwissenschaftler Henry D. Smyth seinen Rücktritt aus der US-amerikanischen Atomenergiekommission. Smyth hatte sich als einziges Mitglied gegen den Ausschluss von Robert Oppenheimer aus dem Gremium ausgesprochen.

Bei den 27. Musikfestspielen in Venedig wird Benjamin Brittens Oper “The Turn of the Screw” (Die überdrehte Schraube) uraufgeführt.

16.9.1954, Donnerstag

Die Ankündigung des indonesischen Staatspräsidenten Achmed Sukarno, eine Nebenfrau zu nehmen, löst in der Bevölkerung Proteste aus.

Das Stück “Kean” von Jean-Paul Sartre wird in Stuttgart erstmals in deutscher Sprache aufgeführt.

In Köln legt Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm ein Programm vor, durch das in den nächsten zehn Jahren der Ausbau des bundesdeutschen Straßennetzes um 75 000 km gewährleistet werden soll.

In Bonn trifft US-Außenminister John Foster Dulles ein, um mit Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) die neue Lage nach dem Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft zu besprechen.

17.9.1954, Freitag

Ägypten verlangt von der britischen Regierung die Zahlung von umgerechnet 700 Millionen DM für Waren, die zur Versorgung britischer Truppen nach Ägypten eingeführt wurden.

In Berlin (West) wird die neue Amerika-Gedenkbibliothek eröffnet. Die Freihandbibliothek mit 110 000 Büchern wurde mit Hilfe einer US-Spende in Höhe von 5,4 Millionen DM errichtet.

Durch die Fertigstellung des Frachtschiffs “Gutenfels” erreicht die bundesdeutsche Handelsflotte mit über 2 Millionen Bruttoregistertonnen die Hälfte der deutschen Vorkriegskapazität.

18.9.1954, Samstag

Bei einem Leichtathletik-Länderkampf zwischen Finnland und Deutschland stellt der Finne Pentti Karvonen im 3000 m Hindernis-Lauf mit 8:41,4 Minuten einen Weltrekord auf.

In München wird das 121. Oktoberfest eröffnet.

Mit der Aufführung von Johann Wolfgang von Goethes “Faust” beginnen in Berlin die vierten “Berliner Festwochen”, die am 5. Oktober enden.

In Münster kündigt Bundesfamilienminister Franz-Josef Wuermeling zinsverbilligte Darlehen für junge Ehepaare an.

Der jugoslawische Staatspräsident Josip Tito spricht sich in Belgrad für die Souveränität und Wiederbewaffnung der Bundesrepublik aus, weil es unmöglich sei, “ein so vitales Volk und starkes Volk ewig an die Kette zu legen”.

In Italien tritt Außenminister Attilio Piccioni zurück, nachdem sein Sohn verdächtigt wird, in den mysteriösen Todesfall der 21-Jährigen Wilma Montesi verwickelt zu sein.

19.9.1954, Sonntag

In Nairobi (Kenia) werden 200 inhaftierte Mitglieder der nationalistischen Mau-Mau-Bewegung aus einem Gefängnis befreit.

In New York verteidigt der US-amerikanische Schwergewichtsweltmeister Rocky Marciano durch einen K. o.-Sieg in der achten Runde gegen Ezzard Charles seinen Titel.

Der Rechnungsausschuss des japanischen Parlaments beantragt im Zusammenhang mit der Verwicklung von Ministerpräsident Shigeru Yoshida in eine Korruptionsaffäre ein parlamentarisches Untersuchungsverfahren gegen den liberal-konservativen Politiker.

20.9.1954, Montag

In Chile verhängt Staatspräsident Carlos Ibañez den Ausnahmezustand für sechs Monate; in den Kupferminen des Landes sind Unruhen ausgebrochen, die sich bislang auf dem Verhandlungsweg nicht beilegen ließen.

In Los Angeles fordert die US-amerikanische Gewerkschaftsorganisation American Federation of Labor (AFL) die Einführung der 35-Stunden-Woche, um neue Arbeitsplätze zu schaffen.

21.9.1954, Dienstag

Auf der neunten Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York wird die Aufnahme der Volksrepublik China abgelehnt.

In Frankfurt am Main schließen die Tarifpartner der Metallindustrie einen neuen Tarifvertrag ab, in dem die Gewerkschaft zusichert, für die nächsten eineinhalb Jahre keine Lohnforderungen zu stellen.

22.9.1954, Mittwoch

In Leipzig (DDR) kritisiert der 1. Sekretär der SED, Walter Ulbricht, die Leistung der DDR-Sportler. “Durch die ungenügende politische Erziehung ist die Bewusstseinsbildung bei einem Teil der Sportler noch nicht so ausgeprägt, dass sie in den Wettkämpfen für den ersten Staat der Arbeiter und Bauern in Deutschland ihre ganze Kraft einsetzen.”

In Bonn verabschiedet das Kabinett einen Gesetzentwurf, mit dem die Altersgrenze für Bundesrichter bis 1956 um drei Jahre auf 68 Jahre heraufgesetzt wird. Damit reagiert das Kabinett auf sich abzeichnende Nachwuchssorgen im Richterberuf.

In Berlin (West) meldet sich die SED für die Wahlen zum Westberliner Abgeordnetenhaus an.

