Ein BMW-Werk für Leipzig

Architektur 2005:

Im Idealfall paart sich Exzentrik mit Perfektion. Das gilt für den Zentralbau für das neue BMW-Werk in Leipzig, den Hadid selbst entworfen hat. Die Architektin, die lange als Paradiesvogel der Branche gefeiert und gescholten wurde, hat zwischen die drei gesichtslosen Produktionshallen ein skulpturales Gebäude aus Glas, Beton und Metall gesetzt, das aus einem einzigen riesigen, aber vielfach unterteilten Raum besteht. Er ist Arbeitsplatz für die 740 Werksmitarbeiter des planenden und verwaltenden Bereichs, die alle dieselben räumlichen Bedingungen haben – vom Werksleiter bis zum Praktikanten. Oberhalb dieses Großraumbüros, das nach den Vorstellungen der Architektin die Energie- und Kommunikationsströme des Werkes bündeln und sichtbar machen soll, werden auf großen Transportbändern die Autos auf kürzesten Wegen in die jeweiligen Abteilungen befördert. So haben auch die White-Collar-Arbeiter stets vor Augen, welchem Ziel ihr Tun dient: der Produktion von Kraftfahrzeugen.

Chroniknet