Skandinavisches Design wird modern

Wohnen und Design 1961:

Mit dem Ende der ersten Aufbauphase nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs beginnt sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt in der Bundesrepublik langsam zu entspannen. Das Interesse an der geschmackvollen Einrichtung der Wohnräume wächst. Obwohl im Jahr 1961 die sechsmillionste Neubauwohnung, die nach dem Krieg gebaut wurde, fertiggestellt wird, gibt es allerdings in einigen Teilen der Bundesrepublik – vor allem im südlichen Niedersachsen, im Westen Nordrhein-Westfalens und in Südbayern – noch ein erhebliches Wohnungsdefizit.

Mit der langsamen Verbesserung des Lebensstandards wächst auch das Interesse an einer modernen Wohnungseinrichtung. Möbel werden nicht mehr für das ganze Leben gekauft und gebaut, sondern sind ebenfalls den wechselnden Modetrends unterworfen – der Absatz der Möbelindustrie wächst entsprechend. Nach den plastischen, weichen Stromlinienformen der 50er Jahre setzt sich nun zunehmend der sachliche skandinavische Stil durch. Die Sitzmöbel werden sparsamer gepolstert und dadurch leichter. Die Schrankwände, die zumeist in Regalteile mit Barfach, Schubladenuntersatz und einem Schrankaufsatz geteilt sind, werden kaum verziert, so dass die Holzmaserung als Schmuckelement in den Vordergrund rückt. Teakholz und Kiefer gehören zu den bevorzugten Holzarten. Bei der Farbgebung der Textilien herrschen klare Grundfarben vor, die beliebig miteinander kombiniert werden.

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