Die Alliierte Hohe Kommission legt in München gegen die geplante Produktionsaufnahme der Ufa-Film AG und der Bavaria-Filmkunst GmbH Beschwerde ein. Da sich die Gesellschaften noch im Besitz des Bundes befinden, liege die Gefahr einer wirtschaftlichen und politischen Einflussnahme nahe.

23.9.1954, Donnerstag

In Hamburg verteidigt der bundesdeutsche Europameister Gerhard Hecht seinen Titel im Halbschwergewicht gegen den Niederländer Wim Snoek.

Auf dem US-amerikanischen Militärflughafen in Bitburg explodiert ein 50 000 Liter fassender Treibstofftank. Bei diesem schwersten Explosionsunglück seit 1945 kommen 31 Menschen ums Leben.

In Japan stirbt der Japaner Aikichi Kubojama an den Folgen atomarer Verseuchung. Er war einer der 22 Fischer, die im März nach der US-amerikanischen H-Bombenexplosion auf dem Bikini-Atoll in den atomaren Aschenregen der Bombe geraten war.

In Moskau erscheint die Buchausgabe von Ilja Ehrenburgs Kurzroman “Tauwetter”, der den politischen Veränderungen in der Sowjetunion seit dem Tod Stalins den Namen gab.

Der schweizerische Historiker und Schriftsteller Carl Jacob Burckhardt erhält den Friedenspreis des deutschen Buchhandels.

In Frankfurt am Main wird die sechste Internationale Buchmesse eröffnet. 1014 Verlage sind auf der Messe vertreten, die am 28. September endet.

Das Bundesarbeitsministerium gibt bekannt, dass in der Bundesrepublik 600 000 Lehrlinge in der gewerblichen Wirtschaft ausgebildet werden. Das sind 60 000 mehr als im Frühjahr 1953.

In Peking erklärt Ministerpräsident Zhou Enlai, dass “Taiwan (Formosa) zu Chinas geheiligtem Boden gehört und dass wir es den Vereinigten Staaten nicht gestatten werden, sich in die Befreiung Taiwans einzumischen”.

Die irakische Regierung in Bagdad löst zwei Wochen nach den Parlamentswahlen alle Parteien auf, die in Opposition zur Regierungspartei von Ministerpräsident Nuri As Said stehen.

24.9.1954, Freitag

In Paris entlässt der französische Innenminister François Mitterrand den Pariser Polizeikommissar Jean Dides, dem die Weitergabe politischer Geheimdokumente an die Kommunistische Partei vorgeworfen wird.

In Argentinien wenden sich führende Vertreter der katholischen Kirche gegen einen Gesetzentwurf, der die Gleichberechtigung von ehelichen und unehelichen Kindern vorsieht.

25.9.1954, Samstag

In Bürgenstock (Schweiz) heiratet die US-amerikanische Schauspielerin Audrey Hepburn ihren US-amerikanischen Berufskollegen Mel Ferrer.

In Berlin (West) eröffnet Vizekanzler Franz Blücher (FDP) die 5. Deutsche Industrieausstellung, auf der 1000 Firmen aus 26 Ländern ihre Produkte ausstellen.

Die USA und die Sowjetunion brechen nach neunmonatiger Verhandlung ihre Geheimverhandlungen über die Reduzierung von Atomwaffen ergebnislos ab.

In Peking wählt der Nationale Volkskongress Mao Zedong zum Staatspräsidenten.

Führende Vertreter der FDP kritisieren die Äußerungen des CDU-Politikers Heinrich von Brentano, die deutsche Wiedervereinigung sei “zweitrangig”.

Im ersten Länderspiel nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft unterliegt die bundesdeutsche Fußball-Nationalmannschaft in Brüssel Belgien 0:2.

In Hannover wird das Niedersachsenstadion eingeweiht, das mit einem Fassungsvermögen von 80 000 Zuschauern das größte Stadion in der Bundesrepublik ist.

27.9.1954, Montag

In Jakarta (Indonesien) protestiert die bundesdeutsche Botschaft offiziell gegen einen Artikel der Zeitschrift “Nanyang Post”, in dem Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) mit Adolf Hitler verglichen wird.

In London beginnt die Neun-Mächte-Konferenz, auf der die Außenminister der USA, Großbritanniens, Kanadas, Frankreichs, Italiens, Belgiens, der Niederlande, Luxemburgs und der Bundesrepublik bis zum 3. Oktober über die Aufhebung des Besatzungsstatuts und die Beteiligung der Bundesrepublik am Nordatlantischen Verteidigungspakt (NATO) beraten.

28.9.1954, Dienstag

Bei einem Springturnier im italienischen Pinerolo gewinnt Hans Günter Winkler auf Halla den “Giorgio Bianchetti Preis”.

29.9.1954, Mittwoch

Das Frankfurter Landesarbeitsgericht erklärt Gehaltsabschläge für weibliche Angestellte für verfassungswidrig.

Das bundesdeutsche Fernsehen startet die Familienserie “Unsere Nachbarn heute abend: Die Familie Schölermann”.

30.9.1954, Donnerstag

In Peking trifft eine sowjetische Regierungsdelegation unter Führung des Ersten Sekretärs der Kommunistischen Partei Nikita S. Chruschtschow ein. Die chinesische Forderung nach Rückgabe der Äußeren Mongolei wird während des bis zum 12. Oktober dauernden Besuchs von der UdSSR abgelehnt.

Der umstrittene Anti-Kriegs-Film “08/15” hat in bundesdeutschen Kinos Premiere.

Chroniknet