Verkehr 2005:
Nach vielen Pannen und mit 16 Monaten Verspätung gilt ab 1. Januar 2005 die bundesweite Lkw-Maut auf Autobahnen. Zum ersten Mal in Deutschland müssen damit Straßennutzer für einen Teil der Wegekosten aufkommen. Allerdings offenbart sich rasch eine Tücke des Systems. Um die mautpflichtigen Autobahnen zu umgehen, weicht der Schwerlastverkehr teilweise auf Bundes- und Landstraßen aus. Dadurch werden einige Strecken stark belastet, die Anwohner leiden unter Lärm und zusätzlichen Abgasen und tragen ein höheres Sicherheitsrisiko. Als Gegenmaßnahmen schlägt das Bundesverkehrsministerium vor, die Einhaltung von Geschwindigkeitsbeschränkungen stärker zu kontrollieren oder Nachtfahrverbote für Lkw zu verhängen. Nach dem Mautgesetz ist es außerdem ab 2006 den Behörden möglich, per Verordnung eine Ausweitung der Mautpflicht auf besonders belastete Bundesstraßen zu verfügen.
Das Verkehrsministerium wertet die Lkw-Maut nach einem halben Jahr als »Erfolgsgeschichte«. Bis Juni werden demnach 1,4 Mrd. € eingenommen, für das ganze Jahr hofft man auf 3 Mrd. €. Auch Lastwagen unter 12 t in die Mautpflicht einzubeziehen, wie dies im Herbst 2005 diskutiert wird, hält man in Berlin allerdings für falsch, da dies den Ausweichverkehr auf Bundesstraßen noch verstärken würde.