RTL setzt auf Casting

Politik und Gesellschaft 2003:

Mit »Deutschland sucht den Superstar« kreiert RTL die Castingshow als neuen Sendetypus. Auch andere Sender wollen mehr schlecht als recht anknüpfen (»Deutschlands Talent«, ARD; »Star Search – Das Duell der Stars von morgen «, SAT.1; »Die Deutsche Stimme 2003«, ZDF; »Fame Academy«, RTL 2). Doch RTL bleibt in dieser Hinsicht das Maß aller Dinge und lässt prompt eine zweite Staffel folgen. Dagegen bleibt der am 31. März begonnene Versuch einer Reanimation von »Big Brother« auf RTL II trotz des martialischen Untertitels »The Battle« erfolglos. Dafür entwickeln sich sog. Doku-Soaps wie »Frauentausch« zum Renner, in denen jeweils zwei Wochen lang Hausfrauen und Mütter – ständig von der Kamera verfolgt – den Haushalt mit einer anderen Frau tauschen. Ab März lässt der Kölner Sender die »Wilde Engel« betitelte erste deutsche Actionserie mit drei weiblichen Heldinnen vom Stapel. Angesichts der jüngsten Kino-Erfolge der sog. Sandalenfilme gönnt sich RTL die 5 Mio. € teure Eigenproduktion »Held der Gladiatoren« (26. 10.), die dem Sender nicht ganz zum erhofften Quotenerfolg verhilft.

Chroniknet