Ernährung, Essen und Trinken 1917:
Im vierten Kriegsjahr 1917 erreicht die Ernährungsnot der zivilen Bevölkerung ein fast unerträgliches Maß. Als Folge der britischen Seeblockade ist das Deutsche Reich nahezu von allen Handelsbeziehungen abgeschnitten. Einzig mit den neutralen Niederlanden gibt es Verträge über Lebensmittellieferungen. Die Folge sind strengste Rationierungen, Verordnungen über Abgabemengen und Höchstpreise, sowie Anweisungen über die Verwertung von Grundnahrungsmitteln.
Die schlechte Ernte des Jahres 1916 führt zum »Steckrübenwinter«, in dem Kohlrüben als Ersatz für Kartoffeln und Brot dienen müssen. Die Bevölkerung ernährt sich von Steckrübenkoteletts und -klößen, selbst Pudding wird aus den Feldfrüchten fabriziert. Trotz zahlreicher Ersatzstoffe zur Streckung von Lebensmitteln wird die Versorgungslage immer katastrophaler, was sich auf die Stimmung der Zivilbevölkerung wie auf den Durchhaltewillen der kämpfenden Truppen auswirkt. Die Preise für Grundnahrungsmittel haben sich gegenüber dem Jahr 1900 verdreifacht. Gleichzeitig werden die einzelnen Rationen pro Person immer weiter herabgesetzt.Nach der Veröffentlichung dieses Speisezettels weisen zahlreiche aufgebrachte Leser darauf hin, dass die erforderlichen Nahrungsmittel zur Herstellung der Gerichte bis auf Rüben und Kartoffeln ohnehin nicht zu bekommen sind.