Israel räumt Gazastreifen – syrische Armee verlässt Libanon nach Hariri-Mord

Politik und Gesellschaft 2005:

Israels konservativer Ministerpräsident Ariel Scharon setzt im August gegen viele Widerstände die vollständige Räumung des Gazastreifens durch. Das Gebiet steht nun unter der Autorität der palästinensischen Autonomiebehörde, deren neuer, im Januar gewählter Präsident Mahmud Abbas die Radikalen im eigenen Lager nur mühsam zu bändigen vermag. Ob der Frieden eine Chance erhält, hängt nicht zuletzt von der Entwicklung in Israel ab. Mit seinem im November erklärten Austritt aus dem Likudblock und der Bildung einer neuen Partei für die im März 2006 angesetzten vorzeitigen Neuwahlen wirbelt Scharon das Parteiensystem durcheinander.

Im nördlichen Nachbarland Libanon fällt im Februar der frühere Premier Rafik Hariri einem Bombenanschlag zum Opfer. Die Auftraggeber werden in Damaskus vermutet, und der syrische Präsident Baschar Al Assad sieht sich deshalb genötigt, innerhalb von zwei Monaten die seit 1991 im Libanon stationierten syrischen Soldaten abzuziehen. Für die USA steht Syrien ohnehin auf der Liste derjenigen Staaten, die mit der »Achse des Bösen« sympathisieren.

Chroniknet