Wandel auch im Verhältnis der USA zu China – wieder Krieg auf dem indischen Subkontinent

Politik und Gesellschaft 1971:

Während sich die Supermächte zunächst nur einen kleinen Schritt näherkommen, wandelt sich das Verhältnis der USA zu China grundsätzlich. Mit der sog. Pingpong-Diplomatie wird die jahrzehntelange Frontstellung zwischen beiden Staaten überwunden. Der allmähliche Rückzug der USA aus dem Vietnamkrieg ist auch unter dem Aspekt der US-amerikanisch-chinesischenEntspannung zu sehen. Die Aufnahme der Volksrepublik China als ständiges Mitglied in den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen markiert die Neuverteilung der weltpolitischen Gewichte.

Angesichts der globalen Friedensbemühungen und des Tauwetters im Ost-West-Verhältnis fällt der Kampf Bangladeschs um die staatliche Unabhängigkeit aus dem Rahmen. Der Bürgerkrieg in Ostpakistan bedeutet für Millionen von Bengalen die Vertreibung aus ihrer Heimat und führt zum Dritten Indisch-Pakistanischen Krieg. In diesem Konflikt flackert auch der Gegensatz der Supermächte auf: Während Moskau offen die indische Regierung unterstützt, ergreifen die USA Partei für Pakistan. So wird das Feuer zwischen Ost und West neu geschürt.

Chroniknet