Trotz Baurekorden akute Wohnungsnot

Wohnen und Design 1954:

Vielen Bundesbürgern fehlt neben den finanziellen Mitteln die wichtigste Voraussetzung, um ihre Vorstellungen von großzügigem und modernem Wohnen zu verwirklichen – die eigenen vier Wände. Über 9 Jahre nach dem Krieg leben noch etwa 700 000 Menschen in Bunkern, Baracken und Notunterkünften, etwa 2,7 Millionen suchen eine Wohnung.

Obwohl 1954 mit 571 500 fertiggestellten Wohnungen ein Wohnungsbaurekord aufgestellt wird, geht das Wohnraumdefizit kaum zurück, da durch Haushaltsneugründungen jährlich ein Neubedarf von über 225 000 Wohnungen entsteht; der Flüchtlingsstrom aus der DDR verschärft die Wohnungsnot: Zusammen mit Ausgebombten, Evakuierten und Spätheimkehrern beziehen die Flüchtlinge als »bevorrechtigte Personengruppe« den größten Teil der 309 500 öffentlich geförderten Wohnungen.

Chroniknet